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NOPQRSTUVWXYZ


A


Abt, Rudolf
* 4.3.1911 Saarbrücken, Eisern (1940ff.), Hühnerfeld (Saar), ev., Dr., Vertrauensarzt der Siegerländer Knappschaft (1940ff.), NSDAP (1933ff.), SA (1933ff.), NSKK (1934ff.), NSDÄB (1938ff.)

Entn.: IV a, b, c (1947, 1948), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-875

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Achenbach, Albert
* 1902 Krombach, selbst. Maler und Anstreicher, an der Ostfront verschollen, Schriftl. von Die Mappe, Zeitschrift für das Malergewerbe, Heimatdichter, Wehrmachtssoldat, im Nationalsozialismus vor allem kriegspropagandistische Texte

„Der Dichter glaubte an die ‚gerechte Sache‘.“ (Adolf Wurmbach, 1954)

„A oos fäldgroae Jonge!

En gruueße Zitt brucht harte Mänsche
bet hälle Oaue on bet heißem Herz,
jewoarzelt e de Heimateer on deeb jegröndet
on löchtend, we os Sejjerlänger Erz.

We all de Angern, de ehr Äjarte
us ehrem Burem zeh on wiise wonn.
We all de Angern, deför Dütschland löchte,
mir Sejjerlänger fonkeln, we mir konn.
Ihr e dm Fäld. Mir loa e oser Heimat.
Bet Häng on Herze, we bet Werk on Wort,
bet fröäj on Glauwe a dän gruueße Bou em Freere
on jeder a däm zojeweesene Ort!

Glöck ob Ihr Junge, macht et got on weßt:
Da Oau det Heimatlängche net vergeßt!“

SHK 1941, 34, 40, 1954, 132-133

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Achenbach, Ernst
* 10.4.1890 Siegen, Hagen, ev.-luth., Dr. jur. et rer. pol., Unternehmer, Harkort-Eicken Edelstahlwerke in Hagen, Dir., Stahlhelm, NSDAP (1937ff.; Nr. 4.259.453), SA (1934ff.), Schf (1939), Förderndes Mitgl. der SS (1933ff.), VDA (1935ff.), DRK, Gesellschaft Concordia (1940ff.), SGV, ADAC, KVK m. Schw.; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet als Geschf. entlassen

Entn.: „untragbar“, dann „tragbar“ (1947), IV m. VSp. (1947), IV o. VSp. (1948), „Es war an einem Vormittag, da habe ich beobachtet, als Herr Dir. Achenbach einem Russsen, der damit beschäftigt war, Dachpfannen zu transportieren, mit der Faust ins Genick geschlagen hat. Ob der Russe dabei gestürzt ist, vermag ich mit Sicherheit nicht zu sagen … .“ (undat.)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.031-1.851, NW 1.037 B VI-2.237, NW 1.099-1.896

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Achenbach, Ernst
* 9.4.1909 Siegen, Essen, ev., Dr. jur., Jurist, nach Abschluss der Ausbildung Geschäftsführer der von Gustav Krupp von Bohlen und Halbach initiierten Adolf-Hitler-Spende der Deutschen Industrie, Diplomat, Auswärtiges Amt (1936-1944), Botschafts- bzw. Gesandschaftsrat deutsche Botschaft Paris, L. der Politischen Abt., befasst mit „Judenangelegenheiten“ (1940-1943), Stahlhelm (bis 1933/34), NSDAP (1937ff.; Nr. 4.789.478), BNSDJ/NSRB (1933ff.), KVK II, I; nach NS-Ende Rechtsanwalt, prominenter Verteidiger von prominenten NS-Angeklagten (IG-Farben-Prozess, Entnazifizierungsverfahren), FDP, MdL (1950-1957), „Industriespendensammler“ (Klee) der FDP, MdB (1957-1976), MdE (1964-1977), außenpolitischer Sprecher der FDP, Initiator „Vorbereitender Ausschuß zur Herbeiführung der Generalamnestie“ für NS-Täter (1952), beteiligt am Versuch des „Naumann-Kreises“, die FDP von rechts zu unterwandern („Den günstigsten Ansatzpunkt für die Unterwanderung des Landesverbandes NRW glaubte [Werner] Naumann in Dr. Ernst Achenbach gefunden zu haben … vor dem Krieg Geschäftsführer der ‚Adolf-Hitler-Spende der deutschen Wirtschaft“ [Klee]), Ausstieg aus Politik (1974) nach Vorwürfen wegen Verantwortung für Deportation französischer Juden in Vernichtungslager (1943), Großes BVK (1971)

Entn.: „Discretionary Removal“ (undat.), V (1948), „ohne Bedenken“, Selbstaussage: „sämtliche Unterlagen durch Plünderung verloren gegangen …, alle Angaben nach bestem Wissen und Gewissen aus dem Gedächtnis“ (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.005-G 40-463; BAB, Best. 3.100 (NSDAP-Zentralkartei); Institut für Zeitgeschichte, Vernehmungen Achenbachs durch Robert Kempner, 1947; Irle 1974, 15; Klee 2003, 10; Opfermann 2001, 213; Stockhorst, 28

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Achenbach, Fritz
* 29.6.1891 Berghausen, Berghausen, ev., fürstlicher Förster (1931-1937), Bezirksförster der Landesbauernschaft (1937-1944), nach Entlassung (1944) Übernahme durch H. A. Waldrich KG, NSDAP (1931-1945; Nr. 429.515), „Alter Parteigenosse“, Ogl. Erndtebrück (1934-1939), Entlassung aus Parteiamt, nachdem A. bis hin zu deren Anzeige bei der Gestapo aus politischen Gründen gegen andere vorgegangen und unhaltbar geworden war, SA (1931ff.), Stf (1934ff.), Deutsche Jägerschaft (1937ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1946), Kontensperre

Entn.: Falschangaben im Fragebogen, „great activist“ (1947), „mandatory removal“ (1947), III (1948), einer der Vorwürfe: mehrere Festnahmen nach Denunziation durch A. bei der Gestapo, „Daß A. als Ortsgruppenleiter ein Gegner der Partei gewesen ist, kann man wohl nicht sagen.“ (Karl Pöppel)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-156, NW 1.127-299

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Achenbach, Fritz
Wittgenstein, NSDAP, NSBDT, Kreiswalter (1941)

Rademacher, 328

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Achenbach, Grete
Buschhütten, NSDAP (mind. 1933ff.), NS-Frauenschaft, Geschf.in (1935)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; SNZ, 1.2.1934, 13.11.1934; EB 1935

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Achenbach, Gustav
* 9.12.1889 Oberschelden, Oberschelden, ev., Hauer, NSDAP (1932ff; Nr. 1.316.324), „Alter Parteigenosse“, L. Stützpunkt Oberschelden (1933), Ogl. (1941ff.), RKB, BM Oberschelden (1936-1945), KVK II (1944); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1947), Kontensperre (1945), von Spruchgericht zu RM 1.000 Geldstrafe verurteilt (1948)

Entn.: bei Anrechnung der Internierung IV o. VSp. (1948), „tragbar“, „keinerlei Übergriffe“ (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 43-337; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945; Helmes, 135

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Achenbach, Wilhelm Ludwig Hans
* 3.3.1891 Ohle, gest. 29.8.1972 Siegen, Ehem. von Hanna A.-Junemann, Kunstmaler, Graphiker, NSDAP (1937ff.; Nr. 4.257.028), L. Arbeitsgemeinschaft Siegerländer Künstler (mind. 1938-1940), ns- und kriegspropagandistische Motive wie „Arbeitslos“ und „Wieder in Arbeit“ (beide zusammengehörig, 1935), „Aufbau“ (1936), „Front und Heimat“, gemeinsam mit Hermann Kuhmichel durch den Kreispropagandal. Theobald Meiswinkel als einer der heimatlichen „Künstler“ gewertet, die „ihr Schöpfertum betont in den Dienst der Zeit gestellt“ hätten (1942), siehe auch die regionalen Kunstexperten Otto Heifer und Josef Zimmermann; nach NS-Ende: „Immer bildeten die Wunder des Lebens die Maßstäbe seines Schaffens.“ (Nachruf SHK)

„Besonderer Anteilnahme darf aber die als Entwurf für eine Großausführung … gedachte Bisterzeichnung (Röthel) sicher sein, in der ein Vorgang Gestalt gewann, der uns als Wintersachensammlung ein Begriff für die enge Verbindung von ‚Front und Heimat‘ geworden ist. Die in der Linienführung das bewegte Leben in den Sammelstellen atmende Darstellung verdankt ihre Entstehung der Auswertung eines umfangreichen, aus der Beobachtung gewonnenen Skizzenmaterials und wahrt trotz erkennbarer Stilanklänge an klassische Vorläufer durchaus die persönliche Note des Künstlers.“ (Otto Heifer, Siegener Zeitung, 1942)

„Vom Siegerländer Leben ‚erzählen‘ Hans Achenbachs handkolorierte Zinkätzungen „Siegerländer Monatsblätter‘. Sie sind wie trauliche Volksmärchen, feinfühlig ausgearbeitet, lebendig und sehr geschmackvoll. Das wäre einmal etwas für ein Lesebuch!“ (1952)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; BAB, Best. 3.100 (NSDAP-Zentralkartei); EB 1940; SHK 1935, 124, 1936, nach 3; SHK 1935, 1936, 1973, 43; SNZ, 16.12.1933, 3.12.1938; SZ, 13.6.1942, 11.9.1943, 3.11.1952; Irle 1974, 13

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Achenbach, „Oskar“ Robert Christian Heinrich
* 29.7.1882 Siegen, gest. 9/1946 Degerndorf (Kr. Wolfratshausen), München, nach Selbstaussage seit 1900 journalistisch tätig, verschiedene lokale Zeitungen, Schriftleiter, Schriftsteller, „Sippenforscher“/rasseideologischer Genealoge, Verfasser von nationalsozialistischen Schriften, mehrfach in gemeinsamer Arbeit mit Hitlers Leibfotografen Heinrich Hoffmann, Reichssender München, Referat „Aus Deutschtum und Bewegung – Die nationale Revolution“ (1933), Kampfbund Reichskriegsflagge (Gründer: Ernst Röhm) (1922ff.), Teilnehmer am Hitler-Ludendorff-Putsch (1923), NSDAP („Wiedereintritt“ 1932; Nr. 1.274.530), „Alter Parteigenosse“, SA (1934ff.), Reichsschrifttumskammer, VDA

Schriften (Auswahl):
– … Weil noch das Lämpchen glüht! Ein lustig Bilderbuch vom bösen Lazarett. Allen Kameraden gewidmet von zwei Soldaten im Kriegsjahr 1917. Verse von Oskar Robert Achenbach. Zeichn. von F. H. Koken, Diessen vor München 1917
– Auf dem Obersalzberg. Ein Besuch im Berchtesgadener Heim des Führers, Morgen-Post, München, 23.4.1933
– Aus Adolf Hitlers Heimat, München 1933
– Vom 9. Nov. 1918 bis zum 9. Nov. 1923. Die Entstehung der deutschen Freiheitsbewegung, München 1933
– München – die Hauptstadt der Bewegung, Vorworte von Hitler, Gauleiter Wagner und Oberbürgermeister Fiehler, Bilder von Heinrich Hoffmann, Texte von Oscar Robert Achenbach und Hans Thoma, Dießen (Ammersee) 1937
– [Heinrich] Hoffmanns antikommunistische Bildtafeln, München 1938
– Der Traditionsgau München-Oberbayern, München 1943

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; Adam, 65f.; Fritzsche/Hellbeck, 331; Stockhorst, 28; Vitt, 203; www.siwiarchiv.de, Beiträge zu Oskar Achenbach, www.siwiarchiv.de, Materialien zum Lebenslauf von Oskar Achenbach

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Achenbach, Wilhelm
* 11.8.1882 Siegen, Siegen, ev., Zuschläger und Schleifer, Städtische Werke Siegen (1933ff.), Stadtamtmann, NSDAP (1932; Nr. 1.010.129), „Alter Parteigenosse“, Bl. (1932ff.), SA

Entn.: IV a, b (1947), SA im Fragebogen nicht angegeben, „stets zuvorkommend und freundlich“ (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-49; StASi, D 50; EB 1940

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Achenbach-Junemann, Maria Johanna („Hanna“)
* 2.12.1893 Dortmund, Siegen, Ehefr. von Hans A., Kunstmalerin, Studium Kunstgewerbeschule Düsseldorf (1914-1919), siehe auch Josef Zimmermann

SNZ, 12.7.1933; Irle 1974, 13;

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Aderhold, Ernst
* 16.12.1900 Wemlighausen, Wemlighausen, ev., Bauunternehmer, CVJM (1925ff.), 2. Vors., NSDAP (1933-1945), Kreisabteilungsl. (1943), DAF (1933ff.), Kreishauptstellenl. (1935ff.), Beauftragter für Arbeitseinsatz (1943ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1946-1947)

Entn.: „eifriger Aktivist“ (undat.), III (undat.), „Aktivist und Nutznießer“, IV m. VSp. (1948), III (1948), IV o. VSp. (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.463; SZ, 19.10.1943

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Afflerbach, August
* 24.8.1887 Erndtebrück, Berleburg, ev., Postdienst, Postbetriebswart, NSDAP (1940ff.), VDA, Nutznießer der „Arisierungen“: Erwerb der Geschäfts-, Vorrats- und Wohnräume der Berleburger Familie Julius Goldschmidt (1939)

Entn.: V (1948), „politisch nicht hervorgetreten“, zur Frage 121 („Besitz erworben, welcher anderen Personen aus politischen, rassischen oder religiösen Gründen entzogen … wurde?“): „Nein. Der Goldschmidtsche Besitz wurde mir am 16.10.39 zum Kauf angeboten. Ich habe … gekauft.“

„Nach der Entwicklung der Judenfrage in der letzten Zeit kann doch mit Bestimmtheit angenommen werden, daß der Jude jetzt sein Anwesen verkaufen muß. .. bitte ich, dem Juden Goldschmidt aufzugeben, seinen Besitz zu einem von dem Regierungspräsidenten in Arrnsberg festgesetzten Preise zu verkaufen.“ (A. an RP, 26.7.1939), Unterstützung durch Berleburger BM Theodor Günther: Das Haus und die Grundstücke seien „höchstens 8.000,- RM wert.“ Wenn der Eigentümer nicht verkaufen wolle, sei die „Erzwingung“ vorzunehmen.

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-18; StABb, Nr. 744; Opfermann 2008, 95; Opfermann 2009, 127-132

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Ahlborn, Otto
* 8.2.1907 Metz, Obernau (1947), ev., Dr., Steiger, Industrieller, Deutsche Studentenschaft (1927-1933, 1939-1940), Dozent an der ns-orientierten Abendschule für Erwerbslose und Studenten der Göttinger Studentenschaft (1932ff.) („Die zentralen Zielsetzungen nationalsozialistischer Volksbildung traten dabei klar zu Tage: Leistungssteigerung, Rassenpolitik und Kriegsvorbereitung.“, Blümel/Natonek), Bergbauabt.l., Bergwerksdir. Salz und Kali AG (1940ff.), Verein Deutscher Bergleute, NSDAP (laut Fragebogen erst 1943ff.), NSBDT (1942ff.), Deutsche Jägerschaft (1944ff.), KVK II; nach NS-Ende im Siegerland untergetaucht

Entn.: IV a, b (1947), V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.559; Blümel/Natonek, 181, 320

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Alberts, Rudolf
* 27.6.1903 Klafeld, Klafeld, ev.-ref., Dr. med., niedergelassener Arzt, NSDAP (1937ff.; Nr. 4.122.924), NSKK (1934ff.), NSDÄB (1937ff.), TV Klafeld (1923ff.), DRK, Oberfeldf., KVK II (1944), Ehrenzeichen für deutsche Volkspflege (1942)

Entn.: „nie Aktivist“, „tragbar“ (undat.), V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 34-194

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Albracht, Anton Felix
* 26.11.1892 Greven bei Münster, kath., Siegen, gest. 2.11.1958 Siegen, Dr. med., niedergelassener Arzt, Marienkrankenhaus (1927ff.), Abt.l. (1928ff.), Standortlazarett, Chefarzt, Zentrum (bis 1933), Hartmann-Bund, NSDAP (1933ff.), NSKK (1933ff.), Oschf, ADAC, KVK II (1944)

Entn.: „tragbar“ (undat.), IV o. VSp. (1947), V (1949), Selbstaussage: Parteimitgliedschaft habe sich ohne sein Zutun aus NSKK-Mitgliedschaft ergeben, die sich aus ADAC-Mitgliedschaft ergeben habe

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.197; Irle 1974, 16

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Albrecht, Anton
* 26.11.1892 Greven, Siegen, kath., Dr. med., Arzt, Siegen, Marienkrankenhaus, Hartmannbund, ADAC, Zentrum (bis 1933), NSDAP (1933ff.), NSKK (1933ff.), Oschf

Entn.: „tragbar“ (undat.), IV a, b (1947), „ohne sein Zutun … von NSKK in die Partei überführt“, „gegnerische Haltung“ (so der Entn.-Ausschuss), V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.197

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Alhäuser, Alfred
* 23.2.1897 Elkenroth, Weidenau, ev., Laborant, Karl Buch GmbH, Weidenau (1936ff.), NSDAP (1933-1945; Nr. 2.283.808), Allgemeine SS (1933-1945; Nr. 81.979), Oschf (1935); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1946), Kontensperre (1945)

Entn.: IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG 14-19; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Althaus, Hans
* 30.8.1907 Gießen, gest. 13.9.1972, Eiserfeld, kath., Dr. med., Arzt, Staatliches Gesundheitsamt Siegen (1938-1945), Medizinalrat (1939-1945), NSDAP (1937ff.; Nr. 4.098.588), SA (1933ff.), NSKK (1934ff.), NSDÄB, aus dem Dienst verschwunden (16.12.1944-5/1945), HJ-Arzt, KVK II (1944); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus ÖD entlassen, später als (Eisen-)Bahnarzt wiedereingestellt

Entn.: Falschangaben im Fragebogen, „nominelles Mitglied“, „ein Gegner der Nazis“, IV o. VSp. (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 34-81; SHK 74, 36

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Amort, Ernst
* 13.1.1906 Rixdorf (Kr. Teltow), gest. 7.6.1980, Kaan-Marienborn, kath., Austritt (1931), ggl., Dipl.-Kaufm., Geschf., Inh. Wendel & Co./Kesselschmiede Amort (1930ff.), NSDAP (1939-1945), NSBDT (1939ff.), Gesellschaft Erholung, Ehrenbürger TU Aachen; nach NS-Ende FDP, BM Kaan-Marienborn (1956-1961, 1965/66), Krt. Kr. Siegen

Entn.: V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 Bg. 6-253; SHK 1981, 45; Irle 1974, 20

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Amos, August Heinz Alfred
* 13.12.1916 Bad Steben, Eiserfeld, Amberg, Regensburg, Eiserfeld (1947), ev.-luth., Sohn von Heinrich A., Kaufmann, Deutsche Kolonialgesellschaft, NSDAP (1937-1945), HJ (1933-1945), RKB (1938ff.), DC 1940ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und in Bayern (Camp Natternberg) interniert (1945-1946)

Entn.: IV a, b, c (1947), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.078

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Amos, Heinrich
* 4.2.1881 Fischelbach, gest. 3.1.1970, Amberg, Eiserfeld (1947), ev.-luth., Vater von August Heinz Alfred A., Grubenverwalter Lobenstein (Thüringen), Obereinfahrer im Bergbau, Obersteiger, Luitpold-Hütte Amberg (1931-1945), NSDAP (1932ff.; Nr. 910.426), „Alter Parteigenosse“, Ogl. Eiserfeld, RKB (1936ff.) u. a.; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945)

Entn.: „Nutznießer und Aktivist im Betrieb“ (Gewerkschaftsurteil, 1946), „keine Bedenken“ (undat.), IV a, b, c (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 3-12; Irle 1974, 20

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Anders, Otto
Siegen, Dr., Gymnasiallehrer, StR, Antisemit

„New-York ist heute … die Hochburg Weltjudas.“ (1938, s. u.)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; EB 1940; SZ, 17.9.1938
Selbstaussagen: „Die frühkoloniale Bewegung und das Judentum“ (Siegener Zeitung, wenige Tage nach dem Pogrom)

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Arens, Franz Georg
* 27.6.1891 Berlin-Schöneberg, kath., Jurist, StAnw Dortmund (1930, 1932 [„politischer Sachbearbeiter“], 1933), GenStAnw Hamm (1933), AGR Düsseldorf (1934-1937), versch. Feldgerichte (1940ff.; u. a. Polen, Ukraine, Posen, Wien, die A. jeweils „geleitet“ habe), NSDAP (Selbstaussage: „1.8.35“), NSFK (1936ff.), BNSDJ/NSRB (1933ff.), RKB (1935ff.), KVK II m. Schw. (1940), KVK I m. Schw. (1943); nach NS-Ende StAnw Dortmund (9-11/1945), dann Staatsanwalt in Siegen (1.11.1945ff.)

Entn.: „demokratisch eingestellte aufrechte Persönlichkeit“, IV a, b (1947), IV o. Sp. (1948), V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-921, NW 1.037 B VI-2.101

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Asbeck, Gustav
* 23.7.1893 Hagen, Geisweid (1932ff.), ev.-luth., selbst. Drogist, NSDAP (1932-1945; Nr. 1.202.704), „Alter Parteigenosse“, Bl. (1934ff.), SA (1933-1945), Oschf (1937ff.), NSV (1935ff.), Ortsamtsl. (1942ff.), KVK (1943); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1946), Kontensperre (1945)

Entn .: IV o. VSp. (1949), Unkenntnis: „Bekannt war mir nicht, dass Leute ins KZ kamen.“ (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 34-397; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Asbeck, Helmut Karl Rudolf
* 13.10.1910 Hilchenbach, Hilchenbach, ev., Jurist, AGR in Daaden (1940), AGDir in Siegen, NSDAP (1937ff.), NSKK (1933f.), Rf (1940ff.), BNSDJ/NSRB (1934ff.), VDA (1935ff.)

Entn.: „ohne Zweifel tragbar“ (undat.), IV a, b (1947), „wie seine Vorfahren ausgesprochener Demokrat und Nazigegner“, „zwangsweise erfolgter Eintritt“ (Entn.-Ausschuss), V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-860; Irle 1974, 21

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Auchter, Robert
* 6.7.1910 Kaiserslautern, Würgendorf, ev., Austritt, Ing., technischer Angestellter, Obering., Dynamit Nobel AG Burbach-Würgendorf (1933-1946), NSDAP (1933ff.), Og.propagandal., KdF-L. (1941ff.), Deutsche Studentenschaft (1931-1933), RKB (1941ff.); nach NS-Ende Gründer Kulturkreis um die Wasserscheide (1951), Vors. Kulturring Siegerland

Entn.: „tragbar“ (undat.), IV a, b, c (1947), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-513; Irle 1974, 22

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Aurand, Fritz
im Internierungslager Recklinghausen verst., Struthütten, Altenseelbach, Kaufm., Bürgerliche Einheitsliste (1929), NSDAP (mind. 1929ff.), „Alter Parteigenosse“, SA, als Stbf Führung der Standarte 130 (Siegen-Wittgenstein) (1936), „ab 1938/39 nach Wien verzogen“, Siegener Schützenverein, 2. Vors. (1938); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert, Kontensperre (1945)

LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945; SNZ, 7.10.1936, 12.12.1938; SZ, 7.11.1929, 7.2.1939

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Aurand, Reinhard
* 17.3.1874 Struthütten, Struthütten, ev., Steiger, Betriebsf. im Bergbau, NSDAP (1930ff.; Nr. 186.668), „Alter Parteigenosse“, Ogl. Struthütten (1933- mind. 1938), BM Struthütten, KVK II; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert, Kontensperre (1945)

Entn.: IV m. VSp. (1949), o. VSp. (1950), „seiner Zeit arbeitslos, im Glauben an eine bessere Zukunft und beeindruckt durch die Propaganda“, „nie politisch in Erscheinung getreten“, „Machenschaften der SA … stets verabscheut und wiederholt versucht …, diese abzustellen“, „schützend vor politischem Gegner … und vor dem KZ bewahrt“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.091-16.186; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945; SNZ, 4.10.1933, 29.1.1938; SZ, 3.3.1933

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Auras, Grete * Stahl
Ehefr. von Gerhard A., NS-Frauenschaft, Krl.in Kr. Siegen-Land (1931-1934/35)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.091-16.999 (Gerhard Auras); EB 1935

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Auras, Gerhard Wilhelm Reinhold
* 6.9.1899 Rosetzin (Kr. Kattowitz), gest. 27.4.1992 Siegen, Gleiwitz (bis ca. 1920), Chemnitz, Siegen, Münster (1934-1943), Siegen, Oberlandenbeck über Eslohe (1945-1950), Siegen (1950-1992), ev., Austritt (1937), ggl., Ehem. von Grete A., Schreiner und Architekt (1925ff.), Freikorps Brigade Ehrhardt (1920-1924) und „Selbstschutz Oberschlesien“ (SSOS, Zusammenschluss von Freikorps) (1921), zugleich an der Akademie der Bildenden Künste in Breslau (1922-1924), NSDAP (1931ff.; Nr. 478.748), „Alter Parteigenosse“, Propagandl. Og. Siegen (1931ff.), Kreisamtsl., Amt für Propaganda (1.10.1932ff., Falschangabe im Fragebogen: „1934“), L. Arbeitsbeschaffungsamt Stadt Siegen, Adjudant des Beauftragten der Parteileitung für Rheinland, Westfalen und Hessen-Nassau (1934-1936), Gauinspekteur Westfalen-Nord (1936ff., 1940-1941), Kreisl. Recklinghausen (1941-1945), VK der NSDAP in Bronze KVK II, KVK I (1943/44); nach NS-Ende erneut als selbst. Architekt tätig

Entn.: IV o. VSp. (1950), keine leitende privatwirtschaftliche Stellung (entfällt 1952), „zwar Aktivist …, aber nicht im üblen Sinne“, habe Verfolgte aus dem KZ geholt und andere vor der Einweisung bewahrt (1950)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.091-16.999; StASi, D 50; SNZ, 17.6.1934; Reinhard Tenhumberg, Täter und Mitläufer. 1933-1945

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B

Bach, Ernst Friedrichh
* 19.9.1902 Castrop-Rauxel, gest. 18.3.1965 Siegen, Kaufm., DNVP, u. a. hauptberuflicher Geschf. Regionalorganisation Siegerland-Wittgenstein-Olpe (1923-1930), EVD (1930-1933), Landesgeschf. für Westfalen und Generalsekretär für Westdeutschland (1930-1933), RKB (1942ff.), Teilnahme an Saalschlachten während der Kämpfe gegen die Rote Ruhrarmee (1920), Teilnahme an terroristischen Akten gegen die belgisch-französische Besetzung des Ruhrgebiets (1923; „Ich gehörte zu den Sprengkommandos.“), Flucht ins Siegerland (1923; „Einen französischen Kriminalbeamten habe ich niederstechen müssen.“; gegnerischer Beiname nach der Größe der Stichwaffe: „der 6-Zoll-Eisen-Mann“), Redner für den Bezirksausschuß Siegerland Volksbegehren gegen „Young-Plan und Kriegsschuldlüge“ (1929), StV Siegen (1929-1933), nach 1933 zunächst reisender Vertreter für Kaffee und Zigarren (1933-1934), Inh. Feinkostgeschäft, Castrop-Rauxel (1934-1936), Teilhaber u. Geschf. Großanstrich Müller & Bach, dann auch der Farbenfabrik Müller & Bach, beide Siegen, Wehrwirtschaftsf. („Ringführer“), Bekennende Kirche, Mitgl. Bruderrat in Castrop-Rauxel (1934); nach NS-Ende vorübergehend Betätigungsver­bot von MilReg („… Bach and his clique were militarists and monarchists, and in every way alien to any attempt to democratize Germany. He was not given permission to form this party. … The leader of the local CDP agreed that Bach was completely undesirable.”, 1946), Mitbegründer CDU Westfalen-Lippe (1945), nach der rabiaten Verdrängung ehemaliger Mitgl. der Zentrums-Partei durch ehemalige DNVP-Mitgl. Vors. Stadtverband Siegen u. Kreisverband (1946-1957), Landesvorst. Westfalen-Lippe (1945ff.), stellv. Vors. Landespräsidium NRW (1958ff.), Bun­des­schatz­mstr. (1950-1959), Bundesvorstand der CDU (1954ff.), Rücktritt wegen Spenden­skan­dal, Landesvorst. u. Ehrenvors. (1963) des Evangelischen Arbeitskreises der CDU Westfalen-Lippe, StV Siegen (1946-1961), OB Siegen (1948-1956), 1956 durch Losentscheid abgewählt, MdL (1958-1965), Mitgl. (1953-1956, 1958-1961) und Vors. (1953-1956) Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe, MdL (1958-1965), Hauptausschuss Deutscher Städtetag, Verwaltungsrat Provinzial-Lebensversicherungs-Anstalt für Westfalen (1956), Verwaltungsrat Landesbank für Westfalen (1956), Sparkassenrat Stadtsparkasse Siegen (1961-1965), Aufsichtsrat Freie Grunder Eisenbahn AG (1956), Aufsichtsrat Eisern-Siegener Eisenbahn-AG (1956), Aufsichtsrat Westfälische Ferngas AG, Mitinh. Bach & Schmidt Industrieanstrich (1965), Inh. E. Bach KG (1965), Inh. Shell-Agentur E. Bach (1965), weitere hohe Funktionen auf regionaler und Landesebene, Straßenbenennung in Siegen („Ernst-Bach-Straße“)

Entn.: Ausschuss unter der Leitung von Julius Hense: „keine Belastung politischer Art – unbedingt tragbar!“, V (1947); siehe auch: Entn.-Akte Otto Rippel

„A Kreisparty of the CDP had been formed for some time in Siegen and although it had no great following, it appeared to have started off on resonably democratic lines. In September Bach and Gädeke, both protestants, were interviewed by the Dt. Comd. and the local FSO [= Facility Security Officer], as they wished to restart the Christlich demokratische Volksdienst to be restyled as the Christlich Demokratische Partei. It was then decided that Bach and his clique were militarists and monarchists, and in every way alien to any attempt to democratize Germany. He was not given permission to form this party … Briefly Bach was advised to fade out of the political picture. Sometime later Bach took advantage of a change in the Det. Comd. to endeavour to fade back into the political picture. This was again refused. The leader of the local CDP agreed that Bach was completely undesireable.” (20.1.1946)

Selbstaussagen:
Die SPD „hat Zelle für Zelle verseucht, bis daß der ganze Staat dem marxistischen Gift anheimfiel. … Auf kulturellem Gebiete treiben die sozialistischen Mehrheiten in den Kommunen eine Politik, die ein Verbrechen gegen alle christliche Kultur bedeutet.“ (1929)

Es sei irrig, „in Adolf Stöcker[so!], …, einen Antisemiten nach nationalsozialistischer Art zu sehen“, denn Stoecker sei „Mitglied der Judenmission gewesen“ und habe „Gottesdienste für die Juden gehalten.“ Er habe „sich nur gegen den zersetzenden Einfluß einer gewissen Presse gewandt“ und „in einer Zeit des Glanzes und Ruhmes … die inneren Fäulniserscheinungen schon erkannt und sich gegen sie … gewandt.“ (1947), bewundert auch den bekennenden Antisemiten und Schwiegersohn von Stoecker Reinhard Mumm (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-932, NW 1.099-7.004 (Otto Rippel); Das Andere Deutschland, 20.11., 11.12.1926; Fr, 18.11., 25.11.1947; SZ, 19.3.1965; V, 16.10.1929; WP/Rt, 14.11.1947, 31.7.1948; WR/Rt, 17.1.1948; Der Spiegel. 5.9.1956; Blanchet, 15, 19f., 25, 43f., 50; Haunfelder, 48; 213; Irle 1974, 24
Selbstaussagen: Der Spiegel, 5.9.1956; V, 11.10.1929

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Bäcker, Otto
* 1.3.1903 Trupbach, gest. 30.11.1961, Siegen, ev., Vorzeichner, Techniker, Konstrukteur, als Schwiegersohn des Gründers Mitinh. und Geschf. Eisenwerk Fick & Co. GmbH, Siegen (1954ff. = Eisenwerk Eintracht Bäcker & Co. KG), NSDAP (1941-1945)

Entn.: V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-3.211; Irle 1974, 24

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Bade, Ludwig
* 2.6.1910 Rüppershausen, Feudingen, Laasphe, ev.-ref., Bautechniker, Bauunternehmer (1933-1966), NSDAP (1937ff.), SA (1933ff.); nach NS-Ende SPD, Mitbegründer des Ortsvereins Feudingen, Gemeinderat Feudingen (1952-1974), BM Feudingen (1964-1969), BM A. Laasphe (1958-1961), StV Laasphe (1975-1978), Krt. Kr. Wittgenstein (1952-1969), stellv. LR Kr. Wittgenstein (1961-März 1963), LR zwei Amtsperioden (1963-1966), Mitgl. der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe (1961–1964) u. a., Obermstr. Bauinnung Wittgenstein (1950-1952, BBK am Band (1989)

Entn.: IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-68; Plaum, Sammlung

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Baedeker, Dietrich
* 21.9.1891 Dortmund, Dortmund, ev., Dr. jur., Jurist, NSDAP (1933ff.; Nr. 3.282.531), NSRB (1934ff.), LGDir (1939ff.), zeitweise Vors. Sondergericht Dortmund und bei dessen Einsätzen in Siegen tätig; nach NS-Ende erneut LGDir

Entn.: „kein aktiver Nazi“, „keine Bluturteile“, IV o. VSp. (1948), „Beschäftigung erwünscht“

„Da … die Partei nach ihrem Programm auf dem Boden des positiven Christentums stand und Hitler das in seiner Reichstagsrede im März 1933 ausdrücklich hervorgehoben hatte, konnte man von ihr solche Rechtsbrüche und Gewalttaten wie sie später vorkamen, damals nicht vorhersehen.“ (Selbsterklärung im Entnazifizierungsverfahren, nachdem aufsehenerregende Exzesstaten der Nazis bereits vor der Machtübergabe begangen worden waren und in allen Zeitungen gestanden hatten, siehe etwa den Potempa-Mord vom 10.8.1932)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.097-580; Högl, 326

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Baeumer, Erich
* 14.4.1897 Geisweid, Weidenau, gest. 30.11.1972, ev., Dr. med., niedergelassener Arzt, NSDAP (1937ff.; Nr. 5.299.166), NSKK (1933ff.), Staffelarzt, NSDÄB (1937ff.), Mitgl. Erbgesundheitsgericht Siegen (1934ff.), Verhaltensforscher

Entn.: „tragbar“ (undat.), V (1947), Ausschuss: B. (brachte) dem Nationalsozialismus keinerlei Sympathien entgegen. … Das beweist schon die Tatsache, dass er erst 1937 Pg. wurde.“ (undat.), Selbstaussagen: „Ich lebte nur meinem Beruf und naturwissenschaftlichen Sonderinteressen.“, Rolle als Beisitzer im Erbgesundheitsgericht sei ihm „durchaus unerwünscht gewesen“, nämlich aufgrund seiner „zoologischen und biologischen Sonderinteressen“, „Ich bemerke, daß häufig Fälle zu entscheiden waren, die sich selbst zur Sterilisierung gemeldet hatten, teils offenbar, um bei lockerem Lebenswandel vor unerwünschter Nachkommenschaft sicher zu sein, teils um sterilisierte Personen heiraten zu können.“ (undat.)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 34-199; Irle 1974, 25

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Bähr, Eduard Walter
* 16.11.1898 Wahlbach, Wahlbach, ev., ggl. (1940/41), Buchhalter, selbst. Kaufm. (bis 1930), Justizangestellter, NSDAP (1930ff.), „Alter Parteigenosse“ , Ogl. Wahlbach (1931-1935), NSV, Geschf. Kr. Siegen-Land (1935), KVK II (1940); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus ÖD entlassen, festgenommen (1945) und interniert, Kontensperre (1945)

Entn.: prov. III (undat.), IV a und b, IV o. VSp.

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 40-46; EB 1935; EB 1935; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945; Helmes, 135

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Baisch, R. Christian
Siegerland, Bildhauer, ausgestellt u. a. im „Haus der Deutschen Kunst“, München (1943), kriegspropagandistisch aktiv („Oberstleutnant Gravenhorst“, 1943), siehe Josef Zimmermann

„Man läßt sich vor diesem Kunstwerk davon überzeugen, daß dieser in körperlicher und charakterlicher Haltung aufrechte Mann [= Erich Gravenhorst] im Grunde immer der geblieben ist, als der er seinen Weg antrat: Soldat.“ (Otto Heifer, Siegener Zeitung, 1943)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; SZ, 1.7., 3.8.1943

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Bald, August
* 18.8.1883 Berleburg, Berleburg, ev., Reisevertreter für Tabak und Wein, DDP/DStP (1918ff.), KrVors. und Vors. Berleburg (1919-1933), StV Berleburg (1919-1933), Krt. Kr. Wittgenstein (1920-1933), NSDAP (1940ff.); nach NS-Ende vorübergehend Betätigungsverbot von MilReg, CDU, Vorst. Kr. Wittgenstein (1948)

Entn.: V

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-141, NW 1.091-17.390 (Hugo Feige), NW 1.118-2.205 (Georg Weber); WP/Wst, 19.8.1948

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Bald, Ernst
* 17.2.1893 Weidenau, Weidenau, gest. Jan. 1964, Weidenau, ev., Reichsbahnarbeiter, Stahlhelm (1928-1934), DNVP (bis 1933), Mitbegründer, Kampffront-Schwarz-Weiß-Rot (DNVP u. a.; 1933), Bezirksausschuß Siegerland Volksbegehren gegen „Young-Plan und Kriegsschuldlüge“ (1929), NSDAP (1942ff., Falschangabe im Fragebogen?), Kr.t. Kr. Siegen (bis 1933), RKB (1927-1945); nach NS-Ende Nationale Rechte, FDP (1954ff.), erneut Krt. Kr. Siegen (1948-1961), BVK am Band (1963)

Entn.: V (1948), zum Datum des Parteieintritts: „Hier bestehen Unklarheiten, die zu überprüfen sind.“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-1.197; SZ, 26.4.1924, 28.8.1929, 9.3.1932, 3.3.1933, 1.2.1964; Irle 1974, 26; Pfau 2000,148

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Bald, Ernst
* 1916 Würgendorf, Arbeiter, wegen Tötungsverbrechen in NSG-Verfahren von US-Militärgericht verurteilt, in Landsberg inhaftiert, vorzeitig ent­las­sen (1953; „Spätheimkehrer“)

„Hier traf vor kurzem, aus Landsberger Haft über das Lager Friedland entlassen, Ernst Bald wieder in der Heimat ein. … zu seiner Begrüßung (hatten sich) außer einem Teil der Bevölkerung der Vorstand des Heimkehrerverbandes und das Burbacher Feuerwehrmusikkorps eingefunden. … Ernst Bald gehört zu denen, die durch kriegsrechtliche Verwicklung in tragische Vorgänge der Wirrnis des Zusammenbruchs lange Jahre hindurch bitter zu leiden hatte.“ (WR, 1953)

WR/Rt, 15.12.1953

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Bald, Friedrich Wilhelm
* 21.12.1874 Forsthaus Casimirstal, Forsthaus Casimirstal, ev., fürstlicher Revierförster, (1931ff.), NSDAP (1933-1945), SA (1933-1945), Schf (1943), Deutsche Jägerschaft (1934-1945)

Entn.: V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-137

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Bald, Friedrich Wilhelm
* 4.6.1903 Forsthaus Casimirstal, Forsthaus Markhausen, ev., fürstlicher Revierförster, (1931ff.), NSDAP (1937-1945), SA (1933-1945), Schf (1943), Deutsche Jägerschaft (1934-1945)

Entn.: IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-136

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Bald, Fritz
* 9.8.1896 Siegen, Siegen, ev., Prokurist in Fa. Heinrich Bald, Fahrzeugfabrik, Siegen, Obermstr. KFZ-Innung, Vorst. Sparkasse Siegen (1935ff.), NSDAP (1937-1945; Nr. 3.989.267), SA (1933-1945), Otrf (1940ff.), NSKK (1935ff.), KVK II (1944)

Entn.: IV (1947), B. habe mit seiner SA-Funktion nur „für die stets als christliches Unternehmen handelnde Firma ein Opfer gebracht“ (Entn.-Ausschuss, 1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-2

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Bald, Fritz
* 20.5.1900 Weidenhausen, Laasphe, ev., Vermessungstechniker, NSDAP, Krl. Wittgenstein (1938-1939), Ogl. Laasphe (1933, 1939ff.), BM Laasphe (mind. 1938ff.), wandte sich erfolgreich gegen die Deportation der Laaspher Sinti-Nachfahren nach Auschwitz, von der die meisten ausgenommen blieben: „Aus dem hiesigen Stadtbezirk kommt niemand für die Einweisung in ein Konzentrationslager in Frage.“ (vgl.: Theodor Günther, Berleburg); nach NS-Ende wegen Teilnahme an den Ausschreitungen des 9./10.11.1938 in Laasphe angeklagt, Verfahren eingestellt (1949)

Entn.: IV

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 55, 56, 58; SZ, 7.11.1933; SNZ, 17.2.1939; Rademacher, 328; Stelbrink, http://archive.nrw.de/lav/abteilungen/westfalen/BilderKartenLogosDateien/die_kreisleiter_der_nsdap.pdf; Zimmermann, 307

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Bald, Gustav
* 15.2.1894 Siegen, Siegen, Elektromstr., Städtische Werke Siegen, aus politischen Gründen entlassen (1933), wiedereingestellt, SPD (bis 1933), Freie Gewerkschaften (bis 1933ff.), Stahlhelm, NSDAP (1937ff.), Bl. (1943); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus ÖD entlassen, wiedereingestellt

Entn.: IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-250, NW 1.110-3.263 (Theodor Steinbrück)

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Bald, Gustav
* 17.6.1908 Erndtebrück, Erndtebrück, Berlin (1937-1940), Erndtebrück, ev., Austritt (1937), ggl., Wiedereintritt, Dr., Journalist, Wittgensteiner National-Zeitung (1933-1934), versch. Propagandaeinheiten der Wehrmacht, NSDAP (1932ff.; Nr. 1.691.074), „Alter Parteigenosse“, NSDStB (1932/33), SA (1932ff.), Stf (1937), NSV (1933ff.), Kreiswalter (1934-1937), Reichspressekammer (1934ff.), Pressereferent RP Arnsberg (1934-1935), Abt.l. NSV Mark Brandenburg (1937-1940), Propagandaabt. Potsdam der Wehrmacht, dort Ausbildung für Kampfpropaganda (1941), Heerespropagandaabt. Ostland (Nord) (1941-1944), Propagandastaffel Kurland (1944/45), Erndtebrücker Schützenverein, Medaille für Gesundheitspflege des deutschen Volkes, KVK II m. Schw. (1942), KVK I m. Schw. (1943), Kurland-Band (April 1945) u. a.; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert, Schützenkönig in Erndtebrück (1955)

Entn.: IV o. VSp., „Die sozialen Forderungen der NSDAP zogen mich an.“ (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-132; Erndtebrücker Schützenverein 1867 e. V.

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Bald, Heinrich
* 26.9.1880 Berleburg, Kaan-Marienborn, ev.-ref., Vermessungsinsp., SGV, Deutscher Beamtenbund (1925ff.), NSDAP (1937ff.), stellv. Bl. (1940)

Entn.: IV o. VSp. (1947), „gehörte zu den Beamten, die 1933 und in den nächstfolgenden Jahren … den Nazismus ablehnten.“, Parteieintritt „ohne innere Überzeugung, unter Ablehnung der Naziweltanschauung“, „um … endlich Ruhe zu haben“, „zu harmlos, zum Teil sogar naiv“, NS als „grösste Täuschung seines Lebens“, „Gegner des Nazismus“, „nie Nazi gewesen“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 32-252

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Bald, Heinrich
Bochum, Kaufmann (1939ff.), Nutznießer der „Arisierungen“: mit Elfriede Roßkamp und Paul Otto Käufer und Mitinhaber der der Familie Samuel und Paula Frank gehörigen Immobilien, darunter des Manufaktur- und Modegeschäfts S. Frank nach Deportation des Inhabers und seines Sohns Manfred in das KZ Sachsenhausen (1938) und nach deren Rückkehr von dort

Dietermann 1990, 16-18

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Bald, Heinrich
* 1.8.1902 Siegen, Siegen, ev., Unternehmer, Heinrich Bald Fahrzeugfabrik, Mitinh., NSDAP (1937-1945), NSKK (1934ff.), Rf, DAF (1935-1945), Bl.

Entn.: „tragbar“ (1947), IV (1947), V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-825; Irle 1974, 26

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Bald, Heinrich
* 9.2.1905 Erndtebrück, Siegen, ev., Installateurmstr., Städtische Werke Siegen (mind. 1934ff.), NSDAP (1931ff.), „Alter Parteigenosse“, Allgemeine SS (1931ff.), Uschf, wegen Brand­stif­tung der Synagoge in Siegen (1938) an­ge­klagt (1948), freigesprochen

Entn.: V

LA NRW, Abt. Rheinland, NW-1.112-511; StASi, D 50; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70

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Bald, Heinrich
* 20.1.1892 Schüllar, Schüllar, ev., Landwirt und Bodenschätzer, NSDAP (1932ff.; Nr. 987.000 [so die Selbstaussage]), „Alter Parteigenosse“, Ortsbauernf., Bezirksbauernf.

Entn.: IV a, o. VSp. (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-130; SZ, 2.3.1933

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Bald, Ludwig
* 12.1.1902 Erndtebrück, gest. 22.4.1945 Röspe, Ortelsburg (= Szczytno/Polen), Dr. phil., Lehrer, Verfasser von zwei Schriften zur Regionalgeschichte (1933, 1939), NSDAP (1933ff.; Nr. 2.265.220), NSLB (1933ff.), VDA (1934), Bund deutscher Osten (1934)

BAB, R 9.361-VIII Kartei/610.020 (NSDAP-Zentralkartei)

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Balks, Julius
* 17.2.1898 Kutmecke (Kr. Soest), Weidenau (1936ff.), ev., Dr. med., niedergelassener Arzt, NSDÄB (1933ff.), VDA (1937ff.), KVK II (1944)

Entn.: „tragbar“ (undat.), V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 34-235

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Balogh, Josef
* 5.1.1880 Brčko (Bosnien, später Jugoslawien), gest. 31.5.1964 Bad Hersfeld, kath., Austr., anthroposophische Christengemeinschaft, Siegen (1904ff.), Kaufm., Inh. eines Zeitschriftenvertriebs, Mitinh. des Verlags der Zeitschrift Schule und Elternhaus (1924ff., 1933ff. NSDAP-Pädagoge als Schriftl., ab 1938 „ruhte“ die Zeitschrift), Gründer der Eisen- und Blechwerk Schallex-Apparatebau GmbH, DDP, Mitbegründer, dann DStP, DFG, Unterstützer des von völkischen Studenten in den 1920er Jahren bedrängten liberalen Seminardozenten Walter Hüsken, bekämpft von der christlich-sozialen Siegerländer DNVP als „Demokratenführer“ und „Balkan-Ausländer“, von dem nichts Gutes zu erwarten“ sei (1924), Reichsbanner, Mitbegründer, TV Jahn, SGV, Reit- und Fahrverein, Verein für Tierschutz und Geflügelzucht (1923), RdK/RDF, RKB (1941ff.) u. a., Reichsschrifttumskammer, Reichspressekammer, 1933 und am 11.8.1944 kurzzeitig festgenommen, nach 1933 Spenden in Höhe von mindestens RM 10.342,75 (Eigenangaben im Entn.-Verfahren) an NS-Einrichtungen, häufig an SS-Gliederungen, „wichtige Heeresaufträge für Schallex“, nach Kritik an ihm aus der NSDAP Empfehlungen pro B. von OB Alfred Fissmer (NSDAP 1937ff., Eintrittsgesuch schon 1933), NSDAP-Gauinspekteur Walter Heringlake, L. des städtischen Hauptbüros Wilhelm Neuhard (NSDAP) und NSDAP-Kreisleiter Paul Preußer, unterwürfige Ergebenheitsbekundungen gegenüber NS-Repräsentanten; nach NS-Ende FDP, regionaler Mitbegründer (1946), Kreisvors. und Ehrenvors., erneut DFG, Vors. (1946ff.), Gründer und Vors. des Verbands Westdeutscher Buch-, Zeitungs- und Zeitschriften-Grossisten (Düsseldorf), im Entschädigungsverfahren DM 17.000,– an B., soziale Stiftungen zugunsten der Stadt Siegen (1929, 1962), BVK I (1955)

Entn.: Unterausschuss wegen „nazistischer Lobhudelei“ von B. („Es ist aber auch eine Tatsache, dass er sich wie kein Bürger der Stadt Siegen um die Gunst der nazistischen Machthaber bemühte.“): „untragbar“, auch als FDP und DFG-Vors. untragbar (undat.), Aufnahme eines Teils der Einwände gegen Balogh durch Hauptausschuss („Die angebliche Tarnung wird allerdings als Geschäftsegoismus und Charakterschwäche ausgelegt, die verwerflich ist.“), dennoch V (= unbelastet), insgesamt zwar tragbar verbunden mit Forderung nach unbezifferter, jedoch „empfindlicher Geldstrafe“ (von der im weiteren Verlauf in der Akte nicht wieder die Rede ist), Widerspruch der MilReg gegen „tragbar“ des HA, der dennoch zweimal bei V bleibt (3.6.1947, Vors. Fritz Mann; 29.10.1947, Vors. Fritz Hense); zahlreiche Entlastungserklärungen, so von Alfred Fissmer, Fritz Fries, Wilhelm Neurad

Selbstaussagen:
„Ich tue meine Pflicht und weiss, was ich unserem Führer schuldig bin.“, „Ich gehörte zu den Blödesten, wenn ich nicht einsähe, dass er [Adolf Hitler] Deutschland von einem Chaos gerettet hat.“, „Ich sehe ein, unser Führer Adolf Hitler hat es beser verstanden als die damaligen Machthaber und dafür erntet er auch den Dank des gesamten Deutschen[!] Volkes.“, „Ich hoffe, dass meine heutigen Zeilen Sie [Kreisl. Preußer] über meine Haltung zu Führer und Staat, zu der ich mich voll bekenne, auch wenn es mir Einzelne nicht glauben, aufklären.“ (1939, nach Kriegsbeginn)

Nach dem NS-Ende: Er habe seine „wirtschaftliche Vernichtung“ befürchtet und sich daher so verhalten, sei ja aber doch nie wirklich ein Nazi gewesen oder geworden, wie Kritik aus der NSDAP an ihm bestätige. (B. im Entn.-Verfahren)

Fritz Fries:
„Wir hatten nur eine Wahl …, uns zu tarnen und durchzujonglieren, so gut es eben ging, damit wir die Verbrecherzeit der Nazis gesundheitlich und wirtschaftlich überstanden“, was Otto Bäcker, Willi Steinseifer und Walter Krämer „leider nicht gelungen“ sei. (Entlastungserklärung, 22.10.1946)

Entn: V

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-190; ebenda, NW 1.110-1.103; ebenda, Abt. Westfalen, Regierung Arnsberg, K 104, Nr. 26.784; SZ, 14.2.1921, 26.2.1986; V, 7.4.1923, 7.4.1924; WR/Sl, 17.4.1964; Fries 2013, 194; Hesse 2011; Irle 1974, 26; Opfermann 2001, 214

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Balzer, Walther
* 6.10.1904 Eifa (Kr. Frankenberg), Laasphe, ev., Austritt (1936), VS-Lehrer an der Ev. Stadtschule, Jungdo (1923-1925), Schlageter-Bund (1923-1925), Technische Nothilfe (1923-1925), Bund Völkischer Lehrer (1924ff.), NSDAP (1925ff.; Nr. 19.124), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, „ältester Pg. des Gaues“, Kreispropagandal. Kr. Wittgenstein (1934-1936), „als Kreispropagandawart nicht zu missen“, NSLB (1933ff.), Mitgründer Kr. Wittgenstein, Kreisfachschaftsl. (1934ff.), „freiwillige Meldung zur SS in Polen für besondere Aufgaben“ (1940), Sonderf. im STALAG IX C (Bad Salza) (1942-1943), im STALAG V K (Senne), in Personalakte ein „Rechenschaftsbericht“ von B., in dem er sich brüstet, den LR des Kr. Biedenkopf, der ein getaufter Jude gewesen sei, als solchen in Zeitungsartikel enttarnt zu haben, was antisemitischen Übergriff auf den LR bei Aufenthalt in Laasphe zur Folge gehabt habe; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (bis 1948), aus Schuldienst entlassen

Entn.: prov. IV, III (1948), IV a (1948), „hat nachgewiesen, daß er nur nominelles Mitglied gewesen ist“ (Hervorh. i. Orig.), IV o. VSp. (1949), Wenn er anfänglich den Nazis auch gläubig gefolgt ist, so hat er sich später aber immer mehr distanziert.“, 43 Entlastungserklärungen, „SPD, Ortsgr. Laasphe sieht keinerlei Gefahr, Lehrer Balzer wieder als Lehrer einzustellen (undat.), auch CDU und FDP für Wiedereinstellung, „stets anständig“, „Andersdenkende und Schüler nie zu beeinflussen versucht“, „sehr bald abseits [des Regimes] gestanden“, „hat an Aktionen gegen Andersdenkende, Juden und Zigeuner nicht nur nicht teilgenommen, sondern diese schärfstens verurteilt“, Widerspruch: „einer der schärfsten Vertreter des Nazismus“ (RA Walther Hesse), 12.7.1948)

Walther Hesse zu B. (1948):
„Anbringung eines 10-15 mtr. langen Transparents in der Nähe meiner Kanzlei mit der Aufschrift: ‚Geht nicht zu jüdischen Rechtsanwälten [H. = nichtjüdischer Rechtsanwalt, der jüdische Klienten vertrat]“, Nach der berüchtigten Kristallnacht im Jahre 1938 ist Balzer mit seinen Schülern vor die beschädigten Judenhäuser gezogen und hat den Kindern grinsend die Erfolge dieser Heldentat vorgewiesen … Balzer wohnte in Laasphe in der Gartenstraße gegenüber dem Hause, in dem der Uhrmacher Hüster sein Geschäft betreibt. Wenn ein Jude den Hüster’schen Laden betrat, wurde er von Balzer … photographiert.“

Selbstaussagen:
Hesse „gibt sich dafür her, einem schmierigen Juden Helfersdienste zu erweisen. Rechnen Sie wirklich noch zu den Deutschen, Herr Rechtsanwalt? Schämen Sie sich!“ (Hervorh. i. Orig.), sei daher ein „Verräter an den Belangen des Volkes“ und habe „ein schweres Verbrechen begangen“. „Einem blutsreinen, unverdorbenen deutschen Rechtsanwalt wäre die innere Stimme Mahnung genug gewesen“, ein Mandat abzulehnen. „Wer vom Juden ißt, der stirbt daran.“, Hesse möge mit seinem „sauberen Mandanten zum Teufel gehen.“ „Heimatrecht und Heimatstätte haben nur die bei uns, die das reine Blut unserer Väter in sich tragen.“ (so in der Wittgensteiner National-Zeitung, 24., 27.7.1935)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-9.546, NW 1.127-1.566, NW 1.037 B VI-6.768 (Gustav Hoffmann); NW 1.127-1.066 (Lothar Irle); Der N-S Erzieher 5 (1937), 34; Opfermann 2009 a, 59, 77; PM Horst Stolz (Bad Berleburg)

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Bamberger, Heinrich
* 17.11.1890 Garbenheim, Siegen, ev., Austritt, Justizobersekr. AG Siegen (1933-1945), NSDAP (1933ff.; Nr. 3.573.999), Amtsl. (1937ff.), im Verfahren gegen den Anstreicher Konrad Geisler wegen eines beiläufig erzählten Witzes (1943): dass man den Angeklagten „eigentlich in die Fresse schlagen müsste, wegen seiner Aussagen über den Führer“; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Justizdienst entlassen

Entn.: „Wiedereinstellung kann nicht empfohlen werden. Bamberger war Aktivist.“ (undat.), „untragbar, … sehr grosser Aktivist“ (1946), IV a, b, c (1947), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-371, NW 1.110-3.138 (Albert Köhler)

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Bandorf, Erich
Niederschelden, Allgemeine SS, Mitbegründer (1931)

SNZ, 16.10.1936; Helmes, 113

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Bandorf, Friedrich
* 10.11.1889 Seckbach b. Frankfurt a. M., Niederschelden, ev., Austritt (angeblich 1921), ggl., Bauhandwerker, SPD (bis 1931), NSDAP (1931-1945), „Alter Parteigenosse“, SA (1932ff.), Schf, RdK/RDF (1924ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus ÖD entlassen; IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-496

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Bang, Theo
* 6.7.1890, Laasphe, Dr. phil., Unternehmer, C. C. Bang Faßfabrik, Friedrichshütte bei Laasphe, DVP, NSDAP (1932ff.), „Alter Parteigenosse“, RKB, Kreiswirtschaftsberater Parteikr. Wittgenstein (bis 1935, 1938); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet als Geschf. entlassen

Entn.: IV (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-116; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 55, 56; SZ, 7.3.1933; Kratzsch, 31

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Barich, Karl
* 20.10.1901 Dortmund-Kirchderne, Dillnhütten, ev., Dr. rer. pol. h. c. (1957), VS-Lehrer, Dipl.-Kaufmann, Dipl.-Handelslehrer (bis 1936), Verwaltungsbeamter in versch. Preisüberwachungsstellen, Geisweider Eisenwerke AG (Anteil der Zwangsarbeitskräfte 1944: 1.073 von 2.280 Beschäftigten), Prokurist, Verwaltungsl. (1941ff.), angeblich Freimaurerloge Lüdenscheid (1931-1933), Allgemeine SS („Nach meinen Informationen war lediglich in der SS die Frage der Aufnahmemöglichkeit noch offen“ [1933ff. NSDAP-Aufnahmesperre], „SS-Anwartschaft von etwa Mitte 1933 bis Anfang 1934“, B. nennt jedoch „Spenden“ an SS für „etwa 1935/37“), NSFK (1941ff.), NSLB (1933ff.), NSBDT (1941ff.), VDA (1937/38ff.), Deutsche Jägerschaft (1934-1945), Verein Deutscher Eisenhüttenleute, KVK II (ca. 1943); nach NS-Ende Werksl. Grube Pfannenberger Einigkeit (1946ff.), einer von zwölf westdeutschen „Stahltreuhändern“ (1949) der 1949 gegründeten „Stahltreuhändervereinigung“, die nach dem Gesetz Nr. 75 (1948) der britischen und amerikanischen Militärregierungen die als ns-belastet geltenden Kohle-, Eisen- und Stahlkonzerne zu „entflechten“ hatte, Vorstandsvors. Stahlwerke Südwestfalen AG (1954-1970), diese spätestens seit Anfang der 1960er Jahre mit Friedrich Flick (B.: „Ich schätze ihn sehr“ ) als Mehrheitsaktionär, B. als „Generaldirektor“, Erster Vors. Wirtschaftsvereinigung Eisen- und Stahlindustrie (1953), Ehrenbürger Stadt Hüttental, Straßenbenennung in Siegen („Karl-Barich-Straße“)

Entn.: V (1946), V (1947), „kein Aktivist“, „jederzeit politisch korrekt verhalten“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 6-121; LA NRW, Abt. Westfalen, Kr. Siegen, Ernährungs- und Wirtschaftsamt, 31; Irle 1974, 27; Neumann

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Bartels, Franz Wilhelm August
* 7.8.1881 Leiden (Niederlande), kath., Siegen, Jurist, BNSDJ/NSRB (1934ff.); nach NS-Ende Präsident LG Siegen bis zum Ruhestand (1945-1949)

Entn.: V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-1.225; SZ, 2.12.1949

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Barten, Ernst F. W. sen.
* 8.8.1879 Wickrathberg, gest. 1.5.1974, Buschhütten (1911ff.), Vater von Ernst Heinrich B., ev.-ref., Dr.-Ing., ge­schf. Gesellschafter Walzengießerei Achenbach & Söhne, Buschhütten (Anteil der Zwangsarbeitskräfte 1944: 58 von 275 Beschäftigten), dort bereits im April/Mai 1942 „Anlieferung“ sowjetischer Zwangsarbeitskräfte, NSDAP (1937ff.; Nr. 4.122.850), NSKK (1934ff.), Wehrwirtschaftsf., Vizepräs. (bis 1939), geschf. Präs. IHK Siegen-Olpe-Dillenburg (1941-1945), Vors. Industrieabt. Bez. Siegerland Wirtschaftskammer Westfalen-Lippe (1942ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet als Geschf. entlassen, Eh­ren­bür­ger Buschhütten (1959), BVK I

Entn.: V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 6-298; LA NRW, Abt. Westfalen, Kr. Siegen, Ernährungs- und Wirtschaftsamt, 31; BAB, Best. 3.100 (NSDAP-Zentralkartei); Hufnagel, 433; Irle 1974, 27; Opfermann 1991, 52

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Barten, Ernst Heinrich jun.
* 27.5.1913 Buschhütten, Buschhütten, Sohn von Ernst F. W. B., ev., Betriebsleiter, NSDAP (1937ff.), Deutsches Kreuz in Gold (1944)

Entn.: V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 6-703

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Barth, …
Siegerland, Dr. med., Arzt, SA, „Alter Kämpfer“

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; StASi, D 50

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Barth, Franz
* 9.6.1882 Schleiden, Burbach, o. K., weil „als Naturwissenschaftler freidenkend“, Apotheker, Stahlhelm, Vors. Og. Burbach (mind. 1924-1928, Falschangabe im Fragebogen: „1926-1928“)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 34-132; V, 14.4.1924; Irle 1974, 27

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Barth, Friedrich
Siegen, Sandformer, DNVP (mind. 1924-1930), EVD (1930-1933), Bezirksausschuß Siegerland Volksbegehren gegen „Young-Plan und Kriegsschuldlüge“ (1929)

SZ, 28.8., 5.11.1929, 3.3.1933; V, 26.4.1924

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Bartz, Walter
* 2.10.1901 Neunkirchen, Landsberg (1933-1937), Neunkirchen, Mittelschule, Schull., NSDAP (1933ff.), SA, Schulungsl. (Nichtangabe im Fragebogen); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen (1945), jedoch VHS-Dozent (1950), TV Neunkirchen, Vors., Allg. Deutscher Lehrer- und Lehrerinnenverband, Delegierter (1950)

Entn.: IV m. VSp. (1947), IV o. VSp. (1948, 1950), Selbstaussagen: „Ich hatte daher [angesichts s. E. sich als Fehlurteile erweisender Stimmen „vieler bedeutender ausländischer Staatsmänner“ gegen den deutschen Nationalsozialismus] keine Bedenken, an der Verwirklichung eines zum größten Teil bereits vor 1933 aufgestellten Sozial- und Schulprogramms mitzuarbeiten. [Hervorh. i. Orig.]“, darunter habe er den „uneigennützigen Dienst an der Gemeinschaft auf freiheitlich demokratischer Grundlage [Hervorh. i. Orig.]“ verstanden

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-2.522; EB 1935; SNZ, 2.12.1942

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Baukhage, Alfred
Krombach, VS-Lehrer, NSDAP (vor 1933ff.), „Alter Parteigenosse“, Ogl. Krombach mit Littfeld (1933)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-1.275 (Friedrich Münker); EB 1935; SNZ, 4.10.1933; SZ, 3.3.1933; Pfau 2012, passim
Abb.: Pfau 2012, 69, 118

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Baum, Gustav Walter
* 2.6.1892 Erndtebrück, Berlin (1920-1945), Lippinghausen bei Herford, kath., Austritt (1932), „freireligiös“, Berufssoldat (1910-1920), Offizier, zweitweilig im Generalstab, Unternehmerverbandsfunktionär, Hauptgeschf. Wirtschaftsgruppe Holzverarbeitende Industrie, Berlin (1920-1945), L. Prüfstelle der Wirtschaftsgruppe Holzverarbeitende Industrie, NSDAP (1933-1945), BNSDJ/NSRB (1936-1945), KVK II m. Schw. (1942); nach NS-Ende erneut in führender Funktion im Wirtschaftsverband Holzverarbeitende Industrie, Zonenverband (1947)

Entn.: in Herford-Land, IV (1948), stapelweise Entlastungserklärungen

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.064 E.UE. 1.950-69; Stockhorst, 45

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Baum, Willi
Siegen, Recklinghausen, Schwiegersohn von Karl Bender, Obersekretär, Mitgl. der Gemeinschaftsbewegung, NSDAP, DC Bezirk Siegerland, Krl. (mind. 1933-1936), Landesl. Westfalen-Süd, (1940), Vertreter für Westfalen im Ausschuß für Gemeinschaftsarbeit in der Deutschen Evangelischen Kirche (1935)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-677 (Karl Bender); SNZ, 1.8., 2.10., 23.11.1933, 10.7.1936; Heinrich, passim

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Baumeister, …
Siegerland, Dr., Kreisbauernschaft Siegen, Stabsl. (1934)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; SZ, 15.12.1934

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Bäumer, …
Klafeld-Geisweid, Kaufm., DNVP, Vorst. Og. Klafeld-Geisweid (1932)

SZ, 13.7.1932

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Bäumer, Wilhelm
* 5.12.1889 Oberderschlag (Kr. Gummersbach), Freudenberg, Polsterer, Justizbeamter, Oberwachtmstr., NSDAP (1930ff.), „Alter Parteigenosse“, Bl. (1933ff.), Kirchenmstr.

Entn.: Falschangaben im Fragebogen, IV o. VSp. (1950) mit Beschäftigungsbeschränkung, „eifriger politischer Leiter“ (als sein Vorgesetzter der LGPräs Rudolf Roebling), „Nutznießerschaft“ (Entn.-Ausschuss)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-10.069, NW 1.093-3.647 (Rudolf Roebling); SNZ, 5.12.1934, 31.5.1940

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Bäumner, Richard
Siegerland, Arbeiter, Städtische Werke Siegen, SA, „Alter Kämpfer“

StASi, D 50

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Baunscheidt, Ewald
* 14.6.1900 Zurstraße bei Ennepe, Burbach, Bezirksschornsteinfeger, NSDAP (1933-1945), Ogl. Burbach (mind. 1940-1942); „untragbar“ (undat.), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-196; EB 1940; SNZ, 16.12.1942

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Bause, Fritz
Siegen, Rechtsanwalt, Notar, Bezirkskreiswart des BNSDJ/NSRB

B. zum Plebiszit über die Vereinigung der Ämter von Reichskanzler und Reichspräsident in der Hand Hitlers am 19.8.1934 u. a.:
„Es handelt sich darum, ihn [= A. Hitler] vor der Welt und dem Ausland als unseren Führer zu legitimieren, durch die Stimme jedes einzelnen Volksgenossen dem Ausland zu zeigen, daß Adolf Hitler im Namen des ganzen Deutschen Volkes spricht, wenn er mit der Welt verhandelt und die Interessen des Deutschen Volkes wahrnimmt.“

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; EB 1940; SNZ, 18.8.1934

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Beck, Friedrich Alfred
* 29.6.1899 Harpen, gest. 25.8.1985 München-Gräfelfing, Siegen, München-Gräfelfing, Dr., Journalist, Autor, Verleger, Ministerialrat im Preußischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (1933), „Kommissarischer Leiter“ bei RP Arnsberg (1933), Hauptschriftl. der Siegener Zeitung (1939ff.), NSDAP, L. Hochschule für Politik Gau Westfalen-Süd, Gaukulturwart, Gau- und Reichsredner, L. Langen Müller Verlag (1942-1943); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und im Lager Moosburg interniert (1945ff.), Fortsetzung der Autoren- und Verlegertätigkeit mit dem Friedrich Alfred Beck-Verlag, dort u. a. eine Rechtfertigungsschrift zugunsten des in Nürnberg zum Tode verurteilten und hingerichteten Generalgouverneurs der ns-besetzten Gebiete in Polen („Generalgouvernements“): Hans Frank

Selbstaussagen:
„Die verstandesmäßige und unsittliche Richtung marxistischer und liberalistischer Politik hat die Gemeinschaftslebenskräfte zerstört, … Jetzt erleben wir einen grundlegenden völligen inneren Umschwung, … Nationalsozialismus ist keine theoretische Idee, sondern eine biologische und geistige Grundlehre, eine Lebenstatsache von unmittelbarer, nicht weiter erklärbarer, sondern zu verwirklichender unerbittlicher Notwendigkeit.“ ( Hochschule für Politik der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei. Ein Leitfaden, S. 33)

Zum deutschen und italienischen Faschismus: „eine Staats- und Lebensordnung, in der ein den ewigen Gesetzen des Lebens entsprechendes Verhältnis von Führung und Gefolgschaft die Grundlage aller Politik ist.“ Zum Krieg: „Kampf um den lebensnotwendigen Raum … Die neue Weltordnung … wird eine organische, eine wuchshafte Einheit darstellen, die allen Völkern das Lebensrecht gibt, das sie auf Grund ihrer Lebenskraft verdienen.“ (Der Kampf um eine neue Weltordnung, 1940)

Schriften (Auswahl):
– Rudolf Eucken, ein Geistesbild, Berlin 1928
– Deutschlands Wiedergeburt durch den Nationalsozialismus, Bielefeld 1933
– (mit Josef Wagner) (Hrsg.), Hochschule für Politik der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei. Ein Leitfaden, München 1933
– Die Erziehung im Dritten Reich. Ein Beitrag zur Pädagogik der politischgeistigen Persönlichkeit, Dortmund 1936
– Idee und Wirklichkeit. Der Nationalsozialismus als ganzheitliche Einheit von Geist und Leben, Würzburg 1936
– Im Kampf um die Philosophie des lebendigen Geistes, Breslau 1936
– Kampf und Sieg. Geschichte der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei im Gau Westfalen-Süd von den Anfängen bis zur Machtübernahme, Dortmund 1938
– Politische Gemeinschaft und geistige Persönlichkeit, Dortmund 1938
– Die Idee im Kampf, Dortmund 1939
– Deutsche Vollendung. Idee und Wirklichkeit des nationalsozialistischen Reiches, Bochum 1941, 2., erw. Aufl. 1944
– Der Aufgang des germanischen Weltalters, Bochum 1944
– Tagebuch eines Mannes, der Hungerturm hieß, München 1952 (= Gleichsetzung alliierter Internierung NS-Belasteter mit KZ-Haft)
– Im Angesicht des Galgens, München-Gräfelfing 1953 (zu Hans Frank)
– Lügen haben lange Beine. Ein weltgeschichtliches Panoptikum von Homer bis Pasternak, von Sokrates bis Sartre, von Nebukadnezar bis Hitler, Dachau o. J. (1959)
– Mit spitzgestellten Lauschern. Als Jäger auf vergessenen Fährten, München/Basel/Wien 1963

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.516 (Fritz Vorländer); SHK 1941, 34-36 („Der Kampf um eine neue Weltordnung“); Der Spiegel, 19.8.1953, 32; Stockhorst, 47

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Becker, …
Siegen, NSDAP, Ogl. Siegen-Rosterberg (1942)

SNZ, 15.12.1942

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Becker, …
Siegerland, NSDAP, Kreisgeschf. (1934)

SNZ, 29.1.1934

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Becker, Albert
* 27.3.1902 Obersdorf, Rödgen, ev.-ref., kaufm. Angest., Vereinigte Stahlwerke, Rohstoffbetriebe Dr. Hennecke, Rödgen, stellv. Geschf., NSDAP (1931-1945), „Alter Parteigenosse“, SA (1931-1945), Oschf, (1934ff.)

Entn.: IV m. VSp. (1948), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.285

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Becker, Alfred
Freudenberg, NSDAP (mind. 1930ff.), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“ oder „Alter Parteigenosse“, SA (vor 1933ff.)

SNZ, 31.5.1940

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Becker, Erich
* 12.12.1896 Siegen, Siegen, ggl., selbst. Kürschnermstr., Inh. Pelzhaus Rudolf Becker, Siegen, NSDAP (1929-1945, Nr. 110.392), „Alter Parteigenosse“, Allgemeine SS (1932ff.; Nr. 16.046), Rf, Waffen-SS (1940/41-1945), Uschf, Wachbat. Ravensbrück (1941-1942), „am 3. Oktober 1941 … zur Waffen-SS [= Totenkopfverbände!] zum Dienst in das K. L. Ravensbrück“, dort angeblich „nur Wachdienst verrichtet. Wir durften nicht in das Lager rein.“, SS-Funkschutzbat. des Hstf.s Wilhelm Behrens (1942-1945), Auffangstab Stamberger (1945), KVK II (1944); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und in Recklinghausen, Fischbeck und Neuengamme interniert (1945-1947), Selbstaussage, 13.2.1948: „Ich hätte auch lieber zwei Jahre im KZ. zugebracht als im Internierungslager.“, Kontensperre (1945)

Entn.: IV m. VSp. (2/1948), „zwar formell stark belastet, … jedoch … nach allen unsern Umfragen und Erkundigungen nicht über das formelle[so!] hinaus …, dem politischen Gegner durchaus loyal begegnet und irgendwelche Übergriffe sind uns von B. nicht bekannt …, aktiv … nicht hervorgetreten …, Antifaschisten vor Mißhandlungen beschützt“, daher: IV o. VSp. (6/1948), „sehr gutmütige und tolerante Natur, mitteilsam und hilfsbereit seinen Mitmenschen gegenüber“ (Ev. Gemeinde Dorlar, 22.5.1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-2.698, NW 1.127-1.226; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Becker, Karl
* 10.12.1903 Bonn, Hesselbach, Eiserfeld, ev.-ref., Arbeiter, Hauer, Grube Storch & Schöneberg, Angest., Reichsbahnmeisterei (1938-1939), LRA (1939ff.), NSDAP (1933-1945), SA (1933-1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Bahndienst entlassen

Entn.: IV o. VSp. (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-1.427

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Becker, Karl
* 16.10.1907 Frankfurt a. M., Betzdorf (1933-1945), Niederdresselndorf (1945ff.), Lokschlosser, NSDAP (1930-1945), „AlterParteigenosse“, SA (1932-1945), Rf (1935); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Bahndienst entlassen (1945), Waldarbeiter

Entn.: IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 2-56

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Becker, Karl
Obersdorf; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert, Kontensperre (1945)

PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Becker, Karl Gustav
* 4.8.1889 Eiserfeld, Eiserfeld, ev., kommunaler Verwaltungsangest., Gemeindesekr. (1939), Amt Eiserfeld (1931-1945), Neutrale Liste (1929), Liste Deutsche Kriegsopfer (1933), NSDAP (1937-1945), NSV, Ortsamtsl. (1937ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet ohne Anspruch auf Ruhegehalt entlassen

Entn.: „aktiver Nationalsozialist und rechte Hand des Ortsgruppenleiters … kleines Ruhegehalt [sei zu gewähren]“, da schwer kriegsbeschädigt (undat.), „tragbar“ (undat.), IV a, b (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 Versorgung-22; SZ, 6.11.1929, 3.3.1933

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Becker, Reinhard
* 25.11.1898 Hagen-Haspe, Weidenau, Dr. phil., Gymnasiallehrer, zeitweise Manchester Grammar School (1932ff.), Nationalpolitische Erziehungsanstalt (Napola) Wahlstadt (Schlesien), OStDir, L. der ORS für Jungen in Weidenau (1937-1945),
Siegerländer Hakenkreuzer im Deutschvöl­ki­schen Schutz- und Trutz­­bund, öffentliche antisemitische Stellungnahmen (1919ff.), Freikorpsmitglied, NSDAP (1931ff.; Nr. 815.624), „Alter Parteigenosse“; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen (1945), wiedereingestellt als StR (1949), wenngleich nicht an der alten Schule, „Bei der Suche nach einem Nachfolger Dr. [Kuno] Behners [1951] wurde sein Vorgänger, Dr. Becker, noch einmal in Erwägung gezogen.“

Entn.: III (1946), „eine Beschäftigung als Lehrer unmöglich“, habe sich schon 1926 „öffentlich schriftlich und mündlich gegen die Juden gewandt“, „In England ist er, wie er selbst von sich sagt, wahrscheinlich der erste Deutsche gewesen, der im ‚Spectator‘ für den Nationalsozialismus geworben hat.“, „Untragbar! Dr. Becker gilt als alter Kämpfer und Napola-Lehrer ist er unmöglich [so!].“, IV o. VSp. (1948), „weder Nutznießer noch Aktivist, vielmehr Idealist“, „kann als Oberstudiendirektor beschäftigt werden“ (1948), StR Hermann Meyer, Weidenau: „Dr. Becker hat meinen Sohn [Klaus] an die schwierigsten Fragen genommen, um ihn irgendwie zurücksetzen zu können. Dr. [Paul] Bensel hat mir damals gesagt, daß Dr. Becker hinsichtlich meines Sohnes erklärt habe: ‚Wenn ich diese Judenfratzen sehe, vergeht mir die Lust am Unterricht.‘ Meinen Sohn Hans-Theo hat er [1942] nicht in die Schulanstalt aufgenommen, trotzdem damals noch keine Bestimmungen erlassen waren, daß Juden oder Judenmischlinge nicht aufzunehmen seien.“, dazu B. 1942: „Eine Bestimmung liegt nicht vor, aber solche Elemente sind unerwünscht; ich habe von einem an meiner Schule genug.“ (von Entn.-Ausschuss ignoriert), Rechtsvertreter RA Helmut Ernst: Klaus Meyer ein „notorisch fauler Schüler“ (1947), in Übernahme dazu der Entn.-Ausschuss: Klaus Meyer sei möglicherweise tatsächlich nur faul gewesen und die Angaben des Vaters seien zweifelhaft, V (1949), Selbstaussage: „Ich (habe) schon ab dem Jahre 1919 in Soest in einem Zeitungskampf gegen die Juden gestanden“, jedoch sei es ihm dabei nur um „die Ansiedlung der Ostjuden“ gegangen, Nichtwiedereinstellung in Weidenau in B.s Sicht: „schweres Unrecht“, Entlastungserklärungen u. a. von Kuno Behner, Hermann Böttger (B. = „Michael Kohlhaas“, „kein ausgesprochener Nazi“), August Middeldorf

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-735, NW 1.127-338, NW 1.037 B VI-2.661; EB 1940; SNZ, 13.10.1938; Fries 2007, 47; Irle 1974, 30; www.fjm-siegen.de, Schulgeschichte

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Beckmann, Otto
* 8.11.1873 Klötze (Kr. Gardelegen), gest. 31.10.1948 Weidenau, Siegen, ev.-ref., Journalist, CSP, DNVP (mind. 1921-1930), Bezirksausschuß Siegerland Volksbegehren gegen „Young-Plan und Kriegsschuldlüge“ (1929), EVD (1930-1933), StVV Siegen, Vors. (1925), Schriftl. der antisemitischen Tageszeitung Das Volk (1899-1932), Ev. Arbeiterverein Siegen, 1. Vors. (1921)

Selbstaussage:
„Was Adolf Stoecker gewollt und mit heißem Herzen für Deutschland erstrebt hat, ist heute, nach dem gewaltigen nationalen Aufbruch in Deutschland in so starkem Maße Gemeingut des deutschen Volkes geworden, daß er weithin und mit Recht als ein Vorläufer des Nationalsozialismus erkannt und anerkannt wird.“ (1934)

Laudatio zum 75. Geburtstag von B.:
„Viele Gesinnungsfreunde erinnern sich gern und dankbar des temperamentvollen und achtungfordernden Kämpfers für den christlich-sozialen Gedanken … . … verdienstvoll und erfolgreich.“ (Westfalenpost, 1947)

EB 1925; SZ, 31.1., 1.2.1921, 28.8.1929, 3.3.1933; V, 9.1.1912, 27.1.1925; WP, 11.11.1947; Beckmann, 58; Irle 1974, 30; Pfau 2000

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Bedenbender, Johannes
* 1899, gest. 14.7.1939, Eisern, Schwager von Ewald Schütz, Bergmann, Deutsch-Sozialistische Partei (bis 1923), NSDAP (1925ff.; Nr. 55.065), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, Ogl. Eisern (1925ff.), L. Bez. Siegerland-Wittgenstein-Olpe (1928-1929), Bezirksausschuß Siegerland Volksbegehren gegen „Young-Plan und Kriegsschuldlüge“ (1929), Kreisamtsl. NSBO Kr. Siegerland (1934ff.), Kreisredner (1936), SA, Mitbegründer, NSBO, DAF, Kreiswalter Siegen-Land bzw. Siegerland, Krl. Bergarbeiterverband (1934), Mitgl. Aufsichtsrat Allgemeiner Konsumverein für Siegen und Umgegend e. G. (1934)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-2.773 (Hermine Bedenbender); SNZ, 12.6.1936, 15., 18.7.1939; SZ, 28.8.1929; Helmes, 134, 136; Irle 1974, 30
Abb.: SHK 1940, 104

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Bedenbender, Otto
gest.8/1934, Eisern, Bruder von Johannes Bedenbender, NSDAP (mind. 1926ff.; Nr. 55.139), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, „einer der ältesten Siegerländer Kämpfer“, SA (mind. 1927ff.), Trf (1934)

SNZ, 16.6., 27.8.1934; Helmes, 35, 104, 136

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Bedenk, …
Mudersbach, VS-Lehrer, Schull., NSDAP, NSKK, Oschf

SNZ, 25.11.1935

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Beel, Edmund
* 9.10.1885 Zeppenfeld, Zeppenfeld, ev.-ref., Werkmstr., NSDAP (mind. 1932ff.), „Alter Parteigenosse“, Ogl. Zeppenfeld (1932-1934), BM Zeppenfeld

Entn.: IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-1.280; SNZ, 12.11.1934; SZ, 3.3.1933

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Behncke, Hermann
* 11.12.1905 Berlin, Wingeshausen, Förster, NSDAP, fürstlicher Oberforstmstr., Ge­samtverwaltung des fürstlichen Forsts; nach NS-Ende CDU, langj. Vors. Kr. Wittgenstein (1953-1969), Vertr. A. Berleburg

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; Fr/Rt, 10.5.1946

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Behner, Heinrich Kuno
* 14.11.1892 Kreuztal, Weidenau, ev., Dr., Gymnasiallehrer, StR, stellv. Schull., ORS für Jungen, Weidenau (1927-1945), DNVP, Stahlhelm, SA, NSLB (1933-1945), Deutscher Reichskriegerbund „Kyffhäuser“ (1923-1929), VDA (1939-1945); nach NS-Ende aus Schuldienst entlassen (1945), Wiedereinstellung und Übernahme der Schull. (1946-1951), OStDir (1948)

Entn.: V (1947), „Im Jahre 1933 trat ich mit vielen anderen Nazigegnern in den Stahlhelm ein.“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 33-187; Irle 1974, 31; www.fjm-siegen.de, Schulgeschichte

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Behr, Paul
* 10.2.1894 Recklinghausen, Dortmund, Siegen, Bochum (1942ff.), kath., ggl. (1938), Polizeidienst, Kriminalpolizist, Kriminalsekr. (1941), Obersekr. (1.3.1945), NSDAP (1933ff.; Nr. 2.234.422), Stapo Dortmund, Außendienststelle Siegen der Ge­sta­po Dort­mund (1937-1942), unter dem Befehlshaber der Sipo und des SD in Lublin (1941), unter dem Befehlshaber der Sipo und des SD in Lemberg (1941-1944, in Sniatin, Siankian), unter dem Befehlshaber der Sipo und des SD in Dänemark (1944-1945), in Lemberg (1941ff.), „Abwehrbeamter in Cselm – russ. Grenze“ und in Snistin, rumänische Grenze, dann in Silenki, ungarische Grenze (1942-1944), andere Angabe: „Osteinsatz“ in Polen (1939ff.), KVK; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert, vom Spruchgericht Bergedorf zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt (1948), in den „Strafanstalten Emsland“ Teilverbüßung

Entn.: IV o. VSp. (1950), Selbstaussagen: Entlastungserklärung durch Polizeibehörde Siegen: „ein Natur- und Jagdfreund“, „anständig und gerecht“, „keine Übergriffe“, „nur als Abwehrbeamter an der Grenze tätig gewesen … und persönlich nicht belastet“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.039-B-3.940; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70

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Beilke, Heinrich
NSDAP, DAF, Kreiswalter Siegerland (mind. 1941-1943)

SNZ, 16.6.1941, 30.11.1942; SZ, 21.8.1943
Selbstaussagen: SZ, 11.5.1944 („Die Betreuung ausländischer Arbeitskräfte“)

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Beimborn, Heinrich
* 13.12.1901 Silberg (Kr. Biedenkopf), Siegen, ev., selbst. Gartenmstr., NSDAP (1931ff. [Falschangabe im Fragebogen: „1932“], Nr. 415.435), „Alter Parteigenosse“, Ogl. Hain (1933-1937), Kreisfachw. für Gartenbau, DC (1934ff.), Kreisgärtnermstr. (1937)

Entn.: IV o. VSp. (1950), Selbstaussage, „Sozialist“ sei er gewesen, kein „Nationalsozialist“, „Freund“ Walter Heringlake

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.091-18.472; EB 1935; SNZ, 1.2.1934

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Beineke, Albert Friedrich Wilhelm
* 6.2.1902 Kirchderne (Kr. Dortmund), Wiederstein (1930-1938), Eiserfeld (1938-1941), dann Wehrmacht, ev., VS-Lehrer, NSDAP (lt. Fragebogen 1937ff., nach anderer Angabe mindestens 1933ff.), SA 1933ff.), Oschf, NSLB (1933ff.), VDA, KVK II m. Schw. (1944); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen

Entn.: „Bevor Beineke zum Schuldienst zugelassen werden kann, ist eine gründliche Umschulung erforderlich. Damit er die nötige Zeit hat, schlagen wir vor: Wiedereinstellung nicht vor dem 1.1.48“ (undat.), IV a, b (1947), V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-737; SNZ, 12.11.1934

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Beischl, Anton
* 18.3.1911 München, gest. 29.8.1979, kath., Dr. med., Arzt, Wanne-Eikel, Siegen (1937ff.), NSDAP (1931ff.), „Alter Parteigenosse“, Allgemeine SS (1930-1932), dann Wechsel zur SA, Oschf, NSDÄB (1937ff.), Staatliches Gesundheitsamt für den Stadt- und Landkreis Siegen (1937-1973), Amtsarztstellvertreter, Medizinalrat (1939ff.), L. (1960-1973), Kreismedizinaldir., KVK II (1943); nach NS-Ende Vorst. Kreisverband Siegen DRK, Kreisverbandsarzt (1959ff.)

Entn.: V

„Es ist das unsterbliche Verdienst unseres Führers, unserem Volke das Bewußtsein der Zusammengehörigkeit, der Gemeinschaft durch Blut und Rasse wiedergegeben zu haben. Es galt Wiedervererbung und Auslese in ihr natürliches Recht … einzusetzen, die Familie als die Urzelle der Sippe und des Volkes zu stärken und … darüber hinaus die Familie zu retten, die beginnende Entartung aufzuhalten … Zur Erreichung dieses Zieles ist das Gesundheitsamt verpflichtet, praktische Erb- und Rassenpflege zu treiben. … dem Gesundheitsamt (obliegt) die Erfüllung der durch das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses gestellten Aufgaben, die auf die erbbiologische Reinheit und Sauberkeit des ganzen deutschen Volkes für alle Zukunft ausgerichtet sind. … Wir … wollen, jeder auf seinem Platz, wohin ihn der Führer gestellt hat, auch in Zukunft nicht ‚von oben’ her, sondern Hand in Hand mit unseren Volksgenossen unermüdlich schaffen und arbeiten zur Erhaltung und Vermehrung der höchsten Güter, die ein Volk sein eigen nennt, seiner Gesundheit und seiner Rasse.“ (SNZ, 29.1.1938)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-659; SNZ, 29.1.1938; SZ, 9.11.1959; Irle 1974, 31
Selbstaussagen: SNZ, 29.1.1938

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Beitzel, Walter
Siegerland, „einer der ersten Vorkämpfer für die Idee des Führers und seine Weltanschauung“, habe „sein Wollen mit dem Tode bezahlt“ (Wilhelm Krüdelbach, Februar 1945)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-38 (Wilhelm Krüdelbach)

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Belaschk, Wilhelm
Laasphe, VS-Lehrer, Ev. Stadtschule, NSDAP, DAF, KdF, Ortswart, NS-Kulturgemeinde Laasphe, L. (1937)

EB 1937

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Bemfert, Walter
* 12.6.1901 Siegen, gest. 20.6.1964 Siegen, Siegen, ev.-ref., Geschf. (1938ff.), Mitinh. Bemfert & Co., Kesselschmiede, Siegen, NSDAP (1942-1945); nach NS-Ende Vorst. Verband der Siegerländer Metallindustriellen, Vorst. Siegerländer Unternehmerschaft (1954ff.)

Entn.: V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-1.998; Irle 1974, 32

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Bellebaum, …
NSDAP, SA, Stf, beteiligt an Aus­schreitungen, deswegen nach NS-Ende verurteilt (1947)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; WP/Rt, 1.7.1947

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Bellersheim, Karl jun.
* 6.11.1908 Siegen, Siegen, ev., Sohn von Karl B., Metzgermstr., NSDAP (1930ff.; Nr. 303.188), „Alter Parteigenosse“, SA (mind. 1931ff.), Stf, NSKK (1935ff.), F. „Schlägerkommando Bellersheim“; nach NS-Ende wegen Miss­hand­lung (1933) an­ge­klagt (1948), freigesprochen

Entn.: IV m. VSp. (1947), o. VSp. (1948), „nicht Nachteiliges“ bekannt, „zu dumm“, „zu ängstlich“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-2.697, NW 1.127-1.194 (Fritz Klein), NW 1.127-1.220; SZ, 3.3.1933; WP/Rt, 2.5.1948; Helmes, 111

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Belz, Ewald
* 28.9.1903 Erndtebrück, gest. 21.11.1978, Birkelbach, ev., Elektromstr., Verwaltungsbeamter, Regierungsassistent im LRA, NSDAP (1932-1945), Bl. (1943), „Alter Parteigenosse“, SA (1932ff.), Rf, NSKK; nach NS-Ende als ns-belastet aus ÖD entlassen, LR Kr. Wittgenstein (1948-1952), ABM Erndtebrück (1952-1956), Krt. Wittgenstein (1948-1974), FVP, DP, UWG, Vors. Rassegeflügelzüchterverband Westfalen, 1. Vizepräsident Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter, BVK 1. und 2. Kl., Goldener Ehrenring Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter u. a.

Entn.: durch mehrere Zeugen widerlegte Falschangabe im Fragebogen: Zugehörigkeit zur SA? „nein“, IV m. VSp. (1948), Wiedereinstellung (undat.), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-156; SHK 1980, 38; Plaum, Sammlung

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Belz, Georg sen.
* 25.4.1879 Berleburg, Berleburg, ev., Schmiedemstr., NSDAP (1933ff.), SA (1934ff.), Otrf

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-161; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 58; SNZ, 16.6.1934

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Belz, Walter
vor NS-Ende verst., Laasphe, SA (vor 1933ff.), Stf (1937), beteiligt an den Ausschreitungen des 9./10.11.1938 in Laasphe

LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 55, 56; EB 1937

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Bender, Alfred
* 15.9.1901 Kelsterbach, Friedberg, Siegen, ev.-ref., Polizeibeamter (1922-1935), Verwaltungsbeamter (1936ff.), Justizinsp. LG Siegen, SPD (1930-1932), NSDAP (1937ff.; Nr. 4.119.653), NSFK(1939ff.), NSRB (1938ff.)

Entn.: IV a, b, c (1947), V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-928

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Bender, Emil
* 16.8.1895 Klafeld, Klafeld, ev., Dr. h. c., Mitgründer und Mitinh. Fabrik für Kessel- und Behälterbau Eduard Bender& Co. (1953ff.: Emil Bender Streckmetallfabrik und Maschinenbau), Klafeld, NSDAP (1937ff.), Verein deutscher Eisenhüttenleute, NSBDT, Deutsche Jägerschaft

Entn.: V (1947), „nie Nationalsozialist gewesen, sondern immer ein Gegner“ (Selbstaussage)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 6-208

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Bender, Ernst
* 6.12.1885 Weidenau, Ferndorf, ev., Unternehmer, Gründer und geschf. Mitinh. Eisen- und Metallwerke Gebr. Bender, Ferndorf (1917ff.), Bürgerliste Ferndorf (1929), Gemeinsame Bürgerliste für Ferndorf (1933), Amtsvertr. (1929-1933), DHV (vor 1933), NSDAP (1933ff.), SS, Förd. Mitgl. (1934ff.), NSKK (1933ff.), NSFK (1934ff.), VDA, Deutsche Jägerschaft u. a.

Entn.: IV o. VSp. (1947), V (1948), „hat weitestgehend Widerstand geleistet“ (1948), Selbstaussage: NSKK-Beitritt aus sportlichen Gründen, „ausgesprochener Gegner der Nazis“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.341, NW 1.037 B VI-5.846; SZ, 11.11.1929, 13.3.1933; Irle 1974, 32

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Bender, Gustav
* 15.12.1882 Siegen, Rödgen, ev., Unternehmer, Gustav Bender sen., Herren- und Knabenbekleidungsgeschäft, NSDAP (1933ff., Falschangabe im Fragebogen: „1934“; Nr. 2.960.276), NSKK (1940ff.), Deutsche Jägerschaft (1938ff.), Einzelhandelsverein Siegen/Wirtschaftsgruppe Einzelhandel, Kreisvors. (1926-1945), Volksbank Siegen, Aufsichtsrat (1923-1943, Vors. (1943ff.)

Entn.: „nazistischer Aktivist und Nutznießer“, „untragbar“ (undat.), IV a, b, c (1947), IV o. VSp. (1948)

BAB, Best. 3.200 (NSDAP-Ortskartei); LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-460

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Bender, Karl
* 7.6.1873 Siegen, Recklinghausen, ev., Schwiegervater von Willi Baum, Stadtverwaltung Siegen, Stadtinsp., Deutscher Beamtenbund, EVD (bis 1933), NSDAP (1933-1945), DC (1937, angeblich bis 1943), KVK II, I; nach NS-Ende

Entn.: „may not be emplyed“ (1946), III (1947), „Militarist und Nazi-Aktivist“ (undat.), „Pension abzulehnen“ (8/1947), „tragbar“ (1947), „Ideologie der Nationalsozialisten verfallen“, „aus Überängstlichkeit beigetreten“, obwohl er „von vornherein der NSDAP ablehnend gegenüberstand“, „innerlich niemals Nationalsozialist gewesen“ (3/1947), IV m. VSp. (7/1947), IV o. VSp. (1948), V (1948), volle Pension (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI 608, NW 1.110-677

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Bender, Karl
* 26.4.1891 Weidenau, Ferndorf, ev., Unternehmer, Eisen- und Metallwerke Ferndorf Gebr. Bender, Ferndorf, Gemeinderat (1929-1945), zeitweise stellv. BM, NSDAP (1937-1945), NSKK (1933ff.), NSFK (1933ff.), Förderndes Mitgl., Deutsche Jägerschaft (1924-1945)

Entn.: „tragbar“ (1947), IV a, b (1947), V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.201

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Bender, Paul
* 9.3.1890 Siegen, Siegen, ev., Buchhalter (1918-1933), Geschäftsf. Basaltbrüche Storch & Schöneberg (1933ff.), Geschäftsf. Ziegelverkaufsverein GmbH (1938-1949), NSDAP (1937-1945; Nr. 5.889.350)

Entn.: V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-3.269; KrA Siegen-Wittgenstein, 2.12.4.2./Lfd. Nr. 11

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Bender, Paul
Buschhütten, Buchhalter, Neutrale Liste und Liste Christlich-Sozial (1929), Bezirksausschuß Siegerland Volksbegehren gegen „Young-Plan und Kriegsschuldlüge“ (1929), Liste Deutsche Kriegsopfer sowie Gemeinsame Bürgerliste A. Ferndorf (1933), NSDAP (1933ff.), Kreisamtsl. Kr. Siegerland (1936, 1937), Kreisredner (1936), NSKOV, Vors. Kr. Siegen-Land (mind. 1934-1941), Krt. Kr. Siegen (1930), nach Machtübergabe Übertritt zur NSDAP-Fraktion; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert

PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945; SNZ, 12.12.1934, 12.6.1936, 10.5.1937; SZ, 28.8., 6., 11.11.1929, 22.1.1931, 3.3., 13.3., 13.4.1933; Rademacher, 327

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Bender, Walter
Eiserfeld, NSDAP (mind. 1926ff.; Nr. 88.936), „Alter Kämpfer“

SNZ, 16.6.1934; Helmes, 35, 136

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Benecke, Otto
* 12.1.1906 Kiel, Freiburg, Siegerland, ev.-luth., Dr. med., NSDAP (1937ff.), SA (1933ff.), NSDÄB (1939ff.), Stadtarzt in Bochum (1938-1939), KVK

Entn.: IV o. VSp. (1946), V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 34-109

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Benfer, Friedrich
* 2.1.1887 Volkholz, Dreis-Tiefenbach, ev., ggl. (1937), Maschinenarbeiter, wegen Landfriedensbruchs verurteilt (1923), NSDAP (1932ff.), „Alter Parteigenosse“, Allgemeine SS (1932ff.), Uschf (1943), SD (1937ff.), Wachmann des Zwangsarbeiterlagers der SEAG; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1948), vom Spruchgericht Hiddesen wegen Zugehörigkeit zu SS und SD zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt (1948), keine Strafverbüßung durch Verrechnung mit Internierung, vom Landgericht Siegen wegen Denunziation eines SS-Kameraden zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt (1948; der Denunzierte: fünf Jahre Haft), vom Landgericht Siegen in NSG-Verfahren wegen Misshandlung von Zwangsarbeitern zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt (1949)

Entn.: IV o. VSp. (1950), „vollkommen unpolitischer Mensch“, „gewisses Geltungsbedürfnis“, „ziemlich willenloser Mensch“, „Mitläufer“, nie im SD gewesen (obwohl B. dies eingesteht, „1937-1940“), „Übereifer“ als Erklärung für Denunziation, Selbstaussagen: „Es wurde vorgebracht, ich hätte Ostarbeiter in einen Blechkasten gesperrt. Es wurde bei der Gerichtsverhandlung widerlegt, und zwar sei ich nicht dazu befugt gewesen, denn dieser Blechkasten war auf Grund der Gestapo als Arrestzelle vorgesehen. Ich hätte nur auf Anweisung gehandelt.“, für Karl Koch vom SD Spitzel-„Berichte aus den Betrieben“

„Wenn sich die Ostarbeiter Disziplinwidrigkeiten oder Diebstähle zuschulden kommen ließen, traktierte Benfer sie erbarmungslos mit den Fäusten oder einem Gummischlauch.“ (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.091-17.728, 1.037-A/REG-14.421; VE/Rt, 1.12.1948; WP/Rt, 20.11.1948, 24.2.1949; WR/Rt, 23.11.1948, 5.3.1949

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Benfer, Friedrich Werner
* 5.10.1912 Burgholdinghausen, Stendenbach, ev., ggl. (1937), NSDAP (1932; Nr. 986.941), „Alter Parteigenosse“, Bl. (1932ff.), DAF, Abt.l. für Sozial- und Betriebswirtschaft bei der Gauleitung (1936-1941), KVK II; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert

Entn.: „besonderer Aktivist der Nazi-Partei“ (undat.), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 2-58

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Benfer, Paul Theodor
* 21.11.1894 Mollseifen, Hilchenbach, ev., VS-Lehrer in Lengelscheid, Vormwald (1918-1925), Allenbach (1931ff.), NSDAP (1937-1945; Nr. 5.490.101), Kriegerverein bzw. NS-Reichskriegerbund (1925ff.), Preußischer Lehrerverein, dann NSLB (Falschangabe im Fragebogen: „1934“; 1933-1945), NSDAP (1937-1945), VDA (1936-1945); nach NS-Ende erneut im Schuldienst, Beförderung zum Hauptlehrer (1949), Begründer des Heimatmuseums Allenbach

Entn.: V (1948), „rein nominell“ Parteigenosse

BAB, R 9.361-IX KARTEI/2.380.234 (NSDAP-Gaukartei); ebenda, R 9.361-VIII KARTEI/1.811.364 (NSDAP-Zentralkartei); ebenda, BAB, Kartei NSLB; LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 33-501; Irle 1974, 33

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Bensel, Alfred Julius Paul
* 27.7.1887 Diez (Lahn), Weidenau, ev., Dr., Gymnasiallehrer, Oberschule für Jungen, Weidenau (1931ff.), StR, DNVP (bis 1933), Deutscher Philologenverband (bis 1933), Deutsche Turnerschaft, Gauschwimmwart im Turngau Siegerland, NSDAP (1937ff.; Nr. 4.121.644), Zl. (1942f.), SA (1933ff.), Schf, NSLB (1933ff.), Verbindungslehrer, RdK/RDF (1935ff.), RKB, VDA (1937ff.), L. Og. Weidenau, Kreisjugendpfleger (1923-1934), Hilfspolizist

Entn.: „untragbar, sehr aktiv für die Nazis!“ (1946), IV a, c III, Entlassung bei voller Pension (1947), IV o. VSp. (1947), IV o. VSp. mit Wiedereinstellung (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, 1.127-48

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Berg, Ernst
* 28.4.1874 Weidenau, Geschäftsf., NSDAP

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; KrA Siegen-Wittgenstein, 2.12.4.2./Lfd. Nr. 12

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Berg, Erwin
* 6.2.1909 Weidenau, Dreis-Tiefenbach, ev.-ref., Unternehmer, Geschf., Mitinh. W. und E. Berg, Dreis-Tiefenbach (Anteil der Zwangsarbeitskräfte 1944: 72 von 112 Beschäftigten), NSDAP (1937-1945), NSKK (1936ff.), Schf (1939ff.); IV o. VSp. (1948), V (1949), habe „eine Anzahl Juden beschäftigt“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-9.392, NW 1.127-1.482; LA NRW, Abt. Westfalen, Kr. Siegen, Ernährungs- und Wirtschaftsamt, 31

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Berg, Paul
* 9.1.1906 Weidenau, Weidenau, ev., Schwager von Hans Demler, Dr. Ing., Fa. Gebr. Berg (1935ff.), Weidenau (Anteil der Zwangsarbeitskräfte 1944: 65 von 145 Beschäftigten), Mitinh., NSDAP (1931-1945), „Alter Parteigenosse“, SA (1933ff.), Schf, nach VDI NSBDT, VDA (1927ff.), Deutsche Studenschaft (1928-1932); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1946), Kontensperre (1945)

Entn.: IV o. VSp. (1948), IV o. VSp. (1949), Kontensperre (1945)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-1.373; LA NRW, Abt. Westfalen, Kr. Siegen, Ernährungs- und Wirtschaftsamt, 31; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945; Irle 1974, 34

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Berggold, Hans Oskar Walter
* 15.3.1916 Posen, Buschhütten, ev.-luth., Journalist, HJ (1933ff.), Schf (1936), VDA, RAD(1937ff.), Feldmstr. (1942), seit 1935 journalistisch vor allem für Tageszeitungen tätig, KVK II m. Schw. (1940); nach NS-Ende Redakteur der Westfälischen Rundschau der SPD, Kreispressereferent (1967ff.), im Kontext eines Lobs für Father Emanuel Reichenberger, militantem Gegner der Beschlüsse von Jalta und Potsdam, Hervorhebung der im Vergleich mit dem NS-Regime „zum Teil noch größeren Verbrechen“ der Alliierten (1950)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 17-14; WR, 20.5.1950; Der Spiegel, 11.08.1949 (zu Reichenberger); Irle 1974, 34

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Bergmann, …
Feudingen, VS-Lehrer, DJ, F. Fähnlein Wittgenstein

WKB, 9.6.1933

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Bergmann, …
Feudingen, NSDAP, Ogl.

WKB, 20.6.1933

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Bergmann, …
Siegen, NSDAP (mind. 1933ff.), Gaufachberater (1934)

SNZ, 3.12.1934

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Bergner, Karl Friedrich
* 5.10.1886 Mosbach (Baden), Paulsgrund bei Wingeshausen, ev.-ref., fürstlicher Revierförster (1931-1945), Schwiegervater von Ernst Grimm, NSDAP (1931-1945), „Alter Parteigenosse“, Stützpunktl. (1932), SA, Otrf, Deutsche Jägerschaft (1936-1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet entlassen

Entn.: keine Wiedereinstellung, „a supporter of the party of a long standing“, IV m. VSp., IV o. VSp. (1947), habe sich „anfangs für die Partei eingesetzt“, was „wohl zum größten Teil auf die Einwirkung seines Vorgesetzten, Oberförster Parchmann, zurückzuführen“ sei und sei „später abgeschwenkt und zuletzt sogar Gegner der Partei“ gewesen, IV o. VSp. mit voller Pension (1948), „sehr bald … Gegner der Partei … [habe] sich stets aktiv am kirchlichen Leben beteiligt“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-1.992, NW 1.127-436, NW 1.037 B VI-1.993 (Ernst Grimm)

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Berns, Gustav
* 19.9.1903 Bicken (Dillkr.), Siegen, ev., Arbeitsamt Siegen, Kassenl., Gewerkschaftsbund der Angestellten (bis 1933), DStP (1930ff.), Mitbegründer, NSDAP (1933ff.), Kreisamtsl. z. b. V. Krl. Siegerland (1936), NSV, Bl. (1935), KVK II m. Schw. (1941, KVK I m. Schw. (1943)

Entn.: IV m. VSp. (undat.), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-1.402, NW 1.127-900; SNZ, 12.6.1936; SZ, 16.8.1930

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Bernshausen, Rudolf
* 20.5.1884 Siegen, Siegen, ev., Geschf., Fuhrunternehmen, NSDAP (1933ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet entlassen (1947), Wiedereinsetzung als Geschf.

Entn.: „dismissed, old fighter“/„nicht tragbar“ (undat.), IV o. VSp. (1948), er sei nur in die Partei, weil er sonst keine städtischen Aufträge mehr bekommen hätte, habe sich „stark für die Freilassung eines [ungenannten] inhaftierten Antifaschisten eingesetzt“, Selbstaussage: „mein Leben lang ein gänzlich unpolitischer Mensch“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-289, NW 1.037 B VI-2.897

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Bernshausen, Rudolf
Siegen, Verwaltungsangest., NSDAP (Nr. 173.951), „Alter Parteigenosse“, Allgemeine SS (Nr. 42.846), Stadtverwaltung Siegen

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; StASi, D 50

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Bernshausen, Wilhelm Friedrich („Willi“)
* 4.4.1897 Siegen, Wahlbach, Brügge, ev., Austritt (1938), Wiedereintritt (1946), Gastwirt in Wahlbach, FAD, NSDAP (1930-1945), „Alter Parteigenosse“, , „Alter Kämpfer“, SA (1931ff.), Stf (1932), RAD, Oberstfeldmstr. (1936ff.), Lagerf. in Wahlbach, Ergste, Hagen; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1948), wegen Mißhandlung verurteilt (1948)

Entn.: IV o. VSp. (1949), „[Paul] Giesler veranlasste den Eintritt … in die Partei und SA“, Selbstaussage: aus SA „automatisch“ in die NSDAP, „Zum allerersten Mal hörte ich flüchtig 1938/39 von bestehenden KZ-Läger[n]“. Wie das in Wirklichkeit war, hörte ich erst 1945 kurz vor dem Zusammenbruch von einem SS-Offizier.“, zu Misshandlungen („Schlägereien“) 1933 in der Fludersbach gerichtet an Giesler und Odendahl habe er mutig gesagt: „Ja seid ihr denn alle verrückt, an einem Sonntag solche Sachen zu machen?“, zahlreiche Entlastungserklärungen, u. a. von Richard Odendahl

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-1.157; SNZ, 1.8.1935; Opfermann 2001, 215

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Bertelmann, Oskar
Hilchenbach, Kaufm., NSDAP (mind. 1933ff.), Ogl. (mind. 1933ff.), SA, Stbf, Rechenf. im Stab der Brigade Westfalen Nr. 6 (mind. 1933ff.), Verwaltungsf. der Brigade 68 (bis 1934), Mitgl. des Stabs des Ausbildungswesens bei der Obergruppe X (1934ff.), nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert

B. auf der Großkundgebung „Kampf den Miesmachern!“, Hilchenbach, Mai 1934:
„Wenn gewisse Elemente sich tatsächlich nicht entschließen können, uns zu lieben, nun gut, dann sollen sie uns hassen. Aber am Tage der Abrechnung werden wir sie zu vernichten wissen. … Die Juden beginnen wieder, sich zu regen. Sie werden wieder frech, nachdem die Revolution sie ungeschoren ließ. Unsere Parteigenossen müssen erkennen, mit welchen Mitteln diese Kreaturen gegen uns gekämpft haben. Noch heute versuchen sie, uns vom Ausland aus zu boykottieren und treiben dort vom geschützten Hafen aus die Greuelpropaganda. Man glaubt, die ‚kleinen‘ Juden könnten dem Volke nicht schaden. Das ist falsch. Jude ist Jude.“

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; SNZ, 3.4., 15.5.1934; SZ, 3.3., 12.8.1933; Elkar, 249, 291; Helmes, 135

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Betz, Alwin
* 14.5.1906 Salchendorf, Salchendorf, ev., „Christl. Dissident“, Betriebsl. (1931-1940), dann Inh. (1941ff.) Kleiderfabrik W. Sauer , Siegen, nach NS-Ende zusätzlich oder stattdessen Autovermietung, Tankstelle, NSDAP (1937-1945)

Entn.: V (1948)

KrA Siegen-Wittgenstein, 2.12.4.2./Lfd. Nr. 16; LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 23-56

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Beyer, Erich Hans
* 18.9.1900 Chemnitz, Einsiedel, Siegen (1946ff.), ev.-luth., VS-Lehrer, DStP (bis 1933), NSDAP (1937ff.), NSLB (1935ff.), VDA (1926ff.)

Entn.: „als Sühne … 10 % Gehaltskürzung auf die Dauer von 3 Jahren“ (1946), „tragbar“ (undat.), IV o. VSp. (1947), V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-609

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Biberstein, Ernst Emil Heinrich
siehe Szymanowski, Ernst Emil Heinrich

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Bieler, Friedrich
* 3.6.1902 Hasselbach, Siegen, ev., Schlosser, Lokheizer (1939ff.), Deutscher Metallarbeiterverband (vor 1933), NSDAP (1937-1945), Allgemeine SS (1933-1945; Nr. 201.846), Uschf (1943ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1947), Kontensperre (1945), aus Bahndienst entlassen

Entn.: V (1950), Entlastungserklärung u. a. von Albert Steinmetz

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.000-18.795; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Bienert, Georg
Siegen, Polizeibeamter, Oberinsp. (1932), L. eines Einsatzes der Siegener Polizei im Zusammenhang einer Wahlkundgebung der Eisernen Front, in deren Verlauf der unbeteiligte Wilhelm Oster von einem unbekannt gebliebenen Polizisten erschossen wurde (1932), L. der Siegener Polizei (mind. 1933ff.)

Pfau 2000; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70

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Bierbrauer, …
Siegerland (bis 1934), Soest, NSDAP, NSKOV, Kr.obm. Kr. Siegen (ab mind. 1933-1934)

SNZ, 5.7.1933, 21.4.1934


Biewend, Kurt
Siegen, Journalist, Schriftl., NSDAP

Selbstaussage:
„Die Partei wird, …, auch im Jahre 1942 unermüdlich arbeiten, die Heimat in treuer Gemeinschaft zusammenhalten, sie zu noch größerer Opferbereitschaft führen und damit der kämpfenden Front kundtun, daß hinter ihr die Heimat steht, die, einheitlich geführt, so unermüdlich arbeitet, wie sie tapfer kämpft. Wenn wir alle in dieser herrlichen Volksgemeinschaft unsere Pflicht erfüllen, dann kann die Welt voll Teufel sein, der Sieg ist doch auf unseren Fahnen.“ (1941)

EB 1940; SHK 1941, 35-40

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Billig, Simon
* 6.8.1884 Engers b. Neuwied, Siegen (1911ff.), kath., Stahlhelm (1927-1934), NSDAP (1933-1945), SA (1934ff.), Trf (1934ff.)

Entn.: „tragbar“ (1947), IV a,b,c (1947), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-429

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Biller, Karl
* 27.9.1900 Heinsberg, Hofbreidenbach b. Laasphe, kath., fürstlicher Revierförster, NSDAP (1933-1945), Zl. (1938) (im Fragebogen verschwiegen), RKB, Deutsche Jägerschaft (1934ff.); „zu entlassen, da Aktivist“ (1947), „tragbar“ (1947), V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-244; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 55, 56

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Birkelbach, Karl
Birkelbach, SA, Stf, Führung Sturmbann I/130 (= Wittgenstein) (1934)

SNZ, 1.2.1934

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Birkelbach, Karl
* 13.4.1909 Weidenau, Weidenau, ev., Jurist, Rechtsanwalt, Jungdo, NSDAP (1937-1945; Nr. 4.681.049), NSKK (1934-1945), Rf (1938ff.), BNSDJ/NSRB (1935ff.)

Entn.: IV o. VSp. (1947), V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.027-699

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Birkelbach, Wilhelm
Schameder, Rentner, NSDAP, NSKOV, Kreisbeauftragter Wittgenstein (1939)

Rademacher, 328

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Birlenbach, Heinrich
Siegerland, NSDAP (1932ff.), „Alter Parteigenosse“, SA

StASi, D 50

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Bissigkummer, Alfred
* 3.12.1903 Weidenau, Netphen, ev., Schwager von Fritz Gilfert, Vorzeichner, NSDAP (1933-1945), Ogl. (1941ff.), DAF, Ortsobm. (1936ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert

Entn.: IV o. VSp. (1949), „Ich bin immer für die Demokratie gewesen, denn auch meine frühe Mitgliedschaft kam auch zum Teil daher, dass der Nationalsozialismus auf dem demokratischen Wege zur Macht kam und ich auch annahm, einer guten Sache zu dienen.“ (Selbstaussage, 1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-666; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Blaesen, Konrad
* 14.1.1894 Welldorf (Kr. Jülich), Hatzfeld (bis 1932), Berleburg (1932ff.), kath., Vater von Rudolf Peter B., Gastwirt, Bahnhofsgaststätte Berleburg, Zentrum (bis 1933), NSDAP (1938ff.), SA (1934ff.), Rf, KVK II (1944), Schützenverein Berleburg, nach dem Krankenmord an seinem Sohn Peter in der Landes-Heil- und Pflegeanstalt und Tötungsanstalt Hadamar (1941) trotz Einschüchterungsversuch Strafantrag des Vaters; nach NS-Ende Schützenkönig in Berleburg (1949, sein Nachfolger 1950: Carl Wilhelmi)

Entn.: V (1948)

„Peter Blaesen war 1941 Patient in der Heil- und Pflegeanstalt Düren. Im August erhielten die Eltern die Nachricht, ihr Sohn sei „aus kriegswichtigen Gründen“ in die Landes-Heil- und Pflegeanstalt Hadamar verlegt worden und dort dann an einer Gesichtsrose mit anschließender Sepsis verstorben. Zu diesem Zeitpunkt kursierten … auch in der Region Nachrichten über das nationalsozialistische Krankenmordprogramm. Vater Konrad Blaesen … wollte der Sache auf den Grund gehen und kündigte sich in Hadamar an. Ein Besuch wurde ihm von dort abgelehnt. Es bestehe Seuchengefahr, erklärte der Anstaltsleiter. Die Herausgabe des Nachlasses verweigerte er. Der Nachlass sei der NSV übergeben worden.
Konrad Blaesen fuhr nun nach Hadamar, stellte dort fest, dass alle Angaben unzutreffend waren. ‚Dass ich in allen Teilen beschwindelt worden war’, erzählte er nach seiner Rückkehr in Berleburg ‚offen und breit’. Nach Vorladung vor den Ortsgruppenleiter wurde er verwarnt. Zugleich wurde ihm bestätigt, dass die NSV die Habseligkeiten des Sohns (zur Weitergabe an Bedürftige) erhalten hatte.“ (Aktives Gedenkbuch)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-228; Schützenverein Berleburg 1838 e. V.

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Blecher, Adolf
* 22.7.1869, gest. 20.9.1938, Neunkirchen, ev.-ref., Pfarrer in Neunkirchen (1930-1935), Redner auf Gedenkfeier der NSDAP zum 9.11.1923 (1934)

SNZ, 10., 12.11.1934; Bauks; Irle 1974, 39

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Blecher, Johann Heinrich Carl
* 9.7.1862, gest. 20.6.1938 Siegen, Siegen, ev.-ref., Pfarrer in Siegen (1905-1930), Bezirksausschuß Siegerland Volksbegehren gegen „Young-Plan und Kriegsschuldlüge“ (1929), DC (mind. 1933-1936), Mitgl. Kuratorium Evangelische Akademie Siegen (gegr. 1933; 1933ff.), Siegerländer National-Zeitung der NSDAP: „nationalsozialistische Einstellung“, bediene „sich ständig zweier Bücher …, und zwar der Bibel und des Führers Buch ‚Mein Kampf’“ (1936)

Selbstaussagen:
„Wir bekennen uns überzeugt und vorbehaltlos zum Nationalsozialismus im Sinne unseres Führers, und wir bekennen uns ebenso freudig zu Bibel und Evangelium wie unsere kirchlichen Führer. Als Drittes kommt in Betracht die herrliche Beziehung unserer Reichskirche zum neuen Staat, wie sie die geschichtlichen Vorgänge und Gottestaten geschaffen haben. … Die Bastardisierung der Rassen ist eine Vergewaltigung der Naturordnung, eine Sünde gegen das Blut, lehrt uns die Rassenkunde. Und diese Auffassung … entspricht durchaus der biblischen Darstellung. … Der nationalsozialistische Staat ist im höchsten und besten Sinne ein Rechtsstaat, ein sozialer Staat.“ (1933)

„Wer dürfte aber einen, was Gott zerschlug? Rassenmischung und Bastardisierung ist nicht nach seinem Gesetz. Unser Staat hat also nach göttlichem Willen die Pflicht, heterogene Elemente aus der arisch-germanischen Rasse auszuscheiden.“ (1933)

SNZ, 10.7.1936; SZ, 28.8.1929, 14.12.1933; Bingener/Heinrich/Schmidt, 190-198; Heinrich, passim; Irle 1974, 39
Selbstaussagen: SNZ, 4.7., 1.8., 12.8., 14., 15.12.1933

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Blecher, Wilhelm
* 22.7.1896 Steinbach, gest. 29.12.1969, Laasphe, Verwaltungsangest., SPD (bis 1933), NSDAP (1933ff.), Bl. (1936-1938), SA 1933ff.), Stadtverwaltung Laasphe (1910ff.), Stadtobersekr., versucht 1943, die Deportation der als „Zigeu­ner­mischlinge“ verfolgten Laaspher nach Auschwitz zu verhindern, Ehrenmitgl. MGV Liedertafel Lyra Laas­phe; nach NS-Ende erneut SPD

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-318; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 55, 56; WP/WN, 30.12.1969; Zimmermann, 307

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Blöcher, Heinrich-Wilhelm
* 30.6.1898 Birlenbach, Birlenbach, ev., Austritt (1938), ggl., Schlosser, Christlicher Metallarbeiterverband, NSDAP (1932-1945), „Alter Parteigenosse“, NSBO/DAF (1932-1945), hauptamtl. Funktionär (1933ff.), Kreisamtsl. in der Kreishauptabt. Arbeitseinsatz [der nichtdeutschen Arbeitskräfte], NSBO (1934), Betriebszellenl. Kr. Siegerland-Wittgenstein (1933), DAF, Kreiswalter Siegerland

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-346; WKB, 20.3.1933, SNZ, 17.6.1934; SZ, 24.10.1938; Pfau 2012, 105

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Blöcher, Karl
* 13.1.1891 Weifenbach (Kr. Biedenkopf), Aue, ev., VS-Lehrer in Aue (1912ff.), NSDAP (1935-1945; Nr. 3.709.722), SA (1933ff.), Schf, NSLB (1933ff.), NSV (1934ff.), Ortswalter Aue (1935ff.), MGV Aue, L. (1912ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen (1946)

Entn.: IV a, b (1947), IV a (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-125

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Blume, Hans
* 12.2.1895 Rudolstadt (Thüringen), Weidenau, Dreis-Tiefenbach (1946ff.), ev.-luth., VS-Lehrer in Rudolstadt (bis 1936), Männerliedertafel Rudolstadt (1930ff.), Chorl., Sängerbund Polyhymnia (1930ff.), Chorl., Städtische Singakademie Rudolstadt (1930ff.), Organist, NSDAP (1933-1945), Zl. (1937ff.), NSLB (1933-1945), VDA (1931-1945), KVK II m. Schw. (1940), KVK I m. Schw. (1942), Ostmedaille; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet in Rudolstadt aus Schuldienst entlassen

Entn.: „Blume ist hier unbekannt …, tragbar“ (1947), IV o. VSp. (1948), V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.450

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Boch, Wilhelm
Klafeld, NSDAP, SA(1932ff.), Oschf, DAF, Ortswalter

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-272 (Friedrich Wilhelm Heider sen.)


Böcking, …
Salchendorf bei Neunkirchen, SA, beteiligt an Misshandlung aktiver Katholiken (1933) und am „Fall Friedrich Ströhmann“ (1933), kein NSG-Verfahren bekannt

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.194 (Fritz Klein); HP Karl Heupel, „Arrestgebäude ‚Räst‘ Wilnsdorf – Wilnsdorfer SA- Ausschreitungen“

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Böcking, Albrecht
Salchendorf, NSDAP (1933), Kampfbund des gewerblichen Mittelstands, Neunkirchen, Fachgruppenberater (1933)

SNZ, 3.7.1933

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Böcking, Ernst
Littfeld, SPD, NSDAP (1932ff.), „Alter Parteigenosse“, Förderndes Mitgl. der SS (1934ff.); nach NS-Ende Knappschaftsinsp. (1956), Entlastungserklärung für Ernst Wetter

Entn.: „untragbar“ (undat.), IV o. VSp. (undat.)., V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.328; EB 1956/57

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Böcking, Hermann
* 28.7.1895 Allenbach, Dahlbruch, ev., Bäcker, Sachverst. für Krankenhauswesen und Ernährungsfragen, EVD bzw. „Christlich-Sozial (Stöcker-Mumm)“, NSDAP (1943ff.), , Hrsg. „Wirtschaftsbriefe für die Anstaltsleitung“ (1931-1945)

Entn.: V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 43-41; KrA Siegen-Wittgenstein, 2.12.4.2./Lfd. Nr. 20

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Böcking, Jakob
* 7.1.1897 Eiserfeld, Eiserfeld, ev., Reichsbahn, Schlosser, Wassermstr., DNVP (mind. 1929-1930), EVD (1930-1933), Evangelischer Arbeiterverein, Stoeckergilde; nach NS-Ende CDU, Mitbegründer, Vors. Og. Eiserfeld, Gemeinde- und Amtsvertreter Eiserfeld, BM A. Eiserfeld (1961ff.), Ev. Jungmännerverein, Ev. Arbeiterverein, L. der Sonntagsschulen im Siegerland, Vors. Aufsichtsrat der Konsumgenossenschaften, Entlastungserklärung für Hans-Georg Utsch

Entn.: V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 32-101, NW 1.112-1.741 (Hans-Georg Utsch); SZ, 6.11.1929, 3.3.1933, 6.1.1967; Blanchet, 16; Irle 1974, 40

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Böcking, Karl
* 6.4.1889 Flammersbach, Eiserfeld, ev.-ref., Oberpostinsp., Telegrafenbauamt (1921-mind. 1946), Bund der Amtmänner und Inspektoren, EVD (bis 1933), Nationale Einheitsliste (1933), NSFK (1935-1945), Förderndes Mitgl., RKB (1936-1945), VDA (1939-1945), Deutsche Jägerschaft (1933-1945); nach NS-Ende Mitgl. Entn.-Unterausschuss Postamt Siegen, CDU, Krt. Kr. Siegen (1946ff.)

Entn.: V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 28-106; StASi, Amt Eiserfeld, Nr. 12-007; Plaum, Sammlung

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Böcking, Robert
* 18.2.1881 Siegen, Salchendorf, ev., VS-Lehrer, Schull., NSDAP (1937ff.), Förderndes Mitgl. der SS (1938ff.), NSFK, NSLB, NSV, Bl., Ehrenzeichen für deutsche Volkspflege

Entn.: „Sühne: 10% Gehaltsabzug auf Dauer von 3 Jahren“, IV a, b (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 33-123

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Böcking, Rudolf
Achenbach, NSDAP (mind. 1933ff.), pol. L.

SNZ, 13.11.1934f

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Bode, Adolf
Siegen, NSDAP, NSBO, Betriebsobm. (1933)

SNZ, 14.12.1933

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Bode, Adolf
* 13.10.1915 Siegen, Siegen, ev., Bund Deutscher Bibelkreise (1927-1934), Dr. phil., Lehrtätigkeiten an den Universitäten Bonn, Berlin, Köln, Deutsche Studentenschaft (1935-1938), NSDAP (1937-1945), NSDStB (1935-1938), HJ (1934-1938), NSDDB; nach NS-Ende selbst. Privatlehrer, Gründer (1945), Inhaber und L. Sprachenschule und Sprachendienst Siegerland, Siegen

Entn.: „Bode betätigte sich … nur und immer antinazistisch“ (undat.), IV a, b (1947), V (1948), alle Angaben im Fragebogen „nach dem Gedächtnis“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-261, NW 1.110-1.090; EB 1956/57; Irle 1974, 40

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Boettcher-Achenbach, Hedwig
Berlin, Siegen, Initiatorin einer Petition zur Aufnahme einer Befürwortung des Volksentscheids gegen „Young-Plan und Kriegsschuldlüge“ in das reichsweite evangelische Kirchengebet (1929), um „das deutsche Volk von der Kriegsschuldlüge zu befreien“

Pfau 2000, 70, 224; SZ, 22.1.1931; V, 14.2.1925

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Boetticher, Fritz
* 26.8.1875 Nordhausen, gest. 1.3.1950 Weidenau, Weidenau, ev., Teilnehmer der Niederschlagung des sog. Boxer-Aufstands in China (1900-1902), Hüttenwerke Siegerland (1938-1945), DVP, Stahlhelm, angeblich trotz Aufnahmeantrags nicht in die NSDAP aufgenommen, RKB, „Organisator des Warn- und Luftschutzwesens zu Siegen“

Entn.: V (1948), „Ich habe den Antrag auf Aufnahme in die NSDAP… gestellt, weil der Eintritt in die Partei vom Stahlhelm geschlossen verlangt wurde, um auf solche Weise den Einfluß der NSDAP zu schwächen.“ Der Antrag sei jedoch abgelehnt worden, obwohl Paul Giesler B. „gerne in der Partei gesehen hätte“ (Selbstaussage).

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-1.425; Irle 1974, 41

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Böhl, Adolf
* 31.12.1888 Berghausen, Berghausen, ev., Landwirt, Inh. einer Schraubenfabrik, NSDAP (1931ff.), „Alter Parteigenosse“, Ogl. (1937ff.), BM Berghausen; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1948)

Entn.: IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-307; NW 1.127-1.566 (Walther Balzer)

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Böhl, Hermann
Raumland, Landwirt, NSDAP, Kreisbauernf. Wittgenstein (mind. 1937-1941)

Rademacher, 328

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Bohn, Ernst
* 18.10.1891 Seelbach, Seelbach, ev., Verwaltungsangest. Gemeindeverwaltung (Wirtschaftsamt) (1929-1946), NSDAP (1933-1935; Nr. 2.936.629), Kassenl.

Entn.: IV o. VSp. (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 32-276

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Bohn, Ewald
Kaan-Marienborn, NSDAP, „Alter Parteigenosse“, Ogl. Kaan-Marienborn (1932-1933)

SNZ, 8.11.1937

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Bohn, Frieda
Kaan-Marienborn, NSDAP, BDM, F.in

SZ, 26.4.1940

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Bohn, Friedrich („Fritz“)
* 25.4.1897 Seelbach, gest. 7.4.1965 Deuz, Deuz, Walzengießerei Hermann Irle GmbH, nach Tod von Albert Irle und Günther von Gumpert alleiniger Geschf. (1938-1965), NSDAP (1933ff.), RLB (1934ff.), Geschf.

Entn.: IV o. VSp. (1947), V (1949), da „aktiver Widerstand“: er habe zwei „politisch Unzuverlässige eingestellt“, „christliche Haltung“, Entlastungserklärungen u. a. von Albert Irle und Günther von Gumpert

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-6.766; Irle 1974, 42; Irle-Group, Firmengeschichte

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Böhne, Erich
* 23.4.1890 Schmalkalden, Dr. phil., leitender Industrievertreter, Stahlhelm (1925ff.), Mitbegründer und Organisator im Kr. Altenkirchen, NSDAP (1936[!]ff.), SA, Stf, Bergwerksdir. Krupp’sche Bergverwaltung Siegerland (1929ff.), während des Kriegs in Norwegen Leitung eines okkupierten Grubenunternehmens; nach NS-Ende von französischem Militärgericht in Rastatt wegen Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit (Verbrechen an sowjetischen Arbeitskräften auf zwei Sieger­länder Gruben; 1943-1944) verurteilt (1948), vorzeitig entlassen (1949), erneut Leitung der Krupp’schen Bergverwaltung (1949-1953), nach der „Entflechtung“ der Konzernstrukturen Vorst. Erzbergbau Siegerland AG (1953-1958), vor wie nach NS-Ende zahlreiche führende Funktionen in Unternehmerverbänden, so Vors. Siegerländer Eisensteinverein, Vorst. Arbeitgeberverband der Siegerländer Gruben und Hütten, Gesellschaft Deutscher Metallhütten- und Bergleute, Wirtschaftsvereinigung Bergbau, Großes BVK (1958)
„Profilierter Bergmann in schwieriger Zeit“ (Hufnagel, 251)

Hufnagel, 251; Irle 1974, 41; Opfermann 2001, 216

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Bollenrath, …
Siegerland, DAF, Kreisbeauftragte für die Werkfrauengruppen (bis 1942)

SNZ, 20.10.1942

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Bonn, Bernhard
* 28.2.1902 Siegen, Siegen, kath., Dr. rer. pol., Buchdruckerei und Kartonagenfabrik Bonn, geschf. Gesellschafter (1929ff.), NSDAP (1930ff.), „Alter Parteigenosse“, Förderndes Mitgl. der SS (1935/36ff.), TV Jahn, Sportfreunde Siegen, Deutsche Jägerschaft, Drucker der Siegerländer National-Zeitung (1933ff.); nach NS-Ende Entlastungserklärung für Paul Schmidt

Entn.: „nur Geschäftsmann und unpolitisch“, „parteiwidriges Verhalten“ (Selbstaussage, 1946), „untragbar, da ein großer Nazi und Aktivist“ (1947), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-251; Irle 1974, 42

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Bonstein, Wilhelm
* 19.1.1905 Weidenau, Gilsbach, Weidenau, ev., VS-Lehrer, Deutscher Lehrerverein, NSDAP (1937-1945), stellv. Bl. (1939ff.), SA (1933ff.), Rf (1937), NSLB (1933-1945), KdF, Ortswart; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen

Entn.: IV a, b (1946), „tragbar“ bei 10% Gehaltskürzung für zwei Jahre (1947), V (1949), stets nur „Dienst an der Gemeinschaft“ (Selbstaussage), für Entlastungserklärungen nennt B. als Gewährspersonen Walter Nehm und Hans Müller

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-39, NW 1.112-739

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Borbein, Adolf
* 16.12.1898 Soest, Schwarzenau, Siegen, ev.-luth., Dr. jur., Jurist, AGR am AG Siegen (1934-1939), NSDAP (1933ff.; Nr. 2.209.362), BNSDJ/NSRB (1933ff.), Zl. AG Siegen (1934ff.), KVK II (1942)

Entn.: V (1948), „hat Widerstand geleistet“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-298; SZ, 30.11.1934

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Born, Adolf
* 26.11.1883 Berghausen, Berghausen, ev., Austritt (1938), Landwirt, Drechsler, Hauswart des SA-Heims (1934), kommunaler Verwaltungsangest. (1937-1945), NSDAP (1931-1945; 754.954), „Alter Parteigenosse“, SA (1931-1945), Ostbf (1942), Führung Sturmbann II/130 (= Wittgenstein); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert

Entn.: „starker Aktivist“, III (1948), IV o. VSp. (1949), „nominelles Mitglied“, „stets hilfsbereit“, Selbstaussagen: Partei- und SA-Eintritt „aus idealistischen Gründen“, „Ich habe den Witwen, Waisen und Armen meines Ortes geholfen“, „besonnen meine Pflicht als positiv eingestellter Staatsbürger getan“ (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-7.229, NW 1.127-1.322

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Born, August
Siegen, Geschf., DNVP (1924)

V, 26.4.1924

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Born, Marie
* 27.4.1893 Soest, gest. 18.6.1972, Müsen, ev., Dr. phil., Gymnasiallehrerin, StR.in, Frauenoberschule Stift Keppel (1924-1946), DVP, NSDAP (1937-1945), NS-Frauenschaft (1934-1945), Og.walterin für Grenz- und Auslandsdeutschtum und Kultur, NSLB (1933ff.), RKB (1941-1945),VDA (1927-1945), L.in Schulgruppe (1927ff.), Silberne Ehrennadel, Goethegesellschaft, Deutscher Schillerbund, Annette von Droste-Gesellschaft, Verein der Freunde der Wartburg, Evangelisch-christliche Einheit, Deutscher Zweig, Deutscher Evangelischer Frauenbund, Evangelisch-Lutherische Auswanderermission zu Hamburg, Mitternachtsmission, Mosel-Hochwald-Hunsrück-Verein, SGV, Silberne Ehrennadel (1946); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen

Entn.: Entlastungserklärungen u. a. von OKD Erich Moning (Ex-NSDAP), Daniel Nöh, Johannes Rothmaler, „can be employed“ (1946), „Um radikale Strömungen nicht aufkommen zu lassen, hat sie nach der Machtübernahme diese rednerische Fähigkeit [von vor 1933] fortgesetzt“, „unter den Anfeindungen der Partei sehr gelitten“, „andauernd bespitzelt“ (undat.), IV a, b (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 33-230; Irle 1974, 43

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Bosch, Eberhard
* 18.8.1904 Laasphe, Laasphe, ev., Mitinh. Brauerei Friedrich Bosch, Laasphe (1931ff.), NSDAP (1937-1945), NSKK (1934-1945), Rf, Laaspher Schützenverein e. V. 1849, Schützenkönig in Laasphe (1934, 1937)

Entn.: V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-282; Laaspher Schützenverein e. V. 1849

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Bosch, Friedrich
* 24.2.1879 Laasphe, Laasphe, ev., Brauereiinh., NSDAP (1937ff.)

Entn.: V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland,, NW 1.118-282

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Bosch, Friedrich-Wilhelm
Laasphe, Dr. med., niedergelassener Arzt, als Kriegs-/NS-Straftäter in der UdSSR inhaftiert, vorzeitig entlassen (1953; „Spätheimkehrer“), Vors. VdH (1953, 1958)

WP/WN, 31.10.1953
Abb.: WR/Wst, 12.11.1958

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Bottenberg, Herbert
* 1911, Schwarzenau, NSDAP, SA, Stf, wegen Misshandlung (1933) ver­ur­teilt (1947, 1948)

„… ich (wurde) von Bottenberg sofort zusammengeschlagen. [Wilhelm] Müller stand während dieser Zeit immer mit einer geladenen Pistole vor mir. Von Bottenberg wurde ich mit einem elektrischen Kabel, von etwa 30 mm Durchmesser, geschlagen. Er schlug mich über den Kopf, Rücken, die Arme und Knie. … Unter weiteren Drohungen mußte ich ein Schriftstück unterschreiben, dass ich von dem ganzen Geschen nichts verbreitete noch wüßte. Dieses Schreiben wurde wiederum von dem Sturmführer Willi Müller an Ort und Stelle verfaßt. Nachdem meine Frau Willi Müller allerhand Vorhaltungen gemacht hatte, wollte Bottenberg meine Frau ebenfalls schlagen. Ich bin noch auf Bottenberg zugesprungen, um dieses zu verhindern, wobei ich Bottenberg getreten hatte. Hierauf wurde ich dann erneut von Bottenberg zusammengeschlagen. … Durch diese Schläge und Misshandlungen musste ich drei Tage auf dem Gesicht liegen, da ich mich kaum bewegen konnte und ein Liegen auf dem Rücken unmöglich war, da derselbe blutig unterlaufen war. Eine ärztliche Hilfe konnte ich nicht in Anspruch nehmen, da mir dies verboten wurde.“ (nach: Elkar, 252)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; Elkar, 252, 291; Opfermann 2001, 216

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Böttger, Hermann
* 21.7.1884 Aachen, gest. 10.11.1957 Weidenau, ev., Dr. phil. h. c. (1952), Gymnasiallehrer, Historiker, ORS für Jungen in Weidenau (1919-1949), Philologenverein (1908-1933), Jungdo (1923-1933), Volksnationale Reichsvereinigung (1930), DStP (1930ff.), Mitbegründer, NSDAP (1937ff.; Nr. 5.248.427), NSLB (1933ff.), L. der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde (1934), RKB, VDA, Bund heimattreuer Wittgensteiner im Siegerland, Vors. (1931/32), KVK; nach NS-Ende SHV, Vors. (1949ff.), Historische Kommission der Prov. Westfalen, SGV, Abteilungsvors., WHB, Heimatautor, Ortschronist, zahlreiche Veröffentlichungen, u. a. für die Siegerländer National-Zeitung der NSDAP,
Heim und Reich
und Volkstum und Heimat, BVK 1. Kl., Straßenbenennungen in Bad Berleburg und Siegen (jeweils „Hermann-Böttger-Weg“),
Entlastungserklärungen für Reinhard Becker, Karl Garnerus, Lothar Irle, Adolf Wurmbach

Entn.: „can be employed“ (1946), V (1947)

Selbstaussagen:
„Emil Ludwig, mit seinem richtigen Namen Cohn, war einer jener ‚Deutschen’, die während und unmittelbar nach dem Zusammenbruch sich … nicht genug tun konnten in Schmähungen gegen Deutschland. … Die Kunstkommission (braucht) nicht dazu beizutragen, einem deutschem Wesen im Grunde feindlichen Dramatiker … die Taschen zu füllen.“ (Leserbrief in Siegener Zeitung, 1924)

Zustimmend im Nachruf auf Hans Kruse (1941): „… nichts lag ihm ferner als eine sogenannte demokratische Staatsauffassung … Er war einer der wenigen, denen es gelungen war, … in Belgien und Holland seit Ende der 20er Jahre eine feste Brücke zu den großdeutschen Volkstumsbrüdern an Maas, Schelde und in den Niederlanden zu schlagen. … Den politischen Idealen, die er in seinen Lehr-und Wanderjahren in den [antisemitischen] Vereinen Deutscher Studenten gehegt und gepflegt hat, ist er auch als Mann treu geblieben.“ (1941)

In Entlastungserklärung für Lothar Irle: B. habe gehofft, „daß die nat. soz. Bewegung auch der heimatkundlichen Forschung und Arbeit neuen Auftrieb verleihen würde. Auch ich war davon überzeugt, ohne Nat. Soz. zu sein.“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 33-212; BAB, Best. 3.100 (NSDAP-Zentralkartei); SHK 1982, 48; SNZ, 29.1.1934; Sl 41 (1941), 37-41; Sl 41 (1942), 37-41; SZ, 2., 6., 16.8.1930; Irle 1974, 41; Vitt, passim; EB 1931/32; 75 Jahre Höhere Schule
Selbstaussagen: SZ, 1.11.1924

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Böttger, Richard
Wittgenstein, NSDAP, Kreisgeschf. (1941)

Rademacher, 328

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Bovensiepen, Wilhelm
siehe Burbach, Eduard Wilhelm

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Braach, Albert
Wilnsdorf, NSDAP, „altes Parteimitglied“, SA, Stf, we­gen Miss­hand­lung (1933) verurteilt (1947), we­gen weiterer Misshand­­lung angeklagt (1948), frei­gesprochen

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.194 (Fritz Klein); WP/Rt, 1.7.1947, 4.5.1948; WR/Rt, 2.7.1947

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Braach, Carl Wilhelm
* 26.11.1883 Deuz, Deuz, ev., Former, NSDAP (1931/32), „Alter Parteigenosse“, SA, Trf, KdF (35ff.)

Entn.: IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-1.226

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Braach, Emil
Laasphe, NSDAP, Bl. (1938)

LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 55, 56

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Braach, Karl
Siegen, NSDAP, Ogl. Siegen Altstadt (1942)

EB 1940; SNZ, 14.10.1942

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Brach, Günther
* 18.10.1910 Klafeld, Siegen, ggl., selbst. Bäckermstr., NSDAP (1932ff.), „AlterParteigenosse“, SA (1932ff.), NSKK (1933ff.), Oschf., KVK II

Entn.: „tragbar“, IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 22-179

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Brado, Gustav
* 22.7.1890 Fellerdilln, Wilgersdorf, kath., Kohlenhändler, Zentrum (bis 1933), NSDAP (1937-1945), Angehöriger einer der von Lothar Irle und Wilhelm Langenbach stigmatisierten und erfassten jenischen „Mäckes-Familien“

Entn.: V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-1.327; Irle 1970, 14

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Brandenburger, August
Eiserfeld, Stahlhelm, SA

LA NRW, Abt. Westfalen, NSDAP-Kreis- und Ortsgrppenleitungen, 89

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Brandenburger, Hildegard
Birlenbach; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert, Kontensperre (1945)

PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Brands, Heinrich
* 6.5.1894 Duisburg, gest. 23.1.1968 Siegen, Niederschelden, Siegen (1943ff.), ev., Architekt, selbst., Deutsch-Christlicher Techniker-Bund (1929ff.), NSDAP (1933ff.; Nr. 3.420.432), Reichskammer der bildenden Künste (1933-1945); nach NS-Ende Vors. BDA Siegen

Entn.: „Opposition und Kampfstellung“, „auf der schwarzen Liste und unter ständiger Kontrolle“ (1946, Selbstaussagen), V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111-BG. 9-184; Irle 1974, 44

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Brauer, Edmund Meinhard Franz
* 1.12.1902 Berlin, Junkernhees, ev., Austritt, ggl., Bankangest., Journalist (Fragebogen: „Schriftsteller“), Telegraphen Union Weimar (1931-1933), Deutsches Nachrichten Büro, Erfurt (1934-angeblich 1943), Heimatautor (Thüringen und Siegerland), Siegener Zeitung (angeblich ab 1940-1970), Schriftl., NSDAP (1935-1945), Allgemeine SS, Rf, Waffen-SS (Panzerdivision Hohenstaufen), Reichsverband der Deutschen Presse, KVK II (1944); nach NS-Ende zunächst Vertreter (1948), dann erneut Journalist bei der Siegener Zeitung (1949-1970)

Entn.: „Brauer ist uns als Flüchtling nicht näher bekannt.“ (1949), IV o. VSp. (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-1.430; Irle 1974, 45; Vitt, passim

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Braun, Arnold
* 3.11.1891 Kredenbach, gest. 14.7.1972 Eichen, Eichen, ev., Magazinverwalter, Hüttenwerke Siegerland, Vors. TV Eichen, Deutsche Turnerschaft, L. Sportkreis Siegerland („Kreissportwart“), DHV, NSDAP (1937-1945), SA (1933-1945), Kr.l. NSRL (1936ff.), Oberturnwart Turngau Siegerland, Ehrenbrief NSRL für 40jährige Tätigkeit; nach NS-Ende Ehrenmigl. TV Eichen

Entn.: V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-466; Irle 1974, 45

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Braun, Otto
* 13.5.1897 Neunkirchen, gest. 4.11.1957 Neunkirchen, Neunkirchen, ev., Inh. einer Buchdruckerei (1919ff.), Verleger der Hellerthaler Zeitung, NSDAP (1933-1945; Nr. 2.791.409), RKB (1941f.), VDA (1939ff.), Heimat- und Verschönerungsverein Neunkirchen, Vors. (1937); nach NS-Ende Fortsetzung der Drucker- und Verlegertätigkeit

Entn.: IV a (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111-1.139; SNZ, 14.5.1937; Irle 1974, 45

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Braunmühl, Hermann von
* 2.10.1903 Neustadt b. Coburg, Siegen (1937ff.), ev., Dr., Gymnasiallehrer, StR an der Heeresfachschule für Verwaltung in Siegen, NSDAP (1937-1945), SA(1933ff.), NSLB (1936ff.), KVK II m. Schw. (1941)

Entn.: IV o. VSp. (1947), V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.202

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Brauns, Franz Walter
* 2.10.1903 Neustadt b. Coburg, Siegen (1937ff.), ev., Dr., Gymnasiallehrer, StR, Heeresfachschule für Verwaltung (1937ff.), Siegen, NSDAP (1937-1945), SA (1933ff.), NSLB (1936ff.), KVK II m. Schw. (1941); nach NS-Ende erneut im Schuldienst, StR (1956)

Entn.: IV o. VSp. (1947), V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.036; EB 1956/57

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Bredow, Juliane Agnes Anita Elisabeth, Freiin von
* 1.9.1904 Vietznitz (Kr. Westhavelland), Berlin, Stift Keppel (1949ff.), Kassel (1972ff.), ev.-un., Gymnasiallehrerin, OStDir, Schule und Internat der Königin-Luise-Stiftung Berlin-Dahlem (1934-1945), L.in von Schule (1937ff.) und Internat (1941ff.), NSDAP (1933-1945), NS-Frauenschaft (ca.1938-1945), Deutsches Frauenwerk (1937ff.), NSLB, „Blockwart“, RKB (1938-1945), VDA (1928-1945), Augusta-Stiftung Hilfsverein, Landwirtschaftlicher Frauenverein, Evangelische Frauenhilfe, Christengemeinschaft u. a.; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen, wiedereingestellt, Stiftsoberin in Keppel, CDU, Krt., Vors. Frauen in der CDU Westfalen-Lippe und im Bezirk Sauer- und Siegerland, Vors. Verein zur Erhaltung der Ruine Ginsberg

Entn.: „nominelles Mitglied“, V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 33-354; Irle 1974, 46

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Breitenbach, Karl
* 18.1.1876 Volnsberg, Siegen, ev., Lehrer, Berufsschuldir., EVD (bis 1933), NSFKI, NSLB

Entn.: V (1948, 1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-1.395; Irle 1974, 47

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Breitenbach, Robert
* 9.4.1872 Mittelwilden, gest. 11.12.1943, Gymnasiallehrer, StDir, L. der Kulturbauschule (1919ff.), NSDAP (angeblich 1939ff.), NSLB (1933ff.), NSBDT

Entn.: „no objection“ (1946)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 43-74; Irle 1974, 47

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Bretthauer, Heinz
* 27.6.1903 Berlin, Siegen, ev.-luth., Dr. med., Arzt, Städtisches Krankenhaus Siegen, Kreissportarzt (1936ff.), NSDAP (angeblich 1934ff.), SA (1934ff.), Sportfreunde Siegen, bekannter Spieler, KVK II (1944)

Entn.: IV o. VSp. (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW1.110-117; Irle 1974, 47

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Bretz, Walter
Siegen, Jurist, LG Siegen, LGR (mind. 1933-1938ff.), Treuedienstabzeichen des Führers (1938)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 211 a, Nr. 13.422; EB 1940; SNZ, 20.7.1935; SZ, 6.7.1938

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Breuer, Georg Gustav
* 14.11.1895 Berghausen, Landwirt, ev., Austritt, NSDAP (1931ff.; Nr. 415.502), „Alter Parteigenosse“, Kreisamtsl., SA (1931ff.), Ostbf (1931), Führung Standarte 130 (= Wittgenstein) (1934), Kreisbauernf. (1943ff.), Mitgl. Kreisausschuß Wittgenstein, Schieß- und Schützenverein Berghausen (1928ff.), 1. Vors., Deutsche Jägerschaft, KVK o. Schw.; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1947)

Entn.: IV o. VSp. (1948), Entlastungszeuge, der „von der SA fürchterliche Schläge bekommen hat“ (so der Ausschuss), „dass Breuer wohl mit dabei gewesen sei, doch wüsste er nicht, wer von den 15-18 SA-Leuten geschlagen hätte. Breuer sei durch seine Kopfverletzung nicht verantwortlich zu machen und ausserdem habe man seine bekannte Schwäche für Alkohol ausgenutzt und ihn stets vorgeschoben, also als williges Werkzeug benutzt.“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-253; PS Karl Heinz Stolz; WNZ, 5.7.1933; SNZ, 1.2.1934; SZ, 2.3.1933

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Brock, Ernst Gottfried
* 8.4.1896 Wachsmuth (Westpr.), Siegen, Gastwirt, ev., Polizeidienst, Außenstelle Siegen der Gestapo Dortmund (1943-1945), „Bürokraft“, DDP (bis 1933); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1947)

Entn.: seine Gastwirtschaft sei geschlossen worden (1943), „weil in ihr fast ausschließlich Antifaschisten verkehrten“ (Selbstaussage), V (1948), „als Anti-Faschist bekannt“ (Entn.-Ausschuss, 1948), Entlastungserklärung von Franz Koberzin

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.128-2.059; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Prozess Wilhelm Bültmann

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Brocke, Georg
* 25.9.1886 Heven b. Witten, 13.10.1957 Siegen, Siegen, Industrieller, NSDAP (1937ff.), Dir. Siegen-Lothringer Werke bzw. der Kölsch-Fölzer AG, in der diese aufgingen (1919-1957), Vors. Fachgemeinschaft Walzengießereien

Entn.: V

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-1218; Irle 1974, 47

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Brockmeyer, Heinrich
* 13.10.1895, gest. 15.10.1942, Richstein, Berleburg, VS-Lehrer, NSDAP (1928-1929, wegen Unvereinbarkeit mit Lehramt ausgetreten, 1932 Wiedereintritt), Zl., „erster aktiver Nationalsozialist“ in Wittgenstein, SA (1932ff.), Trf, HJ, (1933ff.), Gefolgschaftsf., NSLB (1933ff.), Mitgründer, RKB (1935ff.), beteiligt an Synagogen­schändung in Berleburg (1938)

Entn.: V und damit volle Pension für die Witwe (1949), III (Sonderbeauftragter NRW, 11/1949), IV o. VSp. (1951) und volle Pension für die Witwe (Lina B., * 22.9.1898, NSDAP 1932ff., BDM (1932ff., Schf.in, Goldenes Abzeichen der HJ, Deutsches Frauenwerk), keine NSG-Ermittlungen bekannt

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.106-1.708 (Lina Brockmeyer); LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 58; NS- Erzieher 5 (1937), 33; SNZ, 16.6.1934

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Broschwitz, Werner Otto
* 29.10.1904 Dresden, Freudenberg, ev.-luth., Journalist, Siegener Zeitung, Schriftl. (vor wie nach 1933, 1949-1969), DNVP (1932), DHV, NSDAP (1933ff.; Nr. 2.068.626), Bl. (1941/42), DC, Pressewart (1934/35ff.), NSV, Pressewart (1935ff.), Reichspressekammer, KVK II m. Schw. (1944); BVK am Band (1966)

Entn.: IV o. VSp. (1948)

Selbstaussagen:
Zu dem die Krankenmorde propagierenden Film „Ich klage an“ (Goebbels: „Für die Euthanasie. … Großartig gemacht und ganz nationalsozialistisch.“): „Kunstwerk seltener Feinheit … Diese Feinheiten sind in der Klarheit und Harmonie des Wortes, sie sind in dem Reichtum des Kontrastes, in dem zarten Duft und der herzhaften Derbheit der dinglichen und persönlichen Umwelt … . Es ist ein Spiel der Wahrheit und Klarheit, das aus heißem Drang … und mit künstlerisch feinsten Mitteln um höhere Erkenntnisse ringt.“ (1941)

„Erste Eindrücke in der Ukraine … Die größte Not des Landes … ist der unbeschreibliche Mangel an Kultur. Wir sehen Häuser … verfallen, verkommen, verdreckt. … Die Anlagen sind nicht gepflegt, der Gehsteig ist verkommen. … (man) versinkt in Dreck und Schlamm. … die Züge, die zwischen Deutschland und dem Schwarzen Meere rollen, haben andere Ladung und andere Fracht zu tragen als solche, die das ukrainische Geschäftsleben befruchten … Aber der Aufbau ist schon im Gange. Während die deutsche Wehrmacht den Wall gegen die bolschewistische Flut errichtet hat, … ist im Hinterland der Aufbau im Werden. … Die Deutsche-Ukraine-Zeitung berichtet täglich über die Fortschritte im Aufbauwerk. … die Früchte der Zukunft … sollen denen zufallen, die sich ernstlich um das schöne, gesegnete Land bemühen.“ (1942)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 25-49; Irle 1974, 48
Selbstaussagen: SZ, 22.11.1941 (Rezension des Krankenmord-Propagandafilms „Ich klage an“), 18.7.1942 („Erste Eindrücke in der Ukraine“)

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Bruch, Otto
* 8.5.1902 Unglinghausen, Unglinghausen, ev., Dreher, NSDAP (1931-1945), „Alter Parteigenosse“, Bl. (1944), SA (1932ff.) , wegen Misshand­lung von Albert Decker (bis 1933 Zentrum) (1933) zu sechs oder sieben Monaten Gefängnis verurteilt (1947)

Entn.: IV o. VSp. (1948), statt von Misshandlungen als Urteilsgrund spricht B. von „Schlägerei“, die ein privater, kein politischer „Denkzettel“ gewesen sei

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 8-163, NW 1.127-1.406 (Ewald Klöckner); Opfermann 2001, 217

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Bruch, Walter
* 20.8.1912 Unglinghausen, Unglinghausen, ev., Landwirt, Gastwirt, NSDAP (1930-1945; Nr. 345.048),“Alter Parteigenosse“, SA (1932ff.), we­gen Miss­hand­lung von Albert Decker (bis 1933 Zentrum) (1933) zu vier Monaten Gefängnis verurteilt (1947)

Entn.: IV o. VSp. (1948), Selbstaussage: Vater und Nachbarn seien Gegner der NSDAP gewesen, Selbstaussagen: „Um nun zu erfahren, was dort gespielt werde, bat mich mein Vater, der Partei beizutreten.“, habe sich weder an der Misshandlung von Albert Decker (nur wegen einer „Rücksprache“ sei die Gruppe losgezogen) noch von Lorenz Jäger beteiligt, Ausschuss: „aktiver Parteigenosse“, „war beteiligt an der Schlägerei an politisch Andersdenkenden“, „schlug nach Albert Decker“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 1-120, NW 1.127-1.406 (Ewald Klöckner); Opfermann 2001, 217

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Brücher, Friedrich Hans
* 4.8.1897 Wuppertal-Ronsdorf, Wuppertal-Barmen, Gummersbach, Eschenbach (1943ff.), ev., Austritt, ggl., Dr., Apotheker, NSDAP (1930-1945; Nr. 379.444), „Alter Parteigenosse“, SA (1933ff.), Allgemeine SS (1935ff.; Nr. 260.605), Uschf, NSDÄB (1934ff.), RKB, DRK, Oberwachtf., TSV Wuppertal-Ronsdorf, KVK m. Schw. (1940); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1947), Kontensperre (1945)

Entn.: „hier völlig unbekannt“ (Unterausschuss, undat.), IV o. VSp. (1948), V (1950)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 34-334; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Bruck, Ignaz
* 19.7.1889 Eisleben, gest. 3.4.1945 Klafeld, Weidenau, Betriebsl. Grube Neue Haardt, Weidenau, NSDAP, SA, wegen angeblicher Kapitulationsbereitschaft von einer Kompanie des Volkssturms, die vor allem die Aufgabe hatte, „Plünderer“ zu erschießen, auf dem Klafelder Markt, nach erfolglosem Versuch, B. zu erhängen, von dem Volkssturmangehörigen Friedrich Jaeger erschossen, Schild am Baum über der Leiche: „So geht es jedem Vaterlandsverräter!“

„Beim Antritt des Marsches [an den späteren Hinrichtungsort], möglicherweise auch schon vorher, ist Bruck … allem Anschein nach in die Nierengegend geschossen worden, so dass ihm infolge von Schmerzen und Blutverlust der Weg sehr schwer wurde. … Bruck taumelte vor Schwäche. Zwei Soldaten fuhren mit einem niedrigen Karren hinter ihm her und stiessen ihn, wenn er langsamer ging, damit von hinten in die Kniekehlen. … Man hörte die erregten Rufe: ‚Volksverräter’ und ‚Aufhängen’. … [nach Vorführung vor dem Bataillonskommandeur Erich Oberschulte-Beckmann im Gefechtsstand Sohlbacher Str. 13:] Der Angeklagte [Friedrich Jaeger] liess aus der Gastwirtschaft einen Tisch und einen Stuhl holen. Im Hofe fand sich ein Stück Fernsprechkabel. … Der Draht riss, und Bruck fiel auf den Boden, war aber noch nicht tot, sondern wälzte sich stöhnend. Der Angeklagte nahm … den Karabiner … und gab auf den gekrümmt am Boden liegenden Bruck aus 2-3 m Entfernung einen Schuss ab. Dieser durchschlug beide Schultern im Rücken, … Da Bruck sich noch bewegte, nahm der Angeklagte seine Pistole aus der Tasche und gab auf die Brust des Bruck 3-4 Schüsse ab, die tödlich trafen.“ (aus dem Urteil gegen Friedrich Jaeger, 1951)

SZ, 21., 23.5.1951, 26., 27.1.1953; WP/Rt, 10.5., 22., 23.5.1951; WR/Rt, 23.5.1951, 27.1.1953; PM Hans Andreas (Netphen); Justiz und NS-Verbrechen, Bd. VIII, Lfd. Nr. 279; ebenda, Bd. X, Lfd. Nr. 337; Aktives Gedenkbuch, Personenartikel Ignaz Bruck

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Brück, Karl
Klafeld; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert, Kontensperre (1945)

PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Brückner, Wilhelm
* 21.7.1904 Wuppertal-Elberfeld, Baptist (1926ff.), Dreis-Tiefenbach, Dessau, Buchhalter, Kaufm., SEAG (1928-1934), Junkers-Werke (1934-1940), Reichswerke (1940-1945), leitende Funktionen, DHV, NSDAP (1930ff.), „Alter Parteigenosse“, Ogl. Dreis-Tiefenbach (1930-1934), SA (1930ff.), Trf (1934), Wandervogel BdJ (1918-1925), KVK II, kurzzeitig inhaftiert (1939), ein Jahr Polizeiaufsicht

Entn.: V (1948), Ausschuss: Parteieintritt „aus idealistischen Gründen“, „Widerstand erwiesen“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.005-G 26-704; SZ, 3.3.1933; Helmes, 134

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Brüggemann, Heinrich
* 14.2.1897 Unna, Wahlbach, Plettenberg, ev., Austritt (1937), ggl., Ju­stizbeamter (1925ff.), Ober­sekr. (1933), NSDAP (1922ff.; Nr. 91.918), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, Ogl. Wahlbach (mind. 1930), Ogl. Burbach (1930-1938), Ogl. Niederdresselndorf (1933), L. Arbeitsgemeinschaft Amt Burbach, SA (1933ff.), Hauptstellenl., Beauftragter A. Burbach im Kreisstab Siegerland (1936), SA (1933ff.), Stf (1935), NSV, Kreisamtsl. Kr. Siegen-Land (1933-1935), BNSDJ/NSRB, RKB, VDA, DC, DRK, Ortsl., A. Burbach (1933-1938), Beigeordneter, dann BM, BM Plettenberg (1938-1945), Ehrenzeichen für deutsche Volkspflege des DRK; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1948), vom Spruchgericht Hiddesen wegen Zugehörigkeit zum politischen Führungskorps zu RM 3.000 Geldstrafe verurteilt (1948), wegen Misshandlung angeklagt (1948), mangels Beweises und aufgrund von Verjährung frei­­gesprochen

Entn.: Br. sei „brutal“, „fanatisch“, „sehr gefürchtet“ gewesen (1948), III (1/1949), III (11/1949), „Sicherlich ist er als alter Kämpfer an den Ausschreitungen gegen Mitglieder der Linksparteien im Jahre 1933 nicht unbeteiligt gewesen.“ Diese Vorgänge seien aber für das Verfahren nicht relevant, volles Ruhegehalt (1952)

Zu den Ausschreitungen, an denen B. beteiligt gewesen sei:
„Heinrich Brüggemann war alter Kämpfer und hat sich im üblen Sinne nazistisch betätigt; er war ein brutaler, fanatischer Nationalsozialist und bekämpfte jede politisch andersdenkende Person.“ (Amtsdir. von Burbach, 30.11.1948); „von der SA geprügelt und in das Amtsgefängnis eingeliefert“, „Vor der Machtübernahme wurde in der Gemeinde Holzhausen … in einer Nacht ein junger Mann, der der S. P. D. angehörte im eigenen Hause von der S. A. usw. erschossen; den damaligen Reichskanzler Brüning verunglimpfte man dadurch, dass man ihn in Gestalt einer Puppe an einem elektr. Leitungsmasten aufhängte und mit einem Schild versehen verhöhnte. Der damalige Amtsgerichtsrat [Assmann] und der Justiz-Inspektor Brüggemann, die die gerichtlichen Untersuchungen vorzunehmen hatten, haben sich später lustig darüber gemacht, dass die Täter der Verbrechen nicht ermittelt worden seien. Amtsgerichtsrat Assmann hat sich vor Jahren durch Selbstmord das Leben genommen. Es fanden im hiesigen Amtsbezirk sr. Zt. sehr viele brutale Eingriffe in das Leben und Eigentum politisch andersdenkender Personen statt; so wurde z. B. ein Arbeiter und Sozialist Emil Denker, Salchendorf, derartig misshandelt, dass er an den Folgen der Misshandlung gestorben ist, Herr Lehrer Berger in Zeppenfeld hat man in seiner Dienstwohnung eingeschlossen und unmenschlich misshandelt.“ (Max Baumann und Albrecht Heidrich, beide SPD Struthütten)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.000-23.206, NW 1.031-614, NW 1.031-1.587, NW 1.037 B VI-9.566; SNZ, 20.12.1934, 12.6.1936; EB 1935; SZ, 13.3.1933; Helmes, 134ff.; Opfermann 2001, 217

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Bubenzer, …
Freudenberg, NSDAP, NS-Frauenschaft, Ortsvors. (1937-1942)

SNZ, 9.12.1942

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Bubenzer, Leopold jun.
* 18.12.1897 Freudenberg, gest. 1.12.1945 Garmisch-Partenkirchen, nach drei Semestern Studium Maschinenbau Geschf. Maschinenfabrik Bubenzer (1921-1932), DVP (mind. 1921ff.), Krt. Kr. Siegen (mind. bis 1921), NSDAP (1932ff.), „Alter Parteigenosse“, Geschf. Kr. Siegen-Land, Allgemeine SS, Stbf, ab 1933 L. des Landesjugendamts (1933-1937), Dezernent für Fürsorgeerziehung der Provinzialverwaltung Westfalen (1937-1939), Landesrat, dann Offizier der Waffen-SS (SS-Panzerdivision Hitlerjugend), „ein enger Vertrauter [Karl Friedrich] Kolbows aus der ‚Kampfzeit’“ (Köster); nach NS-Ende aufgenommen in das Gedenkbuch der „Gefallenen des Zweiten Weltkriegs“ der Evangelischen Kirchengemeinde Freudenberg („Den Toten zum Gedächtnis, den Lebenden zur Mahnung“, 1963)

Entn.: keine Angaben zum Ausgang des von der Witwe angestrengten Verfahrens in der Akte

Selbstaussagen zur „Brechung der Zinsknechtschaft“:
„Die Stunde (wird) kommen, unausweichlich, in der der Nationalsozialismus Adolf Hitlers auch diese Frage gelöst haben wird. Dann wird nicht mehr über Deutschland stehen das jüdische Schlagwort: ‚Geld regiert die Welt’, sondern der der deutschen Mentalität entsprechende Wert: ‚Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.’“ (1934)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.039 B-4.220; SNZ, 10.1.1934; SZ, 6.8.1920, 14.2.1921; Köster, 26; Opfermann 2001, 217; Onlineprojekt Gefallenendenkmäler. Von Ahnenforschern für Ahnenforscher

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Buch, Friedrich
Kaan, Kaufm., Vereinigte Christlich-Nationale Liste (DNVP, DVP, Stahlhelm; 1929)

SZ, 9.11.1929

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Buch, Gustav
* 21.4.1896 Marienborn, gest. 1972, Kaan-Marienborn, ev., Inhaber, Geschf. Siegerländer Eisen- und Metallgesellschaft Buch & Co., Kaan-Marienborn, Deutsche Turnerschaft, langjähriges Mitgl. Amts- und Gemeindevertretung, L. Innere Mission Kaan-Marienborn, NSDAP (1937ff.), Förderndes Mitgl. der SS (1935ff.), NSRL, RKB (1942f.); nach NS-Ende Funktionen im Bundesverband der Deutschen Schrottwirtschaft

Entn.: V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-1.193; Irle 51

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Buch, Ludwig Eduard Franz Johannes („Hans“)
* 1884 Leiselheim (Baden), Lübeck, Siegen, gest. 7.7.1952 Siegen, ev.-un., Dr. med., niedergelassener Facharzt (1932-1952), Hartmannbund, NSDAP (1937ff.; Nr. 5.139.302), SA (1934ff.), Hstf, NSDÄB

Entn.: IV m. VSp. (1947), IV o. VSp. (1948), Entlastungserklärung von Ex-OB Alfred Fissmer (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.27-691, NW 1.037 B VI-2.673; Irle 1974, 51

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Buch, Hermann
* 25.6.1894 Kredenbach, Dahlbruch, ev., Ing., Technischer Dir. SIEMAG Dahlbruch, Verein Deutscher Eisenhüttenleute, VDI, NSDAP („genauer Zeitpunkt kann nicht angegeben werden, da keine Unterlagen vorhanden“), NSBDT

Entn.: V (1947), Verweigerung von Angaben im Fragebogen

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 6-125

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Buch, Hermann
Weidenau, Justizsekr., Vereinigte Christlich-Nationale Liste (DNVP, DVP, Stahlhelm; 1929); nach NS-Ende Vorsitzender des Anerkennungsausschuss [für NS-Verfolgung und -Schädigung] des Landkreises Siegen (1953ff.)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; PS Ulrich Opfermann, VVN Siegerland (Karl Kölsch); SZ, 9.11.1929

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Buch, Richard
* 20.12.1894 Marienborn, Kaan-Marienborn, ev., Kaufm., Siegwerk Gebr. Schuppener (1923ff.), Verkaufsl., Siegerländer Hakenkreuzer im Deutschvöl­ki­schen Schutz- und Trutz­­bund, Mitbegründer Og. Siegen, Vorst., Jungdo, Unparteiische Volksliste (1929); nach NS-Ende Entlastungserklärungen u. a. für Otto Jäger und August Thoma

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-108; SZ, 6.11.1929; V, 6.3.1922

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Bültermann, Rudolf
* 8.5.1911 Dillnhütten, Essen, Siegen, , ev., Dr. jur., Jurist, Staatsanwalt am LG Siegen (1944-1945), Deutsche Studentenschaft (1932-1936), NSDAP (1937ff.; Nr. 4.899.977), SA (1933ff.), Rf (1934ff.), BNSDJ/NSRB

Entn.: „refused, he was a dangerous NAZI!“, „untragbar“ (1947), „Wiedereinsetzung in sein bisheriges Amt“, V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-108

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Bültmann, Wilhelm
* 21.9.1906 Hamm/Westf., Eiserfeld (1940ff.), Kaufmann, Kriminalpolizist, Sekr., NSDAP (1937ff.; Nr. 4.685.794), SS (1938ff.), Stuschaf, Außenstelle Siegen der Gestapo Dortmund, Nachrichtenreferent, tötet im März 1945 mit Kopfschuss als angeblichen „Plünderer“ den italienischen Zivilarbeiter Umberto Montanari; nach NS-Ende untergetaucht, stellt sich nach persönlichem Gespräch mit dem RP Fritz Fries (SPD), den er als dessen Gestapo-Aufsichts- und Bezugsbeamter kennt und den er als „Vertrauensperson“ der Gestapo zu gewinnen versuchte, nennt Fries in dem auf seine Festnahme folgenden Verfahren als Entlastungszeugen, vom LG Siegen wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit in Tateinheit mit Totschlag zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt (1950), vorzeitig entlassen (1955)

„Ein Nachklang aus schwerer Zeit. … Es steht eine Tat zur Aburteilung, die in einer turbulenten und aufregenden Zeit verübt wurde. Ein Menschenleben wurde durch einen allzu voreilig abgefeuerten Schuß ausgelöscht.“ „Bültmann ist ein Opfer dieses unseligen Zeitgeistes geworden.“ (SZ, 1950)

Selbstaussagen:
„Der Herr bewahre Sie davor, einen Menschen für eine Tat zu verurteilen, die im Einsatz für das Recht vollbracht wurde.“ (Appell an die Richter)

„Vom Hörensagen habe ich auch davon erfahren, daß bei der Gestapo sogenannte verschärfte Vernehmungen möglich waren. Ich habe derartige Vernehmungen stets energisch abgelehnt und wäre dazu auch nicht fähig.“

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; BAB, Best. 3.100 (NSDAP-Zentralkartei); LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Prozess Wilhelm Bültmann; Justiz und NS-Verbrechen, Bd. VII, Lfd. Nr. 235; SZ, 29.8., 31.8.1950; Opfermann 1991, passim; Opfermann 2001, 218

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Burbach, Eduard Wilhelm
* 21.3.1883 Krombach, gest. 1964, Krombach, ev.-ref., Bauing., Architekt, selbst., Geschf. Eduard Burbach GmbH, Fach- und Heimatautor, Pseudonym: Wilhelm Bovensiepen, Technischer Verein Siegerland, VDI, Gesellschaft Erholung Hilchenbach, Baugewerbeverband Sieg-Lahn, Vors., AOK Ferndorf, Ausschussvors. (1914ff.), Vorstandsvors. (1922ff.), SHV (1912ff.), DDP (1919ff.), Liste Hermann Haas-Krombach sowie Liste Burbach (1929), NSDAP (1937-1945; Nr. 5.298.780), NSBDT, RdK/RDF (1935-1945), Reichskammer der bildenden Künste (1933-1945)

Entn.: V

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111-BG. 9-55; SZ, 5., 11.11.1929; Irle 1974, 53; Vitt, 268

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Burbach, Wilhelm
* 2.1.1902 Siegen, Siegen, Hagen-Vorhalle, ev.-luth., Buchprüfer, NSDAP (1929-1945), „Alter Parteigenosse“, BNSDJ/NSRB (1933-1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert, Berufsverbot (1947)

Entn.: Verfahren in Hagen, prov. III (undat.), IV m. VSp. (1947), „Alter Kämpfer, politisch untragbar“, V (1949), politisch tragbar, „steht auf dem Boden der Demokratie“, Falschangabe im Fragebogen („NSDAP 1930-1945“), zahlreiche Entlastungserklärungen, darunter die CDU Hagen-Vorhalle

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 A/Reg-2.782, NW 1.099-1.297; SZ, 5.11.1929

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Burckhardt, Werner
Siegen, SA, Stf, Adjudant der Standarte 130 (Siegerland-Witt­gen­stein) (1933ff.)

SZ, 12.8.1933

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Burghoff, Paul
* 23.1.1898 Danzig, Siegen (bis 1945), Kriminalpolizist, Ass. (1938), Außendienststelle Siegen der Ge­sta­po Dort­mund (1935ff.)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.097-Polizei-1.337 (Franz Lisson); LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70

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Burgmann, Fritz
Weidenau, Einkäufer, NSDAP (mind. 1925ff.),“Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“

SZ, 6.11.1929; Helmes, 32

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Burgmann, Gustav
* 27.5.1911 Bürbach, Siegen, ggl., kaufm. Angest., Textilkaufm., SPD (bis 1933), Zentralverband der deutschen Angest., NSDAP (1937ff.), Allgemeine SS (1933ff.), Uschf., Waffen-SS (1940ff.), Hschf., Nutznießer der „Arisierungen“; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert, vom Spruchgericht Bielefeld angeklagt, zu drei Monaten Gefängnis verurteilt, vom LG Siegen wegen Brand­stif­tung der Synagoge in Siegen (1938) angeklagt (1948), freigesprochen

Entn.: prov. IV, IV o. VSp. (1949)

„Gehört habe ich [Burgmann] von alledem, was Sie [Entn.-Ausschuss] mir sagen [Misshandlungen, Rollkommando Odendahl, Judenverfolgung, Synagogenbrandstiftung in Siegen], gehörte aber nie als Beteiligter zu diesen Leuten. All die Schlägereien usw. hat die SS sehr verworfen.“ „Zur damaligen Zeit haben Sie doch auch das Geschäft eines Juden übernommen. Können Sie uns erklären, wie dieses vor sich ging?“ „Ich suchte damals an einem Ladenlokal. … Die Firma Neumann [Ex-Michel Marx GmbH], der auch ein Teil Textilien zugedacht waren, hat mir diese Ware überlassen. Ich habe alles lt. den vorliegenden Rechnungen ordnungsgemäß bezahlt. Durch die Partei und deren Gliederungen habe ich dieses Ladenlokal nicht erhalten.“ (B. vor Entn.-Ausschuss, 9.12.1948)

LA NRW, Abt. Abt. Rheinland, NW 1.112-248, LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70

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Burgmann, Helmut
* 31.10.1903 Siegen, gest. 9.6.1972 Siegen, Siegen, Bruder von Wilhelm B., Dr. med., niedergelassener Facharzt für Innere Medizin, NSDAP (1932ff.; Nr. 1.015.952), „Alter Parteigenosse“, SA (1932ff.), Stbf, NSDÄB (1932ff.), VDA (1936ff.), Städtisches Krankenhaus Siegen, Chefarzt Innere Medizin (1939ff.), KVK II (1941), 1. Kl. M. Schw. (1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert, Kontensperre (1945)

Entn.: IV, da „guter Leumund“ und fachärztliche Unentbehrlichkeit

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-3.156, NW 1.127-1.319; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945; Irle 1974, 54; 100 Jahre Ärzteverein Siegerland

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Burgmann, Wilhelm
* 19.5.1905 Siegen, Bad Godesberg, Bruder von Helmut B., ev., Dr. med., niedergelassener Arzt, NSDAP (1937ff.), NSKK (1933ff.), NSFK (1935ff.), NSDÄB (1938ff.), KVK II (1944)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.057-PH-3.478; Irle 1974, 54; 100 Jahre Ärzteverein Siegerland

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Burk, …
Jungdo, Großmstr. Bruderschaft Dahlbruch (1928)

SZ, 8.8.1928

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Burk, Hermann Christian
* 19.1.1894 Sinkershausen (Kr. Biedenkopf), gest. 17.10.1981 Siegen, Siegen, ev., Austritt (1941), erneut ev. (1946ff.), Metzgermstr., NSDAP (1928ff.; Nr. 108.027), „Alter Parteigenosse“, Krl. Siegen-Stadt (1932-1936), Krl. Siegerland (1940-1942), SA (1932ff.), NSV (1933ff.), Kr. Siegerland, Amtsl. (1936ff.), amts­enthoben nach Verwicklung in Schwarz­wa­ren­ge­schäf­te (1942), NSV, Kreisamtsl. Kr. Siegen-Stadt (1935), Wohlfahrtsorden II (1943); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (bis 1948), von Spruchgericht wegen Kenntnis des verbrecherischen Wirkens und der Förderung der NSDAP zu einem Jahr Gefängnis und RM 500 Geldstrafe verurteilt (1948), Selbstaussage: von Zwangsarbeit habe „er nichts mitbekommen“, Entlastungserklärung für Albert Köhler

Entn.: III (1948), IV o VSp. (1949, 1949), Zeugen: B. habe viel verhindern können, ohne es zu tun, habe stets nur seinen persönlichen Vorteil gesucht, sei „bei seinen Gegnern sehr gefürchtet“ gewesen (so nach Nachbarschaftsbefragung durch die Polizei, 1948), am Ende jedoch wegen „primitiver Bildung“ unverantwortlich (1949), Entlastungserklärungen u. a. von Richard Manderbach und Rektor und Entn.-Ausschuss-Mitglied Ernst Vedder (SPD)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-1.572; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70; SNZ, 28.11.1933; EB 1935; Opfermann 2001, 218; Stelbrink, archive.nrw.de/lav/abteilungen/westfalen/BilderKartenLogosDateien/die_kreisleiter_der_nsdap.pdf; Abb.: ebenda; SNZ, 25.9.1934

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Burkhardt, …
Siegerland, SA, Stbf

SNZ, 10.11.1934

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Burwitz, Ludwig
* 13.4.1898 Celle, Weidenau, gest. 8.10.1972 Siegen, ev.-luth., Dr. med., Arzt, Amtskrankenhaus Weidenau (1931ff.), ärztlicher Dir. (bis 1964), Chefarzt (1931ff.), NSDAP (1937ff.), NSDÄB

Entn.: „tragbar“ (undat.), V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 34-88; SHK 1973, 46; Irle 1974, 54

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Busch, Friedrich
* 29.9.1907 Eiserfeld, gest. 25.9.1971 Siegen, Klafeld, ev., Verwaltungsbeamter, Geschf. AOK Amt Keppel und Stadt Hilchenbach (1930-1934), L. Hauptabt. Leistungen AOK Siegerland (1934ff.), NSDAP-Opferring (1933ff.), KVK II m. Schw. (1941), KVK I m. Schw. (1943); nach NS-Ende Verwaltungsdir. AOK Siegerland (1949-1971), viele Ehrenämter

Entn.: V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG.-32-338; Irle 1974, 55

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Busch, Gustav
* 25.8.1896 Klafeld, gest. 2.10.1969 Klafeld, Klafeld-Geisweid, VS-Lehrer in Geisweid (1920-1960), L. der Bismarck-Schule (1950-1960), DVP, NSDAP (1937ff.; Nr. 5.844.170), Ortskulturwalter (1940), Ortspfleger für Kulturgeschichte und Bodenfunde (1925ff.), Obm. SHV (1925ff.), Turngemeinschaft „Friesen“ Klafeld-Geisweid, Vors. (1937-1944, 1947-1962), Ehrenvors., Turnkreis Siegerland (= Finnentrop-Olpe-Siegerland-Wittgenstein), Dietwart (1934ff.), Gaukulturw. des Siegerland-Turngaus (1947ff.), Ehrenmitgl.; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen, Mitbegründer des Verkehrsvereins Klafeld-Geisweid (1957ff.), Heimatautor, zahlreiche Veröffentlichungen, u. a. für die Siegerländer National-Zeitung der NSDAP und Volkstum und Heimat, Ortschronist, Kreisgeschf. der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, BVK, WTB- und DTB-Ehrenbriefe, Entlastungserklärung für Arnold Feldmann

Entn.: IV o. VSp.

Selbstaussagen:
„Aus allen großen Reden des Führers wie aus seinem Buche ‚Mein Kampf’ tritt uns die große Aufgabe entgegen, … das deutsche Volk, eine gottgegebene und gottgewollte Wirklichkeit auf dieser Erde, zu erhalten 1. in seiner Art, 2. nach seiner Gesundheit und 3. in seiner Zahl … Als vor Jahren durch die nationalsozialistische Bewegung der Weckruf ‚Deutschland erwache!’ durch die deutschen Lande klang, kam es ihr zunächst darauf an, ‚die Wurzel alles[so!] Uebels, die fortschreitende rassische Verschlechterung, die Axt zu legen. So hat die Erkenntnis, dass die erbbiologischen Gesetze auch beim Menschen ihre Richtigkeit haben, zu den ‚Nürnberger Gesetzen‘ geführt, die einer weiteren rassischen Vermischung … Einhalt geboten. Viel wichtiger aber [als „Winterhilfswerk“ u. ä.] für den Bestand des Volkes ist die Aufnahme des Kampfes gegen die Gefahr, die dem Volkskörper von jenen Krankheitserscheinungen drohte, … und die sich unvermeidbar von Geschlecht zu Geschlecht fortpflanzten, die Erbkrankheiten.“; zu einer „Unterbilanz“ der Geburten und „Volkstod“: „Bleiben Kinderstuben leer, so können auch die Kasernen nicht voll bleiben!“; „Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung! … die Tat macht frei! Und die Tat wird nur geboren aus dem Glauben, dem festen Glauben an Gott, der da will, dass Deutschland auch in Zukunft leben soll; darum schenkte er ihm den Führer!“ (1937)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 33-227, NW 1.111 BG. 33-642 (Arnold Feldmann); SZ, 8.1.1934, 3.10.1969; WP/Rt, 24.8.1966; Irle 1974, 55; Vitt, passim
Selbstaussagen: SNZ, 30.4.1937 („Bevölkerungspolitische Entwicklung der Heimat“)

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Busch, Wilhelm
* 22.8.1914 Eiserfeld, Weidenau, ev., Verwaltungsbeamter, Insp., AOK Stift Keppel (1932ff.), Jungstahlhelm (1933-1934), NSDAP (1937-1945), SA (1933-1945), Schf

Entn.: IV o. VSp. (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 32-248; SZ, 28.4.1924

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Busch, Wilhelm
Siegerland, NSDAP, Allgemeine SS, Ustf, vom LG Siegen wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit (Misshandlungen; 1933) im Siegener „SS-Prozeß“ verurteilt (1948)

Fr/Rt, 21.9.1948; VE/Rt, 4.6.1949; WP/Rt, 18.9.1948; WR/Rt, 14.9.1948; Opfermann 2001, 218

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Buß, Anton
* 11.5.1889 Lahnstein, Altenhundem, Siegen, kath., Dr. jur., Jurist, AG Siegen, AGDir (1938ff.), NSDAP, „Alter Parteigenosse“ (nach Entn.-Akte: 1933ff.; Nr. 3.131.110), Fachschaftsl. Justiz im Gau Westfalen-Süd (mind. 1938ff.), Beisitzer Kreisparteigericht Siegen, Vors. Landgerichtsbezirk Arnsberg des Preußischer Richterbunds (bis 1933), BNSDJ/NSRB (1933ff.), Kreisgruppenwalter der Fachgruppe Richter und Staatsanwälte (1934ff.), Treuedienstabzeichen des Führers (1938), KVK II (1941); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert

Entn.: V

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.109-462; SNZ, 1.10.1938; SZ, 6.7.1938

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Busse, Rudolf
* 26.6.1893 Berlin, gest. 1984, Hilchenbach (1948), ev., Dr. jur., Jurist, Reichspatentamt (1926ff.), dort Senatsrat (1938ff.), NSDAP (1937ff.; Nr. 5.973.641), NSRB (1934ff.), KVK II m. Schw. (1940), KVK I m. Schw. (1945), Veröffentlichungen zum Patent- und Gebrauchsmusterrecht; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus ÖD entlassen

Entn.: „Da durch die Kriegsereignisse meine Unterlagen verbrannt oder abhanden gekommen sind, konnte ich die Fragen nur aus der Erinnerung nach bestem Wissen und Gewissen beantworten.“ (1948, Fragebogen), „Dr. Busse ist hier nicht bekannt, da er erst kurze Zeit hier wohnt.“, jedoch: V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 40-51

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Butgereit, Otto Karl Paul
* 8.7.1900 Berlin, Siegen (1939-1941), Schutzpolizist (1924ff.), Polizeimstr., „Osteinsatz“ in Kielce (1939), Schirps [Sierpc] (Reg.bez. Zichenau [Ciechanów]) (1940, 1941), andere Quelle: Mlawa (Reg.bez. Zichenau [Ciechanów]) (1941-1945)

Entn.: V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.128-991; LA NRW, Abt. Westfalen, RA, Nr. 14.956

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Buttler, …
Siegen, Dr. jur., Jurist, Staatsanwalt am LG Siegen, Ankläger im Prozeß gegen die Leitung der Siegblätter, Betzdorf, des Zentrums (1936)

SZ, 21.3.1936

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Capito, …
NS-Frontkämpferbund, L. (1934)

SNZ, 20.12.1934

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Capito, Erich
* 18.2.1897 Weidenau, Weidenau, selbst. Kaufm., Vereinigte Christlich-Nationale Liste (DNVP, DVP, Stahlhelm; 1929), Aufruf zur Wahl des Stahlhelm-Kandidaten Duesterberg zum Reichspräsidenten (1932), SS, Förd. Mitgl.

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; KrA Siegen-Wittgenstein, 2.12.4.2./Lfd. Nr. 32; SZ, 9.11.1929

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Claas, Alfred
* 21.8.1888 Niederdielfen, Bochum (1920ff.), Obersdorf-Rödgen (1943ff.), kath., Austritt, ggl., VS-Lehrer, Rektor (1936ff.), NSDAP (1932-1945; Nr. 1.009.620, „Alter Parteigenosse“, NSV (1933ff.), Kreisamtsl., NSLB (1935ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1947), Kontensperre (1945), aus Schuldienst entlassen, von Spruchgericht zu RM 3.000 Geldstrafe verurteilt

Entn.: prov. III, IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 33-731; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Clausen, …
Siegerland, Marine-SA, als Stbf Führung der Marine-SA-Standarte (1941)

SNZ, 23.6.1941

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Contzen, Paul Hermann
* 23.12.1909 Münster, Siegen, Jurist, LG Siegen, LGR (1937ff.), NSDAP (1937ff.), SA (1933ff.), Rf, NSRB (1936ff.)

Entn.: V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-1.135; EB 1940

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Cronau, Karl
Laasphe, NSDAP, HJ, Gefolgschaftsf. (1937)

EB 1937

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Crevecoeur, Erich
* 12.10.1910 Kreuztal, Kreuztal, ev.-freikirchlich, ggl. (1937), Bäcker, Scherenarbeiter, Blechsortierer, NSDAP (1930ff.; Nr. 275.030), „Alter Parteigenosse“, SA (1930ff.), DAF, Jugendreferent Gau Westfalen-Süd (1935-1938), HJ (1930ff.), als Gefolgschaftsf. Führung des Banns 138 (Siegen-Wittgenstein) (1933-mind. 1943), Betriebsjugendwalter (1933-1936), HauptAbt.l. Sozialarbeit (1944), Sturmabzeichen (1942) u. a., KVK II (1944), KVK I (1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1947); prov. III (1947), V (1949), „keine Bedenken“, „jugendlicher Idealismus“, „anständig“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-722; SNZ, 4., 29.1.1938; SZ, 22.5.1939, 7.6., 6.9.1943

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D

Dango, Franz
* 26.8.1891 Meinerzhagen, gest. 6.8.1971 Hagen, Hohenlimburg, Wilnsdorf (1931-1933), Hagen (1933-1946), ev., VS-Lehrer, Mittelschullehrer, Rektor in Wilnsdorf, Heimathistoriker, SGV (1926ff.), NSDAP (1940ff.), NSLB 1933ff.)

Entn.: V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.099-5.938; Irle 1974, 62

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Daub, A.
Oberdielfen, NSDAP, „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“

SNZ, 29.6.1935

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Daub, Adolf
* 27.9.1888 Oberdielfen, Siegen, Bruder von Walter D., Oberdielfen, Verwaltungsbeamter, Obersteuersekr., Gewerkschaft für Finanzbeamte im ADGB (1928-1932), Vors., Arbeiter- und Sol­da­ten­­rat Siegen (1918) (lt. Entn.-Ausschuss, 8.5.1947, damals „günstiger Einfluß auf die zügellosen Mannschaften“), SPD (1928-1932), NSDAP (1933ff.), SA (1933ff.), Trf (1934); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus ÖD entlassen

Entn.: „Alter Kämpfer seit 1933 und als Truppführer in der SA sehr aktiv“, „untragbar“ (1946), „niemals überzeugter Nazi … Gegnerschaft gegen die Partei und die SA“, „tragbar“ als Obersteuersekretär/V (5/1947), IV o. VSp. (11/1947), aber Rückstufung zum Steuersekretär (1947), V (1949), Selbstaussagen: „Ebenso trat ich im Juli 33 der SA Reserve bei, … da diese mir als harmloser Verein erschien. Ich hatte ja niemals etwas von irgendwelchen Übergriffen der SA. gesehen und gehört … Die seelischen Leiden, welche ich mit meiner Familie in den Jahren der Mitgliedschaft der Nazis[so!] ertragen musste, ging bis an die Grenze des Möglichen.“ (1946), zahlreiche Entlastungserklärungen

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-789, NW 1.127-1.599

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Daub, Ewald
* 2.5.1880 Weidenau, gest. 19.8.1964 Weidenau, Weidenau, ev.-ref., Maurermstr., Bauunternehmer, DVP (mind. 1925ff.), Vereinigte Christlich-Nationale Liste (DNVP, DVP, Stahlhelm; 1929), Liste Nationale Landwirte, Hausbesitzer und Gewerbetreibende (1933), DVP (bis 1932), NSDAP (1937-1945), SA (1935ff.), NSRL und dessen Vorgänger (1905ff.), stellv. Vors. (1905ff.), Reichskammer der bildenden Künste (1937-1945), Gemeinderat (1933ff.), Krt. Kr. Siegen (1930), Kreishandwerkermstr. (1934ff.); nach NS-Ende Amtsvertreter Weidenau (1948-1961), BM A. Weidenau (1952-1954), Präs., dann Ehrenpräs. der Handwerkskammer Arnsberg, Ehrenbrief der Deutschen Turnerschaft (1935)

Entn.: V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 9-136; SZ, 20.2.1925, 9.11.1929, 22.1.1931, 3.3.1933; Irle 1974, 63

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Daub, R.
Oberdielfen, NSDAP, „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“

SNZ, 29.6.1935

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Daub, Walter
* 6.11.1888 Eiserfeld, Eiserfeld, ev., ggl., Kaufm., NSDAP (1930-1945; Nr. 186.665), „Alter Parteigenosse“, Ogl. Eiserfeld (1931ff.), Dienstauszeichnung der NSDAP in Bronze, VDA, BM Eiserfeld (1933-1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1947), vom Militärgericht Iserlohn wegen verbotenen Waffenbesitzes, Verbergen von Eigentum der NSDAP (= NS-Akten) und Zuwiderhandlung gegen einen Befehl der MilReg zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt (1947), vom Spruchgericht Bielefeld wegen Zugehörigkeit zum politischen Führungskorps zu einem Jahr Gefängnis verurteilt (1949), Spruchgericht: „So waren in Eiserfeld 2 jüdische Familien von der Gestapo abgeholt und nach dem Osten verbracht worden. Er war sich dessen bewusst, dass diese Familien nicht wieder zurückkehrten, denn der Hausrat der einen Familie wurde in Eiserfeld öffentlich versteigert und der Erlös teilweise der NSV (vom Finanzamt) überwiesen. …, dass sie wegen ihrer Rasse in KZ-Lager eingeliefert wurden, war ihm unbekannt.“

Entn.: IV o. VSp. (1949, 1950), Selbstaussage: „Idealist“, „aktiver Widerstand“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-10.011, NW 1.112-1.754; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70; SNZ, 29.1.1938, 7.11.1938; Fr/Rt, 4.11.1947; WP/Rt, 21.10.1947; WR/Rt, 18.10.1947; Helmes, 134

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Debus, August
Wilhelmshöhe b. Freudenberg, Landwirt, NSDAP (mind. 1930ff.), „Alter Kämpfer“ oder „Alter Parteigenosse“, Ogl. Freudenberg (1930ff.); siehe auch das Entn.-Verfahren Oskar Höfer

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-863 (Oskar Höfer); SNZ, 5.12.1934; SZ, 3.3.1933, 31.5.1940; Helmes, 135

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Debus, Paul
* 15.11.1893 Gosenbach, Niederschelden, ev.-ref., Reichsbahnarbeiter (1931-19446), Weichenwärter, NSDAP (1932-1945; Nr. 941.059), „Alter Parteigenosse“, SA (1931ff.), Schf (1932), RKB (1936ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus dem Bahndienst entlassen

Entn.: „tragbar“, IV

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.022 D-42.324; Jarchow

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Dedeke, Hans-Gerhard
* 1.3.1904 Herdorf, gest. 8.8.1975 Ennepetal, Milspe, Gevelsberg, ev., Banklehre (1922-1924), kaufm. Angest. in Eisen- u. Röhrengroßhandlungen (1924ff.), Mitinhaber einer Firma für Putzartikel, Geschäftsaufgabe, NSDAP (1930ff.; Nr. 379.186), „Alter Parteigenosse“, stellv. Ogl. Milspe (Ennepetal) (1930-1932), Ogl. (1932-1935), Kreisl. (Ennepe-Ruhr-Kr. (1935-1943), Bereichsl. (1941ff.), Oberbereichsl., SA (1930ff.), Gemeindevorsteher Milspe (1932-1934), MdR (1936ff.), Aufsichtsrat AG für wirtschaftliche Unternehmungen des Ennepe-Ruhr-Kreises in Gevelsberg, stellv. Vors. Aufsichtsrat der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft für den Ennepe-Ruhr-Kreis GmbH, Sachbearbeiter Parteikanzlei (1944), Volkssturmf., KVK II o. Schw. (1942); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1948), vom Spruchgericht Hiddessen zu drei Jahren Gefängnis und RM 5.000 Geldstrafe verurteilt (1948), 1950 entlassen, erneute Tätigkeit als selbständiger Kaufmann und Handelsvertreter

Stelbrink, passim http://archive.nrw.de/lav/abteilungen/westfalen/BilderKartenLogosDateien/die_kreisleiter_der_nsdap.pdf; Stockhorst, 100

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Demandt, Gerhard
* 13.3.1909 Deuz, Siegen, ev., Mechaniker, selbst. Reparaturwerkstatt (bis 1937), Fa. Friedrich Steuber, Siegen (1938-1939), Jungdo (1930), NSDAP (1931ff.), „Alter Parteigenosse“, NSKK (1932ff.), Schf (1933ff.)

Entn.: „nationalsozialistischer Aktivist, untragbar“ (undat.), „gläubiger Nationalsozialist“, III (1948), D.: „NSKK aus motorsportlichen Gründen“, dazu Ausschuss: keine Belege, D.: „Von den Misshandlungen bei der Machtübernahme war mir nichts bekannt. Das konnten wir als einfache Mitglieder auch nicht wissen.“ (1948), Vorwurf im Entn.-Verfahren: D. habe kistenweise Werkzeug, aber auch mindestens einen Pelzmantel aus Frankreich und „Russland“ nach Hause schicken lassen, Zeugen: Kisten mit Wein und Sekt, Ersatzteile, Maschinenteile und ganze Maschinen, wegen der Aneignungen im Osten degradiert, D.: Er habe immer alles bezahlt, IV o. VSp. (1949), „nur nominelles Mitglied“

„Die im Schreiben des Herrn Steuber, Siegen, Oranienstr., gemachten Angaben werden durch Nachbarn des Herrn Demandt dahin bestätigt, daß D. ein nazistischer Aktivist gewesen sei, der auch Lehrlingen gegenüber in der Werkstatt immer wieder den Nazismus als treibendes Moment verwertet habe. Er war in jeder Hinsicht als Aktivist zu fürchten, und niemand hat den Mut gefunden, in seiner Gegenwart zu sprechen, was einer freien Meinung gleichkam. Ferner wird bestätigt, dass Demandt aus Frankreich Kisten auf Kisten nach Hause gesandt habe mit Werkzeug und dass er seiner Frau mehrere Pelzmäntel verschafft haber. Auch war bekannt, dass Demandt wegen seiner Vergehen degradiert wurde. Da Demandt zudem alter Kämpfer in zwei Formationen ist …, kann nach Ansicht des Unteraussschusses nur auf untragbar erkannt werden.“ (undat., [1947/48])

Zum Gang der Überprüfung:
Zu D.s frühem Parteieintritt „durch den geschlossenen Übertritt des Jungdeutschen Ordens“: entbehre jeder Grundlage; zu „Kisten auf Kisten“: „Hierzu legte Demandt Rechnungen vor, die zwar den reellen Kauf nachweisen, ihn aber immerhin belasten, sich durch seine Stellung diese Güter angeeignet zu haben und deren Menge weit über dem lag, die als gesetzlich zugelassen waren.“, „Im Ganzen gesehen … ein gläubiger Nationalsozialist … Demandt ist alter Kämpfer und als solcher zu bewerten, da auch sein heutiges Verhalten nicht dazu beiträgt, den Eindruck zu erwecken, dass er endgültig von der Idee des Nazismus befreit ist.“ (Hauptausschuss, 1948)

„Die Beschuldigungen durch seinen Onkel sind die Folge familiärer und rechtlicher Streitigkeiten und, wie die Untersuchung durch den CIC ergeben hat, sachlich unrichtig [geht nicht auf CIC-Angaben, sondern auf die Angaben des Prüflings zurück: „Die Sache wurde beigelegt.“] … Bei den von dem Untersuchungsauschuß angegebenen Zeugen aus der Nachbarschaft, die bekundet haben, daß Demandt ein Naziaktivist gewesen sei und auch die Lehrlinge in diesem Sinne erzogen habe, handelt es sich um eine mit dem Betroffenen ebenfalls verwandte Familie, die aus den gleichen Gründen wie sein Onkel mit dem Schwiegervater des Betroffenen und dadurch mit ihm selbst verfeindet war. Die Aussagen dieser Familie verdienen eine entsprechende Wertung.“, „nur nominelles Mitglied“ (Berufungsausschuss, 1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.246

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Demandt, Wilhelm
gest. vor Dezember 1934, Freudenberg, NSDAP (vor 1933ff.), „Alter Parteigenosse“

SNZ, 5.12.1934, 31.5.1940

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Demandt, Wilhelm Hugo
Siegerland, Altena, Reichsbahnrat, NSDAP (1937ff.), SA (1933ff.), Schf, NSRB (1934ff.), RKB (1940ff.)

Entn.: „tragbar“ (2.7.1947), III (24.7.1947), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B I-583

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Demler, Adolf
* 20.4.1878 Mühlhausen (Waldeck), Weidenau, ev., Inh. Hoch- und Tiefbau Adolf Demler oHG, Weidenau, NSDAP (1940-1945), VDA (1944ff.)

Entn.: V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 9-94; KrA Siegen-Wittgenstein, 2.12.4.2./Lfd. Nr. 39

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Demler, Hans
* 26.1.1909 Freudenberg, Weidenau, o. K., Schwager von Paul Berg, Dipl.-Ing., Betriebsing. in Hoch- und Tiefbau Adolf Demler, Weidenau, nach 1933 auf Großbaustellen des Autobahnbaus, Mitinh. (1939ff.), NSDAP (1931-1945), „Alter Parteigenosse“, SA (1931-1945), Standartenf. (1936ff.), NSDStB (1931-1933), Schriftwart (1931ff.), Deutsche Studentenschaft (1928-1933), NSBDT (1937-1945), VDA (1925ff.), KVK I, II; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1947), Übernahme des väterlichen Unternehmens

Entn.: IV m. VSp. (1948), IV o. VSp., „Idealist“, „politisch nicht in Erscheinung getreten“ (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.27-1.329, NW 1.037 B VI-3.160, NW 1.111 BG. 42-1.373 (Paul Berg)

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Demmer, Ludwig
* 8.12.1895 Ostwennemar (Kr. Unna), Langenholdinghausen, ev.-ref., selbst. Schuhmachermstr., NSDAP (1932-1945; Nr. 987.177), „Alter Parteigenosse“, Ogl. (1943), SA (1932ff.), Oschf (1935), Amtssparkasse, Vorst. (1933-1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1948), Kontensperre (1945), vom Spruchgericht Hiddesen angeklagt, freigesprochen (1948)

Entn.: prov. IV a, IV o. VSp. (1948), Einstufung „mit Rücksicht auf die erlittene Internierungshaft von 33 Monaten gerechtfertigt“ (1948)

NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 18-56; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945; SNZ, 13.11.1934

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Denker, Wilhelm
* 11.8.1899 Großseifen (Oberwesterwald), Niederschelden, Bauf., NSDAP, Allgemeine SS (1931ff.), Mitbegründer (1931), als Trf Führung des Sturms 4/III/69 (1933), als Stf Führung des Sturms 11/III/69 (= Siegerland) (1934ff.); Entlastungserklärung für Karl Giebeler

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; PS Ulrich Opfermann, NL Ludwig Popp; SNZ, 18.6.1934, 16.10.1936, 29.1.1938, 31.5.1940; Helmes, 113f.; Jarchow

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Denkhaus, Elisabeth
* 11.4.1900 Duisburg-Meiderich, Siegen (1941ff.), ev., Gewerbelehrerin, Berufsschuldir.in, Verband der Preußischen Gewerbe- und Handelslehrerschaft (bis 1933), NSDAP (1933-1945; Nr. 1.332.552), NSLB (1933ff.), NS-Frauenschaft (1935-1945), Ortsabt.l.in für Kultur, Erziehung und Schulung (1942ff.), Deutsches Frauenwerk, RKB (1936ff.), VDA (193off.), Beirat Stadtjugendamt (1943ff.); nach NS-Ende zunächst Küchenl.in im Durchgangslager Wellersberg, später erneut im Schuldienst, offenbar aber Rückstufung zur Gewerbeoberlehrerin (1956)

Entn.: „dismiss – active Nazi“ (undat.), „D. ist schwer belastet und bereits zweimal entnazifiziert. Entlassung [als Küchenl.in] ist sofort zu veranlassen“ (1946), „Sofort entlassen! Untragbar! Solche Aktivistinnen sind im heutigen Staat unmöglich.“ (1946), IV (1947), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-241; EB 1956/57

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Denser, Karl
Siegen, Arbeiter, DNVP (1929)

SZ, 5.11.1929

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Derx, Friedrich
* 18.4.1893 Kassel, Laasphe, Grevenbrück (1942ff.), ev., Postbeamter, Amtsvorst., NSDAP (1937ff.), Kreisabschnittamtsl. Laasphe für Beamte der NSDAP, RDB

Entn.: V (1946)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.109-545; EB 1937

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Desmettre, Franz
Siegen, Friseur, Allgemeine SS, Stf (1934), wegen Teilnahme an bewaffneter Straßenauseinandersetzung zwischen NSDAP- und KPD-Mitgliedern vom LG Arnsberg verurteilt (1932)

EB 1935; SNZ, 18.6.1934; SZ, 13.8.1932

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Deutsch, H.
Siegen, NSDAP, NS-Frauenschaft, Krl. Siegen-Stadt (1933ff.)

SZ, 10.11.1933; SNZ, 15.6.1934

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Deutschmanek, Johann
* 24.6.1896 Berge-Borbeck (Kr. Essen), Weidenau, Vollziehungsbeamter, NSDAP (1937ff.), SA

Entn.: IV m. VSp. (1947), IV o. VSp. (1948), „schon vor 1933 als überzeugter Anhänger für den Nationalsozialismus eingetreten“, „nominelles Mitglied“, Selbstaussagen: „alter Kämpfer und als solcher während der Hitlerzeit gegolten“ (entgegen dem späteren Parteieintritt), sei 1940 von der Gestapo „wegen höchst abfälliger Äußerungen gegen den Staat und Führer und wegen Abhörens fremder Sender festgenommen“ (1947), was aber folgenlos für ihn blieb

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-5.267, NW 1.117-1.141 (Max Koschuch)

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Dick, Walter
* 1908, Weidenau, Jungdo (1923ff.), Großmstr. Bruderschaft Weidenau, Jugendf. Ballei Siegen und Wittgenstein, vom SG Hannover wegen Bildung einer neuen politischen Partei angeklagt (1941), freigesprochen

Werner, 415ff.

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Dick, Wilhelm
Neunkirchen, Kampfbund des gewerblichen Mittelstandes, Neunkirchen, L. (1933)

SNZ, 3.7.1933

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Dicke, Robert
* 1.10.1896 Lindenberg, Lindenberg, ev.-ref., NSDAP (1930ff.), „Alter Parteigenosse“, L. Stützpunkt Lindenberg (1933), Ogl. Lindenberg (1941ff.), Hauptstellenl., Beauftragter A. Freudenberg im Kreisstab Siegerland (1936); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1947), von Spruchgericht angeklagt, Verfahren eingestellt, Kontensperre (1945)

Entn.: prov. IV a (1947), IV o. VSp. (1948), zahlreiche Entlastungserklärungen, Parteieintritt aufgrund der „verlockenden Versprechungen der NSDAP“ (Selbstaussage, 1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 9-178; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945; SNZ, 12.6.1936, 31.5.1940; Helmes, 135

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Dickel, Artur
Weidenau, Allgemeine SS, Rf (1939)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-1.296 (Günther Hruby)

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Diehl, Albrecht
* 31.7.1909 Niederschelden, Niederschelden, Korschenbroich, kath., dann ev., Schlosser, Schweißer, Fahrlehrer, Polizeibeamter in Köln und Mönchengladbach (1938-1942), Wehrmacht bis Oberleutnant, NSDAP (1930ff.), „Alter Parteigenosse“, SA (1930ff.), Stf, NSKK (1935ff.), Allgemeine SS (1944-1945), HStf, Kompaniechef, KVK m. Schw. I und II; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1946-1947)

Entn.: III (undat., 1948), V (1950)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.000-2.796

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Diehl, Fritz
* 6.10.1899 Halle (Saale), Burbach, ev., Austritt „nach jahrelangem, intensiven Bibelstudium“ (1941), Dr. med., niedergelassener Arzt, NSDAP (1937ff.), NSKK (1937ff.), Oschf, KVK II (1941), I (1942)

Entn.: IV a (1947), IV o. VSp. (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 34-72

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Diehl, Fritz
* 14.10.1896 Salchendorf b. Nk., Salchendorf b. Nk., ev.-ref., Maurer, NSDAP (1930ff.; Nr. 218.266), „Alter Parteigenosse“, Ogl. Salchendorf (1931-1939), SA (1931ff.), Rf

Entn.: IV m. VSp. (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.027-A/REG-12.376, NW 1.111 BG. 9-97; SNZ, 29.1.1938; SZ, 13.3.1933; Helmes, 135

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Diehl, Herbert
* 25.11.1896 Burbach, Rinsdorf, ev., VS-Lehrer in Rinsdorf (1931ff.), Verein evangelischer Lehrer und Lehrerinnen, L. Evangelischer Jungmädchenverein Rinsdorf (bis mind. 1946), Evangelische Gemeinschaft Rinsdorf, NSDAP (1937-1945), SA (1934ff.), Rf, NSLB (1934ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen (1946); „ist heute noch unbelehrbar … untragbar … Einstellung wird abgelehnt“ (undat.), Wiedereinstellung mit 10% Gehaltskürzung für drei Jahre, „nominelles Mitglied“, IV a, b (1947), V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1

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Diehl, Karl
Siegerland, NSDAP, „Alter Kämpfer“

StASi, D 50

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Dierkes, August
* 26.3.1891 Paderborn, Weidenau, kath., Dr. med., niedergelassener Arzt, Hartmann-Bund (1921-1933), NSDAP (1933ff.), NSKK (1937ff.), NSFK, Hstf, NSDÄB (1934ff.), Deutscher Luftfahrtverein (1930ff.), Deutscher Luftsportverband (1933ff.), KVK II (1941)

Entn.: „tragbar“ (undat.), IV o. VSp. (1948), Selbstaussagen: „Wir flohen die Politik.“, „Vom Parteileben hielt ich mich von Anfang an völlig fern.“, alle NS-Mitgliedschaften einschließlich NSV erzwungen, jedoch NSFK „aus Liebe zum [Luft-]Sport und um das Übungsflugzeug des Siegerländer Luftsportvereins vor SA zu retten“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 34-220

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Dietermann, Ewald
* 29.12.1901 Meiswinkel, Duisburg-Wedau, o. K., VS-Lehrer, Preußischer Lehrerverein, NSDAP (1932ff.), „Alter Parteigenosse“, SA (1933ff.), NSLB (1932ff.), Org.l. Kr. Duisburg, VDA, KVK II (1944)

Entn.: IV o. VSp. (1949, V (1949), „trat … der NSDAP bei in dem Glauben, einer guten Sache zu dienen“ (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.604

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Dietrich, …
Siegerland, Student, Redner für den Bezirksausschuß Siegerland Volksbegehren gegen „Young-Plan und Kriegsschuldlüge“ (1929)

V, 16.10.1929

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Dietrich, Heinrich
* 20.10.1901 Marienborn, Weidenau, ggl., Ing., H. A. Waldrich KG (1935-1945), Erster Konstrukteur der Abt. Walzenschleifmaschinen, Christlicher Metallarbeiterverband (1918-1923), NSDAP (1930-1945; Nr. 257.736), „Alter Parteigenosse“, Allgemeine SS (1931 (1931-1945; Nr. 11.484), Uschf, NSBDT (1936ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert(1945-1947), Kontensperre (1945), von Spruchgericht zu RM 400 Geldstrafe verurteilt

Entn.: prov. III, IV o. VSp. (1948), „nur nominelles Parteimitglied“, „tüchtig und arbeitsam, …, korrekt und charakterlich in Ordnung“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 8-184; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Dietrich, Walter
* 1.6.1896 Bürbach, Weidenau, ev., Reichsbahn, RAW Siegen (1933-1936), Blechwarenfabrik Bertram Müller GmbH, Weidenau, (1936-1945), dort Wachmann im Ostarbeiterlager, Privatchauffeur und Jagdbegleiter von Bertram Müller, NSDAP (1929ff.), „Alter Parteigenosse“, SA (1929-1931), Allgemeine SS (1931-1945), Mitbegründer (1931), Uschf; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1947), von Spruchgericht zu einem Jahr Gefängnis verurteilt

Entn.: prov. III, IV o. VSp. (1949), Vorwurfe der Misshandlung und der Denunziation von Zwangsarbeitskräften (in diesem Fall blieb die wegen eines Briefs an ein „Russenmädel“ in einem anderen Lager Festgenommene – D.: „Spionageverdacht“ – „aus dem Lager verschwunden“), „Ich habe niemand schlecht behandelt und auch keinen denunziert, das kann ich mit ruhigem Gewissen sagen“, kein NSG-Verfahren bekannt

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-240; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945; Helmes, 113

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LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-555


Dietrich, Wilhelm
* 2.6.1915 Banfe, Banfe, ev., Dr. phil., NSDStB (1935ff.), Deutsche Studentenschaft (1935-1939)

Entn.: V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-555

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Dietrich, Wilhelm
* 25.1.1897 Berghausen, Berghausen, ev., kaufm. Angest., Holzhandlung Heinrich Radenbach, NSDAP (1929ff.), Erndtebrück (1920-1945), NSDAP (1931-1945; Nr. 415.499), „Alter Parteigenosse“, SA (1932ff.), Hstf (1934), Adjudant Standarte Wittgenstein, Schützenverein Berghausen; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945), Schützenkönig in Berghausen (1951)

Entn.: IV o. VSp. (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-1.755; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945; Schützenverein Berghausen 1905 e. V.

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Dietrich, Wilhelm
Hilchenbach; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert, Kontensperre (1945)

PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Dietrich, Wilhelm
* 28.6.1911 Niederdielfen, gest. 23.2.1945, Angehöriger des u. a. zu Massentötungen in Weißrußland eingesetzten Polizeibataillons 322 (siehe Heinz-Gerd Hülsemann)

Opferzahl des Polizeibataillons 322: mindestens 10.000; „trotz der sehr guten Beweislage“ (Klemp) und Eintritt in Ermittlungen keine westdeutsche rechtskräftige Verurteilung, zu den in Jugoslawien begangenen Verbrechen auch keine Ermittlungen

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; ZStL, 202 AR-Z 6/65, Bd. 3; Angrick/Voigt/Ammerschubert/Klein; Klemp 2011, 301-306

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Diller, Paul
Siegen, Krankenpfleger, NSDAP, Allgemeine SS, „Alter Kämpfer“, Städtisches Krankenhaus Siegen

StASi, D 50; EB 1940

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Dinges, Willi
* 3.2.1907 Idstein, Siegen, ev., Malermstr., Reichsbahn (1933ff.), Bahnschutz (1934-1943), (1939), NSDAP (1932ff.; Nr. 913.484), „Alter Parteigenosse“, Allgemeine SS (1932ff.; Nr. 24.307, Uschf (1938), KVK m. Schw.; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1946-1947), vom Spruchgericht Recklinghausen zu RM 3.000 Geldstrafe verurteilt

Entn.: prov. III, IV o. VSp. (1948), Entlastungserklärung von CDU Kreisverband Siegen und Siegen-Land (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-2.892; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70; EB 1935

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Dinkela, Otto
Siegen, Journalist, Siegener Zeitung, stellv. Hauptschriftl. (1939)

Zur Perspektive regionaler Kunst:
„… Neubeginn einer umfassenden und zielbewußten Pflege der heimischen bildenden Kunst, einem Beginn, der uns als Aufgabe der NS.-Kulturgemeinde nun noch bevorsteht. … Heute ist die tragende Kraft der Volksseele zum Durchbruch gekommen, jenes Unveränderlichen, Stetigen, Klaren und Starken, das dem schwankenden Individuum erst die seelischen Kräfte verleiht. Die Kräfte des Blutes, die in dieser Seele lebendig sind, müssen auch in der Kunst durch den Künstler sprechen.“ (1934)

Zum Jahrestag der Machtübernahme durch die NSDAP und ihre Bündnispartner:
„Wer hätte in den Jahren des Zusammenbruchs, ja noch am Tage der nationalsozialistischen Erhebung es zu hoffen gewagt, daß Deutschland schon nach Ablauf weniger Jahre frei von den Fesseln sein würde, die ihm mit dem Versailler Diktat angelegt wurden, daß es aus innerer Zerissenheit zu der in Jahrtausenden ersehnten völkischen Einigung gelangen würde, … Wer hätte es zu hoffen gewagt, daß die demagogische Phrase verantwortungsloser Volksverhetzer … durch den Nationalsozialismus zu einem ernsthaften Versprechen gemacht würde, dessen Einlösung auf dem Fuße folgte. Deutsche Arbeiter fahren auf schönen eigenen Schiffen über die Weltmeere und zeigen den staunenden Völkern mit ihren lachenden, frohen Gesichtern, mit ihrer stolzen, freien Haltung, daß Deutschland im Aufbruch ist, … seine Lebenskraft aus einem stürmisch geweckten nationalen Bewußtsein und aus dem Erbstrom des Blutes zieht. Diese Menschen haben einen neuen Glauben an Wunder erhalten, denn Wunder der Volkwerdung sind es, die sich in den gewaltigen Taten des Nationalsozialismus vollziehen: Der wehrhafte Geist, der nur durch das Gift fremder Ideen eingeschläfert war, schuf sich nach seiner kühnen Erweckung durch den Führer in dem neuen Volksheer seine geschliffene Waffe …“ (SZ, 29.1.1938)

Zum Westfalentag in Siegen (1938):
„Hier [in der „Heimatpflege“] liegt die große und nicht zuletzt politische Aufgabe des Westfälischen Heimatbundes, der nach der Zielsetzung des unvergeßlichen Ansporners, Dr. Karl Wagenfelds, und nun unter der Führung des Landeshauptmanns Kolbow in den deutschen Gauen richtungweisend in der Heimatpflege geworden ist. … Der Mensch der Städte muß zum lebendigen Bewußtsein seiner inneren Stammesgebundenheit geführt werden, damit er alle die aufbauenden Werte von Blut und Boden … verspürt und in sich wirken läßt. … Heimatpflege hat ihre Wurzeln in den Bindungen des Menschen an die irrationale Welt, so hat es der Leiter des Westfälischen Heimatbundes, Landeshauptmann Kolbow, einmal … ausgedrückt. Volk ist ein biologisch geordneter Organaimus … Für die Heimatarbeit sind die irrationalen Bindungen der Ausgangspunkt, … Es (ist) die hohe politische Aufgabe der Heimatpflege, alle … Eigenarten und Besonderheiten der Stämme und Landschaften lebendig zu erhalten, weil in ihnen der deutsche Mensch seinen Halt an Heimat und Volkstum findet, weil er durch sie eingefügt wird in das große Irratio der Volksgemeinschaft. Diesen Kräften … will auch der Westfalentag nachgehen, um durch sie das Bewußtsein der großen Stammesgemeinschaft Westfalens zu wecken und zu vertiefen und mit ihnen vor die Nation hinzutreten mit der Meldung: Wir lieben und halten, was wir aus unserem Land, aus dem Erbe unserer Väter … gewannen und besitzen … für Deutschland!“ (SZ, 8.7.1938)

SZ, 21.12.1934, 29.1., 8.7.1938

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Dirschke, Alfred
* 13.11.1901 Tempelfeld (Kr. Ohlau), Oppeln, Reichenberg, Oberheuslingen (1947), kath., Dr. (Dissertation 1926: „Geltendmachung erdichteter Forderungen und Beihilfe zum betrügerischen Bankrott“), Verwaltungsjurist, NSDAP (angeblich 1935ff.), „Waffen-SS“ (1945, so Fragebogen), BNSDJ/NSRB, VDA, Deutsche Jägerschaft (1935ff.); IV a, b (1947) (allein aufgrund der Selbstaussagen des in der Region ganz Unbekannten), „grundsätzlicher Gegner der Bewegung“, „aktiver Widerstand“ (Selbstaussagen)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.577

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Doege, Hermann August
* 5.7.1904 Bochum, Arfeld, ev., Austritt, Dipl.-Landwirt, Journalist, Hauptschriftl. verschiedener mittelständischer Berufszeitschriften (für Bäcker, Bauern, Metzger, Müller) (1934-1939) des Reichsnährstands, belletristische Veröffentlichungen, so auch kriegspropagandistische, NSDAP (1933ff.), Reichspressekammer

Entn.: „Entfernung aus dem Amt“, „Aktivist“ (undat.), IV o. VSp. (1947), denn D.s Schriften würden „nichts, was ihn im Nazisinne belasten könnte“, enthalten

Schriftleitung u. a.:
– Das Deutsche Handwerk in der DAF (Hrsg.), Deutscher Fleischer-Kalender 1939, Leipzig 1938

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-129

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Dohle, Wilhelm Heinrich
* 10.7.1909 Elsoff, gest. 26.7.1975, Oberdielfen, ev., VS-Lehrer, Oberdielfen (1923-1965), NSDAP (1934ff.[?]), NSV, Ogl. (1938ff.), NSLB, BM Oberdielfen (1933/34ff.); nach NS-Ende Heimatpfleger, Naturschutzbeauftragter Kr. Siegen, Ortschronist

Entn.: IV a, b (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 33-116; EB 1940; SHK 1976, 44; SNZ, 11.11.1938; Irle 1974, 72

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Dohmen, Stephan
* 17.12.1908 Düren, Siegen (1937-1945), Justizbeamter, Sekr., LG Siegen, SAP, DFG, 1933 entlassen, am 1.8.1934 wieder eingestellt, NSDAP (1937ff., 4.000.375), Geschf. Kreisgericht Siegen (1940), SA (1934), Schf (1942), DAF, Ortsw. (1935ff.), BNSDJ/NSRB (1944)

Entn.: V (1950)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.091-16.646, NW 1.093-3.647 (Hans-Rudolf Roebling)

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Dombrowski (auch: Eichgraben), Gustav
* 9.3.1898 Steinberg (Kr. Lück), Siegen, ev.-luth., Schutzpolizist, Polizeimstr., SPD (bis 1933), „Osteinsatz“ bzw. „im Partisanenkampf Mittelabschnitt Russl.“ (1943)

Entn.: V (1947), „als Antinazi bekannt“, keine NSG-Ermittlungen bekannt

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.128-1.234; LA NRW, Abt. Westfalen, RA, Nr. 14.956

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Dönges, Heinrich
* 17.2.1890 Wissen, Siegen, kaufm. Angest., NSDAP (1930ff.; Nr. 229.615), „Alter Parteigenosse“, Ogl. in Wissen (1930-1931), Siegen-Hain (1936-1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1948), von Spruchgericht Hiddesen angeklagt, Freispruch, da allgemeine Unkenntnis

Entn.: „als Aktivist bekannt und auf Grund dessen untragbar“, „im Gegensatz zu der Akte des Spruchgerichts Hiddesen“ sei D. „bewusst“ gewesen, „dass die NSDAP. judenfeindlich eingestellt“ gewesen sei (1948), IV o. VSp. (1948): „innere Ablehnung des Nationalsozialismus“, „Nationalsozialist, aber im guten Sinne“, Entlastungserklärung u. a. von Ex-OB Alfred Fissmer, Oswald Jung und Entn.-Ausschuss-Mitglied Ernst Vedder (SPD)

„… hinsichtlich der Aktion im November 1938 … nachher Kenntnis erhalten, … auch Hitler [habe nach D.s Ansicht] deswegen Krach geschlagen. Während des Kriegs, etwa 1942 oder 1943, hat er von seinem Dienstzimmer bei seiner Firma auf dem Bahnsteig etwa 10-12 Personen mit je einem Koffer beobachtet. Es wurde ihm erzählt, dass es sich um Juden handele. Hierzu hat ihm der Kreisleiter auf Befragen erklärt, der Abtransport sei von der Polizei veranlasst worden. Von dem allgemeinen Abtransport der Juden und ihrer Verbringung nach dem Osten hat ihm niemand etwas erzählt, obwohl er mit vielen Soldaten und auch anderen Leuten Verkehr gehabt hat. … Mit diesem Vorfall [auf dem Bahnsteig] konnte er nicht die Überlegung verbinden, dass die Partei als solche judenfeindlich eingestellt war. … Mit Fremdarbeitern hat er nichts zu tun gehabt … Mit den in einem Lager zusammengezogenen Kriegsgefangenen … auch nichts. … Die Spruchkammer hat daher nicht die Überzeugung gewinnen können, dass der Angeklagte den verbrecherischen Charakter des Führerkorps gekannt hat. Sie hatte auch nicht den Eindruck, dass der Angeklagte vor dem Gericht die Unwahrheit gesprochen hat.“ (aus der Begründung des Freispruchs durch das Spruchgericht Hiddesen, 1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-2.687; SNZ, 29.1.1938, 8.3.1943; SZ, 7.2.1939

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Dörken, Albert
Buschhütten, Dr. med., niedergelassener Arzt, NSDAP, NSDÄB, Kreisobm. (1941)

Rademacher, 327

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Dornhöfer, Gustav Adolf
* 27.9.1896 Lützel, Lützel, Münster, ev., VS-Lehrer, Deutscher Lehrerverein (1919-1933), Vorst.mitgl., NSDAP (1937-1945; Nr. 4.451.086), SA (1933ff.), Schf, NSLB (1933ff.), Kreisabschnittsl., SGV

Entn.: IV o. VSp. (1947), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 33-405

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Dornseifer, …
DAF, Kreisschulungsl. (1938)

SNZ, 2.12.1938

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Dornseifer jun., Eduard
* 9.9.1897 Klafeld, Klafeld, ev., selbst. Schuhmachermstr., Verwaltungsangest. Straßenverkehrsamt Siegen (1942ff.), Liste Gewerbeverein (1924), Reichspartei des Deutschen Mittelstandes (1929, bis 1933), NSDAP (angeblich 1934-1945), SA (1934-1945), Oschf (1944); nach NS-Ende von MilReg aus ÖD als ns-belastet entlassen

Entn.: „gilt als Aktivist“ (undat.), Wiedereinstellung abgelehnt, „kein Aktivist, tragbar“, IV o. VSp. (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-733; SZ, 30.4.1924, 6.11.1929

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Dornseiff, Otto
* 11.9.1909 Siegen, Kraftfahrer, NSDAP, SA

KrA Siegen-Wittgenstein, 2.12.4.2./Lfd. Nr. 41

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Dörr, Ernst
* 18.12.1910 Laasphe, Laasphe, ev., Angest., NSDAP, Zl. (1938), SA (vor 1933ff.), Schf (1938); beteiligt an den Ausschreitungen des 9./10.11.1938 in Laasphe, deswegen nach NS-Ende verurteilt (1949), keine Strafverbüßung aufgrund von Amnestie, Entlastungserklärung von Christian Mengel (1949), Laasphe, die dieser zurückzieht: weil „man mich als alter Mann so hinter das Licht geführt hat“

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 55, 56

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Doutheil, Clemens
* 22.8.1899 Wuppertal, Niederschelden, ev.-ref., Schreiner, NSDAP (1929-1945; Nr. 110.463), „Alter Parteigenosse“, Bl., SA, DAF, Betriebsobm. Maschinenfabrik Hoffmann, Eiserfeld, Gemeinderat (1934ff.), KVK (1942)

Entn.: IV o. VSp. (1948), Selbstaussagen: „Von Kz-Lagern hat man wohl damals gehört, sich aber nie etwas Besonderes darunter vorgestellt. Die Behandlung unserer Kriegsgefangenen und Ostarbeiterinnen (Russinnen und Polinnen) war bestimmt gut. Auch die Verpflegung dieser Leute war sehr gut. Die Ostarbeiterinnen hatten jeden Sonntag ihren Kuchen und ein sehr gutes Mittagessen.“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG 20-168; SNZ, 16.6.1934; Helmes, 37; Jarchow

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Doutheil, Wilhelm („Willi“)
10.9.1902 Wuppertal-Elberfeld, Niederschelden, ev., Austritt (1943), kaufm. Angest. (1919-1945), Hüttenwerke Siegerland, Werk Charlottenhütte, NSDAP (1929-1945; Nr. 110.462), „Alter Parteigenosse“, Hauptstellenl., Revisor im Kreisstab Siegerland (1936), NSBO und DAF (1931-1945), Hauptbetriebsobm., SA (1929ff.), VDA, KVK II

Entn.: „Aktivist“, „überzeugt nationalsozialistisch … bis zum Zusammenbruch“ (undat.), IV o. VSp. (1948), Entlastungserklärungen von Direktor Sassmannshausen der Hüttenwerke Siegerland, Hans Rennebaum und Alfred Klöckner

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-1.224; SNZ, 12.6.1936; Helmes, 37; Jarchow

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Dreisbach, …
Siegerland, NSDAP, NS-Frauenschaft, Ogl.in Weidenau (bis 1938)

SNZ, 3.11.1938

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Dreisbach, Alfred
* 30.5.1900 Laasphe, Laasphe, ev., Revierförster, Forstsekretär der Fürstlichen Rentkammer, Laspher Schützenverein (1921ff.), DNVP (1923), Jungdo (1924-1925), Vorstandsmitgl., Stahlhelm (1931ff.), SGV (1931ff.), NSDAP (1933-1945), Amtsl. der Og. (1933ff.), SA (1933ff.), DAF, Kreisabt.walter, Deutsche Jägerschaft (1934-1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet entlassen, festgenommen und interniert

Entn.: „aktiv beteiligt“ (undat.), Parteieintritt „gutgläubig“ und „aus rein idealen Gründen“ (undat.), IV o. VSp. (undat.)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-2.008; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 55, 56

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Dreisbach, Emil
Littfeld, Schlosser, SA, beteiligt an schwerer Misshandlung des SS-Anwärters Alfred Edelhoff (1933)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; Pfau 2012, 124

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Dreisbach, Heinrich
Weidenau, Klempner, DNVP (mind. 1924-1929), Vereinigte Christlich-Nationale Liste (DNVP, DVP, Stahlhelm; 1929), Bezirksausschuß Siegerland Volksbegehren gegen „Young-Plan und Kriegsschuldlüge“ (1929)

SZ, 26.4.1924, 28.8., 6., 9.11.1929

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Dreisbach, Wilhelm
* 10.2.1883 Großenbach (Wittg.), Birkelbach, ev., Polizeidienst in Siegen (1908-1921), Hilfsförster in städtischer Försterei (1921-1929), Ruhestand (1929), SPD (1928-1933), NSDAP 1937-1945), Deutsche Jägerschaft (1935-1945); nach NS-Ende „Polizeihauptwachtmstr. a. D.“ in Birkelbach; Entn.: V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-3.094

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Dresler, Carl Wilhelm
* 5.9.1877 Kreuztal, 6.9.1971 Eiserfeld, Eiserfeld, ev., Industrieller, Bergassessor, Liste Still u. a. (1924), RKB (vor 1933ff.), Luftfahrtverein, dann NSFK (1930-1943), DNVP (1929), Kampffront Schwarz-Weiß-Rot (DNVP u. a.) (1933), Krt. Kr. Siegen (1930), Aufruf zur Wahl des Stahlhelm-Kandidaten Duesterberg zum Reichspräsidenten (1932), NSDAP-Opferring, „Er erkennt die großen Erfolge der nat. soz. Regierung an und spricht mit einer Hochachtung und Bewunderung vom Führer und seinem Werk … Finanziell hat Dresler die Bewegung immer unterstützt, selbst zu einer Zeit, als er noch tonangebend in der DNV[P] war“ (Ogl. Eiserfeld, 18.7.1939), Vorst. Gewerkschaft Grube Eisenzecher Zug (Anteil der im Lager Kaiserschacht festgehaltenen Zwangsarbeitskräfte 1944: 348 von 882 Beschäftigten), Vorst. (1911-1952), dort bereits im April/Mai 1942 „Anlieferung“ sowjetischer Zwangsarbeitskräfte, Dir. Eisenzecher Zug/Concordia, Dir. Grube Storch & Schöneberg, Gosenbach (1930-1947), Syndikus der Siegener Eisensteinverein GmbH, langj. Aufsichtsratsvors., Arbeitgeberverband der Siegerländer Gruben und Hütten, Vorstandsmitgl., Wirtschaftsgruppe Bergbau (bis 1945), Vorstandsmitgl., Wehrwirtschaftsf. (1943), Evangelischer Volksverein, Ehrenvors., Deutscher Reichskriegerbund „Kyffhäuser“/NS-Reichskriegerbund „Kyffhäuser“, Vors. Kameradschaft Eiserfeld, Kameradschaft Siegen, Ehrenvors., SHV, 1. Vors. (1935-1948), Ehrenmitgl., Vors. (35 Jahre lang) Eiserfelder Verschönerungs- und Heimatverein, KVK II (1941); nach NS-Ende: Ehrenbürger Eiserfeld (1957), Straßenbenennung in Eiserfeld („Carl-Dresler-Straße“)

Entn.: Vorwurf, Bürger bei Ogl. Walter Daub denunziert zu haben, schon vor 1933 Geldspenden an die NSDAP gegeben zu haben, D.s Erklärung: keine Spendenvergabe, sondern nur ein „privates Darlehen“ an Johannes Bedenbender), „von sonstigen Spenden für die Partei ist mir nichts in Erinnerung“ (Selbstaussage, 1947), im Entn.-Verfahren Kritik des Unternehmerfachverbands (Industrieverband Bergbau, Dortmund) an D. wegen D.s als unzeitgemäß erachteter herrischer Haltung gegenüber der Belegschaft, zahlreiche sowohl entlastende als auch belastende Erklärungen, diese ignoriert der Ausschuss, „als Wirtschaftsführer des Siegerlandes … in sozialer Hinsicht manches Gute geschaffen. Als alter Soldat ist Dresler bekannt.“ (Entn.-Ausschuss, 1947), V (1947); vgl. auch mit Quelleninhalten zu Josef Hermanns

„Vom Stalag Ziegenhain kommend, fanden wir auf der Eisenzeche die fürchterlichsten Zustände vor. Die Läger waren verdreckt und eng und für die vielen Kameraden viel zu klein. Es war wochenlang nicht möglich, … uns außerhalb der Baracke die Füsse zu vertreten. Obwohl die meisten von uns Kaufleute, Studenten und Leichthandwerker waren, mußten wir Kriegsgefangenen alle unter Tage arbeiten, und zwar mehr als es uns bei unseren schwachen Körperkräften als Folge der schlechten und unzureichenden Ernährung möglich war. … Wenn einer von uns der schweren Arbeit nicht gewachsen war und trotz guten Willens zusammenbrach, wurde er durch Fußtritte und Schläge weiter zur Arbeit gezwungen. Den schwachen Kameraden wurde dann obendrein noch die Verpflegung entzogen, wodurch sie mehr und mehr von Kräften kamen. Erst nach Monaten wurde uns gestattet, unter Bewachung die Kirche in Eiserfeld zu besuchen. Nur stundenweise stand uns auf dem großen Zechenplatz eine Fläche von etwa sieben Quadratmetern für 70 Mann im Freien zur Verfügung. Wer krank war und im Bett liegen bleiben mußte, wurde von den Wachleuten … auf das fürchterlichste mihandelt. Dadurch haben zwei unserer Kameraden ihr Leben eingebüßt.“ (Bericht italienischer Kriegsgefangener, Juli 1945)

„Zu den Gerüchten über angeblich schlechte Behandlung der Ausländer haben die Unterzeichneten … folgendes zu sagen: … Bergassessor Dresler traf alle Massnahmen, um den Mädchen [Ostarbeiterinnen] ein gesundes, hygienisch einwandfreies Dasein im Lager zu gewährleisten … und erhielt täglich, oft mehrfach Berichte der Lageraufseher über die Zustände, Vorkommnisse, Bedürfnisse und Wünsche der Insassinnen, die … stets ein williges Ohr und Gewährung für ihre Bitten fanden. … Um Schuhwerk und Kleidung zu schonen und die Mädchen nicht unnötig der Witterung auszusetzen, wurden sie zu ihrer Arbeitsstätte … in Wagen … bis zum Schacht gefahren und so auch zurückgebracht. … Soweit es der Betrieb zuliess, wurden solche, denen die Arbeit in der Aufbereitung zu anstrengend war, mit Arbeit im Garten, Büro, Hausputz, Flicken u. ä. beschäftigt. Oft hörte man die Mädchen in den Nachmittagsstunden gemeinsam singen und ihr Lachen und Rufen klang vom Lager bis in die Fenster der Büroräume in der Bogenstraße. Ihr Werturteil über Herrn Dresler pflegten die Mädchen in ihrem gebrochenen Deutsch in den oft gehörten Worten auszudrücken: ‚Vater [Lagerführer Schultes] gutt, grosser Chef [Dresler] serr gutt.‘ … Gerüchte wegen schlechter Behandlung … können nur aus trüben Quellen schlechter, rachsüchtiger Gesinnung anonymer Giftmischer stammen.“ (zwei Unterzeichner im Entn.-Verfahren, 9.6.1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 3-7; LA NRW, Abt. Westfalen, Kr. Siegen, Ernährungs- und Wirtschaftsamt, 31; SZ, 6.11.1929, 22.1.1931, 9.3.1932, 3.3.1933; V, 3.5.1924, 24.10.1929; Hufnagel, 177; Irle 1974, 74; Opfermann 1991, 52, 73

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Dresler, Ernst
* 26.6.1886 Weidenau, Weidenau, ev., selbst. Kaufm., Inh. Fa. Eberhard Dresler, Weidenau (1931ff.), NSDAP, Bl. (1942ff.), RdK/RDF (1920-1945)

Entn.: V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-1.340, NW 1.111 BG. 9-266 (Adolf Schlaudraff)

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Dresler, Rudolf
* 10.9.1887 Laasphe, Laasphe, ev., Kaufm., Deutscher Reichskriegerbund „Kyffhäuser“/NS-Reichskriegerbund „Kyffhäuser“ (1919ff.), stellv. Vors. (1938ff.), NSDAP (1933ff.), SA (1933ff.), Rf, VDA (1934ff.), RKB (1937ff.), Deutsche Jägerschaft (1934ff.), KVK II (1940)

Entn.: IV a (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-520; SZ, 7.3., 26.8.1933

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Dreute, Paul
Littfeld, Littfelder Bürgerliste (1933), NSDAP (mind. 1933ff.)

SNZ, 6.11.1934; Pfau 2012, passim

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Driver, Wilhelm Franz
* 22.1.1896 Oldenburg, Kreuztal, kath., Hüttenwerke Siegerland (1931-1948), Eichener Walzwerk, Eichen, und/oder Blefa Eichen-Attendorn der HW Siegerland, Prokurist, Dir. Verkauf/Einkauf, Zentrum, NSDAP (1939-1945), KVK II, angeblich vom Betriebsl. Dr. Karl Scholl denunziert (1940), Selbstaussage: „erhebliche Unannehmlichkeiten“, dazu keine näheren Angaben im Entn.-Verfahren

Entn.: V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG 6-709, NW 1.127-650 (Karl Scholl); KrA Siegen-Wittgenstein, 2.12.4.2./Lfd. Nr. 42

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Dübbelde, Elfriede („Friedel“)
* 7.12.1917 Eilsleben (Kr. Neuhaldensleben), Billerbeck, Coesfeld, (1940), Münster (1940), Neheim-Hüsten (1940-1941, Arnsberg (1941, Siegen(1942-1944), Deuz, kath., Verwaltungsangest. an wechselnden Arbeitsämtern, in Siegen als Gruppenl.in für weiblichen Arbeitseinastz, BDM(1935ff.), NS-Frauenschaft (1939-1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945/46), Kontensperre (1945)

Entn.: „D. hat sich sehr für die Belange der Partei eingesetzt“, IV o. VSp. (undat.), V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.047-542; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Duchardt, Fritz
* 18.1.1911 in Laasphe, Laasphe, ev., Schriftsetzer, NSDAP (1937ff.), SA (1933ff.), Trf; beteiligt an den Ausschreitungen des 9./10.11.1938 in Laasphe, deswegen nach NS-Ende verurteilt (1949), keine Strafverbüßung aufgrund von Amnestie

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 55, 56

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Düllmann, Bernhard
* 1.9.1905 Hengstey, Soest, Siegen, Reg.-Vermessungsrat, NSDAP (1937ff.; 5.248.529)

Entn.: V, „eher Parteigegner“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 38-6; KrA Siegen-Wittgenstein, 2.12.4.2./Lfd. Nr. 43

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Dünbier, Walter
* 25.101900 Witten, Bochum, Siegen, Dr., stellv. L. Arbeitsamt Olpe ((1933-1939), amtierender L. Arbeitsamt Siegen (1939ff.) nach Antritt des Wehrdiensts durch Norbert Lorentz, NSDAP (1932-1945; Nr. 1.009.629), „Alter Parteigenosse“, SA, Schf (1933ff.); nach NS-Ende Regierungsrat am Landesarbeitsamt NRW

Entn.: „Not to be employed. He didn’t prove his clearance.“, III (1947), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-2.733, NW 1.094-2.224; EB 1940

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Durant, Harro-Hasso, Freiherr von
* 22.2.1906 Wolfshagen (Kr. Bunzlau), Berleburg (1946ff.), ev., Jurist, AGR am AG Berleburg (1946ff.), NSKK (1938/39ff.), BNSDJ/NSRB (1934ff.), KVK II (1940), 1. Kl. (1944); nach NS-Ende beteiligt an NSG-Verfahren

Entn.: V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-507

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Dürr, August
* 4.11.1898 Laasphe, Laasphe, ev., Schlossermstr., NSDAP (1937-1945), Deutscher Reichskriegerbund „Kyffhäuser“/NS-Reichskriegerbund „Kyffhäuser“ (1934-1945), Kauf („Arisierung“) eines Grundstücks des jüdischen Eigentümers Bernhard Burg (1936) und der Synagoge (1939) zur Nutzung als Werkstatt nach der Synagogenschändung (1938)

Entn.: „Gegen Belassung des Gewerbes [ist] nichts einzuwenden“ (undat.), keine Kategorisierung in der Akte

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-2.527

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Durth, Arnold
Salchendorf b. Nk., DC, Gemeindegruppenl. (1933)

SNZ, 4.10.1933

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Düspohl, Dietrich
* 3.9.1903 Müllingsen (Kr. Soest), Elberfeld, Weidenau (1936ff.), ev., ggl., Schmied, Polizeidienst, Polizeimstr. (1942), NSDAP (1933ff.)

Entn.: V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.128-1.342

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Dützer, Josef
* 27.6.1899 Eupel (Kr. Altenkirchen), Austritt (1942), Wiedereintritt (1947), Iserlohn, Siegen (1943ff.), Kriminalsekr., Gestapo, verantwortlich für die „Judentransporte“ in Iserlohn, bei denen den Deportationsopfern – so D. – „mehr als notwendig Gepäck und Wertgegenstände gestohlen worden“ seien, NSDAP (1937ff.), Bl. (1941ff.), RKB (1940ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Polizeidienst entlassen (1945), Nachtwächter

Entn.: III (1948), IV o. VSp. (1949), Entlastungerklärung von Hans Klamp, Selbstaussagen: er sei „nicht besonders eifrig“ bei der Gestapo gewesen, „aktiver Widerstand, da er Erleichterungen“ für die in Iserlohner Polizeihaft sitzenden Juden bewirkt habe

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-860; LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-3.138 (Albert Köhler)

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Duwenhögger, …
Siegen, Justizbeamter, Sekretär, NSDAP (1931ff.), „Alter Parteigenosse“, SA (1930ff.), Stf oder Ostf

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.093-3.647 (Rudolf Roebling)

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E

Ebbecke, Carl
* 20.5.1881 Gevelsberg, Siegen, ev., Schwiegervater von Karl Weber, SIEMAG (Anteil der in Dahlbruch und Buschhütten eingesetzten Zwangsarbeitskräfte 1944: 320 von 851 Beschäftigten), Dahlbruch, technischer Dir. (1928-1948[ff.?]), L. Konstruktions- und Verkaufsabt., VDI, dann NSBDT (1937ff.), DNVP

Entn.: V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-2.252, NW 1.127-1.334 (Julius Friedrich Karl Weber)

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Ebener, Franz
* 7.12.1884 Salchendorf, Salchendorf, ev.-ref., Austritt (1943), ev. (1946), Bezirksausschuß Siegerland Volksbegehren gegen „Young-Plan und Kriegsschuldlüge“ (1929), NSDAP (1931ff.), „Alter Parteigenosse“, Ogl. Salchendorf, VK der NSDAP in Bronze, KVK II o. Schw.

Entn.: IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-1.161; SZ, 28.8.1929; Uhr, passim

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Ebener, Friedrich Wilhelm („Fritz“)
* 18.5.1904 Siegen, Hagen, Berlin, Siegen, Remscheid (1946), Siegen, ev.-ref., Dr. jur., Jurist, RWE Siegen (1935-1937), IHK Siegen (1939-1942), Wehrmacht (1942ff.), NSDAP (angeblich 1938ff., Entn.-Unterausschuss geht von Falschangabe aus), SA (1934-1945), Rf, NSRB (1939-1945); nach NS-Ende Geschf. Kreishandwerkerschaft (1956/57)

Entn.: „als Beamter und Angestellter untragbar“ (undat.), III (5/1947), „nicht tragbar“, „Es geht nicht an, dass bei Leuten mit hohem Einkommen und höherem Bildungsstand ein anderer Massstab angelegt wird, als bei weniger gutgestellten Personen. Aufgabe der Entnazifizierung (ist es), Sorge zu tragen, dass nicht solche Personen in die Verwaltung gerade der lebenswichtigen Güter eindringen, die noch mit tränenden Augen auf die verflossene Periode des Nazismus zurückschauen. Der Hauptausschuss vermag nicht einzusehen, warum gerade an diesen Posten immer nur ehemalige Parteigenossen gesetzt werden sollen. … für die angestrebte Stellung im Bezirkswirtschaftsamt [in Siegen] nicht geeignet. … Nachtrag: Wie vom Hauptausschuss festgestellt worden ist, stellt der Betroffene … eine aufreizende Haltung an den Tag, indem er verlangt, dass man ihn in seiner bisherigen Stellung belassen müsse. Er beruft sich darauf, dass selbst in den Ministerien noch ehemalige Parteigenossen wären und glaubt daher, ein Recht ableiten zukönnen, dass er nicht nur in dieser Stellung belassen werden kann, sondern darüber hinaus noch in höhere[r] Stellung Verwendung finden könne. … Es wird nur eine Anstellung in untergeordneter Tätigkeit empfohlen.“ (undat. [5/1947]), IV o. VSp. (9/1947), „alle Angaben „nur nach dem Gedächtnis“, da „sämtliche Unterlagen vernichtet“ (Selbstaussagen, 1946), „auf Grund direkter Anweisung des Bayerischen Staatsministeriums und des SA-Hochschulamtes der SA beigetreten“, „automatisch“ dann auch in die NSDAP (beides beleglose, auf E. zurückzuführende Aussagen des späteren Entn.-Ausschusses, 9/1947), Entlastungserklärung u. a. von Rektor und Entn.-Ausschuss-Mitglied Ernst Vedder (SPD)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-48, NW 1.127-395; EB 1956/57

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Eckardt, Ernst Benno
* 24.1.1880 Witten-Annen, gest. 28. oder 29.12.1945 Staumühle, Jurist, Freimaurerloge (bis 1933), LGR Dortmund (1923), Richter eines Sondergerichts von August bis Dezember 1932 gegen Polizeibeamte, die gegen gewalttätige Nazis vorgegangen waren, geht mit NS-Beifall über Strafanträge der Staatsanwaltschaft hinaus (Schwanenfall-Affäre), widersprüchliche Angaben zur NSDAP-Mitgliedschaft: Antrag wegen einer angeblichen früheren Zugehörigkeit zu Freimaurern abgelehnt (1933) bzw. Eintritt 1933 (Nr. 3.576.731), LGDir, Vors. der für Siegerland und Wittgenstein zuständigen SG Dortmund und Hagen (1933-1945), „Eiserner Strafrichter. Er leitet seit 1933 das Sondergericht … in soldatisch strenger Auffassung mit unerbittlicher Strenge und Entschlossenheit zur vollen Zufriedenheit der Parteidienststellen, der Geheimen Staatspolizei und der Anklagebehörde. … Seine Amtsführung zeigt, daß er rückhaltslos für den nationalsozialistischen Staat eintritt. Er kennt keine Nerven, er ist gesund.“ (nach: Fieberg), in der Zusammenbruchsphase als Vors. der Standgerichte vorgesehen, mit etwa 70 Todesurteilen als „blutigster“ Dortmunder Richter geltend, z. B.: 1944 Eckardt-Urteil „Tod durch Fallbeil“ für Ilse Mitze, die achtzehnjährig nach Luftangriff auf Hagen beim Löschen und Bergen half und dabei wenige Textilien an sich nahm; nach NS-Ende in Berleburg untergetaucht, entdeckt, angezeigt, von MilReg festgenommen und interniert, in Internierung im Lager Staumühle verstorben

Pfarrer Ernst Krause als Begleiter des schwer erkrankten Richters in dessen „letzten Stunden“:
„Da war keine Reue über gefällte Fehlurteile, es quälten ihn keine Gewissensbisse über vielleicht ungesetzliche Todesstrafen. Da starb ein Mann und Richter, der gesetzlich, klar und aus tiefer, gewissenhafter Verantwortung gelebt hatte.“

SZ, 11.1., 19.6.1937; Fieberg, 279; Niermann, 234-313; Dorsten unterm Hakenkreuz;
Justizakademie NRW, Dauerausstellung/“Blätterbuch“

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Ecke, Fritz
* 29.8.1895 Siegburg, Niederschelden, Eiserfeld, ev., kaufm. Angest., Sieg-Rheinische Lokomotivenfabrik Kirchen (1921-1926), Charlottenhütte Niederschelden (1926-1931), Freikorps, DHV, Gewerbebund der Angestellten, NSDAP (1930-1945,Nr. 334.881), „Alter Parteigenosse“, Kr.Hauptstellenl. Rundfunk, L. Funkamt im Kreisstab Siegerland (1936), RDR, Kreis(rund-)funkl. Siegen Land (1934ff.), KVK II (1944), „Ehrenurkunde Freikorps“, Autor von „christlichen und Naturschilderungen“ (Selbstaussage); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1947), Kontensperre (1945)

Entn.: prov. III, „aktiver Nationalsozialist“ (1947), IV m. VSp. (1947), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.113; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945; SNZ, 15.12.1934, 12.6.1936

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Eckhardt, Ottmar
Siegen, NSDAP (mind. 1926ff.; Nr. 25.901), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, Kreisabt.l. (1934)

SNZ, 16.6.1934; Helmes, 35, 136

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Eggers, Hermann
* 8.5.1885 Paderborn, Weidenau, ev.-ref., Pfarrer in Weidenau (1928-1945), Evangelisches Jugendwerk, F., NSDAP (1933), Aktivist der DC, bekannt als der „HJ-Pfarrer“

SZ, 19.2.1934; Bauks; Heinrich, passim; Irle 1974, 79; Schröder, 71f.

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Eichgraben, Gustav
siehe Gustav Dombrowski

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Eliseit, Robert
* 27.10.1872 Coadjuthan (Litauen), ev., Weidenau, Teilnehmer der Niederschlagung des sog. Boxer-Aufstands in China (1900-1902) („Als Teilnehmer an der Expedition des Boxeraufstandes wurde ich Mitglied des Vereins der China- und Afrikakämpfer.“), Polizeikommissar des Amts Weidenau (1902-1916), Gemeindevorsteher Weidenau (1916-1933)
Weidenau, DNVP (mind. 1921-1930), Krt. Kr. Siegen (mind. bis 1921), EVD (1930-1933), Bezirksausschuß Siegerland Volksbegehren gegen „Young-Plan und Kriegsschuldlüge“ (1929), Verein der China- und Afrikakämpfer, nach 1933 RKB, Kriegerverein auf den Hütten (1902ff.), dann Nationalsozialistischer Reichskriegerbund (1938ff.)

Entn.: Auslassung der DNVP-Mitgliedschaft, V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.117 BG. 43-83; SZ, 6.8.1920, 5., 10.2.1921, 28.8., 6.11.1929, 3.3.1933

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Ellendorf(f), …
Siegen, Pfarrer, Ehrengast der Italienisch-Fascistischen Vereinigung (1928)

SZ, 11.10.1928

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Ellerbrock, Hartwig Heinrich Karl
* 12.5.1893 Bad Wildungen, Erndtebrück (1914-1938), Lüdenscheid, ev.-uniert, MS-Lehrer, Deutscher Lehrerverein, NSDAP (1935ff.), Bl., NSLB (1933ff.), L. Og., Deutscher Reichskriegerbund „Kyffhäuser“/NS-Reichskriegerbund „Kyffhäuser“ (1913[?]-1944), Kameradschaftsf. (1933-1938), KVK I, II

Entn.: „M“ (1946), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.106-1.499, NW 1.106-1.708; NS- Erzieher 5 (1937), 33

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Engelbarth, Heinz
* 8.3.1909 Iserlohn, Schwager von Else Hahnenstein, Marie Hartung und Abrecht Lack, niedergelassener Zahnarzt in Erndtebrück (1936-1940), Dr. med. dent., HJ (1937ff.), Verfasser einer Diss. zur Schulzahnpflege in Wittgenstein mit erb-/rassebiologischen Akzenten

Entn.: „Belassung im Amt“ (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-2.522

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Engelbert, Hermann
* 1.5.1880 Hilchenbach, gest. 9.12.1953 Hamburg, Kreuztal, VS-Lehrer, Arbeiter- und Soldatenrat Siegen (1918), SPD, nach Machtübergabe von SA aus der Schule geprügelt (1933), aus Schuldienst entlassen, mehrfach kurzzeitig inhaftiert, Übernahme in ein Beschäftigungsverhältnis bei der Siegener Zeitung, Heimatautor (Kürzel: hek.) mit völkischen Beiträgen; nach NS-Ende erneut SPD, Kreisheimatpfleger, Kreisschulrat, führend beim Wiederaufbau des Siegerländer Schulwesens, zahlreiche Unterstützungs- und Entlastungserklärungen, so für Wilhelm Groos, Alexander Hirschfeld, Wilhelm Hohlsiepe, Heinrich Klein, Hans Kruse, Wilhelm Löw, Adolf Müller, Fritz Vorländer, Adolf Wurmbach, unter diesen auch einige „Alte Parteigenossen“

Selbstaussagen:
„Du bist in dem verflossenen Vierteljahrhundert dem heimischen und deutschen Volkstum ein Segen gewesen. … Unser alterererbtes Heimatkundliches besteht aus … Findlingen und Teilstücken, die uns Deine anleitende Volkstums- und Heimatarbeit zum großen Bilde zusammensetzen ließ. Es muß wohl ein Stück Erbgut sein. … in nachdrücklichem Drängen ging uns ein Licht auf, daß unsere Dorfkirchhöfe keine Judenfriedhöfe sein dürfen … . … [es grüßt] in dir mit dankbarstem Herzen den Pfleger und Dolmetsch unserer Heimatliebe … der Mensch, der … die Seele unseres Bodens und Blutes darstellen möchte.“ (1936, zum 25jährigen des Siegerländer Heimatvereins)

„… Als Adolf Stoecker vor über 50 Jahren seine Heroldsrufe durch das deutsche Vaterland vernehmen ließ, horchte man besonders in unserer Heimat auf, und mit am aufmerksamsten die Siegerländer Lehrer. Da wurde auch dem jungen Jakob Henrich das Herz warm, und er konnte es nicht lassen, immer wieder davon zu reden und zu schreiben, was seine Seele erfüllte. Er hat sich’s Mühe und Arbeit kosten lassen, in der Heimat- und Volksgemeinschaft ein Dolmetsch der Stoeckerschen Forderungen zu sein. …“ (1937, zum 75. Geburtstag von Jakob Henrich)

„Das Siegerländer Gesicht: … wie sage ich’s meinen Blutsgenossen? … Unsere lieben Alten würden uns beim Anschauen sinnend ergründen lassen, was Freude und Leid, Sorge und Not, Einstehen und Kampf, Wind und Wetter, Beruf und Weltanschauung und Blut und vieles andere ins Gesicht hineinformen …, bis endlich das wunderbar schöne, ewige und vertraute Heimatgesicht ausstrahlt. … überall, wo unsere Heimatgrenze auch Stammesgrenze ist, werden dir unsere Leute aus einem natürlichen Gefühl sagen können: ‚Überläufer! Das Gesicht verrät ihn!‘ … Ist das nicht interessant, … hinauszuschauen über Vatergesichter und Muttergesichter, über unser Heimatgesicht in die Gesichter, die anderes Stammesblut formte.“ (1938, in einem Beitrag zum Westfalentag in Siegen)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-174, NW 1.127-1.066 (Lothar Irle); SNZ, 16.5., 27.5.1933, 18.4.1934; SZ, 25.4.1936, 26.2.1937, 8.7.1938; Irle 1974, 80; Opfermann 2001, 220; Vitt, passim

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Engelhardt, Karl
* 13.9.1884 Siebleben bei Gotha (Thüringen), Weidenau, ev., Austritt, Vollziehungsbeamter der AOK Siegerland (1933-1940), NSDAP (1931-1945), „Alter Parteigenosse“, SA (1931ff.), Ostbf (1938); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1947), Kontensperre (1945), Hilfsarbeiter in Fa. Siegerländer Kupferwerke, Weidenau (1947ff.)

Entn.: prov. III, „Aktivist“ (undat.), „… war besonders aktiv, auch schon vor der Machtergreifung. An Schlägereien mit Andersdenkenden hat er sich persönlich betätigt. Besonders schwerwiegende Verfehlungen und Übergriffe sind nicht nachzuweisen.“ (1948), III (1948), IV o. VSp. (1949), „… hat … nachgewiesen, dass er kein Aktivist gewesen ist. Der Berufungsführer ist eine soldatische Natur, die namentlich aus diesem Grunde auch zur SA gestoßen ist. … An politischen Schlägereien hat der Berufungsführer nicht teilgenommen.“, „soziale Gesinnung und ein ausgesprochener Gerechtigkeitssinn“, „offene und ehrliche Art“, so Begründung in ausschließlicher Übernahme von Entlastungsaussagen (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-7.993, NW 1.127-1.350; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945; SNZ, 7.10.1936, 19.10.1938

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Engels, Hans
Siegen, Krankenpfleger, SA, „Alter Kämpfer“, Städtisches Krankenhaus Siegen

StASi, D 50; EB 1940

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Ermert, …
Neunkirchen, SA, beteiligt an Misshandlung aktiver Katholiken (1933), kein NSG-Verfahren bekannt

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.194 (Fritz Klein)

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Ermert, …
Wittgenstein, Ogl. Banfetal

LA NRW, Abt. Rheinland, 1.118-1.446 (Johannes Pez)

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Ermert, Berthold
* 24.8.1901 Struthütten, Neunkirchen, ev.-un., Bruder von Wilhelm E., VS-Lehrer, Mitinh. Herdorfer Chamottewerke GmbH, NSDAP (1937ff.), NSLB (1933ff.), NSFK, Förderndes Mitgl. (1937ff.), NS-Reichskriegerbund „Kyffhäuser“ (1935ff.)

Entn.: V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, 1.111 BG. 33-257

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Ermert, Wilhelm
* 14.3.1894 Struthütten, Neunkirchen, ev., Austr. (1942), ggl., Bruder von Berthold E., Mitinh. W. Ermert KG, Herdorf, Tank- und Apparatebau, Herdorfer Chamottewerke GmbH, später dann W. Ermert GmbH, Struthütten, Spezialfabrik für Transportkästen, Uelzener Behälterbau GmbH (1971), DVP, Christlich-Nationale Liste (1933), NSDAP (1937-1945), SA (1935ff.), Schf (1937), Deutscher Reichskriegerbund „Kyffhäuser“/NS-Reichskriegerbund „Kyffhäuser“ (1933-1945)

Entn.: IV m. VSp. (undat.), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-1.235; SZ, 13.3.1933; Irle 1974, 82

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Ernst, Helmut
* 6.12.1906 Breslau, Siegen, kath., dann ev., Dr. jur., Jurist, Rechtsanwalt, Stahlhelm, SA (1933ff.), BNSDJ/NSRB (1933ff.), VDA (1920-1926), KVK; nach NS-Ende als Rechtsbeistand beteiligt an Entn.- und NSG-Verfahren

Entn.: V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, 1.110-2.653; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70 LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70

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Ernst, Paul-Willi
* 9.7.1903 Weidenau, Geisweid, ev., Amtskulturreferent, Verband Deutscher Kulturtechniker (1924-1934), NSDAP (1932ff.), „Alter Parteigenosse“; nach NS-Ende erneut im ÖD, Amtmann (1956)

Entn.: IV a (1947), V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.389

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Escher, Emil
Siegen, Kaufm., Freikorps, beteiligt an der Niederschlagung von Arbeitererhebungen (1923), Schlageter-Kreuz (1934)

EB 1935; SZ, 11.12.1934

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Esders, Bernhard
* 1.9.1890 Haren a. d. Ems, Siegen, kath., Geschf. Dyckhoff & Esders GmbH, Bonn, NSDAP (1933ff.), NSKK (1934ff.), Förderndes Mitgl., Deutsche Jägerschaft, Nutznießer der „Arisierungen“: Erwerb der Firma Bekleidungshaus Gebr. Herrmann, Siegen, nach der Entlassung des Eigentümers Eduard Herrmann aus dem KZ Sachsenhausen (Dezember 1938)

Entn.: V (1947), „starke innere Ablehnung [des NS], die an Gegnerschaft grenzt“, V (1949)

„Zur Übernahme [der Firma der Gebrüder Herrmann] werden ca. 250.000,- RM benötigt und dürfte es auf dem Verhandlungswege möglich sein, die Summe zu drücken. Da Hermanns[!] beabsichtigt, Deutschland zu verlassen, dürfte ihm an einer möglichst baldigen Vollauszahlung sehr gelegen sein.“ (6.12.1938, Selbstaussage)

„Wenn E. auch Parteigenosse war, so war er innerlich gegen die Partei eingestellt, denn er hat stets die Ziele der N.S.D.A.P. und ihr Bonzentum scharf kritisiert. E. hat niemals innerlich mit dem Nationalsozialismus sympathisiert, sondern ihm völlig ablehnend gegenübergestanden.“ (24.4.1946, Dr. Karl Schneider, Präsident der Reichspostdirektion im Entnazifizierungsverfahren)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-3.290; Opfermann 2009 a, 115

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Esser, Hans
* 17.2.1901 Neuwied, Aachen, Feudigen (1946ff.), kath., Prof., Dr. mont., Forschung und Lehre an TH Aachen (1926-1944), Geschf. Ingenieurbüro Westmontan GmbH (1945ff.?), NSDAP (1933ff.; Nr. 2.134.514), Bl. (1935ff.), NSBDT, Reichsdozentenschaft (1935ff.)

Entn.: III (undat., Hauptausschuss Stadtkreis Aachen), anschließend Entn. in Wittgenstein, Ergebnis unbekannt, das wiederum in Aachen in Berufung gehen sollte

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-108; Kalkmann, 528f.

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Etzold, Alfred E.
* 1.8.1876 Altenberg (Thür), gest. 1960 Wiesbaden, Siegen, ev.-luth., Jurist, Dr. jur., Syndikus und Geschf. (1920-1938), Syndikus IHK Siegen-Olpe-Dillenburg, DVP (mind. 1924-1929), NSRB (1934ff.), Deutscher See-Verein, Vors. Kreisverb. Siegen

Entn.: V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-1.128; SZ, 5.11.1929; V, 26.4.1924; EB 1931/32; Irle 1974, 83

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Euteneuer, …
Siegen, NSDAP, NS-Frauenschaft, L.in

SNZ, 12.11.1934

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F

Fahrenberg, Hermann
* 1.12.1879 Burbach, gest. 24.11.1949 Neunkirchen, Postbeamter, Telegraphenoberinsp. (1933), L. des Fernsprechamtes, DNVP (1924), NSDAP (mind. 1933ff.), Hauptstellenl., Personalamt Kreisstab Siegerland (1936), Parteigericht, Vors., stellv. OB Siegen (1933ff.), WHB, Heimatgebietsl. Siegerland-Wittgenstein (1933-1945), Schriftleiter Siegerländer Heimatkalender (1942ff.)

„An diesem Zurückdrängen des Mongolentums hilft übrigens der westfälische Lebensraum nicht das erste Mal“, denn „dort hinten im unendlichen Ostraum“ stoße man überall auf „Reste deutschen Kulturgutes … Wie Hellas und Rom von Schliemann, Dörpfeld u. a. aufgegraben wurden, so bleibt es deutschen Gelehrten nun vorbehalten, aus ostischer Verkommenheit und Verschmutzung verschüttete deutsche Fundamente nachzuweisen.“ „Stolz und reich klingt es von allen Fronten zurück: ‚Es gibt ein Siegerland und ein Deutschland, nur eine Heimat und ein Reich!’ Wir hätten nie geglaubt, dass heimische und deutsche Art so über alles in der Welt ist[so!].“ (Selbstaussage:
„Was Adolf Stoecker gewollt und mit heißem Herzen für Deutschland erstrebt hat, ist heute, nach dem gewaltigen nationalen Aufbruch in Deutschland inso starkem Maße Gemeingut des deutschen Volkes geworden, daß er weithin und mit Recht als ein Vorläufer des Nationalsozialismus erkannt und anerkannt wird.“ (1934)

Laudatio zum 75. Geburtstag:
„Viele Gesinnungsfreunde erinnern sich gern und dankbar des temperamentvollen und achtungfordernden Kämpfers für den christlich-sozialen Gedanken … . … verdienstvoll und erfolgreich.“ (Siegerländer Heimatkalender 1942)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-3.263 (Theodor Steinbrück); SHK auf 1942, 101-103; SNZ, 27.1.1934, 12.6.1936, 7.11.1938; SZ, 3.3.1933, 13.4.1933; V, 26.4.1924; Irle 1974, 84; Vitt, 77

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Falga, Rudolf Fritz Robert
* 26.12.1909 Siegen, Siegen, ev., Austritt (1937), Dipl.-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer, Prokurist, Inh. Wäschehaus Falga, Siegen, Mitgl. im völkischen Großdeutschen Jugendbund (1923-1926), Skiklub Sauerland (1926-1929), Sportfreunde Siegen (1923-1929), NSDAP (1937-1945), Og.schulungsl. Siegen-Altstadt (1943ff.), Allgemeine SS (1933-1945), Uschf. (1937), NSDStB (1933), RKB (1942); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert

Entn.: III (1947), keine weiteren Angaben

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.263; EB 1940, 1956/57; SNZ, 14.10.1942

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Falk, Fritz
* 28.9.1888 Freudenberg, Freudenberg, ev., Installateur, Kreishandwerkermstr. (nach 1935-1943), Wirtschaftspartei – Reichspartei des Deutschen Mittelstandes, NSDAP (1930ff.; Nr. 274.998), „Alter Parteigenosse“, Ogl. (1933-1945), L. Arbeitsgemeinschaft Amt Freudenberg (1935), RKB, VK der NSDAP in Bronze; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert, Kontensperre (1945)

Entn.: IV o. VSp. (1949), „nur nominelles Mitglied“, Selbstaussage: „Der Ortsgruppenleiter war dafür da, den Menschen zu helfen und das habe ich auch getan.“ (1949), Entlastungserklärung von RP Fritz Fries (SPD)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111-8-278; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis ++September 1945; SNZ, 20.11.1933, 29.1.1938, 31.5.1940, 3.3.1941; EB 1935

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Falk, Richard
* 26.12.1892 Mausbach, selbst. Autoschlosser, Inh. Autoreparaturwerkstatt, NSDAP (1937-1945, NSKK (1936-1945), RdK/RDF

Entn.: V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG 8-139; KrA Siegen-Wittgenstein, 2.12.4.2./Lfd. Nr. 51

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Falkenhahn, Karl August
* 1.11.1887 Großentaft (Kr. Hünfeld), Kreuztal, kath., Bauunternehmer, Wirtschaftspartei – Reichspartei des Deutschen Mittelstandes (bis 1933), Gemeinsame Bürgerliste des Amtes Ferndorf (1933), NSDAP (1937ff.), NSKK (1934ff.), Stf (1943ff.), Deutsche Jägerschaft (1934ff.)

Entn.: IV a, b (1947), V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-527; SZ, 11.11.1929, 13.3.1933

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Fassel, Werner
* 1910/11 Siegen, Siegen, Schwelm, kaufm. Angest., Waffen-SS (Nr. 73.979), OSchf, KZ Mauthausen, stv. L. Politische Abteilung; nach NS-Ende Schwelm, erneut kaufm. Angest., Präsident des örtlichen Fußballvereins, vor dem LG Hagen wegen NS-Verbrechen angeklagt und wegen Beihilfe zu Tötungen durch Giftgas in 41 Fällen zu 6 1/2 Jahren Haft verurteilt (1970)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; EB 1931/32; Perz, 184; Pike, passim

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Faust, Otto
* 31.3.1906 Freusburg, Erndtebrück, Polizeibeamter, Außenstelle Siegen der Gestapo Dortmund, Unterinsp., Referent für Ostarbeiter, denunzierte den Kesselwärter Gustav Emde, eine Beziehung zu einer „Ostarbeiterin“ zu haben (1944), woraufhin Emde festgenommen und in das KZ Dachau deportiert wurde, wo er im Februar 1945 verstarb; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945), Kontensperre (1945), interniert, NSG-Verfahren vor dem Militärgericht in Siegen (1948) und vor dem Hohen Militärgericht in Iserlohn (1949), wegen Misshandlung sowjetischer und polnischer Zwangsarbeiter (1941-1945) zu drei Jahren Gefängnis verurteilt (1949) und nach dem Urteil auf freien Fuß gesetzt, da er fast vier Jahren in Untersuchungshaft gewesen sei.

Selbstaussagen:
F. dichtete gelegentlich. Bekannt ist eine Gedicht mit dem Titel „Jungdeutschland“ (darunter: „Otto Faust, Fr[eusburg].“), das die Siegener Zeitung im Juli 1933 publizierte und das Führerverehrung mit Christlichkeit und der Erwartung künftigen Kriegsgeschehens verbindet:

„Nimmermehr wird untergehen/Deutsches Volk und Vaterland,/Wenn die Stürme noch so wehen,/Recken trutzig wir die Hand.
Deutsches Volk soll nimmer werden./Hinterlistg’ger Feinde Beut;/Denn es lebet noch auf Erden/Göttliche Gerechtigkeit.
Heißt’s noch schwere Opfer bringen,/Wohl für jedes deutsche Haus,/Scheint es auch nicht zu gelingen,/Daß sobald der Kampf ist aus.
Deutsches Volk wird nicht erzittern,/Wird dadurch geläutert nur,/Wie nach Regen und Gewitter/Leben spricht aus der Natur.
Einer läßt uns nicht erliegen,/Läßt uns niemals untergeh’n./Herr, hilf unserm Führer siegen,/Laß uns deine Gnade seh’n.

Selbstaussage (im Verfahren gegen Wilhelm Bültmann wegen der Erschießung von Umberto Montanari):
„Das Verhalten der Bevölkerung zu den Fremdarbeitern … war im allgemeinen gut … Wir waren angewiesen, die Italiener im allgemeinen gut zu behandeln. Auch zu mir hatten die Fremdarbeiter … Vertrauen und kamen in besonderen Notlagen zu mir.“ Es habe aber „gerade bei den Ostarbeitern manche Verbrechernaturen“ gegeben, „die entsprechend behandelt werden mußten.“ „An einem Vormittag [im Februar 1945 in Siegen] brachten Zivilisten zwei Russen an, die beim Plündern nachgewiesenermaßen eine Frau niedergeschlagen hatten. Während des Fliegeralarms wurden beide Russen von der Dienststelle flüchtig. Auf einen von ihnen schoß ich bei der Verfolgung persönlich, doch entkam er trotzdem, so daß ich nicht weiß, ob ich getroffen habe oder nicht. Der andere Russe wurde in seinem Versteck aufgefunden und, da er sich mit einem Messer zur Wehr setzte, von Inspektor [Wilhelm] Weitendorf persönlich erschossen.“ (1949)

Aus den Prozessakten:
„… einmal (kamen) zwei Russen, die im Dezember 1944 dem Büro der Gestapo in der Mädchenoberschule zugeführt wurden, in den Keller …, wo dann zwei Schüsse fielen. Der Hausmeister fand dann die beiden Russen auf dem Gesicht im Blute liegend auf. Er wollte Hilfe holen. Als er dann wiederkam, war einer der verwundeten Russen verschwunden. Nachdem Faust dieses erfuhr, begab er sich mit der Pistole in der Hand sofort in den Keller zu dem schwerverletzten Russen, und es soll dann nochmals ein Schuß gefallen sein. Im Gefängnis [in Siegen] sollen die Fremdarbeiter [von Faust] mit Ochsenziemern geprügelt worden sein, daß einer der Geschlagenen vier Wochen nicht sitzen konnte. Eine Zeugin, die damals geschlagen wurde, bekundet, daß sie vorher ihren Schlüpfer ausziehen mußte.“ (1948), „… förderte die umfängliche Beweisaufnahme … (soviel) Beweismaterial, daß für das Gericht zumindest eine Beteiligung an solchen Mißhandlungen außer Zweifel stand … Der Angeklagte verteidigte seine Peitschen-Methode mit ‚Notwehr‘ gegen die tätlichen Bedrohungen durch die Russen. … Die Gnade, die F. den Russen nicht habe zuteil werden lassen, wolle das Gericht ihm erweisen, insofern … in Betracht gezogen würde, daß durch das Schlagen mit der Peitsche niemand dauernd an seiner Gesundheit geschädigt worden und auch nicht festzustellen gewesen sei, wieviel Fremdarbeiter er geschlagen habe.“ (1949)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Prozess gegen Wilhelm Bültmann; SZ, 29.7.1933; VE/Rt, 24.11.1948; WR/Rt, 22.2.1949; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945; Opfermann 1991, 103, 107, 115, 146f., 169f.

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Faust, Wilhelm
* 29.11.1889 Niederschelden, gest. 26.4.1975 Rinteln, Niederschelden, Bad Salzuflen (1950er Jahre?), ev., VS-Lehrer, SPD (bis 1933), Mitarbeiter der sozialdemokratischen Siegener Volks-Zeitung, NSDAP (1940ff.; Nr. 7.954.917), NSLB, Deutscher Reichskriegerbund „Kyffhäuser“/NS-Reichskriegerbund „Kyffhäuser“, Heimatautor, Orts- und Firmenchronist, Begründer Heimatverein Niederschelden (1934), zahlreiche Veröffentlichungen, so eines „Heldengedenkbuchs“ (1941), u. a. in der Siegerländer National-Zeitung der NSDAP, Dorffilme (1939), Kreisbeauftragter des Landrats für Heimatpflege (1935-1945), Autor einer handschriftlichen Chronik von Tagesereignissen in Niederschelden im NS und von monatlichen Propagandabriefen der Partei in jeweils Hunderten von Exemplaren an Siegerländer Frontsoldaten, SD-Mitarbeiter: „43/44-1945 … Abgabe von Stimmungsberichten („Mit dieser Aufgabe wurde ich als Heimatpfleger des Kreises von einem SD-Beamten [Karl] Koch beauftragt).“; gibt selbst „SD“ im Fragebogen unter „Mitgliedschaften“ an); nach NS-Ende aus Schuldienst bis November 1945 entlassen, nach kurzzeitiger Annäherung an die KPD Wiedereintritt in die SPD

Entn.: V (1947), „Veröffentlichungen aller Art und Reden“ (Selbstaussage im Fragebogen, Verschweigen seiner regelmäßigen Propagandabeiträge, stattdessen „2 Kasperle-Stücke“, „mundartliche Beiträge heimatlichen Charakters“ u. ä.)

Selbstaussagen:
„Wer … in den kritischen Tagen um den 1. September die Lügenmärchen der Auslandssender hörte, der sagte wohl entrüstet und verächtlich: ‚Wat sin dat Mäckeser.‘ Damit hatte man nicht nur den Charakter, sondern auch die Handlungsweise … des Engländers richtig getroffen. Dabei unterscheidet sich der Mäckes noch recht günstig vom Engländer, weil … der ‚Herr‘ Engländer … den Rahm des Arbeitsertrages aller Schaffenden in all seinen Dominien abschöpft.“ (14.9.1939)

„… die Kraftquelle höchsten deutschen Kulturschaffens … ist das Blut aus dem Boden, das in der Rasse gebunden ist … Aus deutscher Seele wuchs der herrlichste gotische Kirchenbau [= Kölner Dom] der Welt himmelan, heimatgebunden durch Blut und Boden und Rassenseele. … Die Seele des Britenvolkes (ist) unter jüdischer Überfremdung erstickt … es wird nie anders sein: im Kampf gegen die Mächte der Plutokratie wird die nordische Rassenseele obsiegen.“ (Siegerländer National-Zeitung, 27.2.1943)

„Nie in den Tagen des Krieges hat die Heimat so mit Euch gewacht, wie in den schwersten Kämpfen in Stalingrad. … Wir haben uns auch über Stalingrad im Unterricht unterhalten … Ich ließ sie [die Schüler] dann ihre Meinung über ‚Stalingrad‘ niederschreiben und bekam ‚Bombenaufsätze‘. Setzt Euch doch eben noch mal fünf Minuten in die Schulbank und hört zu, was so ein echter stämmiger, blondhaariger Bursche aus dem 7. Schuljahr dahinhaut:
‚Unsere Soldaten kämpfen jetzt schon lange in Rußland. … Im vorigen Winter hatten sie einen schweren Kampf gegen den Massenansturm der Bolschewisten. …, aber sie hielten Schnee, Frost und den Bolschewisten stand. Im Jahre 1942 gingen unsere Truppen in unaufhaltsamem Siegeslauf weiter vor. … Als unsere Truppen an die Stadt [Stalingrad] stießen, wurden sie sofort mit Granaten überschüttet. Sie kämpften sich aber hartnäckig vorwärts. … Die Russen wurden von der GPU [= „Geheimpolizei“] von Angriff zu Angriff angetrieben. Haufen von Leichen türmten sich vor den deutschen Stellungen. … In Deutschland aber bangten viele Mütter um ihren Sohn oder Mann, der eingeschlossen war von den russischen Bestien. … Die Helden von Stalingrad sollen uns unvergeßlich bleiben.‘ … Du deutsches Kind, sei tapfer, treu und wahr …
mit allerherzlichstem und siegesfrohem Heil Hitler
Der Chronist“
(Brief an die Front, 18.2.1943)

“ …Wir können ja in dieser herrlichesten Jahreszeit gar nicht durch all die Frühlingspracht ohne dankbarstes Gedenken an Euch schreiten: Ihr erhaltet uns ja diese schöne Heimat. … Fast ist die Welt zu schön für Euer Fernsein. … Wir wissen’s: unser Kampf geht um den Platz an der Sonne. Und wir wissen auch, daß unserm Vaterland seit tausend Jahren solch ein Frühling nicht ward. Und so blüht es draußen und drinnen, und unser unwiderstehlicher Drang in der Erkenntnis unserer Berufung führt zum Sieg. Und auf diesem Weg seid Ihr des Lichtes Helden …“
(Brief an die Front, 21.4.1943)

„Während man das andere Zeug da oben im Lager als Gefangene hinnimmt, begegnen diese Burschen [= italienische Militär-Internierte, „Badoglio-Italiener“] ausgesprochener Verachtung.“ Nach einer provozierenden Bemerkung eines Schülers gegenüber Italienern und einer italienischen Ohrfeige: „Der Junge meldete den Vorfall sofort der Wache, die den Italiener mit dem Gummiknüppel zur Vernunft rief.“
(Chronik, 29., 31.10.1943)

„Schmutzig und abstoßend blieben die Russen lange Zeit ekelerregend, auch durch den Gestank, den man wahrnahm, wenn man an der ‚Fabrikkolonne‘ vorbei mußte. Als sie mit den ersten Gefangenen-Transporten hier eintrafen, waren sie alle ohne Ausnahme finstere, schleichende, ausgemergelte Gestalten …“

„Trotzdem der ruhigen, ungefährdeten, bombenlosen, milden Frühlingsnächte und der sonnigen Blütenpracht unter leuchtendem Himmel bleibt in aller Herzen ein namenloses Weh um alles, was geschah, um zerbombte Städte und Dörfer und Höfe, um belogenes und betrogenes Volk, um Qual und Marter in Konzentrationslagern und nicht zuletzt um den Weg deutscher Juden. Und trotz aller Furcht und aller verschlossenen Mäuler ging es im Volke um: ‚Solches bleibt nicht ungesühnt.'“
(Chronik, nach der Besetzung Niederscheldens durch US-Truppen, 18.4.1945)

BAB, Best. 3.100 (NSDAP-Zentralkartei); LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 33-131; StASi, Chronik von Niederschelden; Sl, 1942, Bd. 24, 60f.; Sl, 1975, Bd. 52, 118; SNZ, 21.6.1941, 10.10.1942, 27.2.1943; SZ, 28.11.1959, 27.11.1969; Flender/Schmidt, 109f.; Irle 1974, 85; Opfermann 2009 a, 156f.; Vitt, passim
Selbstaussagen: SNZ, 14.9.1939, 10.10.1942, 27.2.1943, 6.7.1943

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Fay, Paul
* 21.3.1894 Altenhundem, Siegen, ev., Verwaltungsangestellter/-beamter, Stadtverw. Siegen (1909-1945), L. Wohlfahrts-und Fürsorgeamt (bis 1945), Stadtoberinspektor, DNVP (1929), Bezirksausschuß Siegerland Volksbegehren gegen „Young-Plan und Kriegsschuldlüge“ (1929), EVD (bis 1933), NSDAP(1933-1945), KVK II (1943) (im Fragebogen verschwiegen); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus ÖD entlassen, später erneut L. Wohlfahrts-und Fürsorgeamt, L. Flüchtlingsamt, RP-Beauftragter für Hauptdurchgangslager Wellersberg

Entn.: Vorwurf „rigorosen Vorgehens“ gegen Wohlfahrtsempfänger und Erwerbslose bereits vor 1933, „Untragbar – sofortige Entfernung veranlassen! Alter Kämpfer und Aktivist!“(1946), „tragbar“, IV o. VSp. (1947), zahlreiche Unterstützer, so alle christlichen Wohlfahrtsorg., ein lokales „Jüdisches Hilfswerk“ und der vormalige LR und Ex-Landrat Heinrich Otto (KPD)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-16; EB 1935; SZ, 5.11.1929, 9.5.1944

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Feckler, …
Siegerland, SA, als Hstf stellv. Führung der Standarte 130 (Siegerland-Wittgenstein) (1943)

SZ, 6.7.1943

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Feckler, Otto
Siegen, Idstein, Angest., NSDAP, SA, Standarte 130, Stf, wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit (Misshandlungen; 1933) im Sie­ge­ner „SS-Prozeß“ angeklagt (1948), freigesprochen

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70; Fr/Rt, 21.9.1948; SNZ, 19.10.1938; VE/Rt, 4.6.1949; WP/Rt, 18.9.1948; WR/Rt, 14.9.1948

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Fehling, Rudolf
* 23.9.1905 Stadtlohn, Siegen, Burbach, kath., Maler, Bildhauer, Gewerbeoberlehrer, Zentrum (bis 1933), NSDAP (1933-1945, im Fragebogen Falschangabe: „1937-1945“), NSLB (1933-1945), Reichskammer der bildenden Künste angeblich seit „1941/42“ bis 1945, VDA, NS-Kulturgemeinde, Organisator der großen NS-Ausstellung „bodenständiger“ Siegerländer Kunst im Dezember 1933, NSV, Bl.; nach NS-Ende erneut im Schuldienst (1956), nun auch Beiträger zu Siegerländer Kunstausstellungen; Entn.: „stand als gläubiger Christ sowie als freischaffender Künstler dem gesamten NS-System kontra gegenüber“, Parteieintritt aufgrund von „Druck seitens seiner Vorgesetzten“, V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-2.886; SZ, 16., 19.12.1933; EB 1940, 1956/57; Irle 1974, 85

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Feige, Alfred
* 26.3.1895 Schwarzenau, Schwarzenau, ev.-ref., Land- und Gastwirt, NSDAP (1930ff.; Nr. 308.269), „Alter Parteigenosse“, Ogl. (1936-1942), Erwerb eines zu „arisierenden“ Grundstücks in Schwarzenau (1938/39) bewirkt Parteiverfahren und Verlust des Parteiamts (1942); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1947), vom Spruchgericht Bielefeld wegen Zugehörigkeit zum politischen Führungskorps zu RM 2.500 Geldstrafe verurteilt (1947)

Entn.: prov. III (1947), IV o. VSp. (1949, 1950), „unter Anerkennung des von dem Betroffenen geleisteten aktiven Widerstandes, Selbstaussagen: Ogl. „auf Drängen seiner Mitbürger“, um Schlimmeres zu verhüten“ und um einen anderen Bewerber, „aktiver Nazi im üblen Sinne … auszuschalten, „aktiver Widerstand“

Aussagen im Entn.-Verfahren:
kein Wort von F. zu dem November-Pogrom 1938 in Schwarzenau, jedoch: „In Siegen war ich [Alfred Feige] mit dem Juden Jakob [Gustav Jacob] befreundet. Darüber habe ich keine Unterlagen [Ausschuss nimmt ihm Aussagen auch ohne Beleg ab]. … hatte … sein Geschäft nach Schwarzenau verlegt. … Ich hatte mit dem Juden darüber gesprochen, wenn er sein Geschäft verkaufte, daß ich es gerne übernehmen würde. Nachdem die [staatlich vorgeschriebene] Freigabe erfolgte, hatte ich bei dem Juden Jakob angerufen und ihn gefragt, ob ich es nun bekommen könne, und er hat mir zur Antwort gegeben, ich könnte das Grundstück kaufen. Dabei war ich zum Kaffee bei ihm eingeladen. Wenn ich den Juden mißachtet hätte, hätte er mich bestimmt nicht zum Kaffee eingeladen. Der Betrag, den ich dafür zahlte, machte mehr aus, als verlangt werden konnte.“

„In dieser Zeit wurden auf Wunsch mehrere Siedlungsgrundstücke jüdischer Besitzer, die sämtlich mit einem Vorkaufsrecht für die Gemeinde Schwarzenau belastet waren, an Dorfbewohner verkauft, z. B. an Schreinermeister Emil Hess, Zimmermeister Adolf Gelbach, Landwirt Ludwig Odenthal usw. sowie auch an Land- und Gastwirt Alfred Feige.“ (ABM Ernst Gottschalk)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-1.740; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 57

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Feige, Hugo
* 3.3.1900 Berleburg, gest. 15.4.1983 Berleburg, Raumland-Markhausen, ev., ggl. (1937), Förster im fürstlichen Dienst, NSDAP (1930ff.; Nr. 308.271), „Alter Parteigenosse“, Ogl. Berleburg (1930-1933), Krl. Wittgenstein (1933-1938), gegen August Bode jun. (bis 1933 SPD) die Drohung, ihn „zur politischen Besserung und Erziehung in ein Konzentrationslager [zu] überführen“ (10.4.1934), Krl. Arnsberg (1939-1943), Krl. Wittgenstein/Olpe (1943-1945), Bereichsl. (1941-1942), Oberbereichsl. (1942ff.), Gauorganisationsl. (1938-1939), DRK, Deutsche Jägerschaft, KVK II; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1948), entlassen, vom Spruchgericht Bergedorf wegen Zugehörigkeit zum politischen Führungskorps zu drei Jahren Gefängnis verurteilt (1947), später erneute Einstellung durch die Rentkammer, Revierförster im Innendienst

Entn.: III mit zwei Jahren Ausschluß aus allen öffentlichen Ämtern und beruflichen leitenden Funktionen, Pensionsverlust (1950, 1952 wieder zuerkannt), „typischer Nationalsozialist“, „‚War Ihnen bekannt, dass in Feudingen ein Fremdarbeiter erschossen wurde?‘ Feige: ‚Das höre ich das erste Mal. Wer hat das getan Wann war das?‘ ‚In 1944 durch den Feudinger Polizeiposten.'“, , „… kann ich Ihnen nur antworten, dass ich mir keiner Schuld bewusst bin. … wenn die Sache so ausgegangen ist, daran kann ich nichts machen.“, WR zu Ausschusssitzungen: „betrübliche Feststellung, daß in der ganzen Verhandlungsführung die exakte Linie fehlte. … beim Zuhörer wurde der Eindruck erweckt, daß statt des Ausschusses die Angeklagten auf dem Richterstuhl saßen …, so dass die zur Entnazifizierung anstehenden Personen diese Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen ließen, um sich in ein günstiges Licht zu setzen. In der Verhandlung gegen den früheren Kreisleiter Feige wußte der Beklagte nie etwas, wenn es um irgendwelche Belastungsmomente ging. Nur bei den für ihn positiven Dingen erinnerte sich Herr Feige stets genau an die Vorgänge.“ (Hervorh. i. Orig.) (24.8.1948), „Feige konnte zwar einige Zeugen vorweisen, die ihm den vereinzelten Schutz von Gegnern des Naziregimes bescheinigten; sein ‚Gesamtverhalten’ jedoch, so befand der zuständige Ausschuß im August 1950, habe ‚ein ganz anderes Bild’ vermittelt.“ (Stelbrink, 106)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-10.246, NW 1.091-17.390; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 58; SZ, 22.5.1939; SNZ, 7.11.1938, 17.2.1939; WR/Wst, 24.8.1948; Rademacher, 328; Stelbrink, passim archive.nrw.de/lav/abteilungen/westfalen/BilderKartenLogosDateien/die_kreisleiter_der_nsdap.pdf; Stockhorst, 130

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Feige, Werner
Wittgenstein, NSDAP, NSV, Kreisgeschf. Wittgenstein (1937)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; Rademacher, 328

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Feisel, Friedrich/Fritz
Beddelhausen, NSDAP, nach Zeugenaussage „sehr aktiv bei der Judenaktion am 9. November 1938“ (9.7.1946)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; StABb, Nr. 151

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Feldmann, Arnold Rudolf
* 11.3.1882 Hilchenbach, gest. 24.7.1960 Sie­gen, Weidenau, Sie­gen, ev., ggl., VS-Lehrer, CSP (bis 1918), Mitbegründer der Sie­ger­län­der Haken­kreu­zer im Deutschvöl­ki­schen Schutz- und Trutz­­bund (1919-1922), nach dessen Verbot kurzzeitig Deutsch-Sozialistische Partei, NSDAP (1922-1945; Nr. 16.978 [Falschangabe im Fragebogen: Eintritt „1928“]), während des Verbots Völkisch-Sozialer Block (Hitler-Straßer), Hauptstellenl. Kultur (1936), Kreis­­be­auf­­tragter des Rasse­n­po­li­ti­schen Amtes (1939-1941), NSLB, Kreisobm. Siegen-Stadt (1933ff.), RdK/RDF (1925ff.), Vors. und Kreisw. Siegerland (1926-mind. 1943), Landesschulungsl. Landesverband Westfalen-Süd, im Anschluß Kreisw. Siegerland RDF, NSFK, Förderndes Mitgl., RKB, VDA, Theosophische Gesellschaft, Freiland-Freigeld-Bewegung, Bund für inneren Frieden, Bodenreformer-Bewegung, Astrologie-Gesellschaft Deutschland, Egologische Gesellschaft, Impfzwanggegner-Bewegung, Naturheilbewegung, Ev. Arbeiterverein, L. Kaan-Marienborn, Kirchenchor Kaan-Marienborn, L., Vereinigung/Orchester der Musikfreunde Siegen, Vors., Fichtekreis, Singmstr., Stadt Siegen, Kunst-Kommission, Gesundheitskommission, Jugendamt, Kreisschulrat Siegerland (1933ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus ÖD entlassen, festgenommen und interniert (1945ff.)

Entn.: IV o. VSp. (1948), „Meine familienpolitischen Ansprachen und Reden sind … verbrannt.“, „Feldmann war und ist seinem ganzen Wesen nach nur Idealist. Er glaubte …, im Nationalsoziaismus einer guten Sache zu dienen. Er hat aber dabei nie den Boden verlassen, auf dem ein anständiger und edeldenkender Mensch, auch andersdenkenden Menschen gegenüber, steht.“, „Da Feldmann ein anständiger Charakter war und sich nicht als Nazilump betätigt hat, bitten wir, ihm die Pension zu gewähren.“ (Ausschuss, 1947), Kolonnen von Unterschriften unter Entlastungserklärungen, darunter auch Gustav Busch, Walter Nehm und Daniel Nöh (von diesem, der F. „meinen alten Freund“ nennt, dazu ein Gedicht „Sigfalische[so!] Heimat“, das F. vertont habe): „Ich bin überzeugt, daß er so wenig wie ich und die Mehrheit des ganzen Volkes je gewußt hat, wie die Kehrseite der Medaille wirklich aussah, … man kann ein Nichtwissen … niemand vorwerfen und bestrafen.“, F. sei vielleicht politisch einfältig oder dumm gewesen, sei aber doch kein „Verbrecher“

Selbstaussagen:
„Zur wichtigsten Aufgabe des Dritten Reiches gehöre[so!] nach den Worten des Führers: Rassetüchtigkeit, Gemeinschaftstüchtigkeit, Arbeits- und Berufstüchtigkeit, Beseeltheit, eine völlige Volksverbundenheit und höchste völkische Instinktsicherheit. Das Volk ist der Oberbegriff, der einzelne nichts. Rasse aber ist die Grundlage des Volkstums. Gut ist für uns, was unserem Volk dient, was ihm aber nicht dient, ist böse, und darum lehnen wir den Juden und alle fremdvölkischen Elemente ab und werden sie mit allen erlaubten Mitteln aus unserem Volkstum herausdrängen. … Es gibt für uns Europäer … eine einzige Möglichkeit – die Aufrichtung der nordrassischen Blutsfront!“ (SZ, 21.8.1935)

„Der Anblick der Heimatfront, so führte Schulrat Feldmann aus, ist der Kraftquell des Kämpfers am Feinde. … Jede Kraftsteigerung der einen Front erhöht die Kraft der anderen. Männer, die zu sterben, und Mütter, die zu leben wissen, bilden in dem ewigen Kampfe die beiden Pole. Das starke Leben hat seinen Hort und Schutz in den Vollfamilien, die der Bund vertritt und fördern will. … diese Vollfamilien … sind die RDF-Mütter und -Väter mit ihren gesunden, lebensstarken, erbtüchtigen Kindern, die in diesem Kriege Heldenehren auf Heldenehren gehäuft … haben. … Kreiswart Feldmann überreichte den Vorkämpfern und Vorkämpferinnen des RDF im Auftrage des Rassenpolitischen Amtes die Familienbücher.“ (SZ, 16.8.1943)

BAB, Best. 3.100 (NSDAP-Zentralkartei); LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 33-642; EB 1931/32; Opfermann 2001, 221; Irle 1974, 86; SNZ, 1.11.1933, 12.6.1936; SZ, 25.10.1928, 8., 11.1.1932, 7.3., 10.8.1933, 21.8.1935, 6.8.1943; Helmes, 20
Selbstaussagen: SNZ, 13.10.1936; SZ, 7.3.1933, 1.4.1935, 16.8.1943

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Feldmann, Gustav
* 31.5.1899 Stendenbach, gest. 21.1.1966, ev.-ref., Landwirt, BM, Gemeindevorsteher (1932-1948), NSDAP (1937ff.), Ortsbauernf., Vertrauensmann und Mitarbeiter der Kreisbauernschaft im Reichsnährstand (1934-1945); nach NS-Ende von MilReg in den Beratenden Ausschuß für den Land- und Stadtkreis Siegen berufen (1945-1946), CDU, Gemeindevertreter, stellv. BM, Krt. (1956-1961), Kreislandwirt der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe (1949ff.), Oberstes Landwirtschaftsgericht der britischen Zone (1948-1950), Laienrichter beim Obersten Landwirtschaftsgericht am BGH (1950-1963), Kreisverband Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband, Vors.

Entn.: V (1948); siehe auch das Entn.-Verfahren Oskar Höfer

BAB, Best. 3.100 (NSDAP-Zentralkartei); LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 1-81, NW 1.127-863 (Oskar Höfer); SZ, 29.12.1950, 30.5.1964, 22.1., 24.1., 27.1., 29.1.1966; EB 1956/57; WP, 25.8.1951, 27.10.1956, 31.12.1959; SHK 1967, 225; Irle 1974, 86; Lilla, 83; Plaum 2007, 123; Schiemer 1996, 7; Schiemer 2006, 30f., BGH, 5

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Feldmann, Wilhelm
* 7.11.1900 Stendenbach, Dahlbruch, VS-Lehrer, ev., NSDAP (1937ff.; Nr. 5.346.011), NSLB (1933ff.), VDA (1935ff.)

Entn.: V (1947), „als Mensch und als Lehrer allgemein beliebt“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 Bg. 33-424; SNZ, 16.6.1934, 12.6.1936; Helmes, 32, 104, 136

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Feldmann, Wilhelm
* 6.8.1901 Weidenau, Weidenau, ev., Austritt „wegen zu hoher Kirchensteuer“, Wiedereintritt (1946), technischer Angest., NSDAP (1926ff.; Nr. 46.513), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, Kreis­abt.l. (1934), Kreisamtsl. z. b. V. Kr. Siegerland (1936), SA (mind. 1927ff.), Otrf, NSBDT, Deutsche Jägerschaft (1942ff.)

Entn.: „besondere Aktivität“ (1948), Hauptausschuss auf Basis der Selbstaussagen: „Glaube, einer sozialen Sache zu dienen, die Gerechtigkeit und Sozialismus bringen werde“, „in Opposition zur Partei“, „niemals jemanden gemeldet“/IV o. VSp. (1948), IV (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-818; SNZ, 16.6.1934, 12.6.1936; Helmes, 32, 104, 136

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Feldmann, Wilhelm
* 31.7.1903 Weidenau, Weidenau, ev., Ing. für Wasserwirtschaft und Kulturtechnik, Regierungsbauinsp., Bund der technischen Angestellten und Beamten, NSDAP (1937ff.; Nr. 4.524.395)

Entn.: V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 32-293

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Fels, Alfons
Siegen, Architekt, NSDAP, „Alter Kämpfer“

StASi, D 50; EB 1940

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Felsch, Friedrich
* 7.7.1901 Ferndorf, Bäcker, NSDAP, Waffen-SS, Sturmmann, als Wachmann im KZ Mauthausen (mehrere Nebenlager), KZ Gross-Raming, KZ Linz I und als leitender Wachmann („guard leader“) im Lager III („Klein München„) (Mai 1944-Mai 1945), für Gefangenentransporte vom KZ Mauthausen zum KZ Linz III (Juli und August 1944) und vom KZ Mauthausen nach Linz (Februar 1945) eingesetzt (Mai 1944-Mai 1945), schwere Misshandlungen von Gefangenen, als Kriegs-/NS-Straftäter von US-Militärgericht im Dachauer Prozeß gegen Hans Bergerhoff u. a. zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt (1947), vorzeitig entlassen (9.6.1953)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; ZStL, „Auszug aus der Kriegsverbrecherliste“; Bryant, 78f.

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Feuring, Christian
* 19.5.1895 Laasphe, Laasphe, ev., Landwirt, Fleischbeschauer, Nationale Einheitsliste (1933), NSDAP (1935-1945), Bl. (1938ff.), stellv. Ogl. (bis 1945), SA (1934ff.), Schf, Deutscher Reichskriegerbund „Kyffhäuser“/NS-Reichskriegerbund „Kyffhäuser“ (1922-1945), RKB, KVK II (1944), Erwerb (1943) einer Scheune aus dem Eigentum des deportierten (1942) Leopold Marburger; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945ff.)

Entn.: IV o. VSp (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-443; SZ, 7.3.1933

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Fey, Charlotte
* 10.8.1904 Aachen, Siegen, ev., Stadtfürsorgerin und L.in des Jugendamts in Siegen (1937ff.), NSDAP (1937-1945), DAF, Betriebsfrauenverwalterin

Entn.: „untragbar“ (undat.), „große Aktivistin“ (1946), Vorwurf, dem viel Aussagekraft zugemessen wird: Klienten ohne Hitler-Gruß wieder rausgeschickt zu haben, Entlastungserklärung dazu von Wilhelm Langenbach, V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-18; Irle 1974, 86

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Fey, Oskar
* 9.6.1892 Holzhausen (Kr. Siegen), Holzhausen, Holzhausen, ev., Stellmacher und Landwirt, NSDAP (1931ff.), „Alter Parteigenosse“, Ogl. Holzhausen/Niederdresselndorf (1933ff.), VDA (1936ff.), Ev. Jünglingsverein (1914ff.), Vorstandsmitgl. (1928-1935), Volksbank Holzhausen, Vorstandsmitgl. (1935-1945), BM Holzhausen (1933ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1948), vom Spruchgericht Bielefeld wegen Misshandlung angeklagt (1948), freigesprochen

Entn.: IV o. VSp. (1949), Selbstaussagen: „An der Sache [Siegfried] Betz [im Juli 1932] war ich nicht beteiligt. Er ist abends, nachdem man eine leiter ans Fenster gestellt und ihn ans Fenster gelockt hatte, erschossen worden. – Von O[dendahl]. habe ich wohl gehört, jedoch auch an seinen Ausschreitungen mich nie beteiligt. – In Holzhausen wohnte eine jüdische Familie. Diese ist immer sehr anständig behandelt worden.“ (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 20-180; SNZ, 29.1.1938; SZ, 13.3.1933; WR/Rt, 3.8.1948

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Fey, Paul
* 12.3.1891 Nister, Siegen, ev., selbst. Kaufm., Verwaltungsangest. (1942ff.), NSDAP (1933ff.; Nr. 3.575.434), NSKK (1933ff.), als HStf Staffelf. (1942), KVK II o. Schw. (1944); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus ÖD entlassen, festgenommen und interniert (1945-1946)

Entn.: IV o. VSp. (1948), V (1948), Entlastungerklärung mit 32 Unterschriften von Nachbarn

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-1.814, NW 1.127-1.242, NW 1.037-A/Reg.-4.127, NW 1.127-558 (Bernhard Lauf)

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Fick, Hans
* 24.6.1902 Weidenau, Weidenau, ggl., kaufm. Angest., Fa. Friedrich Oehler & Co., Hammerwerk, NSDAP (1937ff.), stellv. Ogl. (1941-143), SA (1933ff.), Trf, RKB (1941ff.), VDA (1943ff.)

Entn.: IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-825

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Fick, Paul
* 28.12.1900 Geisweid, gest. 8.6.1976, Geisweid, ev.-ref., Mitinh., Geschf. Marburger & Co., Gosenbach, Geschf. von Sigambria, SpVg 08 und deren Nachfolger VfL Klafeld (1933ff.), NSDAP (1942ff.)

Entn.: V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-1.519; SHK 1977, 40; Irle 1974, 87

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Fick, Wilhelm
* 18.3.1901 Deuz, Burbach, ev., NSDAP (1933-1945), „Ortsgruppenamtsleiter“ (1935ff.), SA (1933ff.), Rf, VDA

Entn.: „untragbar“ (undat.), IV a, b, c (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 32-347

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Fick, Wilhelm Oskar
* 18.7.1897 Dreis-Tiefenbach, Dreis-Tiefenbach, ev.-ref., Bauarbeiter, Arbeitsvorbereiter (1936ff.), Stahlhelm, Zugf. Jungstahlhelm, NSDAP (1937ff.), Schießausbilder (1937ff.), SA (1933-1945), Ostf (1944ff.), RKB (1941ff.), L. Werkschutz (1942) und Lager für Kriegsgefangene und zivile Zwangsarbeitskräfte der Siegener Eisenbahnbedarf AG, stellv. Abwehrbeauftragter der Firma (1944), KVK II (1943); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1947), Kontensperre (1945)

Entn.: prov. IV a, IV o.VSp. (1948), Entlastungserklärung u. a. von Hans Schilling und Adolf Strunck

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 9-277; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Fick, Willi
* 13.6.1908 Littfeld, Krombach, ev., Handelsvertreter, Buchhalter, NSDAP (1937ff.), stellv. Bl. (1943ff.), Allgemeine SS (1933ff.); nach NS-Ende Entlassung (1946) aus Tätigkeit als Kraftfahrer des LRA, wo er zunächst untergekommen war

Entn.: Verurteilung durch Militärgericht wegen Falschangaben im Fragebogen, 7 Tage Gefängnis und RM 150 Geldstrafe (2.11.1945), „may not be employed“ (1946), „untragbar, als stellv. Blockleiter sehr aktiv für die NSDAP gewesen“, IV a, b (1947), „tragbar für die Ausübung eines freien Berufes“ (1947), er sei völlig unpolitisch gewesen, habe sich „immer wie ein gehetztes Wild“ gefühlt (Selbstaussagen)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-119

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Fiebig, Paul
* 11.4.1901 Herne, Bochum (1934ff.), Siegen, Kaufm., Verwaltungsangest., NSDAP (1932ff.; Nr. 882.243), „Alter Parteigenosse“, Allgemeine SS (1932ff.; Nr. 38.214), Trf, Führung des Sturms 1/III/69 (1933), Ustf (1937); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert, wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit (Misshandlungen; 1933) im „SS-Prozeß“ vom LG Siegen verurteilt (1948)

Entn.: prov. IV a, III (1948), „Mitläufer“, „Darf nicht beschäftigt werden. Ist ein aktiver Nazi.“ (Hervorh. i. Orig.), dann: Stelle als Angestellter möglich, aber ohne Beförderungen

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.094-10.590; Fr/Rt, 21.9.1948; SNZ, 29.1.1938; VE/Rt, 4.6.1949; WP/Rt, 18.9.1948; WR/Rt, 14.9.1948; Opfermann 2001, 221

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Fiedler, Erich Alfred Herbert
* 26.3.1908 Weißenkrug (Kr. Marienwerder), Weidenau (1947ff.), ev., Jurist, Rechtsanwalt, Notar, NSDAP (1930-1945; Nr. 309.679), „Alter Parteigenosse“, Zl. (1933ff.), BNSDJ/NSRB (1935ff.), Kreisgr.f. (1935ff.); nach NS-Ende erneut Rechtsanwalt, Notar

Entn.: „removal“ (1947), V (1947), V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-105

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Finger, Maximilian
* 1.6.1907 Oppeln, Buschhütten, kath., Ostflüchtling, Jurist, LGR, NSDAP (angeblich 1940ff.; Nr. 7.508.326), BNSDJ/NSRB (1937ff.), RKB (1937ff.), VDA; nach NS-Ende von sowjetischer MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1946-1948)

Entn.: V, alle Angaben im Fragebogen mit der expliziten Einschränkung „frei aus dem Gedächtnis gemacht“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-105

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Finger, Otto
* 12.11.1907 Eisenberg (Thür.), gest. 1.7.1986 Siegen, Siegen (1951-1967), Olpe (1967ff.), Dr. med., Arzt (Neurologe), NSDAP (1933-1945; Nr. 1.468.579), Mitarbeiter des Rassenpolitischen Amts der NSDAP in Gießen (1934ff.), NSFK, NSDÄB (1935-1945), Assistenzarzt am Institut für Erb- und Rassenpflege Gießen unter Prof. Dr. H. W. Kranz, rassen- und erbhygieni­sche Veröffentlichungen zu „Asozialen“ und „Zigeu­nern“, Medizinalrat in Nürnberg; nach NS-Ende niedergelassener Facharzt für Neurologie und Psychiatrie in Siegen (1952-1967) und in Olpe (1967ff.), L. der Beleg­abt. im Städtisches Krankenhaus Siegen (1952-1967), Vors. Ärztlicher Verein des Kreises Siegen (1953-1967)

Entn.: IV o. VSp. (1948) in Gelsenkirchen

Selbstaussagen:
„Es geht nicht an, daß Arbeitsscheu und gemeinschaftswidriges Verhalten dadurch staatlich sanktioniert werden, daß der völkisch Untaugliche für seine Untauglichkeit mit der Fürsorge des Staates belohnt wird. … Und es geht nicht an, daß man eine unbegreifliche Milde übt gegenüber einem artfremden Parasitenvolk, das sich zu allen Zeiten als lästig und schädlich erwiesen hat. … vor hundert Jahren lebten zwei Halbzigeunerpaare; … man ließ sie unbehelligt. Wenige Menschenalter später präsentieren ein paar hundert Asoziale und Verbrecher, Mörder, Räuber, Totschläger, Diebe, Betrüger, Bettler, Landstreicher, Dirnen, Säufer, Schmarotzer und Vagabunden dem Staate die Rechnung für seine Milde! … die gegenwärtig geltenden gesetzlichen Bestimmungen werden als nicht ausreichend für eine Eindämmung der auch weiterhin drohenden starken Ausbreitung asozialer Vagantensippen betrachtet, wobei die wirksamste Maßnahme in dieser Richtung in einer erweiterten Anwendung der Sicherungsverwahrung oder einer ähnlichen Form der Asylierung auf anlagemäßige und damit unverbesserliche Asoziale erblickt wird.“ (1937)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.039-F-764; StASi, unverzeichn. Bestand Ärzteverein; Böhles, 209f.; Chroust, 209; Hohmann; 100 Jahre Ärzteverein; Stähler, 90 Jahre
Abb.: ebenda

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Fischbach, Albert
* 29.7.1908 Eisern, ev.-ref., Kreisinsp., VS-Lehrer, NSDAP (1837-1945; Nr. 4.118.818), NSLB (1933ff.), Förderndes Mitgl. der SS (1933ff.), F. Evangelisches Jungvolk

Entn.: „tragbar“, V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 32-327

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Fischbach, Alfred
* 17.9.1898 Oberschelden, Eiserfeld, ev.-ref., VS-Lehrer, NSDAP (1837-1945; Nr. 4.118.818), NSLB (1933ff.)

Entn.: „tragbar“, V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 33-258

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Fischbach, Wilhelm
* 6.10.1890 Marienborn, Kaan-Marienborn, ev., Austr., Sägemüller, (Mit-)inhaber der Karl Fischbach KG, NSDAP (1931-1945; Nr. 267.218), „Alter Parteigenosse“, Bl. (1939ff.), RKB, DC (1943-1945), KVK II o. Schw. (1944)

Entn.: „nicht tragbar“ (1946), IV o. VSp. (1947), Selbstaussagen: Opfer „einer geschickten Propaganda“, größere Zusammenhänge seien für ihn aufgrund eines „engen Blickpunkts“ nicht erkennbar gewesen

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG 20-17

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Fischbach II, Wilhelm
Oberschelden, Rentner, EVD (bis 1933), Bezirksausschuß Siegerland Volksbegehren gegen „Young-Plan und Kriegsschuldlüge“ (1929)

SZ, 28.8.1929, 3.3.1933

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Fischer, August Berthold
* 26.9.1896 Fredeburg, Gosenbach, ev.-ref., VS-Lehrer, NSDAP, SA (1934ff.), Schf (1939), NSLB (1933ff.), KVK m. Schw. (1944)

Entn.: IV/tragbar (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 33-149; PS Ulrich Opfermann, NL Ludwig Popp

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Fischer, Franz
* 9.3.1882 Gotha, Saßmannshausen, ev., ggl., Dr., fürstlicher Forstmstr. (1920-1945), DNVP (bis1933), NSDAP (1933ff.), SA (1933ff.), Otrf, Deutsche Jägerschaft (1933ff.)

Entn.: „removal“ (1947), V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-342

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Fischer, Friedrich („Fritz“)
* 23.7.1905 Remscheid, Laasphe, ev., kaufm. Angest., Prokurist, Fa. Ludwig Koch & Sohn, Laasphe, NSDAP (1933-1945), Bl. (ca. 1934ff.), Amtsl. (1938), KdF-Wart

Entn.: IV o. VSp. (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-451; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 55, 56

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Fischer, Fritz
* 7.11.1869, Siegen, gest. 13.6.1967, Siegen, Siegen, Unternehmer, DVP (1924), Vors. Bund der Kalkwer­ke an Lenne und Dill, Deutscher Reichskriegerbund „Kyffhäuser“/NS-Reichskriegerbund „Kyffhäuser“, Vors. Kameradschaft Siegen (1923-1953), Ehrenvors., Vors. Kreisverband der Kriegervereine (1934ff.), Deutsche Kolonialgesellschaft, Vors. Abt. Siegen (1931/32), Vereinigung vaterländischer Verbände, Vors. Festausschuß (1925), DRK-Ehrenzeichen 1. Kl. u. a., Aufruf zur Wahl des Stahlhelm-Kandidaten Duesterberg zum Reichspräsidenten (1932)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; EB 1931/32; SNZ, 16.3.1936; SZ, 16.1.1925, 9.3.1932, 7.11.1959; V, 26.4.1924; Irle 1974, 89

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Fischer, Georg
* 2.10.1899 Aue, Wingershausen, ev., VS-Lehrer, NSDAP 1933-1945), Og.amtsl., SA (1933ff.), Rf, NSLB (1933-1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus dem Schuldienst entlassen

Entn.: keine Wiedereinst. (undat.), „keine Bedenken“ (IV o. VSp. (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-452

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Fischer, Gerhard
* 12.11.1922 Wildbach (Kr. Zwickau), Berleburg, gest. nach 2001, Waffen-SS (1940ff.), Oschf

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; Schweisfurth, 25ff.

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Fischer, Heinz
* 27.10.1908 Siegen, gest. 29.3.1945 bei Legden (Westf.), Dr. phil., Gymnasiallehrer, StR (1939ff.), NSDAP (1933ff.; Nr. 4.255.824 [Eintrittsjahr und Nr. passen nicht zusammen]), SA (1933ff.), NSLB, Assistent am Museum des Siegerlandes, Heimatautor, u. a. für die Siegerländer National-Zeitung der NSDAP

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 43-39; SHK 1952; Irle 1974, 89¸Vitt, passim; Abb.: SHK 1952

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Fischer, Hermann
* 30.8.1897 Richstein, Berleburg, Stadt­in­sp., nach Machtübergabe leitender Bürobeamter der Stadtverwaltung Berleburg, Vertreter, NSDAP (1933ff.; Nr. 5.302.025 [Eintrittsjahr und Nr. passen nicht zusammen]), SA (1933ff.), Rf, Teilnehmer der Konferenz zur Selektion Berleburger „Zigeunermischlinge“ nach Auschwitz (8.3.1943); nach NS-Ende zunächst als Stadtinsp. wiedereingestellt, dann nach Beschwerden „hier seßhafter zigeunerischer Personen“ (so F.) und gegen die Stimme des RP Fritz Fries (SPD) von MilReg als ns-belastet aus ÖD entlassen, wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit im „Berleburger Zi­geunerprozeß“ (NSG-Verfahren) verurteilt (1949), vorzeitig ent­las­sen (1951)

Entn.: „keine Wiedereinstellung“, da „in die Zigeuneraktion verwickelt“ (1946), „untragbar“ (1947), „In den Tagen, als die Kinder hier untersucht wurden, sagte mir eine Frau Hees, ihre Kinder seien untersucht worden. Ein Herr habe ihr gesagt, ihre Kinder seien zu schade zum Vernichten. … Zu der Zeit ging damals schon das Gerücht, daß gewisse Leute beseitigt werden.“, „Am 9.3.43 kam Fischer morgens mit einigen Herren in meine Wohnung und holte meine Kinder. Ich habe ihm damals gesagt, er sollte mir von meinen Kindern wenigstens das Mädchen lassen. Fischer äußerte sich aber, das ginge nicht, … Mein Mann ist ihm dann nachgelaufen und [hat] ihm gesagt, wir wollten mit unseren Kindern, worauf er erwiderte, wir kämen bei dem nächsten Transport an die Reihe. Von meiner Frau waren insgesamt 13 Personen weg, von denen nur 1 Enkelkind zurückgekommen ist.“, „Anfang März 1943, als die Möbel geholt wurden, hat Fischer gesagt, die Leute kämen nie wieder.“ (jeweils 1947), III mit zwei Jahren Ausschluß aus allen leitenden Funktionen, Pensionsverlust (1950), „williges Werkzeug der NSDAP“, Zeugendarstellungen von F. „als hilfbereitem Nazigegner“ könnten „unmöglich zutreffen“, aber auch Entlastungserklärung durch Sprecher der SPD: F. sei politisch indifferent, allseits hilfsbereit, die Stelle sei für ihn freizuhalten, während die „Zigeuner“ frech und faul seien, „Wut und Haß“ zu ihren überspannten Forderungen führten (1950), Selbstaussage: „dauernd Differenzen“ mit der Partei,“Aus Überzeugung habe ich der Sache nicht angehört.“, habe der SA nicht ausweichen können und in die Partei automatisch durch die SA (1946), sei „stets ein Gegner der NSDAP und der Verbringung der Zigeuner von Berleburg in ein KZ gewesen“, habe versucht, Deportation in „Arbeitslager“ wie Wilhelm Blecher in Laasphe zu verhindern, Belege dafür leider in seiner Abwesenheit vernichtet, Opfer von Rache und Lügen „zigeunerischer Personen“

Selbstaussagen:
„Verschwörung gewisser verbitterter Menschen …, die nun glauben, für die Folgen der jahrelangen verderblichen Nazipolitik und die ihnen dadurch zugefügten persönlichen Einschränkungen [134 Deportierte, die meisten Kinder, acht Überlebende] einen Bürobeamten, der selbst auf die Dinge keinerlei Einfluß haben konnte, um seine Existenz, ja dazu noch um sein bitter erspartes Vermögen zu bringen. Ob das gerecht und gewissenhaft denkende Menschen billigen werden, kann ich nicht annehmen!“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-10.245, NW 1.127-115; BAB, Best. 3.100 (NSDAP-Zentralkartei); LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 31-39

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Fischer, Oswald
Siegen, NSDAP, L. der Sektion Kaan-Marienborn der Og. Siegen (bis 1932), „Alter Parteigenosse“

SNZ, 7.9.1935, 8.11.1937

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Fissmer, Alfred
* 17.4.1878 Hohenlimburg, gest. 15.12.1966 Siegen, Siegen, Jurist, BM Siegen (1919-1923), OB (1923-1945), Vorst. Westfälischer, Preußischer, Deutscher Städtetag, ohne engere Parteibindung stets an der Seite des völkisch-nationalistischen Lagers (Selbstbezeichnung: „vaterländisches Lager“) von DNVP, NSDAP, Kriegervereinen, Antisemitischem Schutz- und Trutzbund (Selbstbezeichnung: „Siegerländer Hakenkreuzer“), Bismarckjugend usw., daher wiederholt Konflikte mit Oberbehörden wegen städtischer Toleranz für antirepublikanische Aktivitäten (so 1924 wegen Unterstützung der zunächst als verfassungsfeindlich verbotenen Großveranstaltung „Deutscher Tag“ mit führenden Beiträgen aus der verbotenen NSDAP), nie an der Seite von DDP, SPD, KPD oder des Zentrums in deren Kampf gegen die vereinte Rechte, daher deren gemeinsamer Protest gegen parteiliche und verfassungsfeindliche Politik und Praktiken des OB (1927), schon vor 1933 verbotswidrige Beschäftigung von stadtbekannten Vertretern der äußersten Völkischen im städtischen öffentlichen Dienst (z. B. Wilhelm Langenbach, Deutschvölkische Freiheitsbewegung, Albert Link, NSDAP, Theo Steinbrück, NSDAP) und zugleich Entlassung Linker (Willi Kollmann 1932 nach dessen Wechsel von der SPD zur KPD), F. zur Machtübernahme (1933): „Heute weht in [dem Regierungsbezirk] Arnsberg ein anderer Wind.“, umgehend Antrag auf Aufnahme in die NSDAP, Widerstand der Grundorganisation gegen den Antrag und Befürwortung durch Gauleitung (1933; vgl. Erich Moning), mit Ablauf der Aufnahmesperre (1937) erneutes Aufnahmegesuch, diesmal erfolgreich (Nr. 5.889.595), Förderndes Mitgl. der SS (1933ff.), BNSDJ/NSRB, F. ignoriert als Polizeichef Bitte des katholischen Pfarrers Wilhelm Ochse, gegen schwere Misshandlungen (Erich Schutz) von NS-Gegnern durch SA und SS (1933) vorzugehen, bedroht den von HJ öffentlich beschimpften und denunzierten Pfarrer wegen „Verächtlichmachung der [NS-]Bewegung“ (1934) (s. u.) mit der Möglichkeit einer Anzeige nach dem „Heimtückegesetz“, mit F. früher lokaler Einstieg in die Vorbereitung des Weltkriegs: Garnisonsstadt Siegen mit Artillerie- und Infanteriekasernen (1934), Versorgungsdepot der Wehrmacht, Standortlazarett, am Tag vor der Synagogenbrandstiftung in Siegen (10.11.1938) und vor der allgemeinen Festnahme jüdischer Männer im Deutschen Reich als lokaler Alleingang Festnahmeaktion in Siegen unter F. als Chef der Polizei, nach der Brandstiftung Erwerb des Grundstücks für RM 5.500 durch die Stadt „als eine wertvolle Ergänzung unseres Besitzes“ (Fissmer), auch darauf dann Bunkerbau, angeklagt wegen Verantwortung für Schwarzwarengeschäfte, missglückter Suizidversuch, kurzzeitig beurlaubt (1942), Berufung in Gauführungsstab, L. des Kreisamts für den totalen Kriegseinsatz, Aufsichtsrat der Elektrizitätswerke Siegerland GmbH, der Siegener Kreisbahn, der Westfälischen Ferngas AG (Dortmund), Verwaltungsrat des Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerks AG (Essen), auf besonderen Vorschlag von Göring KVK II m. Schw. (1944), KVK I m. Schw. (undat.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet zur Entlassung vorgesehen, aber durch Intervention seines Nachfolgers Fritz Fries (SPD) mit voller Pension in Ruhestand entlassen (Legende: „aus gesundheitlichen Rücksichten“ bzw. „auf eigenen Wunsch“), höchste Wertschätzung durch Fries („aufrechte Haltung“, „grundehrliche Natur“) und Entlastung bis zur uneingeschränkten Übertreibung („OB Fißmer haßte die Nazis wie die Pest“), nach Fries („wenn ich eine vertrauliche Unterrredung mit ihm hatte)“, habe F. „immer die Tarnung“ betont, 1946 Zeugnis von F. zugunsten von Fries nach Vorwürfen gegen diesen, ein Nazi-Zuträger und Beihelfer gewesen zu sein, darin die Feststellung, „bei mir [= F.] wurden alle Neuigkeiten abgeladen, genau wie alle Zwistigkeiten unter den Parteimitgliedern“, Entn.-Ausschuss in scharfem Kontrast zu Fries zur Entlassung: „untragbar“ (s. u.), F. „[war auch] für die Mil. Regierung nicht mehr tragbar.“; überdurchschnittlich viele Entlastungserklärungen F.s für deutschnationale Wegbereiter des NS-Regimes und eingeschriebene Nationalsozialisten wie Hans Buch, Heinrich Dönges, Rudolf Gädeke, Emil Haase, Walter Heringlake, Ottomar Jüngst, Franz Koberzin, Albert Köhler, Ernst Krause, Claus Kühne, Wilhelm Neuhard, Albert Schnutz, Albert Steinmetz, Eintritt in die CDU, Sekretär, dann Vors. Rotary-Club, Mitgl. Aufsichtsrat H. A. Waldrich KG, Aufkommen der Legende, auf F. sei lebensrettender Bunkerbau zurückzuführen (F. habe in seiner Rolle als lokaler Luftschutzleiter, so der oben genannte Wilhelm Langenbach nach dem NS-Ende, „die Zeichen der Zeit rechtzeitig verstanden“ [1954]), tatsächlich: reichsweites „Führer-Sofortprogramm“ (1940) und andere Anordnungen von Hitler, Göring und Todt, verschiedene öffentliche Ehrungen von F.: Ehrenbürger Siegen (1953), „Adolf-Fißmer-Straße“, von Militärregierung wegen NS-Belastung verboten, begründeter Widerspruch auch durch den vormaligen Stadtinspektor Friedrich Vetter, später „Fißmer-Eiche“ in stadtnahem Waldgebiet und zentraler Platz der Oberstadt von Siegen als „Alfred-Fissmer-Anlage“, dieser immer wieder in der Diskussion um Neubenennung angesichts von F.s NS-Belastung (zuletzt 2018, 2020)

Entn.: Falschangaben und Auslassungen im Fragebogen (nichts zum NSDAP-Aufnahmeantrag 1933 und zur Fördermitgliedschaft in der SS, zu Gauführungsstab, L. Kreisamt für den totalen Kriegseinsatz u. a.), Unterausschuss (undat.): „F. (ist) aber untragbar für die weitere Funktion als Oberbürgermeister, muss … auch genau so behandelt werden wie der kleinste Beamte, der seiner Pension verlustig geht, wenn er von der Spruchkammer entnazifiziert wird. F. versucht, … seine Funktionen im Gauführungsstab und als Leiter für den totalen Kriegseinsatz zu bagatellisieren und versteckt sich hinter Befehlen von höheren Amtsstellen. Dasselbe machen alle Nürnberger Angeklagten auch. Die Ausführung dieser Befehle hat aber für sehr viele schwerwiegende Folgen gehabt … Fest steht jedenfalls, dass Fissmer … vom ersten Tag des dritten Reiches das volle Vertrauen der Naziführung besass und dieses Vertrauen durch Wiederinamtsetzung Fissmers nach seinem verunglückten Selbstmordversuch durch Gauleiter Hoffmann erneut bestätigt wurde.“, kein Widerspruch von F. „als oberster Polizeichef“ gegen die Folterpraxis im Braunen Haus, „williger Sklave der Nazis“, trotz „persönlicher Konflikte“ mit einzelnen Nazis kein nur nominelles Mitglied, „Entlassung ist daher gemäss § 10 Ziffer 68 der Verordnung 24 zwangsläufig“, Verdacht des Ausschusses gegen F., vormals höchstrangiger städtischer Verwaltungsjurist, der Falschangabe im Fragebogen, Ergebnis: IV (undat.), damit drohender Pensionsverlust, F. quittiert Entscheidung provokativ „Mit deutschem Gruß“, der Umschreibung für „Heil Hitler“, unter seiner Widerspruchserklärung, Revisionsverfahren und danach V (1947), also „entlastet“ und volle Pension, bagatellisierende und unzutreffende Darstellungen im neuen F. wohlwollenden Ausschuss, Ausschussvors. Julius Hense: Es habe von Seiten F.s ein „langer Widerstand gegen den Parteieintritt“ bestanden, das sei „allgemein bekannt“, „Das, was man bei ihm vielleicht Militarismus nennen könnte, ist begründet in der bei diesen Leuten üblichen alldeutschen Erziehung“. Eine solche Haltung „braucht nicht unbedingt negativ zu sein.“ (1947), provokative F.-Erklärung im Entn.-Verfahren, er sei mit dem Parteimitglied, SA-Obersturmbannführer und Industriellen Oskar Waldrich „befreundet“;
Selbstaussage: „Mein Leben und meine Tätigkeit liegen wie ein offenes Buch vor aller Welt. Ich habe ohne Rücksicht auf das jeweils herrschende System Dienst am Volke, Dienst am Staate als ein sittliches und heiliges Gebot betrachtet.“ (10.7.1946)

Im Keller des Braunen Hauses der Siegerländer NSDAP kam es im Frühjahr und Frühsommer 1933 zu schweren Gewalthandlungen (NSG) an vor allem linken NS-Gegnern durch SA- und SS-Mitglieder. Pfarrer Wilhelm Ochse schrieb F. u. a.: „Auf meinen Anruf bei der Polizeiverwaltung heute … antwortete man mir, dass nichts von derartigen Vorgängen bekannt sei. Wie aber oben erwähnt, reden schon Kinder über diese Dinge. …“ Brief blieb unbeantwortet.

„Es wäre müßig, an dieser Stelle all die Etappen aufzuzeichnen, die Siegen zur Blüte geführt haben. Wir wollen uns darauf beschränken, hier kurz anzugeben, dass es dem Oberbürgermeister in engster Zusammenarbeit mit den maßgeblichen Stellen der Bewegung gelungen ist, Siegen im Jahre 1933 zum Sitz eines Landgerichts zu machen und im Jahre 1935 zur Garnison zu erheben.“ (SNZ, 1938)

Lothar Irle, die Siegener Zeitung zitierend: „volkstümlichster Bürger Siegens“; in der Erlebnisgeneration bekannt für leutselige Auftritte in der Öffentlichkeit und im Rat der Stadt

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-1.055; ebenda, NW 1.110-1.918 (Friedrich Vetter); ebenda, NW 1.110-1.462 (Oskar Waldrich); ebenda, RWN 110-2; BAB, Best. 3.100 (NSDAP-Zentralkartei); StASi, D 118, D 524-7; SNZ, 16.4.1938; SZ, 22.5.1942, 18.8.1944; DGB, Region Südwestfalen (Hrsg.), Siegen unterm Hakenkreuz, 10, 20, 34ff., 38; Dietermann 1998; Irle 1974, 89; Kott, 258; Langenbach 1954, 71; Lilla, 149; Opfermann 2009 a, 51, 67; Pfau 2005, S. 138f., 176; Schilde, 103; Stockhorst, 137; Wagener, 41f., 153; Zabel, 135-137
Abb.: Opfermann 2009 a, 111

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Flebbe, Ludwig
* 15.7.1896 Grasdorf b. Hannover, Siegen, Dortmund, ev.-luth., Schutzpolizist, Hauptwachtmstr., Verband Preußischer Polizeibeamter (Schraderverband) (bis 1933), angeblich außer NSV (ab 1940) keine NS-Mitgliedschaften, „Osteinsatz“ (1939), KVK

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.097 Polizei-551; StASi, D 86

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Flender, …
Ferndorf, VS-Lehrer, NSDAP, Schull. in Ferndorf

SNZ, 23.11.1933

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Flender, Alfred
* 8.2.1903 Dreis-Tiefenbach, Siegen (1931-1937), Iserlohn (1937-1944), Prag (1944-1945), ev., Verwaltungsangest., Regierungsinsp., Arbeitsamt Siegen (1931-1937), EVD (bis 1933), DHV, NSDAP (1937ff.)

Entn.: V (1947), „nominelles Mitglied“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.043-355

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Flender, Alfred
* 6.10.1904 Weidenau, Weidenau, ggl., Arbeiter, NSDAP (1928ff.; Nr. 85.286), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, Ogl. Weidenau (mind. 1931-1933), Kreis- und Gauredner (1930-1943), SA (1928ff.), Hstf (1937), „weltanschaulicher Referent“ im Stab der SA-Gruppe Westfalen (1934-1935), zumindest Waffen-SS (1944ff.), Uschf, NSV, Abt.l. in Gauamtsl. (1936-1943), VK der NSDAP in Silber und Gold; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1947)

Entn.: IV m. VSp. (1948), o. VSp. (1948), Selbstaussagen: „als Idealist und Arbeiter in dem Glauben aktiv gewirkt, daß mit Hilfe der NSDAP eine soziale Revolution und damit eine Umwandlung der Gesellschaftsform in Deutschland herbeigeführt würde. Um den Kapitalismus zu brechen, war ich revolutionärer Sozialist.“, „schon von 38-43 ein innerer Feind Hitlers“, Entlastungserklärung von RP Fritz Fries (SPD), dem er sich – so F. offenbart habe

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-3.341, NW 1.127-1.349; SNZ, 16.6.1934; Helmes, 32, 135f.

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Flender, Alwine * Mauden
gest. 12.10.1934, Niederschelden, NSDAP, „Alte Parteigenossin“, Mitbegründerin NS-Frauenschaft

Jarchow

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Flender, Erich
Alchen; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert, Kontensperre (1945)

PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Flender, Erich
* 3.3.1909 Siegen, Siegen, ev., Montageschlosser, Heizer, Reichsbahn (1934-1938), Maschinenschlosser bei Dango & Dienenthal KG, NSDAP (1932-1945), „Alter Parteigenosse“, Allgemeine SS (1932-1945), Schf (1939ff.), KVK II; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1947), wiedereingestellt (1948)

Entn.: in umfassender Übernahme der Selbstaussagen IV o. VSp. (1948), „Lediglich aus Interesse war ich in der SS.“, „Politisch habe ich mich nie betätigt.“, habe die Synagogenbrandstiftung „verurteilt [und sei] offen gegen solche Vorkommnisse vorgegangen“ (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-2.902

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Flender, Fritz
* 10.10.1911 Bottenberg, Bottenberg, ev.-ref., Freie evangelische Gemeinschaft, kaufm. Angest. (bis 1931), Wachmann im „Siegener Heimschutz“, Verwaltungsangest., LRA (1938-1942), Ev. Gemischter Chor, NSDAP (1933ff.), Allgemeine SS (1934ff.), Uschf (1939)

Entn.: „tragbar“, NSDAP nur aus „politischer Unerfahrenheit und bürgerlicher Vertroddellung“ (Selbstaussage, 21.9.1948), sein Ausschluss wegen Beitragspassivität sei beantragt worden, habe ihm irgendwann per Brief seine Frau mitgeteilt, Entn.-Ausschuss: „Ausschluss“ (8.7.1948), IV o. VSp. (1948), V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.439, NW 1.127-1.603

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Flender, Fritz
* 31.10.1912 Weidenau, gest. 10.5.1942 „in Russland“, Weidenau, ev., selbst. Schreiner, Weidenau, FAD (1932-1934), NSDAP (1933ff.), Allgemeine SS (1933ff.), Uschf (1939), Waffen-SS (1939ff.)

Entn.: IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 20-51, NW 1.111 BG. 42-1.296 (Günther Hruby)

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Flender, Heinrich
* 6.3.1881 Klafeld-Geisweid, Dahlbruch, ev., Dipl.-Ing., SIEMAG Dahlbruch (1929ff.), Verein Deutscher Eisenhüttenleute, NSDAP (1933-1945), DAF, Betriebsberufswalter (1943)

Entn.: „no objection“ (undat.), IV m. VSp. (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 6-137

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Flender, Paul
* 17.2.1888 Klafeld, Kreuztal (1919ff.), ev., Dr. med., niedergelassener Arzt (1919ff.), Lagerarzt für mehrere Kgf.-Lager, NSDAP (1933-1945; Nr. 1.395.415), SA (1933-1945), Stf, NSDÄB (1933-1945), Deutsche Jägerschaft (1933-1945)

Entn.: IV m. VSp. (1947), , „ihm unterstanden während des Krieges ca. 3.000 Fremdarbeiter“ (1947), V (1948), „tragbar“, „zwar frühe Fühlung mit der Bewegung …, aber aus ideellen Gründen, (blieb) schon 1933/34 jeder Veransataltung fern“ (vgl. mit Selbstaussage), Widerstand: „offen und furchtlos den Nazimethoden entgegengewirkt“, zwar sei er „Polizeiarzt“ und „als Arzt zur Behandlung“ von NS-Opfern (nennt Karl Dornseifer, Erich Steuhl, Erich Vormhals) „zugezogen“ gewesen, jedoch „in Opposition“, Selbstaussagen: er sei nur begrenzt auskunftsfähig, da „ich seit 1935 an keiner Parteiversammlung mehr teilgenommen habe, auch meine Unterlagen verbrannt habe“, Entlastungserklärung von OB Siegen (1945), OKD Kr. Siegen (1946) und Ausschussmitgl. Otto Schwarz (SPD) und NS-Verfolgten

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-3, NW 1.037 B VI-2.278

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Flender, Paul
* 16.12.1897 Niederschelden, Niederschelden, Austritt „glaubenslos“, Mechaniker, RAW Siegen (1933ff.), Werkzeugschleifer, Aufseher RAW-Zwangsarbeitslager ( 1937-1945), NSDAP (1925/26ff.; Falschangaben: „1929“ und „Nr. 150.663“, die erst nach 1929 vergeben wurde), „Alter Kämpfer“/ Ehrenzeichen „Alte Garde“, Mitbegründer Og. Niederschelden, Bl. (bis 1941), SA (1930ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus ÖD entlassen (1945)

Entn.: weigert sich zunächst, Fragebogen auszufüllen, „untragbar“, „fanatischer Nationalsozialist“, „(er) will … bereits 1926 Mitbegründer der Ortsgruppe der NSDAP Niederschelden gewesen sein und will sich an Schlägereien mit Kommunisten und Reichsbannerleuten beteiligt haben“ (1947), III b (1947), IV o. VSp. (1947, 1948, 1949), „Die von Flender erwähnte Schlägerei zwischen Siegen und Eiserfeld hat tatsächlich kurz vor 1933 nach einer Versammlung des jetzigen Wirtschaftsministers Nölting stattgefunden. Die Reichsbanner-Mitglieder, bei denen auch ich war, hatten damals den Saalschutz gestellt und wurde ihnen auf dem Heimwege von der SA aufgelauert und es kam zu der erwähnten Schlägerei.“ (Heinrich Haas), dagegen: F. im guten Glauben, habe „erkannt, dass die Partei ihn täuschte“, „nur nominelles Mitglied“, „ausserordentlich beliebt“auch bei NS-Gegnern, „keinesfalls Aktivist und Fanatiker“, wiewohl „wegen seiner Parteibeziehungen Beamter geworden“, an keiner Stelle Ausagen zur Rolle des Lageraufsehers, unterschiedliche Selbstaussagen, darunter eindeutige Falschangabe zum Parteibeitritt: „Es stimmt, daß ich 1929 der NSDAP beitrat.“ (so auch im Fragebogen), denn F. verweist in einem Schreiben an eine Parteistelle in den NS-Jahren darauf, „das ich seid 1926 Mitglied der N. S. D. A. P. bin [so!]“ (undat.), „ganz passiv und eigentlich zweifelhaft [so!]“, Widerruf der Selbstaussage, bei einer Schlägerei mit Kommunisten (1932) erheblich verletzt worden zu sein

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-791, NW 1.037 B VI-6.240, NW 1.000-19.888 (Eugen Fröhlich); SNZ, 16.6.1934
Abb.: SNZ, 17.6.1934

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Flender, Paul
* 24.4.1886 Weidenau, Weidenau, ev., Buchhalter, DVP, DHV, NSDAP (1935ff.), SA (1935ff.), Oschf, DC (1934ff.)

Entn.: IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-1.085

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Flender, Robert
* 2.2.1873 Dahlbruch, Dahlbruch, ev.-ref., Haubergsvorsteher, Landwirt, DNVP (mind. 1921-1929), EVD (bis 1933), Bürgerliste A. Keppel ohne Müsen (1933), Krt. Kr. Siegen (1930), NSDAP (1933-1945), Deutscher Reichskriegerbund „Kyffhäuser“/NS-Reichskriegerbund „Kyffhäuser“

Entn.: V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-378; SZ, 14.2.1921, 6.11.1929, 22.1.1931, 3., 13.3.1933

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Flender, Rudolf
Siegen, ev.-ref., DNVP (mind. 1921-1930), EVD (1930-1933), Christliche Gewerkschaften, Kartell-Sekr. (1921), Evangelische Arbeitervereine, Geschf. (1929)

SZ, 31.1., 14.2.1921, April 1932, 3.3.1933; V, 7.10.1929

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Flender, Rudolf
* 2.12.1875 Klafeld, Siegen, Industrieller, DNVP (mind. 1924-1930), EVD (1930-1933), StV Siegen (1927-1933), NSDAP (1937ff.; Nr. 5.843.627), Gründer und Mitinh. Westfälische Eisen- und Blechwarenwerke Rudolf Flender KG, Siegen; nach NS-Ende im Vorstand der Deutsch-Niederländischen Handelskammer

BAB, Best. 3.100 (NSDAP-Zentralkartei); V, 26.4.1924; SZ, 3.3.1933; SNZ, 12.12.1938; Irle 1974, 92

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Flick, Friedrich
* 10.7.1883 Ernsdorf, gest. 20.7.1972 Konstanz, Berlin, Düsseldorf (1945ff.), Vetter von Bernhard Weiss und Konrad Kaletsch, Großindustrieller, L. Konzernholding Friedrich Flick KG, Dr. h.c. Dr. ing. E. h., NSDAP (1937ff.; Nr. 5.918.393), Spenden an die NSDAP bereits ab 1932, bis NS-Ende insgesamt ca. 7,65 Millionen RM, eins von zwölf Mitgliedern des 1932 gegründeten sogenannten Keppler-Kreises von Hitler-Werbern und -Beratern aus der Spitze von Allgemein- und Finanzwirtschaft, eins der etwa 40 Mitgl. des aus dem Keppler-Kreis hervorgegangenen Freundeskreises Reichsführer SS (1934 oder 1935ff.), Wehrwirtschaftsf. (1938ff.), Mitgl. Reichsjagdrat (1937ff.), umfangreiche Nutznießerschaft an „Arisierungen“: Teilhabe u. a. Hochofenwerke Lübeck AG (1937), Julius-Petschek-Konzern (1938), Ignaz-Petschek-Konzern (1939) (Petscheks mit u. a. einem Drittel der mitteleuropäischen Braunkohlefelder), Aneignung ausländischer Großbetriebe im Zuge des Krieges: u. a. Rombacher Hüttenwerke (Lothringen), Vereinigte Metallurgische Waggon- und Maschinenfabrik (Lettland), größter Kohleförderer, Stahl- und Rüstungsproduzent im deutschen Herrschaftsbereich (1943), KVK II, I, Generaldir. Mitteldeutsche Stahlwerke, Vors. Aufsichtsrat Anhaltische Kohlenwerke (Halle), Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianhütte (Sulzbach), Essener Steinkohlebergwerke AG (Essen), Harpener Bergbau AG (Dortmund), Mitteldeutsche Stahlwerke (Riesa), Sächsische Gußstahlwerke Döhlen AG (Freital), Werschen-Weißenfelser Braunkohlen AG (Halle), stellv. Vors. Aufsichtsrat Hochofenwerke Lübeck AG (Lübeck-Herrenwyk), Linke-Hofmann Werke AG (Breslau), SIEMAG (Dahlbruch), Aufsichtsrat AEG (Berlin), Allianz, Stuttgarter Verein, Versicherungs-AG (Berlin), Dresdner Bank (Berlin), Dynamit AG (Hamburg), Niederschlesische Bergbau AG (Waldenburg), Rheinische AG für Braunkohlenbergbau und Brikettfabrikationen (Köln), Schering AG (Berlin), Waggon- und Maschinenfabrik (Bautzen), Vereinigte Stahlwerke AG (Düsseldorf) u. a., Mitgl. Präsidium Reichsvereinigung Eisen, Mitgl. Rußlandausschuss der Deutschen Wirtschaft; nach NS-Ende untergetaucht, als Nr. 3 auf der Kilgore-Liste des US-Senats der 42 schuldigsten NS-Industriellen festgenommen (1945), wegen Sklavenarbeit, Verschleppung zur Sklavenarbeit, Ausplünderung der besetzten Gebiete und Teilnahme an Ver­brechen der SS im Nürnberger Fall V („Flick-Prozeß“) zu sieben Jahren Haft ver­urteilt (1947), durch Amnestie vorzeitig ent­las­sen (1950), wiederholt im Mittelpunkt von Spendenskandalen, so vor allem in den 1980er Jahren durch Großspenden an CDU, CSU, FDP und SPD, Eh­­ren­se­na­tor TU Berlin, Gro­ßes BVK mit Stern und Schulterband u. a. m., Eh­ren­bürger Kreuztal (1954), Namensgeber des mit Flick-Spende begründeten Kreuztaler Gymnasiums (1969)

Regionale öffentliche Kritik an der allgemeinen Wertschätzung von Flick trotz seiner Verbrechen und kriminellen Praktiken zunächst allein durch die marginale KPD (1953, 1954), dann langes Schweigen dazu bis 1981 (Theatergruppe des Ev. Gymnasiums: „Siegen: Rubens oder Flick?“), seither immer wieder neu die öffentliche Problematisierung von F. am Fall der Namensgebung für das „Friedrich-Flick-Gymnasium“ in Kreuztal durch Bürgerinitiativen, Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und andere mit starker bundesweiter Resonanz (Höhepunkte: 1981, 1988, 1990, 1996, 2008), aber kommunalparlamentarische Niederlagen der Namensgegner, Miteinbezug der Fälle Konrad Kaletsch und Bernhard Weiss in die öffentliche Diskussion, nach nicht ganz drei Jahrzehnten und Wandel der öffentlichen Meinung kommunalparlamentarische Mehrheit für Löschung des Namens (2008), später Ehrung des CDU-BM und Namensgegners Rudolf Biermann mit dem NRW-Landesverdienstorden u. a. auch für dessen Positionierung „in der Debatte um die kontroverse Umbenennung“ (2017)

Entn.: V (1949), Wiederholung der von F. vorgetragenen Rechtfertigungen durch den Entn.-Ausschuss: F. habe den 2. WK „zu verhindern versucht“, Parteimitgliedschaft sei „von untergeordneter Bedeutung“, F. als NS-Gegner, „Für den demokratischen Staat ist Dr. Flick nicht nur tragbar, sondern geradezu ein Erfordernis.“, zahlreiche Entlastungserklärungen, darunter aus Kreuztal mit Unterschriftenliste: „Der Nürnberger Prozeß hat diesem Bewußtsein [F. sei NS-Gegner gewesen] keinen Abbruch getan, da unsere bodenständige Bevölkerung allen mehr oder weniger unter politischen Vorzeichen stehenden Prozessen keine besondere Beobachtung schenkt.“ (5.5.1949); Selbstaussagen: „Über Judenverfolgungen und was sich sonst im KZ. abspielte, haben wir nichts gesehen und erfahren.“, „aktiver Widerstand gegen die Partei“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-1.133; SZ, 8.7.1938; Opfermann 2001, 222; Benz/Graml/Weiß, 543f., 835; Irle 1974, 92; Klee 2003, 155f.; Bücker u. a.; Opfermann 1988; Stockhorst, 138f.; Pressemitteilung der Landesregierung, 18.1.2017

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Fliegner, Erich
* 22.3.1891 Freystadt (Schlesien), gest. 2.4.1971 Siegen, Siegen, Dr. phil., Gymnasiallehrer in Siegen (1919ff.), L. Oberlyzeum in Herne (1944ff.), DVP (1920-1923), Stahlhelm, NSDAP (1933ff.; Nr. 3.284.296), SA (1934ff.), Trf, SS, NSLB, Vorst., VDA (1934ff.), RKB (1944ff.), Deutscher Reichskriegerbund „Kyffhäuser“/NS-Reichskriegerbund „Kyffhäuser“, Verein ehem. Jäger und Schützen, 2. Vors., Deutscher Sängerbund, Vors. Sängergau Siegerland als Kreisverband (1928-1954), Kunstkommission der Stadt Siegen. deren „führender Kopf“ (Hans Toelle) u. a., „der getreue Ekkehard des Siegerländer Kulturlebens überhaupt“ (SZ, 1967), langj. Vors. Kuratorium Unteilbares Deutschland, Ehrenbrief der Stadt Siegen, Wappenteller des Landkreises Siegen, Ehrenring des Deutschen Sängerbundes, nach 1945 zu keinem Zeitpunkt eine Diskussion oder auch nur Erwähnung seiner völkischen Bindungen vor und nach 1933

Entn.: IV o. VSp., dann V

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-2.964; Irle 1974, 92f.; SNZ, 10.12.1938; SZ, 21.3.1967; Toelle, 48f.; www.chorverband-siegerland.de

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Florin, Eduard
* 29.6.1910 Berleburg, gest. 10.7.2003 Siegen, ev., ggl., Volks-, Real- und Handelsschule, Kaufmann im elterlichen Betrieb bis zu dessen Insolvenz, NSDAP (1931-1945; Nr. 415.491), „Alter Parteigenosse“, SS (1932ff.), nach 1933 im Reichsministerium für Ernährung, kurz nach Beginn des Überfalls auf die Sowjetunion 1941 Wechsel vom Schreibtisch in das Einsatzkommando 9 der Sipo unter Dr. Alfred Filbert nach Witebsk (Belarus), EK 9: Massenerschießungen in Grodno, Lida, Molodeczno, Newel, Surash, Wilejka, Wilna, Witebsk, beteiligt an der Organisation des Verhungerns der in einem Lager in Witebsk festgehaltenen jüdischen Bevölkerung, F. Rolle bislang unbekannt, jedoch Gegenstand von Recherchen in Sankt-Peterburg (RF) (2024), F. 1943 in der 16. SS-Panzergrenadier-Division „Reichsführer SS“, deren Einsatz in der Toscana bei Lucca, dort in der Endphase im September 1944 führende Teilnahme an dem Massaker im Kartäuserkloster Farneta: der evangelisch getaufte, nun „gottgläubig“ F. erschleicht sich als angeblicher Katholik das Vertrauen der Klosterführung, die zahlreiche Verfolgte beherbergt und ihm das Tor öffnet, so dass hinter ihm die SS eindringen und mehr als 50 Verfolgte sowie Priester und Mönche niedermetzeln kann, KVK II (1944), 1947 Verfahren in Florenz, Ergebnis unbekannt, 1948 Militärverfahren in La Spezia, ohne seine Teilnahme, Freispruch für Florin, Verstecken der Prozessakten durch italienische Justiz im „Schrank der Schande“ in Rom, nach dessen Entdeckung Neuverfahren 2004, F. inzwischen in Siegen verstorben, aber ohnehin dort als deutscher Staatsangehöriger gegen Auslieferung geschützt; 1946-1947 als chief-clerk im HQ 361 der Britischen Militärbehörde, 1949 unauffälliges Entnazifizierungsverfahren nach „Rückkehr aus Gefangenschaft“, im Entn.-Fragebogen Verdunklung seiner SS-Aktivitäten nach Ort und Zeit, kurzzeitig Hilfsarbeiter, dann „Vertreter“ in Siegen

Entn.: „Mitläufer“, IV o. VSp. (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.091-15.938; zu den Verbrechen des EK 9 im Raum Witebsk: JUNSV, Bd. XVIII, Lfd. Nr. 540; zu den Verbrechen in Farneta u. a.: De Paolis 2023; Istituto Storico della Resistenza e dell’Età Contemporanea in provincia di Lucca; Gazzetta Ufficiale della Repubblica Italiana; BAB, BEST. 3.100 (NSDAP-ZENTRALKARTEI); EB Siegen/Kreis Siegen 1952; PM Ivan Budilov (Sankt-Peterburg, RF)

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Flosdorf, Emil
* 22.8.1910 Siegen, Siegen, Bruder von Karl F., Dr. med., niedergelassener Arzt (1947ff.), NPD, Kreisvors. (1983)
keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; StASi, unverzeichn. Bestand Ärzteverein; SZ, 29.3.1983; Irle 1974, 93

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Flosdorf, Karl
* 21.3.1913 Siegen, Siegen, gest. 25.1.1986 Holler, kath., Bruder von Emil F., Dr. med., Arzt, Marienkrankenhaus Siegen (1938-1939), SA (1933ff.), Deutsche Jägerschaft (1934ff.); nach NS-Ende niedergelassener Arzt in Siegen

Entn.: „tragbar“ (1947), V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-1.234; StASi, unverzeichn. Bestand Ärzteverein; Irle 1974, 93

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Flöttmann, Friedrich
* 12.7.1888 Gütersloh, gest. 7.1.1945 Weidenau, Weidenau, Dr. phil., Gymnasiallehrer, StR, NSDAP (1937ff.), Rassenpolitischer Fachberater Siegen-Stadt und -Land (1935), Kreisbeauftragter des Rassenpolitischen Amtes Siegerland (1935, 1942), als solcher Schulungsarbeit, NSLB (1933ff.), ORS für Jungen in Weidenau (1929-1945)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 43-82; LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.119 (Reinhard Lüster); SNZ, 12.11.1935, ?.12.1942; Der NS-Erzieher, 4 (1936), 268; 75 Jahre Höhere Schule, 257
Abb.: ebenda

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Forschepiepe, Fritz
* 20.12.1905 Siegen, Weidenau, Bad Godesberg, ev., Gymnasiallehrer, StR, Realgymnasium Siegen (1931), Deutsches Kolleg (kath. private Internatsschule, 1938 aufgelöst) sowie Städtische Oberschule für Jungen in Bad Godesberg (1931-1939), Deutscher Philologenverband (1931-1933), NSDAP (1937ff.), Bl. (1938-1939), NSLB (1933ff.), VDA (1935ff.), RKB (1940ff.), Vertrauenslehrer des Deutschen Kollegs; nach NS-Ende Vors. Philologen-Verein, Bezirksgruppe Siegen-Wittgenstein (1956/57)

Entn.: „Reinstatement with a certain time of proof“ (1946), „dismissal“/„not tolerable“ (1947, wie 1946 in Bad Godesberg bzw. in Bonn), V (1948, so Siegen-Olpe-Wittgenstein), „innerlich kein Nationalsozialist“, „Widerstand geleistet“, wiedereingestellt

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.229, NW 1.037 B VI-3.120; EB 1956/57

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Frank, Karl
Siegen, Installateur, Städtische Werke Siegen, Stahlhelm, „Alter Kämpfer“

StASi, D 50; EB 1940

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Frank, Karl
* 18.8.1883 Siegen, Siegen, ev., Schwiegervater von Ernst Heeger, 1949, Verwaltungsangest., Arbeitsamt unter Leitung von Adolf Kirschner (1934-1937), Fa. Martin Hoppmann (1937-1945), NSDAP (1930ff.), „Alter Parteigenosse“, SS (1932ff.), Oschf; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert, Kontensperre (1945)

Entn.: IV o. VSp. (1949), „Idealist, … niemals die anständige Linie verlassen“ (Entn.-Ausschuss, 1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-674, NW 1.127-1.227 (Ernst Heeger); PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Frank, Wilhelm
* 26.12.1894 Weidenau, Weidenau, ev., Vetter von Ernst Schleifenbaum, Jurist, AGR am AG Siegen (1927ff.), NSDAP (1933-1945; Nr. 3.132.177), BNSDJ/NSRB (1933ff.), Ortspressewart (1941ff.), SGV

Entn.: keine Kategorie in der Akte, Entlastungserklärung des RAs Karl Grünewald (mit Angabe von G.: „Ich selbst bin niemals Mitglied der Partei oder ihrer Gliederung gewesen.“)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 40-13; Irle 1974, 94

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Frantz, Karl Albert
* 11.6.1886 Altenkessel (Saar), Bochum, Siegen, Güterloh (1946), kath., Dr. jur., Jurist, Erster Staatsanwalt in Bochum, Oberstaatsanwalt am LG Siegen (1943), NSDAP (1936ff.; Nr. 6.926.994), Förderndes Mitgl. der SS (1935ff.), BNSDJ/NSRB; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet entlassen

Entn.: V (undat.), „Aufgrund seiner hohen Stellung nur unter Druck der Partei beigetreten. Innerlich kein Nationalsozialist.“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.061-762; SZ, 9.8.1943

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Freitag, Walter
* 2.1.1906 Siegen, Siegen, Münster (1937ff.), ev., Austritt (1936), ev. (nach NS-Ende), Verwaltungsangest., Stadtverwaltung Siegen (1933ff.), DHV, NSDAP (1931ff.), „Alter Parteigenosse“, Marine-SA (1932ff.), OStf (1938), SA (1933ff.), KVK II

Entn.: IV o. VSp. (1949), „in dem guten Glauben, … einer guten Sache zu dienen“, „harmloser Pg.“, „anständiger Mensch“, „als kranker Mensch aus Rußland heimgekehrt“, Selbstaussage: „Gegen die Verfolgung der Juden opponierten wir natürlich.“ (11.8.1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-1.321; StASi, D 50; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70

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Freudenberg, Ernst Richard
* 8.1.1906 Göttingen, Dahlbruch, ev., Austritt, ggl., techn. Angest., Reichsbahn, NSDAP (1930ff.; Nr. 241.908), „Alter Parteigenosse“, Allgemeine SS (1933ff.; Nr. 163.849), ausgeschlossen nach Prozess (1937) wegen eines Abtreibungsversuchs, Rf, RKB (1943f.), VDA (1943ff.), Mutter von F. ausweislich der Belege in der Entn.-Akte als „Geisteskranke“ in Hadamar getötet (1941); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1946), Kontensperre (1945), aus Bahndienst entlassen (1946)

Entn.: „tragbar … Entlastung“ (1948), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 29-141; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Freudenberg, Hermann
* 18.4.1891 Dahlbruch, Müsen, Weidenau, ev., Austritt, ggl., VS-Lehrer, Rektor (1941-1945), Augusta-Viktoria-Schule Weidenau, Bund deutscher Esperantolehrer (bis 1933), Lichtbildervorträge u. a. zu „Vererbungslehre und Eugenik, …, Rassenlehre“ (1923ff.), NSDAP (1937-1945), Kreisabschnittswalter (1934ff.), SA (1933/34ff.), NSFK, NSLB, Og.-Amtsl. (1935), RdK/RDF (1934ff.), Heimatautor, Veröffentlichungen in u. a. der Siegerländer National-Zeitung der NSDAP; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen, später erneut im Schuldienst (1956); IV a,b, c (undat.), IV o. VSp. (1948)

Selbstaussagen:
Zu einer Rede des Gaubeauftragten des Rassenpolitischen Amts der NSDAP Dr. Friedrich Jeß in Weidenau zum rassenpolitischen Auftrag der Lehrer: „Wer da nicht zur Entscheidung gedrängt wird – so oder so -, der ist lau und für das Werk unseres Führers verloren – Ballast.“ (1935)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-324, NW 1.127-1.119 (Reinhard Lüster); EB 1935, 1956/57; Der NS-Erzieher 49 (1935), 71; SNZ, 19.11.1938; Vitt, 443

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Freudenberg, Wilhelm
Siegen, Aufseher, Städtische Werke Siegen, Allgemeine SS, Mitbegründer (1931), „Alter Kämpfer“

StASi, D 50; Helmes, 113

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Frevel, Rudolf
* 5.7.1908 Weidenau, Milte b. Warendorf, NSDAP (1930ff.), „Alter Parteigenosse“, Kreisamtsl. (1935), Betriebsobm.

Entn.: III (1949), „Aktivist“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B IV-3.419

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Frey, Kurt
Weidenau, „langjähriger Lagerleiter versch. Kriegsgefangenenkommandos im Siegerland“ (mindestens Weberwerke, Heider & Co., Seelbach & Co., Geisweider Eisenwerke)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-2.277 (Eberhard Nalop)

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Friedrich, Albrecht
* 26.11.1902 Müsse, Aue, ev., Schreiner, Fabrikarbeiter, NSDAP (1937ff., Nr. 3.926.904), stellv. Bl. (1942ff.)

Entn.: V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-2.899, NW 1.118-480 (Paul Friedrich)

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Friedrich, Mathilde
Siegen, Gewerbeoberlehrerin, Jungdo, Großmstr.in Schwesternschaft (1931/32)

EB 1931/32

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Friedrich, Paul
* 30.8.1904 Siegen, gest. 6.9.2003 Bad Berleburg, Siegen, Afholderbach (1933-1938), Erndtebrück, Austritt (1939), VS-Lehrer, Heimatautor mit vor allem ideologischen Beiträgen in der Siegerländer National-Zeitung der NSDAP, NSDAP (1933ff.), L. der Hauptstelle Kultur innerhalb der Kreispropagandaleitung Siegerland („Kreiskulturstellenl.“; mind. 1938-1940), SA (1933ff.), Rf, NSLB, Kreisvorst., Sachbearbeiter für heimatkundliche Fragen, Vors. TuS 1895 Erndtebrück (1929-1933), Ehrenvors. (1970), Schützenverein Afholderbach, Vors. (1936-1938); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen (1945 bis 1948), wiedereingestellt, Grund- und Hauptschule Erndte­brück (1965ff.), Schull., VHS Erndtebrück (1970ff.), L., WHV, Bezirksl.

Entn.: IV a, „Aktivist“, keine Wiedereinstellung (1947)

Selbstaussagen:
„Wo aber der Geist des Ueberwundenen, die Haltung einer Vergangenheit sich noch zeigen, da muß man annehmen, daß Böswilligkeit gegen das Neue oder stupides Verharren die Ursache dazu sind. In beiden Fällen wird man umlernen müssen, um nicht unter die ‚zermalmende Zeit‘ zu kommen. … Unbelehrbar scheinen jene Programmgestalter zu sein, die die sog. ‚Militärhumoresken‘ im Stil der Vorkriegszeit als geeignet für einen Unterhaltungsabend und dergl. ansehen. Wir sehen keinen Scherz darin, wenn ein Soldat in irgendeiner Form auf der Bühne lächerlich gemacht wird … Solche Stücke werden grundsätzlich abzulehnen sein. Daß Dinge des nationalsozialistischen Kampfes, der Bewegung und ihre Symbole nicht auf die ‚Vereinsbühnen‘ gehören, wird wohl allmählich bekannt geworden sein. … Auch die sog. Unterhaltungsmusik bedarf der Aufmerksamkeit der Programmgestalter. Die einstigen jüdischen Schlagerfabrikanten, Verleger und Komponisten hatten sich gerade das umfangreiche und kaum zu überprüfende Gebiet der leichten Unterhaltungsmusik für ihre ‚Wirksamkeit‘ ausgesucht … Wir sind nicht gewillt, nationalsozialistisches Gedankengut, nationalsozialistische Symbole oder Begriffe, Lieder und Märsche durch leichte Schlagermusik in ihren Werten herabwürdigen zu lassen … .“ (SNZ, 15.10.1938)

„Die zukünftige Heimatpflege wird … politische Arbeit zu leisten haben, indem sie die Dorfgemeinschaften als Urzellen der politischen Einheit treu hütet und lebendig hält. Der Heimatpfleger dieser Art ist politischer Soldat. … Die Pflege der Dorfgemeinschaft ist nach nationalsozialistischer Auffassung … eine politische Aufgabe. … Die Erkenntnis von der blutmäßigen Einheit innerhalb der kleinen Gemeinschaften der Dörfer“ werde „das Erlebnis für die größere Bluts- und Schicksalsgemeinschaft übermitteln.“ (SNZ, 20.5.1939)

„Nationalsozialist bin ich gewesen, weil ich aus meiner geschilderten Notlage [nicht eingestellter Junglehrer] heraus an eine soziale Neuordnung unseres Staates geglaubt habe. In meiner Stellungnahme zu Staatsform und zu Staatshandlungen bin ich stets bestimmt worden von der Einwirkung, die aus einer 15jährigen Zugehörigkeit zur Deutschen Turnerschaft resultierte und die den wahrhaft demokratischen Volkstumsgedanken in Aufbau und Arbeit zur Grundlage hat. Ich bin getäuscht worden. … Meine Tätigkeit in meiner damaligen parteilichen Stellung hat sich auf die Förderung des Laienspiels, die Verbreitung des guten Buches, die Pflege heimatkundlichen Gedankenguts in Wort und Schrift, die Gestaltung besinnlicher Stunden der Dichtkunst und Musik sowie auf die Weitergabe von erziehlichen Werten aus deutscher Geschichte, Literatur und Wirtschaftsgeographie … bezogen.“ („Darlegung und Begründung meiner politischen Haltung“, Entn.-Verfahren, 1947)

Schriften:
– Wir kämpfen gegen den Kitsch. Hinweise und Vorschläge zur Programmwahl bei Vereinsveranstaltungen, in: SNZ, 15.10.1938
– Die Dorfgemeinschaft als Urzelle der politischen Einheit,in: SNZ, 20.5.1939

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.091-Lehrer-815, NW 1.118-480; SNZ, 29.1., 20.5., 8.7., 15.10.1938, 19.11.1938; WP/Wst, 18.11.1964; Wst 67 (1979), 156; Wst 91 (2003), 159f.; Vitt, 103, 106

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Fries, Adolf
Wilgersdorf, NSDAP (1933), Gemeindevorst. (1933ff.)

SNZ, 4.7.1933

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Fries, Ernst
Gosenbach, Kaufm., NSDAP (mind. 1933ff.), Ogl. Gosenbach (mind. 1933-1942)

SNZ, 29.1.1938, 15.12.1942; SZ, 3.3.1933; Helmes, 135

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Fries, Friedrich
* 24.9.1908 Niederjeutz (Thionville in Lothringen) , Siegen, ev., Schlosser, NSDAP (1937-1945), Marine-SA (12933ff.), Oschf, Marinebund (bis 1945)

Entn.: IV o. VSp, unpolitischer Mensch, „nominelles Mitglied“

SNZ, 29.1.1938, 15.12.1942; SZ, 3.3.1933; Helmes, 135

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Fries, Carl Friedrich („Fritz“)
* 8.3.1887 Siegen, gest. 25.5.1967 Garmisch-Partenkirchen, Siegen, Schlosser, Werkmstr., nach 1933 Inh. Fa. Fritz Fries, Installationsgeschäft, Bauklempnerei und Zentralheizungen, Siegen, Heilsarmee (F.: seine „Vorschule des Sozialismus“), Bund religiöser Sozialisten, SPD (1916ff.), Unterbezirkssekr. (bis 1933), Geschf. Deutscher Werkmeisterverband Bez. Südwestfalen (1919-1924), Reichsbanner, Krl. (1924), Eiserne Front, Vors. (1932), Vors. Arbeiter- und Soldatenrat Siegen (1918), Mitgl. der verfassunggebenden Preuß. Landesversammlung (1919-1920), MdL (1921-1932), StV Siegen (1919-1924, 1925-1933), nach Machtübergabe kurzzeitig in Siegburg inhaftiert und nach Intervention durch den aus Siegen stammenden Gauinsp. Walter Heringlake und OB Alfred Fissmer, der gerade sein Eintrittsgesuch in die Partei abgegeben hatte, wieder entlassen (1933), Gründung eines Handwerksunternehmens, Ausbildungsberechtigung für F.s Firma durch Unterstützung von Johannes Bedenbender und Walter Heringlake, Berufung zum Bunkerbeauftragten der Stadt Siegen (1944-1945) und Wahrnehmung des kommunalen Auftrags durch F.s Firma, nichtbetroffen von der umfangreichen Festnahmewelle von regionalen Politikern der Weimarer Jahre nach dem Putschversuch des 20.7.1944 nach eigener Aussage aufgrund entlastender Beurteilungen der Alten Parteigenossen Fritz Falk, Walter Neuser und Wilhelm Tiefenbach sowie des NSDAP-OB Alfred Fissmer; nach NS-Ende OB Siegen (1945), LR Kr. Siegen (1945), RP Arnsberg (1945-1949), BVK I („Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“), Laudatio von Bernhard Weiss, Präsident der IHK (1957), Unterstützer seines OB-Vorgängers Fissmer (stets „aufrechte Haltung“, „grundehrliche Natur“) im Entlassungskonflikt mit der Militärregierung, Unterstützung des wegen Beteiligung an der Deportation der Berleburger Sinti-Nachfahren nach Auschwitz verurteilten und aus der Berleburger Stadtverwaltung entlassenen Hermann Fischer (1946), dem er Zugang zu anderen Stellen im öffentlichen Dienst eröffnete; siehe auch Wilhelm Bültmann und Hans Zezulak, die ihm ebenfalls vertrauten, in zahlreichen Entnazifizierungsverfahren als RP Entlastungserklärungen, nicht wenige davon für Alte Parteigenossen, regionale Prominenz der NSDAP oder sonstwie NS-Belastete, u. a. für Fritz Falk, Alfred Flender, Walter Heringlake (bei dem er sich nach einer Einladung zum abendlichen Essen, habe „aussprechen“ können und den er 1949 ungeachtet seiner Arisierungsaktivitäten als „entlastet“ betrachtete; Rede am 14.4.1946: „Walter Heringake mag geschäftlich gewesen sein, wie er will, …“), Gustav Klocke, Albert Knauth, Franz Kraft, Walter Kühn, Claus Kühne, Josef Lorsbach, Karl Meckel, Karl Pöppel, Hermann Pfeifer, Wilhelm Schlitt, Richard Schneider, Heinrich Stolz, Artur Vetter, Hermann Vogt, Justus Weihe, Bernhard Weiss

Selbstaussagen:
Zur Machtübernahme durch die NSDAP und ihre deutschnationalen Bündnispartner in der StV-Sitzung am 31.3.1933 laut Siegener Zeitung:
„Eine ähnliche, versöhnlich gehaltene Erklärung [wie der Fraktionsführer Albert Schopp der Zentrumspartei, die „allen die Hand reicht, die an dem nationalen Rettungswerk teilnehmen“, durch welches „Friede und Wohlfahrt für das gesamte deutsche Volk wieder herbeigeführt werden können“] erläßt dann Stadtv. Fries im Namen der SPD. und führt dann aus, daß er für den Antrag der NSDAP [auf eine Ehrenbürgerschaft für Hitler und Hindenburg und eine künftige Adolf-Hitler-Straße] volles Verständnis habe, er gebe aber zu bedenken, daß die Sandstraße eine Provinzialstraße sei.“, anschließend Stimmenthaltung der SPD

Zu dem im Entn.-Verfahren wegen „nazistischer Lobhudelei“ stark kritisierten Josef Balogh und ihm selbst (1946):
„Wir hatten nur eine Wahl …, uns zu tarnen und durchzujonglieren, so gut es eben ging, damit wir die Verbrecherzeit der Nazis gesundheitlich und wirtschaftlich überstanden“, was mangels einer solchen „Tarnung“ manchen „leider nicht gelungen“ sei. Als beispielhaft für eine von ihm als falsche Wahl angesehene Gegnerschaft, die prompt in den Tod geführt habe, nannte er die NS-Opfer Otto Bäcker, Willi Steinseifer und Walter Krämer, die anders als F. sich nicht entlasten konnten, „Staatsfeinde“ zu sein.

„Dann die Plünderungen von den Russen und Polen … und dann mußten wir noch wiederholt große Sammlungen veranstalten, um sie noch besser zu bekleiden. Meine Damen und Herren, wir haben das gerne getan, wenn wir nur eine Gewißheit hätten, um das einmal ganz offen auszusprechen, daß sie nun auch endlich die Heimreise antreten würden. Ja, wir wollen ihnen gerne noch eine gute Verpflegung mitgeben, … wir hatten geglaubt, … daß man sich von höherer Warte darauf eingestellt hatte, daß sie hätten Rücksicht genommen auf das arme deutsche Volk, daß so in die Irre geführt und andererseits so schwer gelitten hat. … Wir sehen, daß unsere Mädels zu einem großen Teil nicht mehr wählerisch sind … So ist die Geschlechtskrankheit zu einer Volksseuche geworden. … wo sie von Osten eingeschleppt ist, ist die Syphilis meistens in ein bis zwei Jahren tödlich, da sie viel gefährlicher ist als hier bei uns im Westen. … Ich … muß feststellen, daß die Engländer … ganz außerordentliche Chancen haben. Dann muß ich mich immer wieder fragen: Wo ist der vielgepriesene deutsche Stolz? … Eine weitere große Gefahr besteht durch die Einschleppung von Seuchen aus den Ostprovinzen. Wir bekommen jetzt die Leute aus den Balkanstaaten, aus Österreich und der Tschechoslowakei, wir bekommen sie vornehmlich aus Polen und zu einemTeil aus der russischen Zone. … Die kranken und siechen Körper sind für alle Epidemien empfänglich, und wir haben daher eine ganz besondere Vorsicht walten zu lassen.“ (Rede von F., 1946; Hervorh. i. Orig.)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-190 (Josef Balogh); ebenda, 1.127-115 (Hermann Fischer); ebenda, NW 1.049-3.804 (Walter Heringlake); ebenda, NW 1.110-3.263 (Theodor Steinbrück); SVZ, Wahlausgabe, September 1930; SZ, 25.11.1924, 1.4.1933; Elkar, 288; Irle 1974, 97; Krüger, 24ff.; Zabel, passim, insbesondere 11f., 69f., 90ff., 94, 135-137; Fritz Fries

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Frisch, Walter
30.6.1901 Essen, Siegen, ev., Dr. jur., Jurist, LG Siegen, LGR (1935ff.), L. Referendarsarbeitsgemeinschaft (1935), als Jurist bei Reichskommissar für Preisbildung (1941ff.), Preußischer Richterverein, NSDAP (1933ff.), NSKK (1939ff.), BNSDJ/NSRB (1935ff.); nach NS-Ende OLGR (1948), LGDir (1949)

Entn.: IV o. VSp., V (1948), Ausschussvors. erklärt, F. zu kennen, weshalb er an dessen Angaben nicht zweifle, beleglose Selbstaussage: sei nur Parteianwärter gewesen, „aktiver Widerstand“ (so ohne nähere Erläuterung)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.179, NW 1.037 B VI-3.907; EB 1940; SZ, 2.12.1949

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Fritz, Ludwig
Siegerland, NSDAP (1931ff.), „Alter Parteigenosse“, SA (1923ff.), Allgemeine SS (1931ff.), Oschf

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-497 (Karl Grimm)

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Fritz, Paul
Weidenau, Lehrer, DNVP (1924), Vereinigte Christlich-Nationale Liste (DNVP, DVP, Stahlhelm; 1929), Bezirksausschuß Siegerland Volksbegehren gegen „Young-Plan und Kriegsschuldlüge“ (1929)

SZ, 26.4.1924, 28.8., 9.11.1929

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Fröhlich, Eugen
* 1.5.1910 Siegen, Siegen, ev.-ref., Austritt (1937), Wiedereintritt (1946), Anstreicher, RAW (1933-1943), NSDAP (1933ff.; Nr. 2.201.944), Allgemeine SS (1933-1943), Oschf (1938), Waffen-SS (1943-1945), Rf, Ausbildung in Dębica (Polen) (1943); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Bahndienst entlassen (1945), festgenommen (1945) und interniert (1945-1947), Entlastungerklärungen zugunsten von F.s Entlassung aus Internierung (16.4.1947) von Otto Vormstein aus der Internierung („war stets freundlich und jederzeit seinen Mitmenschen gegenüber gefällig. Verblendung und Unwissenheit haben ihn verleitet, einer Organisation beizutreten, die die Mordbrenner des Dritten Reiches als ihr Werkzeug benutzten.“, 16.4.1947) und Pfarrer Ernst Wilhelm Schmidt („edel und lauter, … Idealist, … in das Garn dieser Fata Morgana hineingeschlittert, … nur die augenblicklichen Licht- und nicht die dämonischen Schattenseiten gesehen, … während der Zeit der Inhaftierung [gemeint war die Internierung] ein aufrichtig Gott zugewandter Mensch geworden“, vom Spruchgericht Bielefeld wegen Zugehörigkeit zu verbrecherischer Organisation zu RM 600 Geldstrafe verurteilt

Entn.: „gilt als anständiger und harmloser Mensch“ (1949), „Mitläufer“, IV (1950)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.000-19.888; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Fromme, Fritz
* 14.4.1897 Soest, gest. 29.7.1966 Neun­kir­chen, Neunkirchen, „freireligiös“, ggl. (1940), VS-Lehrer in Neunkirchen (1917ff.), Hei­mat­autor, Ortschronist, zahlreiche Veröffentlichungen, u. a. während der 1930er und 1940er Jahre in der Siegerländer National-Zeitung der NSDAP und der Siegener Zeitung, NSDAP (1933ff.; Nr. 3.577.481), Ortspropagandal., Bl. (1938), Sachbearbeiter für Volkstum und Heimat (1943), HJ, NSLB, RKB, L. Sing- und Spielschar Neunkirchen (1925ff.), Dirigent, DJH, Geschf. (1923-1945), Heimatverein Neunkirchen (1918-1945), KVK II (1942); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen, wiedereingestellt, SPD, Schull., Hei­­matverein Neun­kirchen, Vors., Heimatgebiets­l. Siegerland-Witt­­­genstein des WHB (1953, 1956/57), Heimatautor, zahlreiche Veröffentlichungen

Entn.: „Ein schwerer Fall!“ (1946), IV m. VSp. (1947), IV o. VSp. (1948), Selbstaussagen: „anfangs sehr skeptisch“ gegenüber der NSDAP, dann hab er „von Jahr zu Jahr mehr an das Gute des Nat. Soz. geglaubt“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.310, NW 1.037 B VI-3.140; SNZ, 8.12.1938, 22.5.1939; SZ, 8.12.1938, SZ, 10.11.1953; EB 1956/57; Irle 1974, 98; Vitt, passim

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Fuchs, Anton
Siegen, Koch, Freikorps, beteiligt an „Volkstumskämpfen“ an der Ostgrenze (1919-1920), in Oberschlesien (1921), beteiligt an der Niederschlagung von Arbeitererhebungen (1919, 1923), Schlageter-Kreuz (1934)

EB 1935; SZ, 11.12.1934

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Fuchs, Ernst Karl Wilhelm
* 22.11.1897 Weidenau, Weidenau, ev., Verwaltungsangest. (1931ff.), Polizeiverwaltung (1936-1945), Amtssekr. (1940), NSDAP (mind. 1925ff.; Nr. 85.287), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, Kreisamtsl. Personalamt im Kreisstab Siegerland (1935-1937), RKB (1941ff.), VDA (1943ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus ÖD entlassen (1945)

Entn.: IV a, b, „untragbar“ (1947), „volle Dienstbezüge“, „nie Aktivist“ (1949), Selbstaussagen: Parteieintritt „im guten Glauben“ auf eine allgemeine Besserung (1925 oder früher!), jedoch „kein fester Kontakt mit der Partei“ (1946)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-215; EB 1940; SNZ, 16.6.1934, 12.6.1936; Helmes, 32, 136

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Fuchs, Gustav
* 14.2.1887 Weidenau, gest. 1.8.1970, Weidenau, Kaufm., Mitgr. und Geschf. (1931ff.) Schraubenfabrik Fuchs Co., Weidenau, TV Auf den Hütten, Weidenau (1906ff.), Vorst. (1912-1945), Ehrenmitgl., Liste Nationale Landwirte, Hausbesitzer und Gewerbetreibende (1933), DVP, NSDAP (1933ff.), KVK II (1944); nach NS-Ende Vorst. Sparkasse Weidenau (1958ff.)

Entn.: V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-1.501; SHK 1971, 46; SZ, 3.3.1933, Irle 1974, 100

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Fuchs, Heinrich
Siegerland, Allgemeine SS, Mitbegründer (1931)

Helmes, 113

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Fuchs, Ludwig (Louis)
* 8.12.1895 Witten, Siegen (1926ff.), ev., Dipl.-Ing., Inh., Betriefsf. Biokosma Laboratorium L. Fuchs & Co., NSDAP (1940-1945)

Entn.: V (1947), „im Gegensaz zur NSDAP“ (so der Ausschuss)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-1.435; KrA Siegen-Wittgenstein, 2.12.4.2./Lfd. Nr. 58

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Fuchs, Wilhelm
27.5.1874 Weidenau, Weidenau, ev., Geschf. Schraubenfabrik Fuchs Co., Weidenau, NSDAP (1937-1945)

Entn.: V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-1.496

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Fünfsinn, Ottilie
Kaan-Marienborn, NSDAP (mind. 1933ff.), NS-Frauenschaft, L.in

SNZ, 6.11.1934

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Funk, August
* 29.4.1903 Hannover, Kaufmann, NSDAP

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; KrA Siegen-Wittgenstein, 2.12.4.2./Lfd. Nr. 59

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Funke, …
Siegerland, NSDAP (mind. 1933ff.), SA, L. SA-Standartenkapelle/Kapelle des Ev. Volksvereins (1934)

SNZ, 2.1.1934

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G

Gädeke, Rudolf
* 4.6.1876 Protzen, gest. 26.3.1964, Siegen, ev.-ref., Vermessungsrat, vor 1918 CSP, Og.vors. Siegen (vor 1914ff.), Vors. Bez. Siegerland, CVJM, DNVP (1919-1930), dann EVD (1930-1933), wechselnd 1. oder 2. Vors. Kr. Siegen (1919-1933), Jungdo, Bezirksausschuß Siegerland Volksbegehren gegen „Young-Plan und Kriegsschuldlüge“ (1929), Westdeutsche VerlagsgesellschaftmbH (1924 zum Hitler-Prozess: Adolf Hitler, sein Leben – seine Reden, herausgegeben von
Adolf Viktor von Koerber
mit einem Bilde von O. v. Kursell
) in Siegen, VDA (ca. 1920ff.), Bund Deutscher Bodenreformer, Baugenossenschaft Siegerland, Vors., Ev. Arbeiterverein, Ev. Schulverein, Vors., Presbyter, Mitgl. Kreissynode, BK, Kreisbruderrat, StV Siegen (vor 1918, 1919-1924, 1929-1933), Magistrat Siegen, Krt. Kr. Siegen (1920-1925), Jugendwalter Oberschule für Mädchen (1934-1935), NSBDT; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus ÖD entlassen, Sperre von Vermögen und Konto, CDU, Mitbegründer im Siegerland, StV Siegen (1945-1946), von MilReg entlassen, vorübergehend Betätigungsbeschränkung, „aus allen öffentlichen und halböffentlichen Ämtern zu entfernen“, „Sie bleiben ausgeschlossen von jedem politischen öffentlichen und halböffentlichen Amt oder Tätigkeit. … Diese Entscheidung ist endgültig.“ (MilReg, 28.1.1946), langj. Vorst. Innere Mission Siegerland, langj. Vorst. der antisemitischen Stoeckergilde

Entn.: „tragbar“ (1946), V (1947), „nie ein Verfechter eines übermässigen Militarismus“, „ehrlicher und anständiger Verfechter seiner christlich-sozialen Idee“ (1947), Entlastungserklärungen u. a. von Ex-OB Alfred Fissmer, Jakob Henrich, Pfarrer Hermann Müller; siehe auch Entn.-Akte Otto Rippel

„Political Parties – CDU
1. Attended herewith as Appendix ‚A‘ is a memorandum on recent political developments in the CDU in Stadt and Landkreis Siegen.
2. In view of the undesirability of several of the CDU party officials and in consultaion with FSS I habe found it necessary to forbid any activity of this party within this Kreis.
3. Since the personalities concerned are allowed political activity elsewhere (two are General Commitee Members and one [is] a secretary of the same committee [die drei: Ernst Bach, Rudolf Gädeke, Otto Rippel]) I wish to report the seemingly drastic step I have taken in thoroughly to investigate the matter and the background and activity of other members of the General Commitee …“ (Militärregierung, 20.1.1946)

Appendix „A“:
„A Kreisparty of the CDP had been formed for sdome time in Siegen and although it had no great following, it appeared to have started off on resonably democratic lines. In September Bach and Gädeke, both protestants, were interviewed by the Dt. Comd. and the local FSO [= Facility Security Officer], as they wished to restart the Christlich demokratische Volksdienst to be restyled the Christlich Demokratische Partei. It was then decided that Bach and his clique were militarists and monarchists, and in every way alien to any attempt to democratize Germany. He was not given permission to form this party … Briefly Bach was advised to fade out of the political picture. Sometime later Bach took advantage of a change in the Det. Comd. to endeavour to fade back into the political picture. This was again refused. The leader of the local CDP agreed that Bach was completely undesireable.” (20.1.1946)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-1.335; SZ, 31.1.1921, 28.8., 3.3.1933; V, 24.3.1924; Opfermann 2001, 224; Irle 1974, 102

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Gail, Otto
* 3.9.1887 Ballersbach (Dillkr.), Berleburg, Kassel, ev., Jurist, Verwaltungsbeamter, ORR, NSDAP (1932ff.; Nr. 1.285.343), „Alter Parteigenosse“, Kreisamtsl. Kommunalpolitik Kr. Wittgenstein (bis 1939), Allgemeine SS (1934ff.), NSFK (1934ff.), BNSDJ/NSRB (1934ff.), Kreisgruppenf. Wittgenstein (1939), VDA (1926ff.), DRK, LR Kr. Wittgenstein (1935-1938), Kölsch-Fölzer AG (Anteil der Zwangsarbeitskräfte 1944: 157 von 349 Beschäftigten), Aufsichtsrat (1938-1942); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet entlassen, festgenommen und interniert

Entn.: prov. IV a (1947), V (1948), zahlreiche Entlastungserklärungen

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037-A/Reg-9.082, NW 1.111 BG. 32-1.049; LA NRW, Abt. Westfalen, Kr. Siegen, Ernährungs- und Wirtschaftsamt, 31; BAB, Best. 3.100 (NSDAP-Zentralkartei); LA NRW, Abt. Westfalen, Opm/7.258; SNZ, 21.10.1938; Plaum, Sammlung; Rademacher, 328; Stelbrink, 424, archive.nrw.de/lav/abteilungen/westfalen/BilderKartenLogosDateien/die_kreisleiter_der_nsdap.pdf

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Garnerus, Karl
* 9.10.1890 Plantlünne, Weidenau, Lünen (1934-1936), Bochum (1936ff.), ev., Gymnasiallehrer, OStDir, Deutscher Philologenverband, Völkisch-Sozialer Block (Hitler-Straßer) (1924), NSDAP (1925ff.; Nr. 16.274), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, erster L. Bez. Siegerland-Wittgenstein-Olpe (1925ff.), Gauhauptstellenl. für höhere Schulen (1937ff.), NSLB (1932ff.), Ogl. Weidenau (bis 1934), Gaufachschaftsl. (bis 1934), ORS für Jungen in Weidenau (1931-1934), KVK (1941); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen

Entn.: III (1947), „not to be employed. Is an active Nazi … 10 : 0 votes“, mit 40% der Pension in Ruhestand, Verbot: „any policy making or supervisory position“ (Entn.-Ausschuss Bochum, 1947), dann IV o. VSp. (1948), „volles gesetzliches Ruhegehalt“ als OStDir (1949), zahlreiche Entlastungserklärungen, so von Hermann Böttger, Selbstaussagen: „praktisch und politisch Sozialist gewesen“, „schwere Auseinandersetzungen mit Paul Giesler„, „[un!]unterbrochener Kampf mit der Partei“, Einfluss als Altmitglied genutzt, um „Verfolgte zu schützen und minderwertige Parteikreaturen zu bekämpfen“, „gutgläubig, frei von persönlichem Ehrgeiz“, „Ich habe mein Vaterland geliebt und kann darin auch heute noch kein Verbrechen sehen.“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-7.749, NW-Versorgung-25.078; SZ, 3.3.1933; Der N-S Erzieher 5 (1937), 30; 75 Jahre Höhere Schule, 257; Helmes, 136

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Gattwinkel, Ernst Heinrich Friedrich
* 24.8.1901 Weidenau, Weidenau, ev.-ref., Austritt (1944), Schlos­ser, NSDAP (1933ff.; Nr. 2.938.941), Ogl. Wei­denau-Fern­dorf­tal (1942ff.), SA (1933ff.), Schf, DAF, Kreisfachabteilungsw., VDA (1943ff.?); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1948), we­gen versuchten Tötungs­verbrechens in der Endphase (April 1945) an dem Arbeiter und vormaligen KPD-Mitglied Fritz Klotz in einem NSG-Verfahren zu einem Jahr und sechs Monaten Gefängnis verurteilt (1953)

Entn.: IV a (1948), IV o. VSp. (1949), „… gehörte G. zu den aktivsten Parteimännern von Weidenau“, „Betriebsobmann und stets sozial eingestellt“, bestrebt, „den arbeitenden Menschen nach Möglichkeit ihr hartes Los erleichtern zu helfen. Aus diesen Erwägungen heraus und beeindruckt durch das Sozialprogramm der Partei trat er am 1.5.33 der Partei bei. Mit Parteipolitik und -propaganda ist er nicht besonders hervorgetreten“, „seinem sozialen Empfinden immer treu geblieben“, habe sich bemüht, „allen zu helfen, ob Pg. oder nicht, ob Freund oder Feind der Partei“, Ogl. wider Willen und kriegsbedingt, „seinen Grundsätzen immer treu geblieben“, „Wenn er sich in den letzten Kriegstagen etwas energischer einsetzte, so ist diesem keine politische Bedeutung beizumessen. Zu den Anschuldigungen des Fritz Klotz ist im Vernehmungsprotokoll eingehend Stellung genommen und wird nicht als eine Belastung angenommen.“, „Mitläufer“: „in Anerkennung der 3jährigen Internierungshaft sowie seines zweimaligen Freispruchs [mangels Beweises, nicht wegen erwiesener Unschuld] vor den Spruchgerichten Hiddesen und Bielefeld“, Selbstaussagen: der Partei „auf Bitten von Kollegen beigetreten“, umfassende Unkenntnis: „Rollkommando Odendahl“, Schlägereien gegen Andersdenkende, „Vernichtung lebensunwerten Lebens“: „Diese Dinge habe ich nur als Gerüchte gehört.“, „Auch diese Frage, die Vernichtung der Juden … Ich wusste von den ganzen Affären nichts. Der Jude Frank, der mir aus Weidenau bekannt war, galt mir wie jeder andere Mensch auch. … Ich war immer mit diesen Leuten gut Freund. … Auch erst jetzt in den letzten Jahren wurde mir gesagt, dass F. gewaltsam weggeschafft worden wäre. … Ich bin bitter enttäuscht worden“ von denen, denen er geholfen habe. „Ich habe seelisch sehr tief gelitten und auch heute noch. [so!]“, Fall Klotz: „alles Verleumdungen“

Zu den „letzten Kriegstagen“:
„Der Ortsgruppenleiter von Weidenau-Ferndorftal, …, hatte kurz vor dem Einrücken der Amerikaner eine Liste angefertigt von Personen, die er alle noch umlegen wollte.“ (Erklärung im Entn.-Verfahren Max Koschuch, 1.3.1948)

„Ende März d. Js., zwei Tage vor dem Einrücken der Amerikaner, traf ich in der Unteren Friedrichstrasse in Weidenau den damaligen Ortsgruppenleiter Gattwinkel in Begleitung eines Exekutionskommandos der Waffen-SS bestehend aus einem Offizier und zwei Mann. Wie Gattwinkel und der Offizier mir sagten, waren sie auf dem Wege nach dem nahe gelegenen öffentlichen Teil des Krankenhausbunkers, um eine Anzahl von ‚Staatsfeinden‘ herauszuholen und zu erschiessen. Da in der Nähe viele Bombentrichter vorhanden waren, die das Ausheben von Gräbern überflüssig machten, sollten die Erschiessungen gleich an Ort und Stelle vorgenommen werden.“ (Erklärung von August Middeldorf, 29.10.1945, im Entn.-Verfahren Reinhard Becker)

„Auf der Unteren Friedrichstraße begegnete er [Gattwinkel] einer Gruppe von Volkssturmsoldaten unter Führung eines Offiziers [Erich Oberschulte-Beckmann] … und erfuhr …, dass der Betriebsleiter der Grube Neue Hardt, [Ignaz] Bruck, gehängt worden sei, weil er auf dem Werksstollen die weisse Fahne gehisst habe. Im Lauf des Gesprächs beklagte sich der Angeklagte, dass er in seiner Ortsgruppe Schwierigkeiten habe und dass man ihn verdächtigt habe, sich unter Mitnahme von Lebensmitteln aus dem Staube gemacht zu haben. Er bezeichnete als Urheber dieser Gerüchte den Invaliden Kl[otz]., … [Er erklärte,] ‚Ich bin zurückgekommen, um mit einigen Staatsfeinden und Verbrechern abzurechnen, Reese, Klotz, Siegfried Schmidt werden jetzt sofort umgelegt. Das Exekutionskommando habe ich gleich mitgebracht. In Klafeld hängt bereits einer. Weitere 11 Mann habe ich noch auf meiner Liste. Darunter auch meinen Freund Becker.‘ Sodann machte er sich mit einem Soldaten aus dieser Gruppe … auf den Weg … . Ein weiterer Soldat … schloss sich an. Beide Soldaten trugen Maschinenpistolen bei sich. … Als Kl. die ersten Stufen der Bunkertreppe erreicht hatte, hob der Angeklagte die Pistole und gab auf ihn, der ihm gerade den Rücken zugekehrt hatte, aus einer Entfernung von 2-3 m einen Schuss ab. Kl. schrie auf und fasste sich an den linken Arm. …. Die Verletzung war geringfügig, … . Kl. wurde alsbald wieder ergriffen und die Gruppe setzte sich in Richtung Klafeld in Bewegung, um Kl. dem Bataillionsführer Dr. O[berschulte-Beckmann]. vorzuführen. … Nach einer Verwarnung liess Dr. O. den Kl. wieder frei. …“

„Das Gericht hat keine Bedenken getragen, zu Gunsten des Angeklagten den Milderungsgrund des § 51, Abs. 2 StGB [= erheblich verminderte Zurechnungsfähigkeit] anzunehmen. … Für die Tat des Angeklagten waren ferner gemäss § 213 StGB [Provokationsfall oder andere mildernde Umstände] Umstände zu berücksichtigen, die eine weitere Milderung in der Beurteilung herbeiführen. … Verzweiflung wechselte mit Niedergedrücktheit, auf die allgemeine Nervosität folgte eine Panikstimmung, die den Angeklagten, der fanatisch seine Pflicht bis zum letzten Augenblick tun wollte, besonders hart mitgenommen hat. … Mildernd muss … angerechnet werden, dass der Angeklagte die Last der gegen ihn erhobenen Vorwürfe fast 8 Jahre getragen hat, bis das Verfahren zum Abschluss gekommen ist. Nicht zuletzt war[sic!] die verbüsste Internierungshaft und die Untersuchungshaft dem Angeklagten mildernd anzurechnen.“ (Urteilsbegründung, 1953)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-672, NW 1.112-735 (Reinhard Becker), NW 1.127-1.141 (Max Koschuch); Justiz und NS-Verbrechen, Bd. X, Lfd. Nr. 335; Opfermann 2001, 224

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Gaumann, Ernst
* 10.2.1893 Eiserfeld, Eiserfeld, ggl., Schachtmstr. bei verschiedenen Unternehmen, selbst. Tiefbauunternehmer (1934ff.), NSDAP (1930ff.; Nr. 249.494), „Alter Parteigenosse“, Mitbegründer Og. Eiserfeld, stellv. Bl., SA (1930ff.), Oschf, beteiligt an Ausschreitungen, VDA; nach NS-Ende: keine Ermittlungen und NSG-Verfahren bekannt

Entn.: „dismiss – very active for Nazis“, „fanatischer Aktivist“ (undat.), „Seine Einstellung ist bis jetzt dieselbe geblieben. Er ist als Unternehmer ganz unmöglich und müßte unseres Erachtens schwere körperliche Arbeiten verrichten.“, keine Pension, keine bestimmende Funktion in seinem Unternehmen, III (1947), IV o. VSp. (1948), „nur nominelles Mitglied“, „Rat und Hilfe für politische Gegener“, gegenüber „Gegnern des Naziregimes stets gut Freund“, „niemals den Nazistandpunkt herausgestellt“, habe sich „kaum über die Beitragszahlung hinaus beteiligt“, Selbstaussagen: „Früher schwärmte ich für die Christlich-Demokratische Partei“, „Ich wollte ein eigenes Haus haben“, deshalb Parteieintritt, Opfer von „Schlägereien [= Misshandlungen von NS-Gegnern] im Parteiheim“ seien ihm „nicht bekannt“

„Eines Abends kamen [Heinrich] Utsch und Gaumann zu mir hin und forderten mich auf, ins SA-Heim zu kommen, da sie noch etwas mit mir zu regeln hätten. Ich wollte nicht mitgehen, da ich nichts Gutes ahnte. Aber … auf Versicherung von Utsch und Gaumann, daß mir nichts geschehen sollte, ging ich mit. Vor dem Hause wurde ich von mehreren SA-Männern umstellt und mußte nun mit ins SA-Heim. Dort bekam ich die ersten Schläge von Utsch und zwar übers linke Auge, was mich sehr schmerzte. Gaumann sagte mir bei dieser Gelegenheit, daß er auch noch mit mir abzurechnen hätte und verabreichte mir auch eine Tracht Prügel. Man hatte mir meinen Arm völlig lahm geschlagen. … Nach dieser Aktion sollte ich ein Schriftstück unterschreiben, was ich aber ablehnte und den Leuten sagte, daß ich meine Brille nicht hätte, um es vorher lesen zu können. Daraufhin erwiderte mir Utsch, daß er mir die Brille verpassen würde und schlug mich über den Kopf, obwohl ich bereits eine blutende Wunde im Gesicht hatte. Nach der geleisteten Unterschrift wurde ich nochmals mißhandelt und schließlich mit einem Fußtritt verabschiedet.“ (Otto Schäfer, 16.2.1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-6.151, NW 1.127-732; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70

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Gautzsch, Heinrich
Wilnsdorf, Verwaltungsbeamter, Oberstadtinsp. (1940), NSDAP (mind. 1934ff.), Deutscher Reichskriegerbund „Kyffhäuser“/NS-Reichskriegerbund „Kyffhäuser“, Kameradschaftsf. (1939)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; EB 1940; SNZ, 29.1.1934, 27.6.1939

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Gehle, Heinrich
Siegen, NSDAP, KdF, Kreisobm. Siegen-Stadt (1935), NS-Kulturgemeinde, Og.obmann (1934)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; EB 1935; SNZ, 29.9.1934

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Gelbach, Adolf
* 17.5.1891 Schwarzenau, Schwarzenau, ev., Zimmermstr., NSDAP (1932ff.; Nr. 1.322.195), „Alter Parteigenosse“, laut ABM Ernst Gottschalk im Entn.-Verfahren Alfred Feige Nutznießer der „Arisierungen“

Entn.: III, IV a

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-691

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Geller, Karl
* 27.9.1886 Straßburg, Siegen, gest. 4.9.1956 Siegen, kath., Dr. med., niedergelassener Facharzt, Marienkrankenhaus (1918ff.), Abt.l., Hartmann-Bund, NSDAP (1933ff.), SA (1933), Otrf, NSDÄB (1935ff.), SGV, SHV, Siegener Schützenverein, Gesellschaft Erholung, Siegerländer Reit- und Fahrverein, ADAC, Verein gegen Alkoholmißbrauch, Blindenverein u. a., KVK II (1945)

Entn.: IV m. VSp. (1947), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 B VI-1.659, NW 1.127-580; Irle 1974, 105

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Gellers, Georg
* 27.8.1890 Dorfschellenberg (Kr. Zwickau), Berleburg (1921ff.), ev., Drogist, NSDAP (mind. 1937ff.), SA (1933ff.), Kreisvors. Drogistenverband, Vors. Spiel- und Sportverein 1921 Berleburg (1923-1945), danach Ehrenvors., Kreisobm. für Schadenverhütung und Sachwerterhaltung; beteiligt an Synagogen­schändung in Berleburg (1938), deswegen nach NS-Ende verurteilt (1949), keine Strafverbüßung aufgrund von Amnestie

Entn.: V

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-585; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 58

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Georg, Adolf
* 16.4.1890 Würgendorf, Würgendorf, Reichsbahn (1912-1945), Rf, NSDAP (1932-1945; Nr. 222.835), „Alter Parteigenosse“, Bl. (1933ff.), SA (1933ff.), Trf, VDA (1933-1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert, Kontensperre (1945), aus Bahndienst entlassen (1945)

Entn.: III (1948), er habe „Kriegsgefangene nicht selten misshandelt“ (Zeugen im Verfahren), er selbst räumt einmal eine Ohrfeige ein, IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 29-138; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni

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Georg, Emil
* 30.6.1896 Altenhundem, gest. 12/1942 UdSSR, Schlosser, Freikorps/Bund Oberland, Bund Wiking, Stahlhelm, NSDAP (1931ff.), „Alter Parteigenosse“, SA, Standartenf., Führung Stan­darte 130 (Siegerland-Wittgenstein), Oberf.

SZ, 28.12.1942

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George, Otto
Siegen, Buchhalter, Freikorps, beteiligt an „Volkstumskämpfen“ in Oberschlesien (1918-1919), an der Niederschlagung der Münchener Räteregierung (1919), Schlageter-Kreuz (1934)

EB 1935; SZ, 11.12.1934

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Gerbe, Heinrich Johann
* 10.2.1910 Siegen, Siegen, kath., Austritt (1943), Wiedereintritt (1945), kaufm. Angest., Bund Neudeutschland, Sportfreunde Siegen e. V., NSDAP (1937-1945), Allgemeine SS (1934-1945; Nr. 246.843), Rf (1935/36), Waffen-SS (1942-1945, Ustf (1944), II. SS-Panzerkorps unter General Hauser, SD, Abschnitt Köln mit Sitz in Bonn, Verwaltungsf. (1944); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1947), vom Spruchgericht Bielefeld wegen Zugehörigkeit zu verbrecherischer Organisation zu RM 1.000 Geldstrafe verurteilt (1947)

Entn.: „untragbar“ (1948), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-2.713; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Gerhardt, Willy Werner
* 11.12.1917 Feudingen, Feudingen, ev., Sägewerksarbeiter, NSDAP (angeblich 1936ff.), HJ (1933-1936), Schf (1925), Waffen-SS (1944-1945), Oschf, KVK II m. Schw. (1941)

Entn.: prov. IV a, „Es ist mir nie zum Bewußtsein gekommen, dass ich einer ‚Gewaltherrschaft‘ dienen könnte.“ (Hervorh. i. O.), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.128-682

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Gerlach, Otto
* 30.9.1908 Fellinghausen, Fellinghausen, ev., Amtsinsp., Amtsverw. Kreuztal (1922-1942), Jungstahlhelm (1924ff.), NSDAP (1937-1945), Allgemeine SS (1935-1945), Rf, Waffen-SS (1942-1945), Einsatz bei den HStf Heinz, Schulz und Albert vom Hauptamt SS-Gericht Prien (Selbstaussage: „reines Militärgericht d. Waffen-SS“), Uschf (1945), VDA, RKB, TV Fellinghausen, GV Fellinghausen, Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger

Entn.: IV m. VSp. (5/1948), IV o. VSp. (7/1948), Selbstaussage: „Soll ich für die Missetaten der Burschen büssen, die unserem Ansehen so sehr geschadet haben?“, Entlastungserklärung u. a. von OKD Erich Moning (Ex-NSDAP)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.336

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Gerloff, Hermann
* 14.3.1898, Siegen, Schutzpolizist, Revier-Obermstr., „Osteinsatz“ (1939/40)

StASi, D 86

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Germann, Johannes Walter
* 27.8.1894 Hagen, gest. 30.12.1975 Burbach, Krombach, ev., Pfarrer in Krombach (1928-1946), DC (bis 1933), BK

SZ, 5.11.1929, SNZ, 4.7., 4.10.1933, 29.1.1938, 25.10.1938; Bingener/Heinrich/Schmidt, 190-198; Bauks, 150; Heinrich, passim; Helmes, 135; Irle 1974, 106

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Gester, Karl
* 1867, gest. Juni 1940, Siegen, Justizoberinsp. (1933), NSDAP (seit „lange vor der Machtübernahme“), Kreisamtsl. Amt für Beamte und RDB, Kr. Siegen-Stadt (1935), Kreis­amtsl. z. b. V. Krl. Siegerland (1936), Kreisgericht der NSDAP, Vors. (1935), RDB, Kreisw. Siegerland, Begründer des NS-Beamtenbunds (vor 1933), StV Siegen, Fraktionsvors. (1936)

SZ, 3.3.1933; SNZ, 12.6.1936, 3.6.1940; EB 1935

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Giebeler, Carl Ernst
* 9.11.1885 Niederndorf, gest. 5.10.1963, Siegen, ev.-freikirchl., selbst. Kaufm., NSDAP (1932-1945), „Alter Parteigenosse“, Geschf. Kreisgr. Siegen der Wirtschaftsgr. Einzelhandel (1942-1945), Beirat IHK Siegen-Olpe-Dillenburg; nach NS-Ende Berufung durch Fritz Fries (SPD) zum L. des Beschaffungsamts mit der Zuständigkeit auch für die „Ausländerlager“ und für die britischen Truppen (1945-1946), Geschf. Einzelhandelsverband Südwestfalen (1945-1961)

Entn.: IV o. VSp. (1947), Entlastungserklärung u. a. von OKD Erich Moning (Ex-NSDAP)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-341; Irle 1974, 107

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Giebeler, Ernst
Siegerland, HJ, Unterbannf., Führung des Stamms Goten im DJ (1934)

SNZ, 30.6., 14.12.1934

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Giebeler, Ewald
* 28.11.1914 Siegen, Siegen, ggl., „christ. dissid.“, Fähnleinf. Bibelkreis (BK), „mit mehreren Kameraden Übertritt zur HJ“, NSS, Führung der Einheit W 55 (Siegen, Weidenau, d. h. an der ORS für Jungen in Weidenau), HJ (1932-1945), Führung des Unterbanns II/138 (= Siegen) (1933ff.), Gebietsl. (1937-1939), NSDAP (1933-1945)

Entn.: IV o. VSp. (1949), „Die Sachen, dieman jetzt hört, entzogen sich damals meiner Kenntnis.“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-675; SNZ, 30.6.1934; EB 1935

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Giebeler, Karl Heinrich
* 7.10.1904 Siegen, Siegen, Herford, ev., Architekt, L. des Baus der Kasernen und des Lazaretts in Siegen (1936-1939), NSDAP (1931-1945; Nr. 568.142), „Alter Parteigenosse“, Allgemeine SS (1931ff.), Mitbegründer (1931), Uschf.; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1947), KVK II (1944)

Entn.: IV o. VSp. (1948), Entlastungserklärung u. a. von Willi Denker

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.064 E. UE. 1.950-274; Helmes, 113

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Giebeler, Karl Walter
* 12.1.1899 Salchendorf b. Neunkirchen, Neunkirchen, ev.-ref., VS-Lehrer, Mittelschullehrer, Mittelschule Neunkirchen (1931-1945), NSDAP (1937-1945; Nr. 4.122.694), SA (1933ff.), Rf, NSLB (1933-1945), VDA, Deutsche Jägerschaft (bis 1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen

Entn.: V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.091 LEHRER-2.673, NW 1.111 BG. 33-294; SNZ, 15.12.1938

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Gierse, Caspar
* 27.8.1900 Bödefeld, gest. 1994, Bödefeld, kath., Siegen, Dr. jur., Jurist, Richter, LG Siegen, LGR (1935ff.), Sachbearbeiter beim Reichskommissar für Preisbildung (1937-1944), NSDAP (1933ff.), SA (1934), BNSDJ/NSRB (1933ff.); nach NS-Ende Verwaltungsgerichtspräsident in Münster, Senatspräsident in Münster

Entn.: „keine Bedenken“, „nominelles Mitglied“, V (1947), V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.108-2.68, NW 1.127-1.179 (Walter Frisch)

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Gieseler, Heinrich
Trupbach, Waldarbeiter, NSDAP (mind. 1929ff.; Nr. 249.657), „Alter Parteigenosse“

StASi, D 50; SZ, 9.11.1929

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Giesler, Ernst
Siegerland, Bruder von Hermann und Paul G., Schwager von Willy Patt, NSDAP (1930ff.), „Alter Parteigenosse“

Früchtel, 35

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Giesler, Hermann
* 2.8.1898 Siegen, gest. 20.1.1987 Düsseldorf, Bruder von Ernst und Paul G., Schwager von Willy Patt, Prof., Architekt, Festausschuss der „vaterländischen Verbände“ zu deren Reichsgründungsfeier (1925), NSDAP (1931ff.; Nr. 622.515), „Alter Parteigenosse“, bereits vorher Parteiredner (Eigenangabe: „spätestens 1930“), SA, hohe Ränge bis Briga­de­f. (Ernennung am 20.4.1945 = Hitlers Geburtstag und zehn Tage vor dessen Suizid), L. Gauschule Blaichach, Ernennung durch Hitler zum „Generalbaurat für die Hauptstadt der Bewegung“ (München), Reichskultursenat, Ernennung zum Profes­sor durch Hitler (1938), MdR (1943ff.), NS-Repräsentationsbauten (Adolf-Hitler-Platz Weimar [1937], Ordensburg Sonthofen, künftiges Grabmal für Hitler [1940] u. a.), L. der Einsatzgruppe Rußland-Nord der OT und der im Baltikum tätigen Baugruppe Giesler, einer Kooperation der OT mit deutschen privaten Bauunternehmen mit „bevorzugtem Zugriff“ auf einheimische und jüdische Arbeitskräfte (1942-1944), als L. der OT-Einsatzgruppe VI (Bayern) verantwortliche Bauleitung für die von KZ-Häftlingen zu errichtende Rüstungsproduktionsstätte Mühldorf (1944-1945), Ende April 1945 mit Gaustab und Bruder Paul G. aus München geflüchtet, auf der Sonderliste der zwölf wichtigsten bildenden Künstler der „Gottbegnadeten-Liste“ (Führerliste); nachNS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1946), wegen Tötungsverbrechen von US-Militärgericht im KZ-Mühldorf-Hauptverfahren (NSG-Verfahren) in Dachau zu lebenslänglich verurteilt (1947), zu 25 Jahren begnadigt (1948) und vorzeitig entlassen (1952), ab 1953 selbständiger Architekt in Düsseldorf, Ehrenbürger Weimar (1938)

Irle 1974:
„Hermann G., * Siegen, Professor, Architekt, u. a. Erbauer der Schulungsburg Vogelsang“

National Archives: www.archives.gov; SNZ, 29.10., 8.11., 14.12.1938; SZ, 30.1.1987; ZStL, „Auszug aus der Kriegsverbrecherliste“, 51; Giesler/Giesler, 11; Irle 1974, 108; Klee 2003, 184; Klee 2007, 166; Opfermann 2009 a, 52; Stockhorst, 155; Tauber, 203

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Giesler, Paul
* 15.6.1895 Siegen, gest. 4.5.1945 bei Berch­tesgaden, Bruder von Ernst und Hermann G., Schwager von Willy Patt, Architekt, Stahlhelm (1919 bis mind. 1929), („Stahlhelmführer“, so 1929), Jungdo (ab 1920), Deutscher Reichskriegerbund „Kyffhäuser“/NS-Reichskriegerbund „Kyffhäuser“, Bezirksf. Siegerland (1925-1927), DNVP, NSDAP, „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, Parteiredner (1924ff.), formelles Mitgl. durch parteiinternes Versehen erst ab 1928 (Nr. 72.741), tatsächlich mind. 1927ff., Redner für den Bezirksausschuß Siegerland Volksbegehren gegen „Young-Plan und Kriegsschuldlüge“ (1929), SA mind. 1929ff., Standartenf. der SA-Gruppe Westfalen (1932), Führung der Standarte 130 (Siegerland-Wittgenstein) (bis 1936), Anklage wg. vermeintlicher Anhängerschaft von Röhm (1934), Freispruch mangels Beweisen (1935), Obergruppenf., als Günstling Bormanns Gaul. Westfalen-Süd (1941-1943) und München-Oberbayern (1944-1945), bayerischer Ministerpräs., Innen-, Wirtschafts-, Finanz- und Kultusminister, RVK, in Hitlers Testament zum Reichsinnenminister und Nachfolger Heinrich Himmlers ernannt, in den letzten Kriegstagen Anweisung zur Erschießung einer Gruppe von Bürgern, die die Vernichtung ihres Heimatortes abwenden wollten (Penz­berger Mordnacht, 28.4.1945), mit Gaustab, Familie und Bruder Hermann G. aus München geflüchtet, nach Tötung seiner Frau und seiner Schwiegermutter mißlungene Selbstvergiftung, woraufhin er sich von seinem Schwager anschießen ließ und dann seiner Verletzung erlag (Klingspor)

„Der Haß muß freie Bahn haben. Unsere hasserfüllte Gesinnung muß dem Gegner wie eine versengende Glut entgegenschlagen.“ (Selbstaussage 1945, nach: Klee 2003)

Lothar Irle in seinem Lexikon der „Siegerländer Persönlichkeiten“ (1974):
„Paul G., * Siegen, † München 1945, SA-Standartenführer zu Siegen, dann SA-Gruppenführer zu Dortmund, Gauleiter und Ministerpräsident zu München 1945“

SNZ, 3.4.1934; Süddeutsche Zeitung, 19.10.1945; V, 10.2.1925, 11., 16.10.1929; V, 11.10.1929; Früchtel, 35; Helmes, 136; Irle 1974, 108; ; Justiz und NS-Verbrechen, Bd. III, Lfd. Nr. 78, und Bd. VIII, Lfd. 287; Klee 2003, 184; Klingspor, 42; Lorenz, Mordnacht; Opfermann 2001, 225; Stockhorst, 155; LWL, Westfälische Geschichte, Personenartikel
Selbstaussage: SNZ, 30.1.1943; Abb.: SNZ, 7.4.1934; SZ, 12.8.1933

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Giesler, Robert
Berleburg, SA, Stf

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-1.297 (Wilhelm Lauber)

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Gilde, Lili/Lilli * Menn
* 26.6.1910 Helbershausen, Hilchenbach, NSDAP (1931-1945), „Alte Parteigenossin“, BDM (1932ff.), Mitbegründerin in Hilchenbach, Jungmädeluntergau Sieg (1/138) (= Siegerland), Untergauf.in (1934-1935), Jungmädeluntergau Siegen-Wittgenstein (138), Untergauf.in (1935-1937), Mädeluntergau Siegen-Wittgenstein (138) (1937-1938); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1946), Kontensperre (1945)

Entn.: mehrere Falschangaben im Fragebogen zu dem Beginn von Mitgliedschaften, IV o. VSp. (1948), „Ämter … in stiller Vornehmheit geführt. Sie war Idealistin.“ (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 43-471; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945; SNZ, 6.10., 6.11.1938; SZ, 31.10.1938

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Gilfert, Fritz
* 4.12.1901, verm., Deuz, Austritt (1938), ggl., Schwager von Alfred Bissigkummer, VS-Lehrer, Jungdo (1921-1926), NSDAP (1933ff.), Amtsl. für weltanschauliche Schulung, Kreisredner (1936, 1942), Ogl. Deuz (1937ff.), SA, NSLB (1933ff.); in Versorgungsverfahren der Ehefr. (1949): bei G. habe es sich „um einen starken Aktivisten“ gehandelt, „der seine nationalsozialistische Einstellung in jeder möglichen Form zum Ausdruck brachte“, Kürzung der Pension um 20%

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.091-18.645 (wegen Versorgungsansprüchen der Ehefr.); SNZ, 7.2.1936, 29.1.1938, 12.12.1942

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Gilles, Max Matthias Martin
* 10.11.1898 Düsseldorf, Siegen (bis 1936), Olpe (bis 1943), Hagen (1943-1945), Lüdenscheid, kath., Austritt, ggl., NSDAP (1932-1945), „Alter Parteigenosse“, Kreisamtsl., Allgemeine SS (1931ff.), Trf, NSBO (1933-1934)/DAF, KdF, Kreisw. Siegerland (bis 1936), VDA (1938-1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (bis 1947), vom Spruchgericht Hiddesen zu RM 2.500 Geldstrafe verurteilt (1947)

Entn.: III (1950), IV o. VSp. (1951)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-8.236, NW 1.091-17.979; SNZ, 19.9., 2.10.1934; Pfau 2012, 107

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Gloddek, Gustav
* 18.12.1894 Groß Schöndamerau (Kr. Ortelsburg), Gelsenkirchen (1919-1927), Siegen (1927-1940, 1946ff.), ev.-luth., Austr., Schutzpolizist, Hauptwachtmstr., „Einsatzpolizei“ (1939), „Osteinsatz“ in Kielce (1939), dann unterschiedliche Angaben: Schrötersburg (1939-1943), Braschnitz (1943-1945), Plock (Reg.bez. Zichenau [Ciechanów]) (1940ff.), Verband Preußischer Polizeibeamter (Schrader-Verband), SPD, Gardeverein bzw. Deutscher Reichskriegerbund „Kyffhäuser“/NS-Reichskriegerbund „Kyffhäuser“, NSDAP (1937ff.), KVK II

Entn.: V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland,, NW 1.128-2.987; LA NRW, Abt. Westfalen, RA, Nr. 14.956; StASi, D 86

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Glaubitz, Robert
* 12.12.1947 Mörchingen (Lothringen), Siegen (1938-1940), Straßburg (1940-1941), Hagenau (Elsass) (1941-1945), Oberfischbach, Austritt (1937), o. K., „Freidenker“, Elektroing., Arbeitsvermittler unter Adolf Kirschner (1933-1938), Sachbearbeiter beim Chef der Zivilverwaltung in Straßburg, NSDAP (1926-1927, 1931-1945), „Alter Parteigenosse“, Hauptstellenl. Amt für Ausbildung im Kreisstab Siegerland (1936), Kreisorganisationsl. (1938ff.), NSV (1935ff.); Kreisamtsl. (1941ff.), Allgemeine SS, Mitbegründer (1931), Otrf; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1947), Kontensperre (1945)

Entn.: prov. III (undat.), sechs Wochen Gefängnis, „tragbar“ (1948), „untragbar … als guter Nazi bekannt“ (1949), „absolut anständig und korrekt benommen … lehnt jedes totalitäre System ab“ (wörtliche Übernahme des Entn.-Ausschusses aus Entlastungserklärung)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-3.308; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945; EB 1940; Fr/Rt, 21.9.1948; SNZ, 12.6.1936, 28.10.1938; Helmes, 113

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Göbel, Adolf
vor NS-Ende verst., Laasphe, Allgemeine SS (vor 1933ff.), Oschf (1938), beteiligt an den Ausschreitungen des 9./10.11.1938 in Laasphe

LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 55, 56

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Göbel, Friedrich
vor NS-Ende verst., Laasphe, NSDAP, SA oder SS (vor 1933ff.), Ordensjunker (1938), beteiligt an den Ausschreitungen des 9./10.11.1938 in Laasphe

LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 55, 56

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Göbel, Fritz
* 7.2.1899 Brühlhof bei Kirchen, Siegen, ev., Elektro-Ing., EW Siegerland, DVP bis 1933, NSDAP (1937ff.; Nr. 4.453.375), NSKK, Schf, NSBDT (1939ff.)

Entn.: IV o. VSp. (1948), V (1949), „nominelles Mitglied“, „begeisterter Motorsportler“, Selbstaussage: in NSKK „aus sportlichen Gründen“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-978

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Göbel, Hermann
Weidenau, Masseur, Freikorps, Einsatz im Baltikum, Schlageter-Kreuz (1934)

SZ, 11.12.1934

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Göbel, Paul
* 8.11.1892 Siegen, Elektriker, NSDAP (1920ff.), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, Mitbegründer der Og. Landshut (drittälteste Og. der NSDAP), Krl. Landshut (bis 1936), „Blutorden“, da Teilnehmer am Hitler-Ludendorff-Putsch (1923), SA (1922ff.), Allgemeine SS (1927ff.), DAF, Reichsfachgruppenwalter

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; SNZ, 21.11.1938, 7.11.1942

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Göbel, Werner
* Siegen, Littfeld, Metzger, Gastwirt, Littfelder Bürgerliste (1933), NSDAP (1928ff.), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, SA, lokaler Mitbegründer, Inhaber des „Absteigelokals der … führenden Persönlichkeiten in Partei u. SA“, Unterstützer eines schweren SA-Übergriffs gegen den SS-Anwärter Alfred Edelhoff (1933)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; Pfau 2012, passim

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Göbel, Wilhelm Hermann Emil
* 29.8.1911 Wiesbaden, Siegen, Austritt, ggl. (1937), kaufm. Angest., Verwaltungsangest., HJ (1930-1933), NSDAP (1933-1945; Nr. 1.721.619), Allgemeine SS (1933-1939), Schf (1938), Waffen-SS (1939-1945), Einsatz (1941-1942) im 8. SS-Infanterie-Regiment (das lt. Schafranek an „tausendfachem Mord an der jüdischen Zivilbevölkerung“ beteiligt war), gebildet am 25.2.1941 aus der Anfang 1940 aufgestellten zur Vernichtung der Widerstandsbewegung („Bandenbekämpfung“) eingesetzten SS-Totenkopfstandarte 8 (die für Geiselerschießungen mit Leichenplünderung, Niederbrennen von Dörfern, Ermordung zahlreicher Zivilisten verantwortlich war), Truppenwirtschaftslager (TWL) Warschau (1942-1943), TWL Krakau (1943-1945), in der Endphase in ungenannter Einheit unter dem Höheren SS- und Polizeiführer (HSSPF) Odilo Globocnik in Triest (27.3.-12.5.1945) eingesetzt (alle Einsatzorte: Selbstaussagen), KVK II (1944) (vgl. Wilhelm Schütz); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1947), vom Spruchgericht Stade angeklagt, freigesprochen (24.9.1947), keine Ermittlungen zu NSG-Verfahren bekannt, behauptete ihm Entn.-Verfahren Nichtwissen, Tätigkeit in Firma Martin Hoppmann (1947ff.)

Entn.: IV o. VSp. (1949)

Aus dem Protokoll des Entn.-Ausschusses (1949):
G. – 1941 in Radom eingesetzt (so Spruchgerichtsurteil), wo seit 1941 35.000 Juden in zwei Ghettos festgehalten wurden – erklärte, „von den im Generalgouvernement vorgenommenen Verbrechen gegenüber Juden und Polen“ nichts erfahren zu haben. Auch sei „ihm nicht bekannt gewesen, dass die SS bei den Juden- und Polenverfolgungen im Generalgouvernement eingesetzt gewesen“ sei. „Über die Verfolgung von politischen Gegnern wisse er nichts. In Siegen sei ein früherer sozialdemokratischer Landtagsabgeordneter [Fritz Fries] bis zum Schluss unbehelligt geblieben. Ihm sei auch nicht bekannt gewesen, dass politische Gegner ins Kz-Lager verbracht worden waren. Ebenso [wenig] habe er gewusst, dass Kz-Lager, von deren Bestehen er an sich Kenntnis hatte, von SS-Formationen bewacht worden seien.“ Zur Brand­stif­tung der Synagoge in Siegen: „… SS aber nicht beteiligt gewesen“ (tatsächlich waren bis auf Ausnahmen alle Brandstifter in der SS).
Ausschuss nimmt ihm alles ab, da er „als Einspänner vollständig zurückgezogen gelebt hat.“ „Wilhelm Göbel gehört zu jenen unglücklichen Menschen, die in einer Kaserne geboren wurden und dort die Jugendzeit verlebten. Aus dieser Tatsache heraus war ihm sein Lebensweg vorgeschrieben.“

Am 10.11.1938, dem Tag der Synagogenschändung und -brandstiftung in Siegen, habe G. „mit einem Beil“ das Haus verlassen, um „zum Obergraben“ – Sitz der Synagoge – zu gehen. Er habe „auch einmal einen Juden in der Bahnhofstr. in Siegen niedergeschlagen.“ Es gebe Fotos, die G. „seinerzeit in Polen gemacht habe, die erschossene und erhängte Juden“ zeigten. G. „spucke noch immer die gleichen großen Töne wie in den 1930er Jahren.“ (so die vormalige Ehefrau von G. 1987)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-264; SNZ, 22.12.1938; PS Klaus Dietermann; Schafranek, passim

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Goebel, Albrecht
* 5.1.1886 Siegen, Siegen, ev., Jurist, AGR am AG Siegen, LGDir (1938), Senatspräs. OLG Hamm (1943ff.), DVP, NSDAP (1933ff.), Hauptstellenl., BNSDJ/NSRB (1934ff.), Kreiswalter Kr. Siegen, VDA, Gesellschafter Birlenbacher Hütte in Geisweid

Entn.: IV o. VSp. (1946)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-891; SNZ, 15.1., 12.3.1938; SZ, 12.3.1938

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Goebel, Johannes Paul
* 28.4.1891 Siegen, gest. 11.8.1952 (in der Literatur auch als Walter Paul Edmund G.; Klee: * 29.10.1891), Dr. pharm., Apotheker, Labor der Schering AG, Berlin (1924ff.), NSDAP (1933ff.; Nr. 3.003.519), SS (Nr. 182.700), Ustf (1938), als „chief chemist“ (Lifton) der Schering(-Kahlbaum) AG von seiner Firma nach Auschwitz abgeordnet als Assistent für Carl Wilhelm Clauberg für medizinische Experimente (4/1942-12/1944), Massensterilisierung von Jüdinnen (Lifton: zwischen 300 bis mehreren tausend) mittels Injektionen einer chemischen Flüssigkeit in die Gebärmutter – der Apotheker/Chemiker G. injizierte selbst -, Erprobung von Kontrastmitteln für Röntgenzwecke, Flucht von Goebel und Clauberg vor der Roten Armee aus Auschwitz über KZ Groß-Rosen ins KZ Ravensbrück, dort Fortführung der Experimente (1945), KVK II m. Schw.; nach NS-Ende zunächst von Schering AG entlassen (31.3.1945), dann Wiedereinstellung, in den Nürnberger Verfahren vernommen, aber nicht angeklagt

„[Clauberg] … ließ ihm ein Haus in der Umgebung des Lagers zur Verfügung stellen und betraute ihn damit, selbständig intrauterine Einspritzungen vorzunehmen, obwohl Goebel kein Mediziner war. Goebel prahlte so laut mit seinem Tun, daß die Schering-Werke sich von ihm distanzierten. Eduard de Wind (Schering AG) charakterisierte ihn folgendermaßen: ‚Überall steckte er seine Nase hinein und zwang alle Frauen ohne Mitleid, sich den Experimenten zu unterwerfen. … Goebel war grob und sarkastisch. … er (wirkte) wie ein kleiner Beamter, der im Ausverkauf etwas ergattert hat.'“ (Langbein)

„Ende 1945 fand ich meinen Mann wieder. Wir haben nie wieder Geschlechtsverkehr haben können. Der Versuch eines Aktes war außerordentlich schmerzhaft.“ (Versuchsopfer Marie Messiri); „Die Schilderung der Ereignisse ist von Tränenausbrüchen begleitet. Die Patientin ist abwechselnd gereizt oder deprimiert. Diese Schädigungen sind zurückzuführen auf die von Dr. Goebel im Konzentrationslager durchgeführten Experimente, die außer zu einer Sklerose der Scheide und damit zur Unmöglichkeit des Geschlechtsverkehrs zu einer künstlichen Kastration der Patientin geführt hat.“ (Ärztliches Gutachten, acht Jahre nach der Befreiung)

Klee 2003, 188; Langbein, 386; Lifton, 272, 277; Wlasich, 167f., 170f.; Reinhard Tenhumberg, Täter und Mitläufer. 1933-1945

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Goedecke, Heinrich
* 14.7.1881 Berlin, gest. 21.10.1959 Siegen, Siegen, ev., 1920 in den Kapp-Putsch (1920) involviert, RKB (1909ff.), Deutscher Reichskriegerbund „Kyffhäuser“/NS-Reichskriegerbund „Kyffhäuser“, Ehrenmitgl., Siegerländer Haubergsgenossenschaft, Vors., SHV, Gesellschaft Erholung u. a. (lt. Entn.-Fragebogen Mitgl. von insgesamt 28 Zusammenschlüssen, ungenannt bleibt der Kriegerverein), NSDAP (1933ff.; Nr. 2.930.568), NSRB (1934ff.), Krt. Kr. Siegen, Vors. (1930), LR Kr. Siegen (1919-1935), LR und stellv. RP Münster (1935-1941), RP Münster (1941-1942), Generallandschaftsdir. Oberpräsidium Münster (1943-1945)

Entn.: III (Unter- und Hauptausschuss, undat.), IV o. VSp. (1947), V (1948), nun volles gesetzliches Ruhegehalt (1948), der NSDAP wegen seines „maessigenden Einflusses auf den Lauf der Dinge“ beigetreten und deshalb trotz angeblicher Enttäuschung dort verblieben, „In der Berufungsverhandlung trat Goedecke den Beweis antinazistischer Gegenarbeit an“, „Gegner der Partei“ (Berufungsausschuss in Wiederholung von Selbstaussagen G.s zur Erlangung der vollen Pension, 1948)
Fritz Fries zu Goedecke:
„Daß er … 1923 durch seinen Assessor Ehrensberger von Kassel die Waffen für Rechtsorganisationen im Siegerland besorgen ließ, ist uns nicht unbekannt geblieben.“ (nach: Zabel)

Goedecke zur Eröffnung des Kreistags, 12.4.1933:
„Seit dem letzten Zusammentreten des Kreistages im Juli vorigen Jahres haben die Verhältnisse in unserem Vaterlande eine grundlegende Wandlung erfahren. Die nationale Erhebung ist wie ein Frühlingssturm über alle deutschen Gaue gebraust, hat Luft und Licht gebracht und die dunklen Wolken verscheucht, die die Zukunft unseres Volkes und Vaterlandes so trübe erscheinen ließen. … Für jeden, der die Dinge klar und scharf zu sehen vermag, gibt es nur eine Wahl: entweder ein nationales Deutschland oder den Bolschewismus … Den Männern, die an der Spitze stehen, wird jedermann zubilligen müssen, daß sie die Kraft haben, das durchzusetzen, was sie für ihres Volkes und ihres Vaterlandes Wohl für richtig halten. … Solchen Männern müssen wir Vertrauen entgegenbringen und freudig ihnen helfen an ihrem schweren und großen Werk.“

BAB, Best. 3.100 (NSDAP-Zentralkartei); LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B IV-1.981, ebenda, NW G-1.880, ebenda, NW 1.039 G-1.979; SZ, 22.1.1931, 13.4.1933; Irle 1974, 110; Lilla, 159, Opfermann 2001, 226; Pfau 2000, passim; Zabel, 134

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Goedecke, Otto Robert
* 7.6.1900 Hofgeismar, Pinneberg, Berleburg (1939-1943), ev., Dr. med., Arzt, NSDAP (1937ff.; Nr. 5.532.172), stellv. L. Kreisamt für Volksgesundheit (1940/41), SA (mind. 1933), NSKK (1933ff.), Oschf, NSDÄB (1937ff.), Kreisobm. Wittgenstein (1941), DRK, L. Gesundheitsamt in Berleburg, leitender Arzt Kreiskrankenhaus in Berleburg, Amtsarzt in Berleburg (1939ff.), Vertrauensarzt von AOK und Arbeitsamt, in Konflikte um Verteilung des Eigentums der jüdischen Deportierten verwickelt, so mit den Berleburger Zahnarzt Otto Nölke, Nutznießer der „Arisierungen“ mit der Folge eines ns-internen Konflikts wegen „Schiebung“, Teilnehmer der Konferenz zur Selektion Berleburger „Zigeuner­misch­linge“ nach Auschwitz (8.3.1943); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1948), u. a. wegen Beteiligung an der Deportation der Berleburger Sinti-Nachfahren vom Spruchgericht Hiddesen angeklagt, freigesprochen (1948)

Entn.: IV, dann V (1949), Entlastungserklärung u. a. der Fürstin von Sayn-Wittgenstein-Berleburg

Urteil Hiddesen (19.5.1948), umfassende Unkenntnis von G.:
„Vom Abtransport der Juden aus dem Reichsgebiet … hat der Angeklagte nichts erfahren. Insbesondere blieben ihm entsprechende Vorgänge im Kreise Wittgenstein unbekannt. Die Zahl der Juden im Kreise war schon vor dem Kriege sehr gering. Auch von der Deportation der Juden während des Krieges aus den je 60 km entfernten Städten Siegen und Marburg hörte er nichts. … Der Zwangscharakter des Arbeitseinsatzes der Sklavenarbeiter nach zwangsweiser Verbringung ins Reichsgebiet wurde ihm nicht bewusst. .. Er hörte auch nichts von Androhung der Todesstrafe gegenüber östlichen Fremdarbeitern im Fall des verbotenen Umgangs mit deutschen Frauen. Exekutionen von Fremdarbeitern wurden ihm ebenfalls nicht bekannt [vgl. die von den regionalen Instanzen aufsehenerrregend inszenierte Hinrichtung des polnischen Zwangsarbeiters Jan Zybura wegen unerlaubter Beziehungen zu einer Deutschen (1941)]. … Von dem Wesen und der Bedeutung der KZ-Lager im Kriege hatte der Angeklagte keine klare Vorstellung. Er wusste wohl, dass politische Gegner ins KZ-Lager kamen, wenn ihm auch ein bestimmter Fall einer solchen Einweisung nicht bekannt gewesen ist. Insbesondere wusste er auch nicht, dass die Politischen Leiter bei Einweisung politischer Gegner in die KZ-Lager insofern eingeschaltet waren, dass sie der Gestapo durch Weiterleitung von Denunziationen Zubringerdienste leisteten und dass es sich dabei häufig um Fälle handelte, die sich als Akte des Unrechts oder der Willkür darstellten. Im übrigen war ihm auch unbekannt, dass die Behandlung in den KZ-Lagern grausam oder lebensgefährlich war. … [Krankenmorde:] Der Angeklagte hatte auch keine Kenntnis von der Durchführung dieser Maßnahmen. In Berleburg gab es während seiner dortigen Tätigkeit keine Heil- und Pflegeanstalt.
In Berleburg existierte schon vor dem Kriege eine Zigeunerkolonie, die sog. ‚Lause‘. Ihre Angehörigen wurden während des Kriegs aus rassischen Gründen verfolgt., z. T. sogar deportiert und in KZ-Lager verbracht. … Die Einwohner der Berleburger Zigeunerkolonie galten auch schon vor 1933 als Menschen zweiter Klasse, weil eine Anzahl der Leute ‚vom Berge‘ mehrfach straffällig geworden war und weil in einigen Wohnungen nicht nur sehr primitive Verhältnisse herrschten, sondern auch Schmutz und Ungeziefer vorhanden waren. Überdies haben die Einwohner der Kolonie in ihrer temperamentvollen Art vielfach verneinte oder wirkliche Ansprüche geltend gemacht und damit den Behörden mehr Arbeit verursacht als die sonstigen Bewohner des Kreises [vgl. die vorausgehenden Aussagen mit denen in den Schriften etwa der regionalen NS-Verfolger der Wittgensteiner Sinti-Nachfahren, also von Theodor Günther, Otto Hesse, Robert Krämer oder Wilhelm Langenbach]. Nach Erlass der Nürnberger Gesetze kam hinzu, dass Personen zigeunerischer Abkunft hinsichtlich ihrer Heirat, der Gewähung von Kinderbeihilfen oder der Genehmigung von Reisen gewissen Beschränkungen unterworfen waren und daher zwangsweise mehr als andere mit den Behörden zu tun hatte. – 1933 wurde die Kolonie für einen Monat durch den kommissarischen Landrat von der Aussenwelt abgeschlossen. In den Abendstunden durften die Bewohner ihre Häuser nicht mehr verlassen. Die Innehaltung dieser Vorschrift wurde durch bewaffnete Streifen überwacht. Später wurde den Zigeunern durch Polizeiverfügung des Landrats der Besuch von Gaststätten und Kinos verboten. Zum Einkauf von Dingen des täglichen Bedarfs wurden nur bestimmte Geschäfte zugelassen und ausserdem verfügt, dass die Besorgungen nur zu bestimmten Tageszeiten erfolgen dürften. Für diejenigen Angehörigen der Kolonie, die bei der Firma Busch-Jäger in Aue arbeiteten, wurde auf der Reichsbahn ein besonders gekennzeichneter Waggon bereitgestellt, der von anderen Reisenden nicht benutzt werden durfte. Von diesen geringen Beschränkungen der Zigeuner hatte der Angeklagte keine Kenntnis. … Ausschulung [der Koloniekinder] wegen Fleckfiebergefahr. … [Selektionskonferenz vor der Deportation im März 1943:] Der Angeklagte war als Leiter des Gauamtes anwesend. Er gab in einzelnen Fällen sein Urteil über die rassische Einstufung ab, die auf Grund der vorhandenen Unterlagen und des Erscheinungsbildes festgestellt wurde. … Besondere rassekundliche Untersuchungen hat der Angeklagte nicht durchgeführt, sondern sich im wesentlichen auf die vorhandenen Sippentafeln gestützt, die bei seinem Amtsantritt in Berleburg bereits vorhanden waren und hinsichtlich der Zigeuner der Kolonie in Berleburg das Ergebnis von erbwissenschaftlichen Untersuchunen – z. B. Schädelmessungen – des Reichsgesundheitsamtes … darstellten. … Die Vertreter der Stadtverwaltung nahmen bei der erwähnten Sitzung zu den wirtschaftlichen und kriminellen Verhältnissen der einzelnen Zigeunerfamilien Stellung.“ Danach habe G. nichts mehr mit der „Zigeunerfrage“ zu tun gehabt. Dann Schilderung der Deportation, wovon etwas erfahren/gewusst zu haben, G. „unwiderlegt und auch glaubwürdig in Abrede gestellt“ habe, Übernahme der Schutzbehauptung von Hermann Fischer, die Stadtverwaltung habe „schriftlich“ erklärt, niemand aus der Kolonie komme für Deportation infrage (Hervorh. i. Orig.), was das Gericht, das in verurteilte, in erster und zweiter Instanz nicht überzeugte.

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-724, NW 1.127-115 (Hermann Fischer); BAB, Best. 3.100 (NSDAP-Zentralkartei); StABb, Nr. 142; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 31-39; Opfermann 2009 a, 144; Opfermann 2009 b, 230; Rademacher, 328

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Gollombiewski, Wilhelm
* 2.11.1892 Wichrowitz, Berleburg, ev., Polizeibeamter, Gendarmeriemstr. (1934), NSDAP (1933ff.; Nr. 3.283.323), SA (1933ff.), Otrf, Adjudant Standarte 130 (= Wittgenstein), Sudetenmedaille; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Polizeidienst entlassen

Entn.: V

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.128-1.884; SNZ, 1.2.1934; StABb, Nr. 151

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Gontermann, Gustav
* 7.1.1855, gest. 13.5.1933 Siegen, Siegen, Industrieller, geschf. Gesellschafter Walzengießerei Gontermann, DNVP (1924), Preußenbund, Vors. Og. Siegen (mind. 1922-1931), Bezirksausschuß Siegerland Volksbegehren gegen „Young-Plan und Kriegsschuldlüge“ (1929)

SZ, 28.8.1929, 29.1.1931; V, 1922, 26.4.1924, 3.11.1928; Irle 1974, 111

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Gontermann, Leonard
* 16.6.1896 Siegen, München, Kiel (1939-1943), München (1943-1945), Siegen, ev., ggl. (1935), Angehöriger der Industriellenfamilie Gontermann, Schwager von Otto Heinrich Knipp, Bezirksausschuß Siegerland Volksbegehren gegen „Young-Plan und Kriegsschuldlüge“ (1929), Kaufm., NSDAP (1922, 1930ff.; Nr. 207.972), „Alter Parteigenosse“, SA (1931ff.), Stbf, Adjudant des Standartenf.s Paul Giesler (bis 1933), dessen Nachfolger in der Führung der Standarte 130 (Siegerland-Wittgenstein) (1933ff.), Oberste SA-Führung in München, Gruppenf. (1943), RKB (1936ff.), Korvettenkapitän, Hafenkommandant, Bataillionsf. Volkssturm (1944-1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert

Entn.: prov. IV (undat.), IV (1948), Ausschuss: „ein allzeit bescheidener, nüchterner und menschenfreundlicher Mensch, der die Parteiangelegenheiten nur von der idealen Seite aus gesehen hat“, „formal belastet, jedoch sonst einwandfrei und menschlich handelnd“, Selbstaussagen: Partei- und SA-Eintritt aus sozialen Beweggründen, „auf Grund meines sozialistischen Wollens“, „idealistische und soziale Grundhaltung“, „sozialistisches Bekenntnis“, „Idealist reinen Herzens“, „tiefgläubiger“ Christ, Röhm-Anhänger, er habe die SA als „Bremse“ gegen verderbliche Strömungen in der Partei betrachtet, kein Wort zu den Verbrechen außer zu Röhm

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.003-43-83, NW 1.111 BG. 34-222 (Otto Heinrich Knipp); SZ, 28.8.1929, 3.3., 12.8.1933
Abb.: SZ, 12.8.1933

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Gontermann, Ludwig
* 9.7.1898 Siegen, Niederweisel bei Butzbach (1933-1939), Hamburg und Lübeck (1939-1944), Maastricht und Marburg (Donau) (1944-1945), Fischelbach (1949), ev. („bekennende Kirche“), Kaufm., Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken AG, Personal-chef (1940-1943), Boschberg GmbH (1944), VDM Luftwerke AG (1944/45); nach NS-Ende selbst. Kaufm (wie bis 1933)

Entn.: „unbelastet“, V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-485

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Gontermann, Rudolf
* 13.3.1900 Siegen, Netphen, ev., Dr., Walzengießerei Gontermann-Peipers AG (Anteil der Zwangsarbeitskräfte 1944: 384 von 560 Beschäftigten), Aufsichtsrat (1943), Geschf. Verkaufsgesellschaft von Gontermann-Peipers, Verfasser einer mehrfach aufgelegten Schrift zur „Entwicklung und Bedeutung der Siegerländer Spezialhochöfen“ (1927, 1929), Jungdo (1920ff.[?]), VDA (1930ff.), Liedertafel Siegen, SHV, SGV u. a.

Entn.: V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-178; Opfermann 1991, 47

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Gontermann, Walter
* 12.6.1884 Siegen, Solingen, Dr. phil., Unternehmer, Walzengießerei Gontermann-Peipers AG (Anteil der Zwangsarbeitskräfte 1944: 384 von 560 Beschäftigten), Vors. Aufsichtsrat (1943)

Irle 1974, 111; Opfermann 1991, 47; www.albert-gieseler.de

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Göppe, Fritz
* 10.1.1909 Laasphe, Laasphe, ev., selbst. Schneidermstr., DStP (bis 1933), NSDAP (1933ff.), Bl. (1938), RKB (1939ff.) u. a., DRK, Zeugwart (1932-1946), Modewart der Schneiderinnung (1936ff.), KVK II (1942); nach NS-Ende CDU, Krt. Kr. Wittgenstein (1961-1964), Vors. Sängerkreis Wittgenstein (1963)

Entn.: Gewerbe sei zu entziehen, „als grosser Aktivist bekannt … und (hat) sich bei der Judenaktion beteiligt“ (undat.), V (1949), Selbstaussage: „Ich habe mit reinem Herzen und aufrichtiger Liebe für mein Vaterland das Beste gewollt, mich somit dem beginnenden Aufschwung nicht mehr entgegengestellt.“, daher Parteibeitritt, aber auch, um dem SA-Beitritt zu vermeiden (1946)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-423; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 55, 56; WR/Wst, 12.11.1963
Abb.: WR/Wst, 12.11.1963

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Göppe, Hermann
Laasphe, Schneidermstr., NSDAP (mind. 1933ff.)

SZ, 7.3.1933

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Görzel, …
Gosenbach, NSDAP (mind. 1933ff.), NS-Hago, Ogl. Gosenbach (1934)

SNZ, 25.1.1934

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Goßmann, Karl
* 31.7.1901 Ostwig (Kr.Meschede), Berleburg, kath., VS-Lehrer, L. kath. Volksschule, Zentrum (bis 1932), „politisch durchaus zuverlässig nationalsozialistisch gesinnt“ (BM Theodor Günther, 1935), NSDAP (1937-1945; Nr. 4.099.125), NSLB (1933ff.), RdK/RDF (1939-1945), L. Musikkapelle Berleburg (1935ff.), L. MGV Erholung Berleburg (1937ff.), SGV, Kegelclub

Entn.: V (undat.)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW1.118-716; PS Karl Heinz Stolz

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Gothe, Robert jun.
Siegen, Reisender, Allgemeine SS, Ustf, Standarte II/35 (= Siegerland), Führung des Sturms 6 (1938), als Oschf Standortf. (1938)

EB 1937; SNZ, 7.10.1936, 29.1.1938, 10.11.1938, 22.12.1938

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Gotthard, Ilse
* 18.2.1922 Niederschelden, Niederschelden, ev., Bund freikirchlicher Christen, Verkäuferin,NSDAP (1941-1945), BDM(1934-1945), Mädelgruppenf.in; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945), Kontensperre (1945)

Entn.: V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-713; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Gottschalk, Ernst
* 4.1.1883 Schwarzenau, Schwarzenau, ev., Schlosser, NSDAP (1937ff.), ABM Schwarzenau (1935-1945), Arfelder Spar- und Darlehenskasse, Vors. (1922-1945), KVK II

Entn.: V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-713

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Gottwick, Helmut
* 25.5.1908 Essen, Siegen, ev., Austritt, „deutschgläubig“, Industriekaufm., Büroangest., Stadtverwaltung Siegen (1933-1934), Siegerländer Knappschaft („im Zuge der Aktion ‚Alte Kämpfer’“, 1934-1935), Obersekr., NSDAP (1929ff.; Nr. 138.806), „Alter Parteigenosse“, Og.org.l., SA (1933ff.), VK der NSDAP in Bronze (1942), KVK II (1943); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert

Entn.: „Aktivist“, „untragbar“ (1948), „überzeugter Nationalsozialist und Aktivist“, „untragbar“ IV o. VSp. (1948), IV o. VSp., nicht bei Knappschaft wiedereingestellt, Buchhalter in mittelständischem Unternehmen

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-2.720; PM Gerold Spork (Kreuztal), 16.5.2013

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Gräb, Siegfried
Niederdielfen, Grubenschmied, NSDAP (mind. 1926ff.; Nr. 55.067), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, SA (mind. 1927ff.)

SNZ, 16.6.1934; SZ, 13.3.1933; Helmes, 35, 104, 136

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Gräbener, Ewald
Rudersdorf, NSDAP (1938), BM Rudersdorf

SNZ, 18.10.1938

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Graf, Ernst
* 2.7.1893 Wehrda b. Marburg, Raumland, VS-Lehrer im Kr. Wittgenstein (1913ff.), seit 1931 in Raumland, NSDAP (angeblich 1936ff.; Nr. 3.752.848), Kreishauptstellenl. für praktische Bevölkerungspolitik, Kreisbeauftragter des Rassenpolitischen Am­tes der NSDAP, RDF, Kreisw. (1937ff.), Teilnehmer der Konferenz zur Selektion Berleburger „Zi­geu­nermischlinge“ nach Auschwitz (8.3.1943), RdK/RDF, Kreisw. Wittgenstein (+/- 1938); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert, aus Schuldienst entlassen, wiedereingestellt (1949)

Entn.: IV o. VSp. (1948), V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-711; BAB, Best. 3.100 (NSDAP-Zentralkartei); LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 31-39; WNZ, 24., 31.12.1938; WR/Wst, 16.10.1953

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Graf, Walter
Siegen, Lohnbuchhalter, Freikorps, beteiligt an „Volkstumskämpfen“ in Oberschlesien (1919), Einsatz im Baltikum (1920), beteiligt an der Niederschlagung von Arbeitererhebungen (1923), NSDAP (mind. 1933ff.), Ogl. Siegen-Fischbacherberg (1944), Schlageter-Kreuz (1934)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW1.127-1.589 (Heinrich Schmidt); SZ, 3.3.1933, 11.12.1934

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Grau, Hermann
Wahlbach, NSDAP, „Alter Kämpfer“

SNZ, 1.8.1935

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Gravenhorst, Erich
gest. 23.5.1967 (?), Siegen, Kaufm., DNVP (1929), Stahlhelm, Gauf. (1932ff.), Deutscher Reichskriegerbund „Kyffhäuser“/NS-Reichskriegerbund „Kyffhäuser“, Siegen, stellv. Vors. (1930-1934), Kreisverband Siegerland, Vors. (mind. 1930-1932), Aufruf zur Wahl des Stahlhelm-Kandidaten Duesterberg zum Reichspräsidenten (1932), Oberstleutnant im Generalstab, Befehlshaber Serbien und Chef des Generalstabs, als solcher führend mitverantwortlich für die Einsätze zur Vernichtung der jugoslawischen Widerstandsbewegung gegen die Besatzung („Bandenbekämpfung“) (1941ff.)

SZ, 5.11.1929, 28.7.1930, 13.1.1932, 9.3.1932; EB 1931/32; Maschonek, 50; Pfau 2000, 69, 224, 232

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Grebe, Hermann
Laasphe, Kaufm., Nationale Einheitsliste (1933), NSDAP (1933)

SZ, 7.3., 1.7.1933

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Greis, Heinrich
Niederdresselndorf, DC, Gemeindegruppenl. (1933)

SNZ, 4.10.1933

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Griese, Friedrich
* 2.10.1890 Lehsten, gest. 1.6.1975 Lübeck, ev., völkisch-nationalsozialistischer Schriftsteller, Heimatautor, NSDAP (1941ff.), Mitgl. Deutsche Akademie der Dichtung (1933), Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Adolf Hitler (1933), „wegweisend“ als Dichter, „der aus Blut und Boden schafft“ (1934), „Künstler im Kriegseinsatz“ (1939ff.), vielfach im Nationalsozialismus dekoriert (z. B. Goethe-Medaille durch Adolf Hitler, 1940), Beiträge in Siegener Zeitung und Siegerländer National-Zeitung der NSDAP; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet mehrere Monate festgenommen und interniert (1945/46), „ausdrücklich Zustimmung zur Rassenideologie Hitlers und Himmlers“ (Ernst Alker), in zahlreichen literaturwissenschaftlichen Bewertungen exemplarischer Vertreter der „Blut-und-Boden-Literatur“ seit den 1920er Jahren

BAB, Best. 3.200 (NSDAP-Ortskartei); SNZ, 21.12.1934 (Sammelrezension); Alker, 846; Busch 1998, passim; Persönliche Seite von T. R. E. Lentze

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Grimm, …
Siegen, Jurist, NSDAP (1933), BNSDJ/NSRB, Vorst. (1933)

SNZ, 2.1.1934

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Grimm, Ernst
* 1.6.1901 Siegen, Wingeshausen, ev.-luth., Schwiegersohn von Karl Bergner, Dipl.-Berging., Vereinigte Stahlwerke Siegerland (1934-1935), Oberbergrat in Clausthal-Zellerfeld (1937-1945), Stahlhelm, Feldmstr., NSDAP (1928-1930, 1937ff.; Nr. 5.919.280), SA (1933ff.), Otrf, Nationalkirchliche Einigung Deutscher Christen (1942ff.), Verein Deutscher Bergleute/NSBDT, L. Bezirksverband Südhannover (1942ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet entlassen

Entn.: Kategorie „M“, „stark belastet“ (Entn.-Ausschuss Stadtkreis Hannover (1946), IV o. VSp. (1948), „teilweise ausgesprochener Gegner“, Falschangaben zur „Nationalkirchlichen Einigung“, die nichts mit den „Deutschen Christen“ (DC) der nationalsozialistischen „Deutschen Glaubensbewegung“ zu tun gehabt habe, tatsächlich aber ebenso ns-geprägt und antisemitisch war, Entlastungserklärungen von Erich Dietz, Siegen, Karl Kamp, Rödgen, Ernst Kühn, Büschergrund

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-1.993, NW 1.127-537; SNZ, 2.1.1934

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Grimm, Karl
* 15.1.1874 Siegen, Siegen, ev., Siegerländer Knappschaft, Dir. (1931f.), Stahlhelm, Trf, NSDAP (1933-1945), SA,Otrf, DC, RKB, Gustav-Adolf-Stiftung Siegen, SHV, SGV, Ev. Volksverein, Vorst. (seit 1920er Jahren)

Entn.: „unacceptable“ (1947), „untragbar“ (1947), III a, b, c, d (1947), IV o. VSp., aber mit Übertritt in Ruhestand bei 50% der Pension (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-497; Irle 1974, 115

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Grisse, …
Siegerland, SA, Stf (1943), Betriebsobm. H. A. Waldrich KG

SZ, 18.8.1943

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Grisse, E.
Oberdielfen, NSDAP, ,Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“

SNZ, 29.6.1935

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Grisse, G.
Oberdielfen, NSDAP, „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“

SNZ, 29.6.1935

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Grisse, Hans
Wilnsdorf, Kaufm., NSDAP, Hauptstellenl., Amt für Theater, Film, Bild im Kreisstab Siegerland (1936)

EB 1935; SNZ, 12.6.1936

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Grisse, Hermann
* 10.6.1893 Obersdorf, Siegen, ev., Bahnhofsarbeiter, RAW (1930-1937), Bahnhof Siegen (1937-1947), NSDAP (1930-1945; Nr. 218.444), „Alter Parteigenosse“, SA (1933-1945), Oschf (1934), VDA (1938-1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert, Kontensperre (1945), Rückstufung vom Bahnhofsschaffner zum Bahnhofsarbeiter

Entn.: „may be retained“, „zwangsläufige Entfernung“, „belastet“ (undat.), IV m. VSp. (3/1948), IV o. VSp. (11/1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.022 G-42.916; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Groepler, Rudolf
* 17.7.1901 Dessau, Stift Keppel, o. K., Ostflüchtling, Dr. jur., Jurist, NSDAP (1933ff.), stellv. Bl., NSRB (1934ff.), Land- und Kammergericht Berlin (1931-1940), beim Reichskommissar für die Behandlung feindlichen Vermögens Referent für Verwaltung der Gewerbebetriebe, Beteiligungen, Vermögen („Feindeigentum, das zum grossen Teil ausgewanderten Juden gehörte“) in Abt. Unternehmen

Entn.: IV a, b (undat.), „Über seine politische Betätigung kann daher wenig oder gar nichts gesagt werden. … nicht auf dem Boden der Weltanschauung der NSDAP gestanden … ein brauchbares Glied des Staates bezw. der Demokratie … ohne Vorbehalt für tragbar erklärt.“ (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 40-32

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Grood, Otto
Kreuztal; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert, Kontensperre (1945)

PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Groos, Heinrich
Krombach, leit. Angestellter (Rendant) des Spar- und Darlehnskassenvereins Krombach, Förderndes Mitgl. der SS, Ehefr von G. Nutznießerin der „Arisierungen“: Erwerb eines Grundstücks der Littfelder Familie Raphael Meier (1939)

Entn.: Entnazifizierungsakte nach Auskunft LA NRW, Abt. Rheinland, „verschwunden“

Pfau 2012, 112, 156

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Groos, Hermann
* 14.10.1872 Littfeld, Littfeld, Landwirt (Berufswunsch laut Fragebogen: Mitgl. Entn.-Ausschuss), DVP (1929), DStP (1930ff.), Mitbegründer, Wahlliste Groos, Förderndes Mitgl. der SS (1934ff.)

Entn.: IV a, b (1947), „Wir können den Hermann Groos als Mitglied des Amtsentnazifizierungsausschusses [Ferndorf] nur empfehlen.“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 1-15; SZ, 6.11.1929, 16.8.1930; Pfau 2012, 111

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Groos, Walter
* 25.2.1897 Burgholdinghausen, Siegen, Bruder von Willi G., Verwaltungsangest., Kreisoberinsp., Kreisausschußsekr. im LRA Siegen (1923-1939), Jungdo (1920ff.), DStP (1930ff.), Mitbegründer, KVK II (1942), I (1945); nach NS-Ende zunächst erneut Verwaltungsangest. im LRA Siegen, Amts- und Stadtdir. Hilchenbach (1947-1962)

Entn.: V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-1.947; SZ, 16.8.1930; Irle 1974, 116

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Groos, Wilhelm
* 16.2.1907 Geisweid, Dillnhütten (1933-1935, 1938-1941), Kreuztal (1935-1936), Geisweid (1936-1938), Kreuztal (1941ff.), freikirchliche Gemeinschaft, Kaufm., Mitinh. Wilhelm Groos, Eisen- und Blechwarenfabrik, NSDAP (1932ff.; Nr. 1.011.132), „Alter Parteigenosse“, Zl. (1937-1939), DC (1934ff.), RKB, Entlastungserklärung von Hermann Engelbert: „Die Bitte [um Unterstützung] hat mich beschämt, denn als ordentlicher Siegerländer hat er [Wilhelm G.] allezeit auch in den Nazijahren … nach allen Seiten hin die beste Nachbarschaft gehalten.“ (1949)

Entn.: V (1949), Nachfrage aus dem Ausschuss zur „Judenverfolgung“: „Von diesen Dingen habe ich wohl gehört, ich nahm aber an, das wäre eine Entgleisung der unteren Schichten. Ich habe immer geglaubt, dass der Führung solche Grausamkeiten nicht bekannt seinen.“ (Selbstaussage, 1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-395; SNZ, 13.12.1934

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Groos, Willi
* 20.9.1893 Burgholdinghausen, Littfeld, ev., Bruder von Walter G., Bauing., Bauf. Fa. Ewald Groos, Littfeld (1931-1932), Bauaufsicht FAD (1932-1933), Bauf. Kreiskulturbauamt (1933-1938), BM Littfeld (1933-1945), NSDAP (1937-1945), Allgemeine SS (1933ff.), Rf, Waffen-SS (1939), Einsatz im KZ Buchenwald (1938) und im KZ Flossenbürg (1939), NS-Reichskriegerbund „Kyffhäuser“, Kameradschaftsf. Littfeld, KVK II (1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1946), als Bauing. Bauf. der Gutsverwaltung Burgholdinghausen (1946ff.)

Entn.: IV m. VSp. (6/1948), IV o. VSp. (10/1948), er habe „niemals irgendwelche Berührung mit Häftlingen gehabt“ (Selbstaussage, 1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.414; Pfau 2012, passim

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Groß, Alfons
* 29.7.1916 Nunkirchen (Kr. Wadern), Dahlbruch, Flensburg, Iserlohn, Waffen-SS, KZ Gusen (Zweiglager des KZ Mauthausen); nach NS-Ende vor dem LG Hagen im Mauthausen-Gusen-Prozess wegen NS-Verbrechen angeklagt und wegen Beihilfe zu Mord in einem Fall zu sechs Jahren Haft verurteilt (1968), mehrere regionale SPD-Interventionen zur Begnadigung von G., so durch MdB Hermann Schmidt (auch LR Kr. Siegen[-Wittgenstein], als Staatssekretär Rücktritt nach Belastung durch „Rudel-Affäre“), MdL Hans-Georg Vitt und MdL Hans Reinhardt (später BM Siegen), alle durch Justizminister Josef Neuberger (SPD) abgelehnt, Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Köln, mangels hinreichender Indizien eingestellt (1970er Jahre)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Westfalen, StA Hagen 11 Ks 2_65 Q 224 Nr. 1434 (Gnadenheft Alfons Groß, 1971-1972); Benz/Distel/Königseder, 270

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Groß, Gustav
Siegen, Justizbeamter, Oberwachtmstr., NSDAP (1930ff.), „Alter Parteigenosse“, SA (1930ff.), Stf

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.093-3.647 (Rudolf Roebling)

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Großmann, Ernst Willi
* 26.1.1901 Lichtenberg (Sachsen), Ludwigseck b. Erndtebrück, NSDAP (1933ff.), Allgemeine SS, Uschf, Krankenpfleger in einer Heilanstalt in Oschatz (Sachsen) (bis 1940), Polizeibeamter (1940ff.) in Dresden, Wachmann in der Anstalt für Krankenmorde Sonnenstein bei Pirna (bis 1941, erneut 1942), dann in der Tötungsanstalt Hadamar, danach mit anderen Akteuren der „Aktion T 4“ unter dem Dach der Organisation Todt nach Smolensk (Winter 1941), dann für einige Wochen zurück nach Sonnenstein, von dort zur Ausbildung als KZ-Wächter in das Lager Trawniki der Totenkopf-SS (KZ-Wachmannschaften), anschließend Einsatz in dem für die Aktion Reinhardt errichteten Vernichtungslager Treblinka, dort als Rottenf. Angehöriger der Polizeiabt., Einsatz im Ankunftsbereich und im „Lager II“, dem Vernichtungsort von Treblinka, beteiligt an der Sonderaktion 1005 („Enterdungsaktion“) zur Beseitigung der Spuren der „Aktion Reinhardt“, dann zur Vorbereitung und Durchführung weiterer Judenvernichtungen mit den anderen SS-Angehörigen der „Aktion Reinhardt“ nach Norditalien/Istrien/Dalmatien, Einsatz erst im Raum Triest, dann im Raum Tolmezzo, angesichts des starken bewaffneten Widerstands gegen die deutsche Besatzung Einsatz gegen die regionale Widerstandsbewegung („Bandenbekämpfung“) (ab 12/1943); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und vorübergehend interniert, angesichts seiner Zugehörigkeit zur Treblinka-SS-Einheit ausführlich vernommen (1961), wegen Tötungsverbrechen im zweiten Treblinka-Prozess (1964-1965, NSG-Verfahren) angeklagt, Abtrennung des Verfahrens wegen Verhandlungsunfähigkeit (1964) und anschließend Einstellung

WR/Wst, 13.10., 1.9.1964; Justiz und NS-Verbrechen, Bd. XXI, Lfd. Nr. 596; The Treblinka Perpetrators. An overview of the German and Austrian SS and Police Staff, Personenartikel Willy Großmann; Michael Tregenza, The ‘Disappearance’ of SS-Hauptscharführer Lorenz Hackenholt

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Grote, Walter
Siegen, Schwager von Albert Schnutz, Techniker, SA, Ostf (1938)

EB 1935; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70; LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.534 (Albert Schnutz)

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Grotepaß, Waldemar
* 8.5.1911 Velbert, Siegen (1937ff.), ev., Jurist, Rechtsanwalt, NSDAP (1937ff.; Nr. 4.684.232), SA (1933ff.), Rf (1937/38), BNSDJ/NSRB (1934ff.); nach NS-Ende als Rechtsbeistand beteiligt an NSG-Verfahren

Entn.: V (1950)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.091-17.737; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 55, 56

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Grüber, Robert Karl Rolf
* 7.11.1908 Halver, Wilnsdorf (1938ff.), ev.-ref., Dr. med., niedergelassener Arzt, Jungdo (1923-1927), NSDAP (1937ff.), SA (1933ff.), Rf, RKB, SGV

Entn.: V (1948), „kein guter Nationalsozialist“ (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 34-340

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Grümbel, Theo
Niederndorf, Techniker, NSDAP, Ogl. Niederndorf (1938), Kreisredner (1936)

EB 1935; SNZ, 12.6.1936, 29.1.1938

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Grünewald, Karl
* 18.8.1903 Bilstein (Westf.), Siegen, kath., Jurist, Rechtsanwalt, Förderndes Mitglied der SS oder Allgemeine SS (mind. 1934ff.), BNSDJ/NSRB (1933ff.), RKB (1943ff.?); nach NS-Ende als Rechtsbeistand beteiligt an Entn.- und NSG-Verfahren, Entlastungserklärungen u. a. für Wilhelm Frank, Claus Kühne und Hans Scheppig

Entn.: V (1949), „Ich selbst bin niemals Mitglied der Partei oder ihrer Gliederungen gewesen.“ (so auch als Rechtsvertreter in den Entn.-Verfahren Walter Frank, Claus Kühne)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-1.643; ebenda, RWN 110-2 (Nachlass Hans Bruno Jenner);ebenda, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70; ebenda, NW 1.111 BG. 40-13 (Walter Frank)

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Gumpert, Günther von
* 13.4.1891 Sielce/Sosnowice, gest. 2.11.1949, ev.-luth., Geschf., Mitinh. Walzengießerei Hermann Irle GmbH, Deuz (1931-1947), NSDAP (1933-1945), NSKK (1935ff.), VDI/NSBDT (ca. 1921-1945), Deutscher Reichskriegerbund „Kyffhäuser“/NS-Reichskriegerbund „Kyffhäuser“, Kameradschaftsf. (1921-1945), Deutsche Jägerschaft (1938-1945), SGV (1921-1945), SHV (1921-1945), MGV (1921-1945), Verein der Gießereifachleute

Entn.: „überzeugter Nationalsozialist“, nicht „besonders aktiv“ hervorgetreten“ (undat.), IV a, b (6/1947), V (1948), „unter einem gewissen Zwang“ beigetreten, „aktiver Widerstand“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-663; Irle 1974, 119

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Günther, Otto Ludwig Theodor
* 10.12.1902 Flemmingen, gest. 1996, Berleburg, Leverkusen (1945ff.), Dr. jur. et rer. pol., Volkswirt, Verwaltungsbeamter, Freikorps/Bund Oberland, NSDAP (1923ff.; Nr. 31.700), nach eigenen Angaben ausgetreten, erneut 1937ff.; Nr. 4.258.105), Kreisbeauftragter für Rassenpolitik, SA (1933ff.), BM Berleburg (1933-1939), damit der einflussreichste und auch der aktivste lokale Gegner der Berleburger Sinti-Nachfahren und Betreiber der Deportation der von ihm als „minderwertig“ Kategorisierten, zahlreiche Sterilisationsanträge mit erfundenen Diagnosen des Nichtmediziners („zirkulärer Irrsinn“, „angeborener Schwachsinn“), die von der Mittelbehörde (RP) zurückgewiesen wurden, Wehrmacht (ab 1939) und daher an der Auschwitz-Deportation der Berleburger „Kolonie“-Bewohner selbst nicht unmittelbar beteiligt; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (bis 1947), als BM, der er formal noch war, auf Verlangen der MilReg als ns-belastet aus ÖD entlassen (1947), Justitiar der Bayer AG in Leverkusen, Ehrengast der 725-Jahr-Feier der Stadt Berleburg (1983)

Entn.: nach einem Doppel des Fragebogens, das G. für sich anfertigte, angeblich IV

Selbstaussagen:
Das „erschreckend schlechte Ergebnis“ einer von G. angestellten Untersuchung zum Anteil von „Fremdblütigen“ in der Berleburger „Kolonie“ beweise, „welche katastrophalen Rasseschäden eintreten würden, wenn man dieser grösstenteils degenerierten Zigeunerbevölkerung eine weitere Mischung mit deutschblütigen Personen auch nur ausnahmsweise gestatten würde.“ (1935)

„Man glaubte in den städtischen Körperschaften, [mit der Vergabe von Bauplätzen] eine soziale Tat tun zu müssen und vergaß bei dieser Humanitätsduselei demokratischen Gepräges, daß man mit dieser Seßhaftmachung … der Stadt Berleburg und ihrer rassisch gesund emfindenden Bevölkerung einen außerordentlich schlechten Dienst erwiesen hat.“, „In der Hauptsache aber sind die Zigeuner faul, arbeitsscheu und unstet.“, „… es (handelt) sich bei den Berleburger Zigeunern um durch und durch entartete, verkümmerte und durch Inzucht gänzlich entwertete Ableger einstiger stolzer Stammfamilien. Haltlos, feige und asozial, ist es ihnen nicht möglich, in einem gefestigten Rechtsstaat [= NS-Regime] zu leben.“, es werde „mit größter Rücklsichtslosigkeit eingegriffen“ werden müssen, die „überreichliche Menge“ an Aufwand für die Minderheit stehe „in einem katastrophalen Mißverhältnis zum menschlichen Wert dieser Fremdlinge, „rassisch minderwertiges und geistig sowie charakterlich verludertes Zigeunervolk, „Beutegier, Habsucht, Verlogenheit und asoziale Lebenshaltung“, G. sei „von der Hoffung erfüllt, daß das heutige Deutschland wirksame Mittel und Wege finden und gehen wird, um der einheimischen, deutschblütigen Bevölkerung diese Zigeunerplage planmäßig vom Halse zu schaffen“ (Die Zigeunerverhältnisse in Berleburg, 1937)

„Allgemeines Humanitätsgefühl, Mangel an Rassebewußtsein … und der naive Glaube an die Gleichheit alles dessen, was Menschenantlitz trägt, trugen zu einer Seßhaftmachung der Zigeuner … bei. … es stellen (sich) gebieterisch folgende Probleme:
1. Das Problem der Abgrenzung,
2. das Problem der Erfassung,
3. das Problem der Beendigung.“
… um das große Ziel des Nationalsozialismus zu erreichen: den totalen Sieg des deutschen Blutes!“ (Seßhafte Zigeuner, 1937)

Er habe beabsichtigt, dass „die Berleburger Zigeuner geschlossen, also zwangsweise-vollständig, umgesiedelt (werden), und zwar familienweise“ in ein „Zigeunerdorf“ aus „Holzbaracken oder Holzhäusern in abgelegener Stelle der Lüneburger Heide.“ (so im Rückblick 1948)

LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 31-39; StABb, handschriftl Kopie seiner Entn.-Akte durch G. selbst, ohne Signatur; Opfermann 1997, 188ff.; SZ, 3.11.1932

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Gutenberg, Paul
* 31.1.1899 Herford, Weidenau, Lüdenscheid, ev., Austritt (1936), ggl., Dr., Gymnasiallehrer, Dir. Bäuerliche Werkschule in Weidenau, NSDAP (1933ff.), SA (1933-1934), Allgemeine SS (1934ff.), Schf (1940/41), KVK; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen, festgenommen und interniert (1945-1947), vom Spruchgericht Hiddesen wegen Zugehörigkeit zur SS angeklagt (1948), Verfahren eingestellt, wiedereingestellt (1949)

Entn.: IV o. VSp. (1947), V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.106-2.122, NW 1.037-RS-2.306; EB 1935; SNZ, 12., 22.12.1934

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Guterding, Fritz
Weidenau, Kesselschmied, DNVP (1924), NSDAP (1929), „Alter Parteigenosse“

SZ, 26.4.1924, 9.11.1929

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Güthling, Wilhelm
* 5.3.1906 Kalau, gest. 16.10.1971 Siegen, Düsseldorf (1933-1938), Berlin (1938-1945), Hausberge (Kr. Minden), Siegen, ev., ggl. (1939), Dr. phil., Archivar, Archivrat, Kriegsverwaltungsrat beim Militärbefehlshaber Frankreich (1940-1941), NSDAP (1933ff.; Nr. 2.637.248), SA (1933ff.), Staatsarchiv Düsseldorf (1933-1938), Reichsarchiv Berlin (1938-1945); nach NS-Ende L. des Stadtarchivs und der Stadtbibliothek Siegen (1949-1971), des Siegerland-Museums (1949-1965), der Forschungsstelle Siegerland (1958-1971), Schriftl. der Zeitschrift Siegerland (1950-1971) sowie der Siegerländer Beiträge zur Geschichte und Landeskunde (1958-1971), in diesen Rollen Unterstützer der BVK-Verleihung an Otto Krasa (1957), Heimatautor, zahlreiche Veröffentlichungen

Entn.: in Minden, IV o. VSp. (undat.), „aus wirtschaftlichen Gründen der Partei beigetreten“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.068 ISG-299; BAB, Best. 3100 (NSDAP-Zentralkartei); Irle 1974, 119; Vitt, passim (Regionalbibliografie, daher ohne Veröffentlichungen vor dem Umzug ins Siegerland nach NS-Ende)

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H

Haarbeck, Gustav Gerhard Hermann
* 14.8.1898 Elberfeld, Weidenau, Duisburg-Meiderich, Dr. phil., Pfarrer in Weidenau (1926-1933), DNVP, NSDAP (1933ff.), DC

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.004-35.962; SZ, 27.11.1933; Bauks; Heinrich, 85; Irle 1974, 120

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Haardt, Friedrich Wilhelm Karl
Siegen, Bauf., während des Verbots der NSDAP Völkisch-Sozialer Block (Hitler-Straßer), StV Siegen (1924ff.), Hospitant der DNVP-Fraktion in der StVV

V, 8.5.1924, 27.1.1925; EB 1925, 1935; Helmes, 21, Opfermann 2009 a, 51

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Haardt, Friedrich
Siegen, Aufseher, Städtische Werke Siegen, Stahlhelm, „Alter Kämpfer“

StASi, D 50

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Haas, Adolf
* 14.11.1893 Siegen, Hachenburg, verschollen und für tot erklärt 1.5.1945, Bäckermstr., NSDAP (1931ff.; Nr. 760.610), „Alter Parteigenosse“, Allgemeine SS (1932ff.; Nr. 28.943), Hstf, Stbf (1936), Ostbf d. R. der Waffen-SS (1940), beteiligt an Synagogenschändung in Hachenburg (1938), Aufbau der SS im Oberabschnitt Rhein, Tätigkeit beim „Inspekteur der Konzentrationslager“ (1940), Ausbildung zum Schutzhaftlagerf. im KZ Sachsenhausen (1940), Aufbau KZ Niederhagen-Wewelsburg, Lagerkommandant (1941-1943), Aufbau des KZ Bergen-Belsen, erster Kommandant (1943-12/1944), Ablösung und Versetzung an die Front (12/1944), angeblich wegen Unfähigkeit und Korruption, Kommandant SS-Panzergrenadierbataillon 18, spätestens in der letzten Schlussphase des NS-Regimes wieder zurück im Reich und Beisitzer eines SS- und Polizeigerichts im KZ Neuengamme, das Todesurteil gegen einen fahnenflüchtigen SS-Offizier verhängen und vollstrecken ließ (24.4.1945), danach verschwunden („verschollen“); nach NS-Ende folgenlose Ermittlungen gegen Haas in der Bundesrepublik (Staatsanwaltschaft Hamburg) wegen des Todesurteils und der Hinrichtung vom April 1945 (1961-1964) und in Österreich (Volksgerichtsverfahren in Wien) wegen des Verdachts, im KZ Bergen-Belsen Gewaltverbrechen begangen zu haben („Verfahrensausscheidung mangels Konnexität“, 13.5.1965)

„Unter den Häftlingen [im KZ Niederhagen] galt Haas als unberechenbarer und rücksichtsloser Kommandant.“ (John-Stucke)

Greve, 239ff.; Jungbluth, 105; John-Stucke, 100f.; Saß; Saß, Personenartikel Adolf Haas; Staatsarchiv Hamburg, 213-12_0111: gegen Wendt u. a. wegen des Todesurteils des SS- u. Polizeigerichts XX Hamburg gegen Theodor Breuing, vollstreckt am 24.04.1945 im KZ Neuengamme; United States Holocaust Memorial Museum Archives, Wiener Prozesse wegen NS-Verbrechen, S. 36

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Haas, Friedrich Reinhold („Fritz“)
* 19.11.1904 Berleburg, Berleburg, ev., ggl. (1941), Dach­deckermstr., NSDAP (1931ff.; Nr. 607.539), „Alter Parteigenosse“, stellv. Krl. (1938), Kreisamtsl. Kr. Wittgenstein, Kreisge­schf. (1934ff.), Stabsamtsl. Kr. Wittgenstein (1943), stellv. Krl. Wittgenstein, Kreisamtsl. Kr. Iserlohn (1943), Kreisstabsamtsl. Dortmund (1944), Allgemeine SS (1931ff.), Uschf (1933), Stf; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert, vom Spruchgericht Bielefeld angeklagt, zweimal freigesprochen (1947, 1949), KVK (1944)

Entn.: IV o. VSp. (1949, 1950), habe „sich schützend vor Juden und Zigeuner gestellt“

Umfassende Unkenntnis:
„Wie nun die erneute Hauptverhandlung ergab, hat der Angeklagte … strafbare Kennnisse von den dem politischen Führerkorps zur Last gelegten Tatgruppen nicht gehabt. So habe er … zwar dieNürnberger Gesetze gekannt und von den Ausschreitungen gegen jüdisches Eigentum im November 1938 gehört; er habe auch während des Krieges gewusst, dass die Juden den Judenstern tragen mussten, und er habe auch einiges von dem Abtransport von Juden gehört; er habe aber nicht gewusst, dass das politische Führerkorps in irgendeiner Weise dabei beteiligt gewesen ist. … weder habe er gewusst, dass die Juden zu öffentlichen Arbeiten herangezogen wurden noch dass sie in KZ-Lager oder in Ghettos eingesperrt noch dass sie in Massen getötet wurden. In Bezug auf die Tatgruppe der Verfolgung von politischen Gegnern habe er zwar gewusst, dass welche in KZ-Lager eingewiesen wurden. Er habe aber keine rechte Vorstellung davon gehabt, wie das vor sich ging und dass es oft ohne Gerichtsverfahren geschah. Der Angeklagte bestritt, gewusst zu haben, dass das politische Führerkorps im Wege der Überwachung solche Einweisungen veranlassen konnte. – Des Weiteren bestritt der Angeklagte, gewusst zu haben, dass die Fremdarbeiter unter Zwang nach Deutschland verbracht worden sind und dass sie in Deutschland oft unter sklavenähnlichen Umständen leben mussten. Ebenso seien ihm Misshandlungen von Kriegsgefangenen und Lynchungen von Feindfliegern unbekannt gewesen. Er habe weder mit Fremdarbeitern noch auch mit Kriegsgefangenen etwas zu tun gehabt, er habe sich auch für diese Fragen nicht interessiert und so habe er auch kein Organ für etwaige Gerüchte über diese Dinge gehabt. – Von der Zwangsgermanisierung habe ihm jeder Begriff gefehlt.
Diese Einlassungen des Angeklagten blieben unwiderlegt. … Es fiel auch ins Gewicht, dass Berleburg ein kleiner Ort mit nur 3.000 Einwohnern ist, wo die Judenverfolgung und auch die Verfolgung politischer Gegner nicht in Erscheinung getreten sind [kein Wort zur Deportation der Bewohner der „Zigeunerkolonie“] und wo von Fremdarbeitern und Kriegsgefangenen wenig zu spüren war. … in dubio pro reo. … Hierzu fühlte sich die Kammer umso eher geneigt, als der Angeklagte einen sehr guten Eindruck machte und offenbar die Wahrheit sprach.“ (Urteil Spruchgericht Bielefeld, Revisionsverfahren, 1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.091-16.949; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 58; WP/WN, 30.12.1947; SZ, 12.8.1943; Rademacher, 328

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Haas, Heinz
Ferndorf, kaufm. Angest., NSDAP (mind. 1933ff.), NSBO, Krl. (1933ff.)

SZ, 3.3.1933; SNZ, 25.11.1933

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Haas, Helmut
Littfeld, Arbeiter, SA, beteiligt an schwerer Misshandlung des SS-Anwärters Alfred Edelhoff (1933)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; Pfau 2012, 124

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Haas, Robert
Weidenau, Gewerkschaftssekr., DNVP (mind. 1921-1932), Vereinigte Christlich-Nationale Liste (DNVP, DVP, Stahlhelm; 1929), Mitgl. Provinzial-Landtag (1923, 1932), Mitgl. Preußischer Staatsrat, Christlicher Metallarbeiterverband, 1. Geschf. Verwaltungsstelle Siegen (1925)

EB 1923; SZ, 16.2.1921, 9.11.1929, 13.7.1932; V, 17.2.1925, 24.10.1929

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Haas, Wilhelm
* 28.1.1891 Sohlbach, ev.-uniert, Austritt, Buschhütten, Schmelzer, NSDAP (1928ff.; Nr. 96.322 oder 96.232), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, Ogl. Buschhütten (1929-1945), DC (1940); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1948), vom Spruchgericht Hiddesen wegen Zugehörigkeit zum politischen Führungskorps zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt (1947), we­gen De­nun­­zi­ation (1945) angeklagt (1948), freigesprochen

Entn.: prov. IV a (1948), III (1949), IV a, c, o. VSp. (1949), Idealist, niemand verfolgt, anständig, andere vor KZ bewahrt, immer „Sozialist“, „Über die Dinge, die woanders geschehen sind, kann er sich kein Urteil erlauben, da er ja nicht wüsste, aus welchen Gründen dieses passiert sei.“, zahlreiche Entlastungserklärungen

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-1.767, NW 1.112-1.142 (Artur Vetter); SZ, 3.3.1933; Helmes, 136

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Haase, Emil
* 26.10.1897 Kierspe, Siegen, Dortmund, Ummeln, ev., ggl., Kaufm., DHV, NSDAP (1931ff.; Nr. 805.515), „Alter Parteigenosse“), „ein alter und bewährterNationalsozialist“ (1939), SA (1931ff.), Ostbf (1940), Standartenf. (1940-1944), Führung Standarte 130 (Siegerland-Wittgenstein) (1938ff.), DAF, Oberwerksscharf. (1936), Sudetenkreuz, KVK II o. Schw., I o. Schw.; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1947), Entlastungserklärung aus Internierung für Friedrich Wilhelm Heider jun.

Entn.: prov. III (1947), Entlastungserklärung von Ex-OB Alfred Fissmer (Ex-NSDAP): „Idealist“, „aufrecht, menschenfreundlich und grundehrlich“, „lauterste Gesinnung“, über die damalige politische Führung „tief unglücklich“, H. „verurteilte aufs schärfste die Behandlung der Judenfrage und die Verfolgung der christlichen Religionsgemeinschaften“ (?!), auch gegen politische Gegner „stets korrekt und wiederholt hilfsbereit“, IV o. VSp. (1950)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.056-3.336; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70; EB 1940; SNZ, 11.5.1939, 9.11.1942; SZ, 6.9.1943

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Haasen, Heinrich
* 2.6.1890 Mönchen-Gladbach, Solingen (1928-1932), Siegen (1932ff.), ev.-ref., Dr., Kaufm., Leonhard Tietz AG/Westdeutsche Kaufhof AG, Filiale Siegen, Geschf. (1932ff.), Freimauerer, Loge zur bergischen Freiheit, Solingen, Stahlhelm (1933), NSDAP (1938ff.), SA (1934ff.), Trf, (1938/39), VDA (1936/37ff.), Schutzwallabzeichen (1940), KVK II (1940), KVK I (1943); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet als Geschf. entlassen (1946)

Entn.: nicht erkennbar

Nach einer Kampfansage im „Stürmerkasten“ gegen Warenhäuser mit einer „Liste der Siegener jüdischen Geschäfte“ und zugunsten „kleinerer Geschäfte und der „Gesundung des deutschen Volkes Beschwerde beim Treuhänder der Arbeit Westfalen und der Gauleitung, man sei doch inzwischen ein „arisches Unternehmen“. Die mutmaßliche Siegener „Einzelaktion“ sei schwer geschäftsschädigend. Daraufhin Korrektur im Stürmerkasten. Kaufhof zieht Reichsflagge auf . (8-11/1935)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-780; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70

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Hackelöer, Heinrich
* 2.4.1888 Dortmund-Huckarde, gest. 3.7.1973, kath., Dr. med., niedergelassener Facharzt für Haut- und Harnleiden in Siegen, Hartmann-Bund, NSDÄB (1933ff.), Deutscher Reichskriegerbund „Kyffhäuser“/NS-Reichskriegerbund „Kyffhäuser“, Staatsakademie für Rassen- und Gesundheitspflege (1933ff.), Vors. Ärztlicher Verein des Kreises Siegen (1946ff.), DRK Siegen, Kolonnenf. (nach 1933), Gesellschaft Erholung (1922ff.), KVK II, Ehrenzeichen für deutsche Volkspflege des DRK

Entn.: „Gegner des Nationalsozialismus“, „tragbar“ (undat.), V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-1.087; StASi, unverzeichn. Bestand Ärzteverein; Irle 1974, 121

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Hackler, Erwin
* 19.5.1914 Siegen, Siegen, Kaub (1946), ev., Kassengehilfe, Sparkasse Stadt Siegen (1930ff.), Jungstahlhelm, SA (1934), Schf, „Alter Kämpfer“, Schutzwallehrenzeichen (1939), KVK II (1944), KVK I (1945)

Entn.: V (1947), „tragbar“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-38; StASi, D 50

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Hackler, Heinrich
Rückershausen, SA, Stbf, Führung Sturmbann III/130 (= Wittgenstein) (1934)

SNZ, 1.2.1934; SZ, 2.2.1933

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Hagedorn, Bruno Otto Ernst
* 7.9.1899 Kelbra, Netphen, Werdohl, Lüdenscheid, (1944-1945), ev., ggl. (1942), Ver­wal­tungs­beamter, Regierungsinsp., NSDAP (1925ff.; Nr. 16.359), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, Ogl. Arnsberg, Kreis­amts­­l. Kr. Siegerland, Kreisamtsl. Kommunalpolitik Kr. Altena-Lüdenscheid (1942ff.), SA (1928ff.), Gründer in Arnsberg (1928), Stbf, Deutsche Jägerschaft, BM A. Netphen (1933-1935), BM Werdohl (1935-1944), OB Lüdenscheid (1944-1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus ÖD entlassen (1945), festgenommen und interniert (1945-1948), vom Spruchgericht Hiddesen wegen Zugehörigkeit zum politischen Führungskorps zu RM 6.000 Geldstrafe verurteilt (1947), Tätigkeit bei belgischen Besatzungsbehörden (1948)

Entn.: III (1948), „dar nur in untergeordn. Stellung beschäftigt werden“, mehrere Zeugen: „großer Nazi-Aktivist“, IV o. VSp. (1949), zahlreiche Entlastungserklärungen

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-6.718, NW 1.101-151; BAB, Best. 3.100 (NSDAP-Zentralkartei); WP, 13.1.1948; Helmes, 136; Irle 1974, 123

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Hagenberg, Wilhelm
Siegerland, Dr. rer. pol., Arbeitgeberverband der Siegerländer Gruben und Hütten, Geschf. und Syndikus (1917-1933), Wirtschaftsgruppe Eisenerzbergbau, Bezirksgruppe Siegen, Wirtschaftsgruppe Eisenschaffende Industrie, Geschf. (1940), Bezirksgruppe Nordwest, Untergruppe Siegen, Geschf. (1940), Wirtschaftskammer Westfalen und Lippe, Abt. Industrie, Zweigstelle Siegen, Geschf. (1940), Verband deutscher Boiler- und Druckkesselhersteller e. V., Siegen, Geschf. (1940)
„Die deutschen Arbeitgeber haben das Bekenntnis der Regierung der nationalen Erhebung zum sozialen Frieden und zur Beseitigung des unsere Volksgemeinschaft zerreißenden Klassenkampfes freudig begrüßt und sich der Regierung mit allen ihren Kräften zur Mitarbeit zur Verfügung gestellt.“ (zum 1. Mai 1933)

Hufnagel, passim

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Hahn, Hermann jun.
* 2.6.1908 Laasphe, Laasphe, ev., Klempner und Schweißer, NSDAP (vor 1933ff.), „Alter Parteigenosse“, Zl. (1938), „alter Aktivist“, beteiligt an den Ausschreitungen des 9./10.11.1938 in Laasphe

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 55, 56

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Hahn, Hermann sen.
gest. 1945, Suizid, Laasphe, Flurhüter, NSDAP (vor 1933ff.), „Alter Parteigenosse“, beteiligt an den Ausschreitungen des 9./10.11.1938 in Laasphe

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 55, 56; PM Horst Stolz (Bad Berleburg)

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Hahn, Karl
Laasphe, Stadtrentmstr., NSDAP (mind. 1933ff.)

SZ, 7.3.1933

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Hahn, Otto
Laasphe, NSDAP, Bl. (1938)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 55, 56

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Hahnenstein, Else, * Lack
* 2.9.1903 Dillenburg, Eiserfeld, ev.-ref., Schwester von Marie Hartung und Albrecht Lack, Schwägerin von Heinz Engelbarth, Geschäftsinh.in, Fa. August Steiner, Eiserfeld, NSDAP (1931ff.), „Alte Parteigenossin“, NS-Frauenschaft (1932ff.), Ortsl.in, Deutsches Frauenwerk, VDA (ca. 1935ff.), RKB (1937/38ff.), Ehrenzeichen für deutsche Volkspflege

Entn.: „sehr aktive Nationalsozialistin“ (undat.), IV o. VSp. (1947), Übernahme von Leitungsaufgaben „nur aus sozialen und ethischen Gesichtspunkten“ (Selbstaussage)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-45, NW 1.112-1.754 (Walter Daub); SNZ, 27.1.1934

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Hahnenstein, Wilhelm
* 4.12.1885 Siegen, Dahlbruch, ev., Geschf., Mitgründer E. Vogel & Comp. (Anteil der Zwangsarbeitskräfte 1944: 110 von 260 Beschäftigten), Dahlbruch, NSDAP (1933ff.), VDA (1930ff.), RKB (1937ff.)

Entn.: IV o. VSp. (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 6-744; Irle 1974, 123; Opfermann 1991, 47

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Hain, …
A. Keppel, Amtsvertr., NSDAP, Fraktionsvors. (1933)

SNZ, 1.7.1933

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Hain, Friedrich Wilhelm
* 6.3.1913 Lützel, Lützel, ev. freikirchlich, Austritt (1939), Verwaltungsbeamter, Regierungsoberinsp. (1939), NSDAP (1933-1945), SA (1933-1945), Stf (1940ff.), RKB (1938ff.), VDA (1927f.), KVK II (1941); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus ÖD entlassen

Entn.: IV o. VSp. (1947), Entlastungserklärung u. a. von Hermann Müller

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 32-247

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Hain, Karl Friedrich Paul
* 10.11.1897 Siegen, Siegen (bis 1939), Gütersloh (1946ff.), ev., Verwaltungsbeamter, Stadtinsp. (1935), L. Steuer- und Meldeamt Stadt Siegen, DStP, DBB, NSDAP (1933ff.), Kassenw. (1934), Kreisamtsl. z. b. V. Krl. Siegerland (1936), RKB, KVK II m. Schw. (1941), Krone Rumäniens mit Schwertern und Band V. Kl. (1942), KVK I m. Schw. (1943), Krimschild (1943), rumänische Medaille Kreuzzug gegen den Kommunismus mit Spange in Silber (1943)

Entn.: V (undat.)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.061-1.059; EB 1935; SNZ, 12.6.1936

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Hainbach, Karl
Freudenberg, NSDAP (vor 1933f.), „Alter Parteigenosse“

SNZ, 5.12.1934

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Hainbach, Werner
vor NS-Ende verst., Laasphe, Bankangest., L. Marburger Bank, Filiale Laasphe, NSDAP, stellv. Ogl. Laasphe, Ogl. (+/- 1938), DAF, Obm. Og. Laasphe (1937), beteiligt an den Ausschreitungen des 9./10.11.1938 in Laasphe

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 55, 56; EB 1937; Kratzsch, 31

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Hamann, Andreas
Hilchenbach (Kanzlei seit 1934 in Siegen), Dr. jur., Jurist, Rechtsanwalt, NSDAP, Amtsl. für Rechtspflege Kr. Siegerland (1934), BNSDJ/NSRB, Vors. Kreisgruppe Siegerland

EB 1935

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Hammer, Hans
Laasphe, beteiligt an den Ausschreitungen des 9./10.11.1938 in Laasphe

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 55, 56

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Hammer, Otto
* 14.8.1889 Morchenstern (Nordböhmen), Geisweid (1946ff.), kath., Dr., Jurist, AGR Bezirksgericht Gablonz, NSDAP (1939-1945), BNSDJ/NSRB (1940-1945); nach NS-Ende als Ostflüchtling ins Siegerland

Entn.: IV o. VSp. (1948), V (1948), „aktiver Widerstand gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft“ (Selbstaussage ohne jede Konkretisierung), „Dr. H. war unfreiwillig Pg. geworden.“ (so der Ausschuss auf der Basis unüberprüfbarer Selbstaussagen)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-681

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Hammer, Ulrich
Berleburg, Dr. med., Arzt, L. Staatliches Gesundheitsamt Berleburg (1937), Medizinalrat, Beiträger zu einer Ärztetagung zur „Zigeunerfrage“ (1939) mit einem Hauptreferenten der RHF

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 31-39; Zigeunerfrage, 132

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Hanz, Robert
* 10.11.1900 Siegen, vor NS-Ende verst., Freikorps, beteiligt an der Niederschlagung von Arbeitererhebungen (1923), Schlageter-Ehrenschild (1934), SA (1934), beteiligt an Brand­stif­tung der Synagoge in Siegen (1938)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70; SNZ, 9.4.1934

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Hardenacke, Franz
Siegerland, Theten bei Grevenbrück; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert, Kontensperre (1945)

PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Harmel, Else
Siegen; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert, Kontensperre (1945)

PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Hartmann, Johannes
Buschhütten, Angest., NSDAP (1929), „Alter Parteigenosse“

SZ, 6.11.1929

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Hartmann, Karl
Siegen, NSDAP (1933), RdK/RDF (1933), Ogl. Siegen, NSV
„… der Führer des deutschen Volkes, Reichskanzler Adolf Hitler, … (hat) die kinderreiche Familie in den Mittelpunkt seines Wiederaufbaues gestellt … Dankbarkeit dem Führer und seiner Regierung …“, noch bestehende „Übergangsschwierigkeiten … gehen auf das Schanddiktat von Versailles … und die weitestgehende Mißwirtschaft der letzten vierzehn Jahre (zurück).“ (Selbstaussage, 1933)

SNZ, 24.11.1933; SZ, 18.11.1933

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Hartmann, Rudolf
Siegen, Kassenbote, Städtische Werke Siegen, NSDAP, „Alter Kämpfer“

EB 1940; StASi, D 50

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Hartnack, Friedrich Wilhelm
* 15.7.1911 Hilchenbach, Hilchenbach, ev., Dr. med., niedergelassener Arzt (1939ff.), NSDAP (1937ff.), SA (1933ff.), Schf, NSDÄB (1938ff.), VDA (1926ff.)

Entn.: „unbedingt tragbar“ (undat.), IV a (1947), Selbstaussagen: „Zwangseintritt aller Studenten in die SA“, überhaupt seien alle „Mitgliedschaften nur erzwungen und nominell“ gewesen, seit der „Judenaktion“ Ablehnung der Partei

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 34-101

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Hartnack, Wilhelm
* 31.1.1893 Elberfeld, gest. 29.7.1963 Laasphe, ev., ggl., Teilnahme am Ersten Weltkrieg, Mitgl. eines burschenschaftlichen illegalen „Freiwilligenkorps“ am Studienort Erlangen (1919), das dem Freikorps Epp eingegliedert war, als solcher Teilnehmer der Niederschlagung der Münchner Räterepublik, der „weißer Terror“ des Freikorps mit hunderten Toten gegen vermeintliche und reale Unterstützer der Räteregierung folgte, Dr. phil. (1924), Habilitation, Assistent von Prof. Gustav Braun (1933), Professur Universität Greifswald (1934-1945), DNVP (1922-1933), NSDAP (1933ff.; Nr. 2.180.260), Allgemeine SS (1933ff.; Nr. 231.790), Ostf, F. Standortsturm Greifswald, KVK II, I, Ehrenzeichen für Frontkämpfer (1934), Medaille Kreuzzug gegen den Bolschewismus (Rumänien), Wittgensteiner Heimatautor, Ortschronist, zahlreiche Veröffentlichungen zu Wittgenstein, nur peripher zwar zum Siegerland, dennoch ehrende Aufnahme in das Lexikon Siegerländer Persönlichkeiten durch den stark NS-belasteten Lothar Irle

„1933 betätigte sich Hartnack … als Denunziant [„seines Mentors Gustav Braun„, der anschließend vom Gericht vom Vorwurf finanzieller Verfehlungen u. ä. freigesprochen wurde, aber auch politisch unter Verdacht stand] und wurde wie erhofft durch einen dotierten Lehrauftrag … sichergestellt. Außerdem hielt er die Sondervorlesung zur Wehrgeographie und wurde 1934 zum nichtbeamteten außerordentlichen Professor ernannt. Den Lehrstuhl erhielt er wegen mangelnder Qualifikation nicht.“
(Eberle, 801)

„Für die Universität Greifswald wurde Hartnack wichtig, weil er als Denunziant maßgeblich die nationalsozialistische Umgestaltung der Universität vorantrieb.“
(Eberle, 25)

Entn.: IV o. VSp. (1950)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.091-15.522; Eberle, 80ff., 150f., 801; Irle 1974, 127; Vitt, passim (keine Angaben für 1933 bis 1945)

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Hartung, Marie Hildegard Mathilde, * Lack
* 14.3.1891 Kunst (Wittgenstein), Laasphe, ggl., Schwester von Albrecht Lack und Else Hahnenstein, Schwägerin von Heinz Engelbarth, NSDAP (1931ff.; Nr. 667.534), „Alte Parteigenossin“, Dienstauszeichnung der NSDAP (1943), NS-Frauenschaft (1932[?]ff.), L.in Kr. Wittgenstein (mind. 1931[?]-1941), Deutsches Frauenwerk; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert

Entn.: III und volle Pension (1947), IV o. VSp. (1948), Selbstaussage: „Von Unmenschlichkeiten habe ich nichts gewußt. … Ich habe versucht, allen Menschen zu helfen.“ (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-7; Rademacher, 328

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Haß, Siegfried Bernhard Julius
* 7.6.1898 Düsseldorf, gest. 14.12.1987 Nordhorn, Rödgen (1947-1957), Berufssoldat, Generalleutnant (1944), letzter Kommandeur des in Siegen stationierten 57. Infanterie-Regiments; nach NS-Ende Verband Deutscher Soldaten, Ortsverband Siegen, Vors. (1956)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; EB 1956/57; Opfermann 2001, 228; Schweisfurth, 44ff.

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Hatzfeld, Friedrich-August von
* 25.8.1910 Stetten (Kr. Hechingen), Altenkirchen, kath., Jurist, LG Münster (1933-1934), OLG Hamm (1934-1935), AGR am AG Siegen (1936), NSDAP (1933ff.; Nr. 2.156.558), SA (1933ff.), Rf, BNSDJ/NSRB (1933ff); nach NS-Ende beteiligt an NSG-Verfahren.)

Entn.: V (1949, 1950)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.039-H 4.465, NW 1.037-B IV-4.914; LA NRW, Abt. Westfalen, LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 57, 58; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70

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Hautzel, Christian
Niederschelden, NSDAP (1925/26ff.), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“

SNZ, 16.6.1934

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Hecker, Franz
Dortmund, Kreuztal, Dr. phil., Gymnasiallehrer, Mittelschule Kreuztal, Schull., NSDAP (1933ff.), SA, NSLB, Ogl. Kreuztal

Entn.: keine Kategorie in der Akte

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-11, NW 1.127-1.066 (Lothar Irle); Irle 1974, 129; SZ, 10.11.1933

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Heeger, Ernst
* 25.3.1908 Siegen, Siegen, ev., Austritt, o. K., Schwiegersohn von Karl Frank, kaufm. Angest., Elektrizitätswerke Siegerland (1928ff.), NSDAP (1928-1945; Nr. 108.031), „Alter Parteigenosse“, Bl. (1937), SA (1929ff.), Otrf, Allgemeine SS (1931ff.), Siegen, NSDAP

Entn.: „sehr schlecht beleumundet“, „sehr aktiv“, „untragbar“ (undat.), „überzeugter Aktivist“, „unheilbarer Nationalsozialist“ (1947), III (1948), IV o. VSp. (1948, 1949), da „nur nominelles Mitglied“, „der frühe Eintritt in die Bewegung … durch die anfängliche Nazipropaganda zu verständlich“, „(war und ist) ein aufrichtiger und rechtdenkender Mensch … niemals unduldsam“ (1949) (alle Aussagen: Entn.-Ausschüsse)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.227, NW 1.037 B VI8.250, NW 1.110-450 (Gustav Kober)

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Heeger, Karl
* 22.5.1889 Dreis-Tiefenbach, Dreis-Tiefenbach, ev., selbst. Kaufm., BM Dreis-Tiefenbach (1933f.), Stahlhelm, NSDAP (mind. 1933ff., Falschangabe im Fragebogen: „1934/35“), SA, Schf

Entn.: „betätigte sich … propagandistisch als der größte Nat. Soz.“ (2/1948), habe „sich in der Nazi-Zeit betriebliche Vermögensvorteile verschafft“ (2/1948), IV m. VSp. (2/1948), IV o. VSp. (6/1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.235, NW 1.037 B VI-3.138 (= ein Blatt); SZ, 1.8.1933; EB 1935

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Hees, …
Siegerland, Allgemeine SS, Standarte II/35, Sturm 6, Stf (1938)

SNZ, 22.12.1938

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Hees, Hermann
* 18.11.1900 Burbach, Burbach, Polizeibeamter, NSDAP (1932ff.; Nr. 1.142.910), „Alter Parteigenosse“, wegen Tö­­tungsverbrechen (Erschießung von Zwangsarbeitern) von französischem Militärgericht in Metz in NSG-Verfahren zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilt (1947), vorzeitig entlassen (1952; „Spätheimkehrer“)

„Aus französischem Zuchthaus in die Freiheit … Nach siebenjährigem Leidensweg durch französische Kerker, mit unsagbaren Foltern und Leiden verbunden, kehrte am Mittwoch Hermann Hees von hier überrraschend und zur Freude der Angehörigen sowie des ganzen Dorfes aus Frankreich zurück. … Das Tambour-Korps der freiwilligen Feuerwehr brachte dem Heimkehrer am Abend ein Ständchen.“ (Hellertaler Zeitung, 1952)

HZ, 31.5.1952

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Hees, Otto
* 3.7.1889 Haiger, Siegen, Ing., Prokurist, Geschf., Baugeschäft August Schleifenbaum, Weidenau, NSDAP (1938-1945), NSKK (1935ff.), NSFK (1934ff.)

Entn.: V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-2.869

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Hees, Otto
* 11.5.1906 Langenholdinghausen, Siegen, ev., Austritt, ggl., Reichsbahn (1935-1945), Oberlademstr., NSDAP (1929-1945; Nr. 110.362), „AlterParteigenosse“, Allgemeine SS (1931ff.; Nr. 6.751), Mitbegründer, Stf (1931), als Trf Führung des Sturms 5/III/69 (1933), Uschf (1939), Waffen-SS (1940-1945), Oschf (1945), SA (1929-1931), Trf (1929)

Entn.: Siegerländer Verfahren: „zwangsläufige Entfernung“ (undat.), „May be employed“ (9/1948), IV o. VSp. (6/1949), Düsseldorfer Verfahren: IV (1948), III (6/1949), IV und bis 1951 keine Beschäftigung über den Ladeschaffner hinaus (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.023-5.742 (Verfahren Siegerland), NW 1.037 B I-18.007 (Verfahren Düsseldorf), NW 1.111 BG. 42-1.296 (Günther Hruby); LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70; SNZ, 29.1.1938; Helmes, 32, 113f.

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Hees, Paul
* 3.9.1895 Eisern, Eiserfeld, ev.-ref., VS-Lehrer, NSDAP (1937-1945), NSLB (1933-1945), KVK (1940); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet entlassen (1945), wenig später wiedereingestellt

Entn.: H. sei im Gehalt herabzustufen, aber im Amt zu belassen (undat.), 10% Gehaltsabzug für drei Jahre bei Weiterbeschäftigung (1946), SPD- und KPD-Og. Eiserfeld erheben als „Antifa“ Einspruch gegen die Wiederbeschäftigung (8.9.1946), daraufhin Entlassung: „preußisch-großdeutscher Geist in jeder Hinsicht“ bereits vor 1933, „Hees schon früh im nationalsozialistischen Lager“ (Antifa Eiserfeld, 11.10.1945), IV a (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 33-274

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Hees, Walter
* 10.6.1903 Eiserfeld, ev.-ref., Kohlenhändler, eigenes Unternehmen, gemeinsam mit Walter Heringlake und Wilhelm Irle Gesellschafter der Großhandelsfirma Irle, Hees & Co. (1937/38ff.), Geschf. (1939ff.) Vereinigung Siegener Kohlenhändler (1939ff.), Bezirksverband der Kohlenhändler Siegen-Wittgenstein-Olpe, Vorst. (bis 1943), NSDAP (1940ff.); nach NS-Ende Kreisbeauftragter für die Kohlekontrolle (vor und nach 1949)

Entn.: „hat die Partei aktiv von Anfang an unterstützt und war einer der grössten Nutznießer … vollkommen untragbar“ (Unterausschuss, 1947), IV o.VSp. (1947), V (1949), habe „dem Nationalsozialismus innerlich ferngestanden“ (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-6.410, NW 1.127-849

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Hegemann, Wilhelm
Berleburg, Jurist, AG Berleburg (mind. 1938ff.), AGR (1940), NSDAP, BNSDJ/NSRB, Kreisgruppenf. Wittgenstein (1941), Treuedienstabzeichen des Führers (1938)

SZ, 6.7.1938; Rademacher, 328

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Hegemann, Wilhelm („Willi“)
Littfeld, VS-Lehrer, NSDAP (mind. 1933ff.), L. Stützpunkt Littfeld

SNZ, 6.11.1934; Pfau 2012, 114

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Hehr, Walter
* 28.12.1974 Gelsenkirchen, gest. 17.12.1957 Weidenau, Betzdorf (1901-1914), ev., Weidenau, Prof., Gymnasiallehrer, OStDir, ORS für Jungen in Weidenau (1914-1937), Schull. (1914-1937), DNVP (mind. 1923-1929), Deutschnationaler Lehrerbund (1925), Deutscher Reichskriegerbund „Kyffhäuser“/NS-Reichskriegerbund „Kyffhäuser“, Kameradschaft Auf den Hütten, Weidenau, Vors. (bis 1936), NSDAP-Opferring, NSLB (1934ff.), VDA (schon vor 1933)

Entn.: „Pension genehmigt! Nebenberufliche Betätigung untersagen, da militaristische Einstellung“ (1947), V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 33-296, NW 1.112-1.656 (Paul Schleifenbaum); SZ, 26.4.1924, 6.11.1929; V, 25.4.1923, 20.3.1925; 75 Jahre Höhere Schule, 257; Irle 1974, 131

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Heide, Karl
Netphen, Amtsrentmstr., DNVP (1921)

SZ, 14.2.1921

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Heide, Walter
* 27.8.1897 Niedernetphen, gest. 16.9.1973, Niedernetphen, ev., Kaufm., Steuerberater und Rechtsbeistand (1931ff.), DNVP (1929), EVD, NSDAP (1932-1945), „Alter Parteigenosse“, SA (1933ff.), NSRB (1937ff.), Krt. Kr. Siegen (1930), langjährig Kirchmeister und Mitgl. der Kreissynode, Vors. Finanzausschuss Evangelische Landeskirche von Westfalen; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet Berufsverbot, Rechtsbeistand in Entn.-Verfahren, Nachruf: „auf Versöhnung gerichtete christliche Lebenshaltung“ (1974)

Entn.: IV a, b (1947), V (1948), da „aktiver Widerstand“, denn er habe angeblich „ab Mitte 1933 keine Versammlungen und keine Veranstaltungen mehr besucht und hat auch ein Parteiabzeichen nicht mehr getragen. Er hat nie eine NS-Zeitung gelesen und niemals ein sogenanntes ‚Führerbild’ in seiner Wohnung aufgehängt. Auch Hitlers ‚Mein Kampf’ hat er nie besessen oder gelesen.“ (1948), nahezu wörtliche Übernahme dieser Angaben durch den Ausschuss aus einer älteren Selbstaussage (25.7.1946), Falschangabe im Fragebogen: kein Hinweis auf DNVP-Mitgliedschaft

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-810;SHK 1974, 45; SZ, 6.11.1929, 22.1.1931; Irle 1974, 131

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Heidel, Jakob
Wittgenstein, NSDAP, RDB, Kreiswalter Wittgenstein (1941)

Rademacher, 328

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Heider, Friedrich Wilhelm jun.
* 1.11.1907 Geisweid, Niedernetphen, ev., Austritt, ggl., Unternehmer, Heider & Co., Netphen (Anteil der Zwangsarbeitskräfte 1944: 96 von 176 Beschäftigten), Mitgründer und Mitinh. (1936ff.), Geschf., NSDAP (1930-1945), „Alter Parteigenosse“, Gauredner, SA (1930-1945), Stf (1933), Geldgeber der Spielvereinigung Klafeld; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1947)

Entn.: prov. III (1947), IV m. VSp. (1947), IV o. VSp. (1948), Entlastungserklärungen von Emil Haase und Richard Odendahl, beide aus ihrer Internierung (1946), Odendahl: „Nachdem ich Klarheit über die abwegigen Ziele der politischen Organisation der Partei gewonnen hatte, nahm ich im Rahmen der SA den Kampf gegen sie auf.“, H. „ebenfalls absoluter Gegner … der Partei …, hat mich in diesem Abwehrkampf tatkräftig unterstützt.“, Selbstaussagen: „Ich bitte, mich zu entlasten, damit ich im Aufbau meine sozialistisch demokratische Gesinnung unter Beweis stellen kann“ (1947), habe Widerstandsgruppen nahegestanden

Ehemaliges Belegschaftsmitglied von Heider & Co. Siegfried Schmidt (Netphen) zu den firmeneigenen Zwangsarbeitern:
„… Die Esserei, die war ja unter allen Sauen, so hält man kein Tier … Und die Zuteilungen, die die Russen kriegten, die waren ja schon weniger wie die Franzosen beispielsweise, waren um eine ganze Ecke weniger. Die wurden ihnen in raffinierter Weise noch entzogen. … Es verging kein Tag, wo nicht vier, fünf Leute vollkommen zusammengeschlagen wurden, ohnmächtig. … (Es) wurde einfach geprügelt. … Der (Wachmann) hatte immer einen Gummiknüppel bei sich oder so einen Gummischlauch mit Inhalt … oder was er da fand. … Die wurden getreten! Da kommt … einer von der Toilette. ‚Ja, wo biste denn wieder gewesen? – Da tritt er dem vor den Bauch, da fällt der zusammen.“ Ende 1944 seien drei „Ostarbeiter“ schwer geprügelt worden und die Schläger anschließend mit ihnen in einem Kellergewölbe unter der Verzinkerei verschwunden. Sie seien ohne die drei zurückgekehrt. Es sei dann ein Zugang zu dem Bereich zugemauert worden. Die nie verstummenden Gerüchte „über ein mögliches Massengrab“ führten in den 1980er Jahren auf Schmidts Initative zu staatsanwaltlichen Ermittlungen. Sie wurden mangels Ergebnis eingestellt und die Akten 1985 vernichtet.

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-986, NW 1.037 B VI-1.403; LA NRW, Abt. Westfalen, Kr. Siegen, Ernährungs- und Wirtschaftsamt, 31; Opfermann 1991, 77, 97, 104, 109

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Heider, Friedrich Wilhelm sen.
* 7.7.1880 Geisweid, gest. 1966, Geisweid, ev., Unternehmer, Gründer und Inh. des Robo-Werks Friedrich Wilhelm Heider in Geisweid und Gerlingen (1926ff.), Geschf., F. W. Heider & Co., Weidenau, Betriebsl., CSP, DNVP (mind. 1921-1929), Liste Ohrndorf-Nettlenbusch (1924), Vereinigte Christlich-Nationale Liste (DNVP, DVP, Stahlhelm; 1929), EVD, NSDAP (1932-1945; Nr. 986.894), „Alter Parteigenosse“, Beisitzer Kreisparteigericht, SA (1932-1945), Schf, RdK/RDF (1924-1945), DC (1933-1945), Presbyter, Gemeindegruppenl. (1933), Beigeordneter Gemeinde Klafeld (1933-1945)

Entn.: „betätigte sich … sehr rege im Nationalsozialismus und vor allen Dingen auch auf kirchlichem Gebiet (D. C.) – untragbar –“ (1946), IV m. VSp. (undat.), „untragbar“/IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-272, NW 1.037 B VI-1.379; SNZ, 4.10.1933, 17.6.1934; SZ, 14.2.1921, 30.4.1924, 6., 9.11.1929; Irle 1974, 132

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Heider, Hermann
Weidenau, Geschf., DNVP (1924)

SZ, 26.4.1924

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Heidschötter, Wilhelm („Willi“)
* 22.5.1898 Iserlohn, Rückershausen, Sassenhausen, VS-Lehrer, Volksschule Rückershausen (1923-1931), Volksschule Sassenhausen (1931-1939, 1940-1945, 1951-1964), NSDAP (1937ff.), Og.schulungsl. (1938), Kreisredner, SA (1933ff.), Schf (1943), NSLB (1933), HJ, Treudienst Ehrenabzeichen (1941); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen, wiedereingestellt (1951)

Entn.: „may not be employed“/„Bedenken“ (1946), IV m. VSp., „nicht wieder einzustellen“ (undat.), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-591, NW 1.037 B VI-1.782; Geier, 146, 162, passim

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Heifer, Otto
* 19.11.1889 Siegen, gest. 24.10.1969 Siegen, Siegen, ev., Dr. rer. nat., Chemiker, als solcher im 1. WK im militärischen Dienst, Abt.l. Arbeitsamt Siegen (1931-1936 ), Arbeitsamt Rheine (1936-1937), Arbeitsamt Siegen (1937-1942), Schriftl. Westfälische Landeszeitung, Dortmund (1943-1944), (Wittgensteiner-)National-Zeitung der NSDAP, Berleburg, Heimatautor, Heimatdichter, DDP (vor 1933), NSDAP (1940-1945; Nr. 8.320.988), NSBDT, RKB, Reichspressekammer (1943ff.); „Wortführer der Treue zur Heimat“ (Westfälische Rundschau, 1959)

Entn.: V (1948)

Schriften (Auswahl):
– Zwischen Heimat und Reich. 25 Jahre im Dienste für den Heimatgedanken, in: SZ, 25.4.1936
– Um die Siegerland-Hymne, in: SZ, 25.4.1936
– Neue Werke Hermann Kuhmichels, in: SZ, 16.9.1936
– Mittler zwischen Mensch und Leben. Von der Kunst und neuen Werken des Bildhauers Hermann Kuhmichel, in: SZ, 1.6.1939
– Begegnung in München. Siegerländer im Hause der Kunst, in: SZ, 3.8.1943
– mit Fritz Stutte, Schönheit der Pause. Eine künstlerische Betrachtung des Gefolgschaftshauses; Ech hauen en dr Sack u. a. in: Waldrich Echo. Werkblatt der Waldrich-Gemeinschaft, H. 14, Sept./Okt. 1941
– Kunst und Zeitgeschehen. Ausstellung Siegerländer Künstler im Rathaussaal, in: SZ, 13.6.1942
– Überfluß des vollen Herzens. Des Bergmanns Welt in Gedichten von Adolf Wurmbach, in: SZ, 7.9.1942
– Von der Landschaft zum Porträt. Der künstlerische Weg des Malers Hans Achenbach, in: SZ, 11.9.1943
– Dr. h. c. Hermann Böttger. Leben und Werk eines eines Siebzigjährigen, in: SZ, 20.7.1954
– Erinnerungen an Dr. Hans Kruse, in: Unser Heimatland 1955, S. 115
– Gesichte aus einem Gesicht. Hermann Kuhmichel im sechsten Jahrzehnt, in: WP/Rt, 1.3.1958
– Der Siegerländer Dichter Adolf Wurmbach 75 Jahre alt, in: WR/Rt, 14.7.1966

„Unter der Zigeunereiche

Bronzehaut, Kastanienaugen
klein, gedrungen, schwarz das Haar,
wandernd kann der Mann nur taugen
heute wie vor tausend Jahr.

Gütig will er [der Himmel] ihnen leihen
auch zur Nacht sein gastlich Zelt,
wenn den heimatlosen Dreien
sich verschließt der Menschen Welt.

Denn in seinem weiten Reiche
Nachtgeld ward noch nie gezahlt
unter der Zigeunereiche
oben hoch vorm Rödgerwald.“
(1947, kurz nach den Massenverbrechen)

NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-2.629; SHK 1971, 36; SZ,13.6.1942; WR/Rt, 18.11.1959; Irle 1974, 132; Vitt, passim; www.siwiarchiv.de, Dr. Otto Heifer (1889-1969) – Chemiker im 1. Weltkrieg und „Heimatschriftsteller“

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Heikaus, Wilhelm
* 6.10.1899 Eiserfeld, Eiserfeld, Darbyist, ev.-ref. (1939ff.), selbst. Elektrikermstr., NSDAP (1937ff.; Nr. 4.000.216), SA (1933ff.), Otrf (1943), F. der SA-Fahnenabt., Volkssturm, Bataillonsf.; nach NS-Ende wegen Beseitigung von NS-Ak­ten verurteilt (1947)

Entn.: „reger Aktivist und Militarist und Bataillonsführer im Volkssturm“ (undat.), „untragbar“, III (1947), IV o. VSp. (1947, 1948), H. sei der „Bewegung“ beigetreten, „um Rohheitsdelikte und Auswüchse zu bekämpfen“, deshalb auch in die SA, Fahnenträger wegen seiner „stattlichen Erscheinung“, H. leugnet im Entn.-Verfahren die nachgewiesene Aktenbeseitigung

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-749, NW 1.037- B VI-3.330; Fr/Rt, 4.11.1947; WP/Rt, 2.9.1947, 21.10.1947; WR/Rt, 18.10.1947; www.siwiarchiv.de, Beiträge und Materialien zu Friedrich Wilhelm Müller

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Hein, August
Fellinghausen, Techniker, NSDAP, F. der lokalen Gliederung (1934)

SNZ, 13.12.1934

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Hein, Theodor („Theo“)
* 8.2.1897 Müsen, Müsen, ev., Ev. Gemeinschaft, Einzelhandelskaufm., NSDAP (1933ff.; Nr. 1.565.709), Ogl. Müsen-Dahlbruch (1933-1943), RdK/RDF, VDA (ca. 1938ff.), Ortsbauernf. Müsen (1933ff.), Ev. Männer- und Jünglingsverein (1911ff.), Chorl., DC (1934ff.), Gemeindegruppenl. (1933), BM Müsen (1934-1945), Siegkauf, Vors. Aufsichtsrat (1940-1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1947), von Spruchgericht zu RM 800 Geldstrafe verurteilt

Entn.: prov. III, IV o. VSp. (1948), „Müsen würde … ihn sofort zum Bürgermeister wiederwählen.“, zahlreiche Entlastungserklärungen

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 1-127; SNZ, 4.10.1933, 29.1.1938; SZ, 13.3.1933; EB 1935

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Heinz, Adolf
gest. 1937, Niederschelden, Chemielaborant, Hüttenwerke Siegerland, Werk Charlottenhütte, NSDAP (1928ff.), „Alter Parteigenosse“ oder „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, Beigeordneter, Amtsältester, stellv. BM (1934ff.)

SNZ, 16.6.1934; EB 1935; Jarchow

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Heinz, Hugo
* 19.8.1911 Gilsbach, Gilsbach, ev., selbst. Schneidermstr., NSDAP (1937ff.; Nr. 4.448.267), NSFK, Förderndes Mitgl. (1935ff.), aktives Mitgl. (1940ff.)

Entn.: V (1948)

NRW, Abt. Rheinland, NW 1.137 BG. 23-65

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Heinz, Hugo
Holzhausen, Maurer, NSDAP, SA, Stf, wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit (u. a. Misshandlung) verurteilt (1948)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; Opfermann 2001, 229

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Heinz, Robert
* 18.1.1908 Siegen, Siegen, kath., Austritt, o. K., Kaufm., Sportfreunde Siegen e. V. (1925ff.), NSDAP (1937-1945), Allgemeine SS (1933-1939), Schf, Waffen-SS (1939ff.), Rf; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1947), Kontensperre (1945), von Spruchgericht wegen Mitgliedschaft in SS zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt

Entn.: „war als Denunziant bekannt“ (Fall des Lehrers Josef Schiller), „Ich habe gewusst, dass das KZ Dachau bestand und von SS-Posten bewacht wurde. Bei den Insassen handelte es sich um politische und asoziale Elemente.“, Grausamkeiten, Tötungen in KZ, „Zwangsarbeiterfrage“, Misshandlung und Tötung von Kriegsgefangenen: davon habe er nichts erfahren (1947), „untragbar, stark belastet“ (1948), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-2.770; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Heinze, Albert
Salchendorf, Landwirt, DNVP (1921), Vorsteher Gemeinde Salchendorf (1921)

SZ, 14.2.1921

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Heinzerling, Jakob
* 12.9.1846 Siegen, gest. 19.4.1941 Siegen, Gymnasiallehrer, Prof. am Realgymnasium Siegen, Heimatforscher, Mitbearb. Siegerländer Wörterbuch, Bezirksausschuß Siegerland Volksbegehren gegen „Young-Plan und Kriegsschuldlüge“ (1929)

SZ, 28.8.1929; Irle 1974, 134

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Hellbach, Alfred
Oberfischbach, DC, Gemeindegruppenl. (1933)

SNZ, 4.10.1933

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Hellbach, Helmut
* 4.2.1903 Büschergrund, Büschergrund, ev., Gärtner, Inh. einer Gärtnerei, NSDAP (1930ff.), „Alter Parteigenosse“, Ogl. (1941), einer der „ältesten Parteigenossen“ in Büschergrund, Mitgründer der Og. Buschhütten, VK der NSDAP in Bronze

Entn.: IV o. VSp. (1948), Selbstaussage: sei zur Funktion des Ogl., die niemand habe übernehmen wollen, „gedrängt“ worden

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 1-140; SNZ, 31.5.1940, 3.3.1941; EB 1935

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Hellmann, …
Ferndorf, NSDAP, Ogl. (1942)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.341 (Ernst Bender)

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Hellmann, Ernst
* 12.2.1893 Eschenbach, Eschenbach, ev., Schreiner, Jagdaufseher, NSDAP (1931-1945), „Alter Parteigenosse“, Bl., Deutsche Jägerschaft (1933ff.)

Entn.: „untragbar“ (undat.), IV o. VSp. (1949), laut Fragebogen NSDAP seit 1932, 1949 Korrektur: „1931“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 2-62

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Hellmann, Ernst
* 6.12.1908 Breitenbach, Littfeld, ev.-ref., Austritt, Bautechniker, NSDAP (1933-1945; Nr. 1.721.125), SA (1933-1945), Oschf (1940ff.), HJ (1941ff.), Oschf (1943ff.), VDA (1941ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1947)

Entn.: prov. III (1947), IV a, b, c (1947), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.391

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Hellweg, Wilhelm Friedrich Oskar Leopold
* 22.9.1894 Zubakuck (Sachsen), ev., Ehem. von Ida H., Pfarrer in Elsoff (1930ff.), Mengeringhausen (Waldeck) (1940ff.), Bevollmächtigter für die Kirchenkreise Siegen und Wittgenstein (1933), entweder Mitgl. oder doch mind. Parteigänger der NSDAP, SA, DC

SNZ, 8.7.1933; WKB, 27.3.1933; Bauks, 196; Klamm
er, 165

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Hellweg, Ida
Elsoff, Ehefr. von Wilhelm H., Elsoff, BDM, Krl.in (1933)

WKB, 27.3.1933; Bauks, 196

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Helmer, Otto Werner
* 18.3.1908 Allenbach, ab 14.7.1944 als „verschollen“ geführt, NSDAP (1937ff.), Polizeibataillon 61, in NSG-Verfahren wegen Erschießungen im Ghetto Warschau vor dem LG Dortmund (1951) als Haupttäter geltend, Spitznamen in Warschau „Frankenstein“ und „Kanten-Otto“, Teilnehmer einer kleinen Gruppe von Polizisten, die einen Wettbewerb um die Zahl der von ihnen erschossenen Juden austrugen (Weißmann), habe sich „wiederholt gebrüstet, dass er Juden erschossen habe“, „allgemein bekannt war, [dass er] die meisten Erschießungen durchgeführt [hatte]“ (Issinger)

Opferzahl des Polizeibataillons 61: mindestens 1.500; trotz Eintritt in Ermittlungen in vier Verfahren dazu keine westdeutsche rechtskräftige Verurteilung

„Ich möchte sagen, dass die Moral, die ich bei der Kompanie antraf, in Bezug auf die Behandlung der Ghettoinsassen ausserordentlich niedrig war. Man sah die Juden als eine Art Insekten an, deren Vernichtung wünschenswert war. Das ‚Umlegen‘ eines Ghettoinsassen wurde als alltägliches Ereignis gewertet.“ (Angehöriger des Bataillons)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; StanwDo, Nr. 1.486-1.491; Angrick/Voigt/Ammerschubert/Klein; Issinger, 150; Klemp 1998, 47, 100, 105; Klemp 2011, 137-145 [zum Polizeibatallion 61]; Nachtwei; Weißmann, 109

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Helwes, Gustav
* 30.10.1876 Kreiensen am Harz, Laasphe-Friedrichshütte, ev.-luth., Architekt, fürstlicher Bauverwalter, NSDAP (1933ff.), SA (1933ff.), Trf (1935) Feuerwehr, F. Stadt Laasphe und Kr. Wittgenstein (1926ff.), DRK, F.

Entn.: „removal“, „Aktivist“, IV m. VSp. (undat.), V (1948), „offener Gegner dieser Bewegung“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-363

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Helwes, Gustav jun.
gest. März 1949, Laasphe, NSDAP, Bl., beteiligt an den Ausschreitungen des 9./10.11.1938 in Laasphe (1938)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 55, 56

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Hench, Fritz
* 27.1.1897 Niederschelden, gest. 20.2.1973, Niederschelden, ev.-ref., Geschf., Mitinh. Siegthalerfabrik Eisen- und Blechwarenfabrik GmbH, Eiserfeld, NSDAP (1940-1945), SA (1933ff.), Rf, Deutsche Jägerschaft; nach NS-Ende BVK (1963)

Entn.: V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 7-52; SHK 74, 40; Irle 1974, 136

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Henjes, Hans
Kreisvolksbildungsw., L. Volksbildungsstätte Siegerland (1942)

SNZ, 5.10.1942; SZ, 6.11.1942

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Henk, Emil
* 6.4.1897 Trupbach, Trupbach, ev., selbst. Schreinermstr., Spielvereinigung Trupbach, BM Trupbach (1939-1945), NSDAP (1930ff.), „Alter Parteigenosse“, „Ortsgruppenamtsl.“, SA (1934ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1946), Kontensperre (1945)

Entn.: IV o. VSp. (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-249; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Henk, Fritz
* 26.6.1887 Berleburg, Berleburg, ev., Kaufm., NSDAP, (1937ff.), SA (1933ff.), Stf (1943), Ermittlungen wegen Synagogenschändung (1938) in Berleburg, Verfahren eingestellt (1949)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 58

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Henneböle, Rudolf
Siegen, Dipl.-Optiker, NSDAP, Hauptstellenl. z. b. V. Krl. Siegerland (1936)

SNZ, 12.6.1936; EB 1935

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Henrich, Jakob
* 27.2.1862 Eisern, Krombach, gest. 3.10.1961 Krombach, bekannt als „Bergfrieder“, VS-Lehrer in Krombach (1889-1924), CSP, DNVP (mind. 1921-1930), EVD (1930-1933), Bezirksausschuß Siegerland Volksbegehren gegen „Young-Plan und Kriegsschuldlüge“ (1929), Krt. Kr. Siegen (1931), bekannter Antisemit (siehe seine wöchentliche Rubrik „Ausguck“ in Das Volk, 1899-1927), „Vorkämpfer stoeckerscher Ideen im Siegerland“ (Busch), „Vater der Stoeckergilde“, Heimatautor, zahlreiche Veröffentlichungen; nach NS-Ende Entlastungserklärungen u. a. für Rudolf Gädeke und Fritz Münker, Straßenbenennungen: Jakob-Henrich-Straße in Krombach, Bergfriederstraße in Eisern

„Für Ahasver (den ewigen Juden!) sind die Rauch- und Rauschgifte nur Mittel zum Zweck, um die feinsten Nerven und den Willen der Wirtsvölker zu töten und die Betäubten ganz zu fesseln.“ (Ausguck, 1925)

„Adolf Hitler hat jüngst in München dem Sinne nach gesagt, wir Deutsche seien deshalb so uneins, weil wir den gemeinsamen Feind nicht erkennten, gegen den wir zusammenstehen müssten wie ein Mann, … Dieser Feind sei der Jude. Nun meint Hitler mit dem Juden ganz offenbar nicht den Anhänger der jüdischen Religion, wohl aber die Rasse … – die Rasse, die in jahrtausendelanger Geschichte einen schrankenlosen Handels- und Mammonsgeist in sich hochgezüchtet hat, und zwar mit dem Ziel der Weltherrschaft und des Weltgenusses. … dieser Weltgeist hat auf andre Völker beträchtlich abgefärbt … Wie aus der Art geschlagene Juden …, so gibts[so !] in die herrschende Judenart geschlagene Deutsche, Briten, Holländer, Welsche.“ (Ausguck, 1927)

„… wen die berufenen Vertreter der Partei [DNVP] küren, dem trauen sie zu, daß er das Zeug zum Führer hat [gemeint: Alfred Hugenberg]. … Die Ueberfremdung deutschen Besitzes und deutschen Geistes und Blutes wird er bekämpfen. Den Lebenskräften des Christentums wird er im öffentlichen Leben die Bahn frei machen helfen.“ (Ausguck, 1928)

„Die unheimlich sinkende Geburtenzahl in Deutschland, nicht bloß in Berlin, …, darf nicht damit abgetan sein, daß man … die Achseln zuckt: Schicksal! … Das ist … in erster Reihe Schuld! Und zwar nicht allein oder vorwiegend derer, die das keimende Leben ersticken, sondern derer, die … der Gewissen- und Gottlosigkeit und den sozialen … Mißverhältnissen zu Macht und Geltung verholfen haben. Und wenn ich immer wieder den Marxismus [parteipolitisch für H.: SPD und KPD] als den Todfeind des Christentums, der Volksgemeinschaft und der Arbeitnehmerschaft bezeichne, dannn habe ich ebenso oft hingewiesen auf den Vorläufer und Wegbereiter dieser geschlossensten, entschlossensten Feindschaft, nämlich den gottlosen, spottsüchtigen, kirchenfeindlichen Liberalismus und den von ihm gezeugten Erdensinn (Materialismus) … . Absichtliche Beschränkung der Geburten (ist) beliebt … aber nicht gedrungen bis in die unterste Schicht, wo neben der größten, ehrlichen Armut die selbstverschuldete Verarmung, die Entartung, die Verkommenheit, das Laster wohnt. Der zahlreiche Nachwuchs dieser gesunkenen Volksteile kann, als leiblich, geistig und sittlich minderwertig, auf die gut geartete Jugend nur verderblich wirken. Das bedeutet Verderbnis, Entartung der Rasse. … woher sollen dann schließlich die nötigen Arbeitskräfte kommen, ich meine körperlich, geistig und sittlich tüchtige Deutsche? Wird da nicht ein Zustrom ausländischer Kräfte aus kinderreichen Ländern unvermeidlich? Und wird durch Vermischung die deutsche Rasse nicht noch weiter verdorben? Was bleibt da schließlich von deutscher Heimaterde übrig für wirkliche Deutsche? Und was wird aus der gesamten christlichen, deutschen Kultur …? Dann kann sich das Schicksal der Goten in Italien bei uns wiederholen. … Das ist deine Zukunft, deutsches Volk, wenn du nicht endlich, endlich aufwachst und aufstehst und des inneren Feindes Herr wirst!“ (Ausguck, 1929)

„Mein Rufnahme hat mir lange übel gefallen. Jener Erzvater der Juden, … der Bruder und Vater so schnöde betrog und hinterging, der mit dem Gott seiner Väter geschäftelte wie ein handelsmann … Und diesen verworfenen Namen hatte man mir angehängt.“ (1953)

SZ, 28.8., 6.11.1929, 22.1.1931, 3.3.1933; Blanchet, 16f.; Busch, XV; Irle 1974, 137f.; Opfermann 2009 a, 58; Vitt, 207, 221, 241, 268, 319, 369,428, 438 (Angaben enden 1929 und setzen 1949 wieder ein)
Selbstaussagen: SHK 1953, 60; V, 10.1.1925, 10.9.1927, 27.10.1928, 7.12.1929

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Henrich, Karl
* 10.8.1880 Eiserfeld, Eiserfeld, ev., Unternehmer, Geschf. Orania Obstproduktenfabrik Eiserfeld (1901ff.), Vors. Verband deutscher Gelee-Fabrikanten (1910ff.), Einkaufs-Gesellschaft der deutschen Konserven-Industrie in Berlin, Aufsichtsratsvors. (1925ff.), Obm. und Beirat Fachgruppe Obst- und Gemüseverwertungs-Industrie der Wirtschaftsgruppe Lebensmittzelindustrie in Berlin (1934ff.), Liste Henrich u. a. (1924), Nationale Einheitsliste (1933), NSDAP, DC, Gau-Sachbearbeiter für Gemeinschaftswesen (1933ff.), VDA, Amtsbeigeordneter (1933ff.), Mitbegründer (1918) und Vors. des Aufsichtsrats der Einkaufs-Gesellschaft der deutschen Konserven-Industrie Berlin (1925ff.) u. a. zentrale Funktionen in Unternehmerverbänden, Bundesvors. des Westdeutschen Jungmännerbundes (1923-1935)

Entn.: Falschangaben im Fragebogen: kein Hinweis auf NSDAP- und DC-Mitgliedschaft, V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.049-57.378; SNZ, 23.11.1933, 29.6.1935; SZ, 13.3.1933; V, 3.5.1924; Irle 1974, 137

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Henrich, Paul
„Kommandant der ehemaligen deutschen Wehrmachtsbewachung des Lagers russischer Kriegsgefangener“ (Selbstaussage) der Gontermann-Peipers AG; nach NS-Ende L. Arbeitsamt Siegen, Reg.rat (ca. 1946/47)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-626 (Walter Kühn)

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Henrich, Richard
* 2.7.1876 Eiserfeld, Wattenscheid-Sevinghausen, Eiserfeld (1945ff.), ev.-ref., VS-Lehrer in Wattenscheid-Sevinghausen (40 Jahre), L. Ev. Chor Sevinghausen, NSDAP (1933-1945), Og.schulungsl. (1935), NSLB, Ogl., NSV, Bl.; nach NS-Ende von MilReg Streichung der Pension (1945)

Entn.: „Aktivist … und im Übrigen ein fanatischer Nazi“ (undat.), „untragbar“ (1947), III und halbe Pension (1947), IV o. VSp. und volle Pension (1948), „kein fanatischer Nazi“ (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-734, NW 1.037 B VI 2.900

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Henrich, Walter
Plittershagen, Inh. Schuhwarenlager, Gemeindevorst., NSDAP, L. Stützpunkt Plittershagen (1935-1936)

SNZ, 31.5.1940; EB 1935

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Henrich, Wilhelm
* 12.8.1893 Donsbach (Dillkr.), Kreuztal, ev., Architekt und Bauing., Baubüro Reichsautobahn, Siegburg (1942-1945), Technischer L. Erich Reckling, Bauunternehmung, Siegen, Liste Henrich-Langenau (1929), NSDAP (1932-1934, 1939-1945; Nr. 1.393.416), „Alter Parteigenosse“, Bl. (1932-1933), Reichskammer der bildenden Künste (1943ff.), Mitgl. Amtsvertretung Ferndorf (1933ff.); nach NS-Ende angeblich Mitgl. einer Freien Deutschen Liga e. V. – Bund der Kriegsgegner, Dortmund

Entn.: „durch Nazi-Terror 1933 i. Gefängnis und diskriminiert“ (unbelegte Selbstaussagen), V (1948), „stets Gegner der Nazibewegung geblieben, durch die er erheblich geschädigt wurde … keinerlei Ämter bekleidet“ (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-512; SZ, 11.11.1929, 13.3.1933; EB 1935

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Henrich, Wilhelm
* 14.7.1891 Siegen, Siegen, ev., Bücherrevisor, Steuerberater, selbst. (1931-1938), Buchhalter, Weberwerke Siegen (1938-1941), Werksrevisor, Sudetenländische Treibstoffwerke, Oberleutensdorf bei Brüx (1941-1945), SPD (1927-1933), NSDAP (1933-1945)

Entn.: „untragbar“, gebe sich als Flüchtling aus, sei aber tatsächlich ein „Naziflüchtling“, habe mutmaßliche Falschangaben im Fragebogen(undat.), generell tragbar, jedoch nicht als Gastwirt, da der Vorgänger-Gastwirt wegen Parteimitgliedschaft habe gehen müssen, „körperliche Arbeit“ statt Gastronomie (3/1947), IV m. VSp. (7/1947), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-693

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Henrichs, Gustav
Siegerland, Installateur, Städtische Werke Siegen SA, „Alter Kämpfer“

StASi, D 50

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Hense, Julius
Siegen, Färbermstr., Heimatautor, während mind. der 1940er Jahre regelmäßige Veröffentlichungen u. a. in der Siegerländer National-Zeitung der NSDAP und in der Siegener Zeitung; nach NS-Ende SPD, Unterzeichner eines Einheitsappells von KPD- und SPD-Mitgliedern (1945), ständiges Mitgl. von Entn.-Ausschüssen, Vors. Entn.-Ausschuss Siegen-Stadt (1948), als solcher aktiv in den Fällen Ernst Bach, Josef Balogh , Alfred Fissmer und Walter Heringlake

Selbstaussagen:
„Arbeitspioniere
Jeder der am Ambos steht,/jeder der pflügt und mäht,/jeder der bei Tag und Nacht/schafft in Hütten, gräbt im Schacht – /Jeder der mit seinem Denken/Geist und Kraft uns noch kann schenken/ist ein namenloser Held – /steht als Pionier im Feld.“ (1944)

NL, Ludwig Popp; Pfau 2005, 191
Selbstaussagen: SNZ, 30.10., 7.11.1942; SZ, 15.7., 22.7.1944

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Heppner, …
Niederdresselndorf, NSDAP, Ogl. Niederdresselndorf (mind. 1941-1942)

SNZ, 17.6.1941, 1.12.1942

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Heppner, Alfred
* 5.8.1904 Weidenau, Weidenau, ev., Kaufm., Fa. Robert Steinseifer, Niederschelden, Prokurist, DHV, DStP (bis 1933), NSDAP (1942ff.), Bl. (1944)

Entn.: V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-1.578

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Heppner, Ernst
L. der Fachabt. Bekleidung, Textil und Leder der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel, NSDAP (1938)

SNZ, 24.10.1938

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Heppner, Hermann
* 4.12.1898 Siegen, Siegen, ev., Dipl. Berging., Kölsch-Fölzer AG, L. der Gießerei, Betriebsl. (1931-1932), Verein Berggeist (1938ff.), Stahlhelm (1924ff.), NSDAP 1931/32ff.), Deutsche Jägerschaft

Entn.: „unbedenklich“ (undat.), V, „tragbar“ (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.220-182

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Heringlake, August
* 7.1.1904 Siegen, Kaan, ev., Bruder von Hermann H.und Walter H., VS-Lehrer, NSDAP (1933ff.; Nr. 1.669.030), NSV (1934), Ogl. (1938ff.), NSLB (1933ff.), Kreisabschnittsl. (1934ff.), TV Eintracht, Dietwart; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen

Entn.: IV a (1947), Entlastungserklärung von Entn.-Ausschuss-Mitglied Ernst Vedder (SPD)

Selbstaussage:
„Ich bin damals aus Überzeugung in die Partei eingetreten, weil ich der Meinung war, daß sie wirklich das Beste für das deutsche Volk und Vaterland erstrebe und insbesondere der Welt den Frieden erhalten würde. Ich habe den Friedensbeteuerungen Hitlers ebenso geglaubt wie den Verheißungen, die Volksgemeinschaft und den Sozialismus zu verwirklichen. Niemals habe ich im entferntesten daran gedacht, daß sich in der Partei der Radikalismus durchsetzen würde, der keine freie Willensäußerung mehr kannte, die christliche Religion verfolgte und die Ausrottung der Juden auf seine Fahnen geschrieben hatte. … Mit Schrecken habe ich die weitere Entwicklung verfolgt, …“ Als Beamter habe er aber in der Partei bleiben müssen. (Schreiben an MilReg in Siegen, 15.12.1945)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 33-354, NW 1.111 BG. 33-340 (Karl Wannenmacher)

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Heringlake, Hermann
* 7.1.1904 Siegen, Siegen, Kirchen (1922-1934), Siegen, ev., Bruder von August und Walter H., Wiesenbaumstr., Stadt Siegen, Tiefbauamt (1934-1946), NSDAP (1933-1945; Nr. 3.057.406), NSBDT (1936ff.), KVK II (1942); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet entlassen, wiedereingestellt

Entn.: IV o. VSp. (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-370

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Heringlake, Walter August Otto
* 7.3.1901 Siegen, gest. 23.9.1969 Siegen, Siegen, ev., Bruder von August und Hermann H., Kohlenhändler, eigenes Unternehmen und gemeinsam mit Walter Hees und Wilhelm Irle Gesellschafter der Großhandelsfirma Irle, Hees & Co. (1937/38ff.), NSDAP (möglicherweise schon 1923, jedenfalls aber 1925ff.; Nr. 45.998), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, Adjudant des Gauinsp.s Richard Manderbach (bis 1934), Gauinsp. Siegerland-Wittgenstein (1934-1939), Bürgerverein Hain, Vors. (1931), Deutsche Jägerschaft, MdR (1936-1941), Beirat IHK Siegen-Olpe-Dillenburg, spätestens 1934 öffentlich umlaufende Annahme der Bereicherung durch Parteiämter gegen H. (sowie Hermann Burk, Hugo Feige und Paul Preußer), die Gauleiter Josef Wagner mit u. a. Presseerklärungen zu unterdrücken versucht (Drohungen gegen „niederträchtige Verleumder“ und „Kanaillen“);
Arisierungsaktivitäten: nach anfänglichem Interesse für eine Übernahme des Bekleidungshauses Gebr. Herrmann in der Siegener Oberstadt, dessen Eigentümer Eduard Herrmann nach dem Pogrom vom 10.11.1938 im KZ saß, gemeinsam mit dem Kaufmann und Parteimitglied Walter Murmann „Arisierung“ des Glühlampenwerks „Merkur“ von Julius Rosenthal in Soest (1939), der in Folge von Enteignung, Flucht in die Schweiz und Verweigerung einer Aufenthaltsgenehmigung den Herztod starb, zur Abwicklung des Zwangsverkaufs der Glühlampenfabrik an H. und M.: „Der Kaufpreis fuer die gesamten 100% Geschaeftsanteile war RM. 975.000 & war … zahlbar vier Wochen nach Eintritt der Rechtswirksamkeit des Vertrags, d. h. nach Eingang der erforderlichen Genehmigungen. Diese Klausel ermoeglichte den Kaeufern, innerhalb dieser Frist die Wertpapiere zu realisieren & Außenstaende einzuziehen & so den ganzen Verkauf mit den eigenen Mitteln von Merkur, m. W. ohne eigenes Vermoegen zu besitzen, zu finanzieren.“ (Memorandum Kurt Rosenthal, Sohn von Julius Rosenthal, undat. [1948]); es sei für den „kleinen vermögenslosen Kohlenhändler“ H. sogar noch etwas „übriggeblieben“, er sei ein „typischer Nazigewinnler“, falls die – unwahrscheinliche – Behauptung vom „Widerstand“ [die von H. gekommen war] doch zutreffen sollte, dann „dies nicht, bevor er seinen Naziraub im Trockenen hatte“ (Rosenthals Rechtsanwalt Eugen Flegenheimer an Entn.-Hauptausschuss, 10.4.1949), „hinter den Kulissen Hauen und Stechen“ bzw. „scharfer Ringkampf“ um den Zugriff auf „Merkur“, Inhaftierung eines Konkurrenten von H. und M. als angeblichem Steuersünder, erfolgloser Einspruch des „Treuhänders“ der Enteignungsverfahren wegen zu niedrigen Kaufpreises, Ausgang des von Kurt Rosenthal, Sohn des vormaligen Eigentümers betriebenenen Rückerstattungsverfahrens: je DM 125.000 Abfindung für die Neueigentümer H. und M. (1951);
von SG Dortmund wegen Beihilfe zu einem Schwarzbau seines Kompagnons Walter Murmann zu RM 5.000 verurteilt (1942), Anforderung der Arisierungsakten durch u. a. Gaugericht, drohende Degradierung, bis die Ermittlungen nach Interventionen des Gaul.s Paul Giesler eingestellt werden (1942-1944), nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1947), daraufhin Entlastungserklärungen: „Gegen die Freilassung … ist … nichts einzuwenden. H. ist durch sein menschliches Handeln von allen Einwohnern der Stadt Siegen und auch von der Partei hochgeschätzt.“ (SPD, Unterbezirk Siegen, 31.3.1947), ähnlich CDU, Kreisvereinigung Siegen Stadt und Land, und Kreisvorstand FDP, nach Entlassung aus der Internierung Geschf. Werk Berleburg der Blechwarenfabrik Bertram Müller GmbH, Weidenau, bzw. Müller Schuss GmbH (1954) bzw. Samesreuther Müller Schuss GmbH (1964), Mitbegründer und Geschf. der Siegener Heizölhandelsgesellschaft, Schützenkönig in Sohlbach (1952); Entlastungserklärungen von H. für Albert Köhler, Bernhard Weiss

Entn.: zunächst prov. III (1948) und Aufforderung der MilReg, nicht in Siegen, sondern in Soest zu entnazifizieren, Entn. dann in Siegen mit dem bestmöglichen Ergebnis V und bei öffentlichem Protest als „entlastet“ kategorisiert (1948, 1949), Parteibeitritt 1925, nach Meinung des Ausschusses zu einem Zeitpunkt, „als sich die Partei noch in einem anständigen Rahmen bewegte“, H. ein „Idealist“ und „Glücksfall für das Siegerland“ (Ausschuss, 1948), Entlastungserklärungen von RP Fritz Fries (SPD): „Er hat mir geschäftlich geholfen, wo er konnte. Dabei konnte ich immer wieder feststellen, wie sehr Herr H. gegen das damalige System eingestellt war.“, H. „lud mich eines Abends zum Essen ein“, da habe er sich aussprechen können, „Ich sehe ihn als entlastet an … Für einen Nutznießer halte ich ihn nicht“, denn um das erworbene Glühlampenwerk habe H. sich nur „außerordentlich verdient“ gemacht (1949) und Ex-OB Alfred Fissmer (Ex-NSDAP): „Bei dem Synagogenbrand nahm er scharf Stellung gegen diese Brandstiftung. Er gab mir den Rat, die Anstifter verhaften zu lassen. Da uns diese aber nicht bekannt waren, war dies nicht möglich.“, H. sei „stets für Recht und Freiheit eingetreten …, fühlte sich durch die Rechtsbrüche und die Gewalttätigkeiten … abgestoßen. …. Ganz besonders scharf verurteilte er die Judenverfolgung.“ (1949), Hauptausschuss: „aktiver Widerstand“ in einer „Widerstandsgruppe um Gauleiter Wagner“ gegen Richard Odendahl und Paul Giesler (1949), Reaktion Eugen Flegenheimer an den Ausschuss nach dessen Entscheidung, H. vollständig zu entlasten: „Dieser Spruch ist so ungeheuerlich, dass er mir nur dadurch zu erklären ist, dass die Nazis und ihre Helfershelfer glauben, schon wieder Oberwasser in Deutschland zu haben.“ (1949), Aufhebung der regionalen Entscheidung durch NRW-Sonderbeauftragten und Rücküberweisung mit Empfehlung III, da H. „ohne Zweifel Aktivist und Nutznießer“, Hauptausschuss unter Vorsitz von Julius Hense erneuert die Kategorie V, Sonderbeauftragter daraufhin erneute Aufhebung der Entscheidung wegen unzureichender Überprüfung der Nutznießerschaft und des angeblichen Widerstands, nun Abgabe der Entscheidung an den Hauptausschuss des Regierungsbezirks Köln und damit schließlich IV o. VSp. (1949), „Vom Hauptausschuss Siegen ist nun angenommen worden, H. habe sich dauernd in Opposition zur NSDAP befunden; er spricht von einer Widerstandsbewegung des Gauleiters Wagner, der H. angehört habe“, was aber „verfehlt“ sei. Es habe keinen Richtungsstreit, sondern „Familienstreitigkeiten“ gegeben. Wohl sei H. an einer „sauberen“ Partei interessiert gewesen, ein „anständiger Nationalsozialist, der den Nationalsozialismus idealisierte und dieses sein Ideal zu verwirklichen suchte. Wären alle Nationalsozialisten gewesen wie H., wäre vor allem sein ‚Führer‘ so geartet gewesen, wäre vielleicht diese Bewegung zum Heile des deutschen Volkes ausgeschlagen [!]. Er wird ferner von der Siegener Bevölkerung allem Anschein nach als durchaus tragbar angesehen, sonst wäre seine Einreihung in Kategorie Fünf durch den Ausschuss Siegen nicht erfolgt und hätten Siegener Zeitungen diese Einreihung nicht zustimmend berichtet [unzutreffend].“, „Gewinn allein aus den Merkurwerken und aus dem Jahre 1946/47 268.667,54 RM, sein Anteil an den Merkurwerken und an der ihnen angegliederten Elektro-HandelsGmbH. 336.468,– RM“ bei einem eingebrachten Anteil von 50.000 RM, jedoch: „Im Vergleich mit der rein politischen Belastung fällt diese Nutznießerschaft nicht so schwer ins Gewicht.“ (Köln, 2.9.1949); im Entn.-Verfahren ausführlich zur Enteignung von Julius Rosenthals Firma zugunsten von H. (s. o.)

H. zum Plebiszit über die Vereinigung der Ämter von Reichskanzler und Reichspräsident in der Hand Hitlers am 19.8.1934 u. a.:
„Selbstlos ist er [= A. Hitler] uns vorausgegangen und hat jedem die Hand gereicht, der willens war, an dem Aufbau unseres geliebten Vaterlandes mitzuarbeiten. … Voller Vertrauen blicken wir deshalb zu ihm auf und wollen Gott bitten, daß er seine schützende Hand weiter über ihn hält. … Deutscher Volksgenosse, wenn Du willst, daß Du und Deine Kinder einer besseren Zukunft entgegen gehen können, so gib Hitler Deine Stimme.“

BAB, R 3.001, 160.014, BAB, R 9.361, 402.144 + 16.924; LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.049-3.804; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70; EB 1931/32; SNZ, 18.8.1934; WR/Rt, 31.3.1949; Helmes, 136; Opfermann 2001, 229; Opfermann 2009 a, passim
Abb.: SNZ, 1.8.1934, 8.5.1937; Opfermann 2009 a, 134

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Herling, Alfred
* 7.7.1910 Siegen, gest. 12.7.1943, Siegen, kaufm. Angest., Siegerländer Hakenkreuzer im Deutschvöl­ki­schen Schutz- und Trutz­­bund, Mitbegründer Og. Siegen, Vorst., NSDAP (1931ff.; Nr. 815.154), „Alter Parteigenosse“, Allgemeine SS, Schf (1938), beteiligt an Brand­stif­tung der Synagoge in Siegen (1938)

BAB, Best. 3.200 (NSDAP-Ortskartei); keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70; SNZ, 22.12.1938; V, 6.3.1922

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Herling, Artur
* 25.3.1906 Siegen, Siegen, Angest., NSDAP (1931ff.; Nr. 415.420), „Alter Parteigenosse“

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; BAB, Best. 3.200 (NSDAP-Ortskartei)

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Herling, Karl
Dillnhütten, Schlosser, lokaler F. der „SA (SS)“

SNZ, 13.12.1934

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Hermann, Robert jun.
* 1.6.1909 Siegen, Siegen, ev., Arbeiter, Tiefbauunternehmer, NSDAP (1932ff.), „Alter Parteigenosse“, Allgemeine SS (1933ff.)

LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70

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Hermanns, Josef
* 25.4.1902 Alsdorf-Schaufenberg, Eschweiler, Eiserfeld, Bardenberg b. Aachen, kath., Reviersteiger, Lutterade (Niederlande) (1930-1938), Materialsteiger Grube Eschweiler Reserve (bis zur kriegsbedingten Schließung 1944), Reviersteiger Grube Gewerkschaft Eisenzecher Zug (1944-1945), Oberlagerf. aller Zwangsarbeitslager der Grube, NSDAP (1933-1945), Mitbegründer der niederländischen Ortsgruppe in Lutterade, „Hauptstellenleiter“, NSBDT (1940ff.)

Entn.: „aktiver Nationalsozialist“ (dazu zahlreiche Unterschriften), „einer der berüchtigsten und rührigsten Nazis“ (so oder ähnlich bezogen auf Grube Eschweiler Reserve), „Wenn er sich auch anfangs für die Partei eingesetzt hat, war er später ein Gegner. Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe sind durch zahlreiche Zeugen widerlegt.“ (Entn.-Ausschuss, 1948), Urteilsbildung allein auf Basis von Entlastungserklärungen, IV o. VSp. (1948), Selbstaussage: „Ich (war) als großer Antifaschist bekannt.“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.035 Aachen I-195, NW 1.035 Aachen II-195, NW 1.111 BG. 3-7 (Carl Dresler)

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Hermanns, Rolf
Dahlbruch, NSDAP (spätestens 1925; Nr. 28.752), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, SA

SNZ, 16.6.1934; Helmes, 136

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Hermes, Friedrich Wilhelm Hugo
* 21.9.1898 Siegen, Siegen, ev.-ref., Elektro-Ing., H. A. Waldrich KG (1929ff.), Jungdo (1920-1924), Stahlhelm (1927-1933), NSDAP (1937-1945), NSKK (1933-1945), Otrf (1940), NSFK, Förderndes Mitgl., NSBDT

Entn.: V (1948), „tadelloser Charakter“, Selbstaussage: Parteieintritt „automatisch durch das NSKK“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-3.229

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Herr, Ferdinand
Niederschelden, Hüttenarbeiter, NSDAP (1925/26ff.), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“

SNZ, 16.6.1934; EB 1925

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Heß, …
Siegerland, NSDAP (1941), NSV, Geschf. der Kreisamtsleitung

SNZ, 2.4.1941

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Heß, Walter
* 17.5.1891 Daaden, Düsseldorf (1931-1938), Dortmund (1938-1945), Rödgen, ev., Revisor, NSDAP (1933ff.), Bruderrat der Bekennenden Kirche

Entn.: V (1948)

SNZ, 12.6.1936; EB 1935

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Heß, Walter
* 23.1.1896 Mündersbach, Siegen, Gevelsberg (1940ff.), ev., Bankkaufm., Sparkasse Siegen (1919-1940), L. der Effekten- und Devisenabt., NSDAP (1933ff.), Hauptstellenl. z. b. V. Krl. Siegerland (1936), Deutsche Jägerschaft

Entn.: „politisch tragbar“ (1946), IV o. VSp. (1947) , Entlastungserklärung von Heinrich Werthenbach, Selbstaussage: Parteiämter habe er immer kategorisch abgelehnt

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.098-4.017; SNZ, 12.6.1936; EB 1935

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Hesse, Otto
* 1.7.1895 Kaan-Marienborn, Soest, kath., ggl., kath. (1946), VS-Lehrer, Pestaloz­zi-Schule in Siegen (1932-1936), Pestaloz­zi-Schule in Soest (1936-1942), Schull., daneben freier Rechercheur der RHF im Rahmen der Erfassung von „Zigeunern“ und „Asozialen“ für den Bereich Sauerland/Witt­gen­­stein/Sieger­land/Ober­berg, dann Be­auf­tragter der RHF beim RP Arns­berg (1941), dann genealogischer Mitarbeiter der RHF (1943-1945), Regierungsamtmann, Zentrum (bis 1933), NSDAP (1933ff.; Nr. 3.132.012), rassen- und erbhygieni­sche Veröffentlichungen zu Hilfsschülern, „Asozialen“ und „Zigeunern“; nach NS-Ende erneut im Schuldienst, VS Sechselberg, Schull.; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen, Forscherkontakt zu Hermann Arnold

Entn.: „nicht tragbar, da Aktivist“ (undat.), III (1948), IV o. VSp. (1949), V (1950)

Selbstaussagen:
„Die Kinder aber, die aus solchen Verbindungen hervorgingen, mußten naturnotwendig doppelt belastet in das Leben gehen, von dem Stempel der Rassesünde gebrandmarkt zum Bastard, zum Paria der Menscheit [geworden].“; „… widernatürliche Vermanschung dieser Sippen … volkliche Unbrauchbarkeit …“; es sei „eine weitere Vermanschung mit zigeunerstämmigem Blut für die Zukunft unmöglich zu machen“. Ziel der „Zigeunerforschung“ sei die „Unschädlichmachung des negativ eingestellten Volksanteils“. „Die große völkische Aufgabe, den Bestand unseres Volkes für ewige Zeiten zu sichern, kann nur erfüllt werden, wenn auch das Problem der Zigeuner und Asozialen eine endgültige Lösung gefunden hat.“ (Das zigeunerstämmige Moment – ein Fremdkörper im deutschen Volk, 1939)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.113 BG. 33-556; PM Hermann Arnold (Landau); Brand 1995; Brand 2007, 106; Opfermann 20012, 259-264

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Hesselbach, Friedrich
* 24.1.1909 Feudingen, Waffen-SS, Rf, beteiligt an Massentötungen in u. a. Kiew, NSG-Verfahren nicht bekannt

„Gestern abend teilt mir der SS-Unterscharführer Paal mit, daß ich am heutigen Tag bei der Erschießung der Kgf. teilzunehmen habe. … Heute morgen gegen 8 Uhr fuhren wir, …, in das Gelände – etwa 11/2 km hinter dem Stalag – um mit 8 Häftlingen unseres Gefängnisses die Grube auszuheben. … Mit dem Aufladen der Kgf. waren … Paal und ich beschäftigt, außerdem noch einige Milizmänner. Beim ersten Transport hatte auf Anweisung von Paal der Transport fast ausschließlich aus Beinamputierten bestanden. … Nachdem ich die ersten drei Häftlinge erschossen hatte, hörte ich plötzlich oberhalb der Grube ein Geschrei. Da der vierte Häftling gerade beim Hinlegen war, habe ich diesen schnell abgeknallt und bemerkte dann beim Aufblicken, daß am Lkw. ein wüstes Durcheinander war. Ich hatte auch unmittelbar vorher Schüsse fallen hören, und die Häftlinge sah ich links und rechts vom Wagen das Weite suchen. … Ich habe dann meine restlichen vier Patronen, die ich im Magazin hatte, auf die uns beschießenden Häftlinge verschossen, führte einen Magazinwechsel aus und spürte plötzlich einen Einschlag dicht neben mir. Ich fühlte mich getroffen, mußte aber dann doch feststellen, daß dies ein Irrtum war, den ich jetzt auf eine gewisse Schockwirkung zurückführe. Jedenfalls habe ich die Patronen des zweiten Magazins auf die Flüchtenden verschossen, ohne sagen zu können, daß ich jemanden getroffen hätte.“ (Selbstaussage vor Gericht, 1946)

„Über die drei mit der Erschießung der Kgf. beauftragten Männer [darunter Hesselbach] war mir bekannt, daß sie bereits in Kiew bei Großexekutionen von mehreren tausend Personen teilgenommen hatten. Auch an der hiesigen Dienststelle waren sie in früherer Zeit, das heißt auch zu meiner Zeit, mit Erschießungen von mehreren hundert Personen beauftragt.“ (Zeugenaussage, 1946)

Klee/Dreßen, 151ff.; [Nürnberger] Prozeß gegen die Hauptkriegsverbrecher, Hauptverhandlung, 14.2.1946

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Heupel, Karl
* 19.5.1901 Siegen, vor NS-Ende verst., Siegen, Buchhändler, Deutsch-Sozialistische Partei, NSDAP (1923ff.; Nr. 16.268), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, während des Verbots Völkisch-Sozialer Block (Hitler-Straßer), SA (1924ff.), Trf (1934), NSBO, L. Siegen-Stadt (1932ff.), „das älteste Siegerländer Parteimitglied“ (Wilhelm Neuhard)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-883 (Wilhelm Neuhard); NW 1.110-3.263 (Theodor Steinbrück); LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70; SNZ, 16.6.1934; Helmes, 20, 104, 136

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Heupel, Paul
* 20.12.1896 Gernsdorf, Siegen, kath., Dr. med., niedergelassener Arzt, Standortarzt und Chefarzt Lazarett Siegen, Chefarzt Lazarett Laasphe, NSDAP (1933 o. 1937), Allgemeine SS (1934 o. 1935ff.; Nr. 202.103), Uschf, NSKK (1933), NSDÄB (1934ff.), KVK II (1942); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1946)

Entn.: „tragbar“ (undat.), IV o. VSp. (1947), Selbstaussage: SS-Eintritt, um seine „Existenz zu sichern“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-332; SNZ, 3.7.1933

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Heydrich, …
Hilchenbach, Dr., Tierarzt, Stahlhelm, „Führer“ (1929), Aufruf zur Wahl des Stahlhelm-Kandidaten Duesterberg zum Reichspräsidenten (1932)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; SZ, 9.3.1932; V, 17.10.1929

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Heyer, Hermann
* 14.11.1906 Osnabrück, Siegen, Kriminalpolizist, Sekr., dienstlicher Zuschauer bei der Brand­stif­tung der Synagoge in Siegen (10.11.1938), u. a. Organisator der Deportation der als „jüdische Mischlinge“ kategorisierten Angehörigen der Familie Schmidt zur Zwangsarbeit (1944), deren Wohnung ihn spätestens seit der Vorbereitung ihrer Enteignung interessierte und in die er nach der Deportation umgehend einzog

Margot Schmidt im Entschädigungsverfahren:
„Meine Mutter war am 29.09.1944 von der Gestapo abgeholt worden. Als ich am 30.10.1944 vom Pflichtjahr nach Hause kam, wurde ich von unserer Untermieterin begrüßt: ‚Weine nicht, aber du musst morgen auch leider noch weg und hast dich zu diesem Zweck morgen früh um 10 Uhr bei Herrn Heyer von der Gestapo zu melden.‘
Im Gespräch erwähnte Heyer, dass er vorhabe, vielleicht in unsere Wohnung zu ziehen … Er befragte mich, ob die Fenster unserer Wohnung dicht seien und noch Kartoffeln im Keller wären. Mischlinge 1. Grades, die christlich erzogen waren, durften erst mit 16 Jahren inhaftiert werden. Ich war aber erst 14 ein halb Jahre alt. Am selben Tag besuchte mich Frau Margarete Jung (jetzige Frau Gellbach). Heyer hatte ihr gesagt, die kleine Schmidt ist noch sehr jung aber kräftig. Heyer wohnte in der Stöckerstraße. Er zog dann einige Tage nach meinem Auszug in unsere Wohnung.
Ich kam am 1. November 1944 nach Bonzelnerhammer bei Grevenbrück [gemeint: Zwangsarbeitslager Bonzelerhammer der Firma Egon Großhaus, Lennestadt-Bonzelerhammer] und blieb dort bis Ostern 1945.“

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70, Aussage Heyer 9.7.1948; LAV NRW Abt. Westfalen, RP Arnsberg, Wiedergutmachungen, Nr. E 26.831 und E 26.841;
siehe auch: VVN-BdA NRW, Zwangsarbeiter-Entschädigung,
Liste der Firmen, die in die Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft einzahlten

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Heying, Otto
* 8.11.1887 Milspe, Siegen, Betzdorf (1948), Verwaltungsbeamter, Justizoberinsp. (1933), geschäftsleitender Justizbeamter am LG Siegen (1933-1938), DNVP (bis 1933), NSDAP (1933ff.), Hauptstellenl. z. b. V. Krl. Siegerland (1936), Beisitzer Kreisgericht, SA (1933ff.), Oschf und „Rechtsberater“, BNSDJ/NSRB (1934), KVK II m. Schw. (1944)

Entn.: „als Propagandist und Aktivist abzulehnen“ (1946), IV o. VSp. (1947, 1948), „politically acceptable, unanimously“ (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037-B IV-1.920, NW 1.098-1.975; SNZ, 2.1.1934, 12.6.1936

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Hickel, Hans
* 21.2.1880 Freiburg i. B., Oberdielfen, ev.-ref., Kaufm., selbst. Textilienhändler, kaufm. Angest., Hüttenwerke Siegerland, NSDAP (1932ff.), „Alter Parteigenosse“, Falschangabe im Fragebogen: „kein Amt“, Ogl. Niederdielfen, DC, Gemeindegruppenl. (1933)

Entn.: „anfangs ein sehr begeisterter Anhänger der Nazis“ (1948), IV o. VSp. (1948), V (1949), Selbstaussagen: „1934 wurde ich aktives Mitglied der Bekennenden Kirche.“, „öffentlicher aktiver Widerstand“ (1948); mehrere Entlastungsschreiben, so von der Superintendentur der Kreissynode Siegen

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-7.996, NW 1.127-1.390; SNZ, 4.10.1933, 29.6.1935

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Hiekmann, Carl H.
6.12.1889 Sachsen, gest. 22.9.1969 Siegen, Inh. Blechwarenfabrik Pass & Co. KG, Weidenau (1922ff.), NSDAP (1933ff.; Nr. 2.789.359), Mitgl. Vollversammlung IHK Siegen-Olpe-Dillenburg (1930-1942), Mitbegründer und 1. Vors. der Studiengesellschaft und Gütegemeinschaft Stahlleitplanken e.V., zahlreiche Funktionen in Unternehmerverbänden, langj. Vorst., dann Vors. AOK Siegen, Goldenes Abzeichen Deutscher Jagdschutzverband, Ehrenvors. „Ei­nig­keit“ Helgersdorf

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; Irle 1974, 142

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Hildmann, Daniel Walther Erich
* 13.8.1894 Barmen, Feudingen, Weidenau, ev., VS-Lehrer, nach Machtübergabe von SA kurzzeitig in Laasphe inhaftiert (1933), NSDAP (1932ff.), „Alter Parteigenosse“, Ogl. Feudingen (1935-1942), NSLB (1933ff.), Mitgründer Kr. Wittgenstein; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1948), vom Spruchgericht Bielefeld wegen Zugehörigkeit zum politischen Führungskorps zu RM 1.000 Geldstrafe verurteilt (1947), H. habe mehrfach bei Widerspruch mit KZ gedroht, ihm sei bekannt gewesen, dass KZ-Haft kein gerichtliches Verfahren bedingte und allein wegen politisch unerwünschter Auffassungen ausgesprochen werden konnte

Entn.: prov. III, IV o. VSp. (1949), H. denunziert Pfarrer bei RP wegen Kanzelprotest gegen Pfarrerverhaftung in Ostdeutschland, Gestapo wird eingeschaltet (1936/37), Selbstaussagen: „als Idealist in die NSDAP“, nachdem das Verbot einer Mitgliedschaft für preußische Beamte gefallen sei

„Als ich mit einem Juden gehandelt hatte, kam ich auf Veranlassung Hildmanns in den Stürmerkasten. … Eines Tages habe ich beobachtet, dass die Schulkinder den [jüdischen] Hausierer Meier, Laasphe, der annähernd 80 Jahre alt war, dauernd gehänselt und geärgert haben. Ich habe sie mit einem Stock verjagt. Die Kinder haben das natürlich ihrem Lehrer [= Hildmann] erzählt.“ (Wilhelm Wunderlich, Glashütte, 29.6.1949)

„Meine Kinder kamen damals aus der Schule nach Hause, Hildmann habe gesagt, sie sollten die Juden bespucken.“ (Zeugin Klein, Feudingerhütte),

„Als ich eines Tages in Feudingen Bekanntmachungen mit der Ortsschelle ausklingelte, kam Hildmann zu mir und sagte, ‚Ich möchte nicht noch einmal hören, dass Sie meine Bekanntmachungen hinter denen eines Juden gemeinsam ausschellen.‘ … (Ich) verbiete es Ihnen.'“ (Wilhelm Bernshausen, Feudingen)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-847; Der N-S Erzieher 5 (1937), 33; SNZ, 9.12.1938

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Hilgemann, August
* 20.2.1885 Lienen (Kr. Tecklenburg), ev., Austritt, „keine Religion“, Oberstadtinsp., NSDAP (1937ff.), Bl. (1937ff.), NSFK (1935ff.), Oschf (1937/38), VDA (1935ff.), NSDAP-Opferring (1937ff.), mit der organisatorischen Abwicklung der Enteignung der Habe jüdischer Eigentümer („Arisierung“) nach deren Deportation beauftragt; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet entlassen

Entn.: „untragbar“, H. „wird nachgesagt, dass er sich an jüdischem Eigentum bereichert hätte.“ (undat.), IV(5/1947), IV m. VSp. (7/1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-13

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Hilker, Reinhard
* 22.11.1899 Hagen, gest. 10.3.1961, Hagen, ev.-ref., taubstummer Kunstmaler, NSDAP (1933-1945), SA (1933ff.), Reichskammer der bildenden Künste (1934-1945), Teilnahme an Ausstellungen im Siegerland

Entn.: V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.099-10.450

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Hintz, Klara
Laasphe, NSDAP, NS-Frauenschaft, Ogl.in (1937)

EB 1937

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Hippenstiel, August
* 23.6.1900 Fischelbach, Hesselbach, ev.-ref., Bruder von Wilhelm H., Bergmann, subalterne Tätigkeit für WNZ (1935-1936), Amtsbote (1937ff.), NSDAP (1932ff.), „Alter Parteigenosse“, Ogl. (1935ff.), RKB, VK der NSDAP in Bronze; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus ÖD entlassen, festgenommen und interniert

Entn.: „als Aktivist bekannt“ (undat.), IV m. VSp. (1948), o. VSp. (1948), Selbstaussage: Ogl.-Funktion sei erzwungen gewesen

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.269; SNZ, 3.11.1938

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Hippenstiel, Wilhelm
Fischelbach, Bruder von August H., Eisensprenger, NSDAP (mind. 1933ff.), NSBDT, Kreisamtsl.

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.269 (August Hippenstiel); SZ, 2.3.1933; Rademacher, 328

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Hirschfeld, Alexander
* 28.2.1892 Bergisch Neukirchen, gest. 21.9.1974, Lippspringe, Weidenau (1925ff.), ev., Dipl.-Kameralist, Verwaltungsbeamter, DNVP, EVD (bis 1933), NSDAP (1937ff.; Nr. 5.248.411), Förderndes Mitgl. der SS (1935ff.), BNSDJ/NSRB (1934-1945), VDA (1935ff.), Amtmann bzw. BM A. Weidenau (1925-1946) u. a. kommunalpolitische Funktionen, auf Vorschlag von Kreisl. Paul Preußer Wiederwahl für zwölfjährige Amtsperiode (1938), DRK, Vors. Weidenau (1928ff.) und Kolonnenf. (1934ff.), Hauptf., Führung der Bereitschaft II im Kr. Siegerland (1938); nach NS-Ende keine Wiederwahl und anschließende Krankmeldung, Versetzung in den Wartestand (1946), DKP-DRP bzw. Nationale Rechte (1947-1953), Vors. Kr. Siegen (1948-1953), FDP, Vors. Kr. Siegen (1954-1964), Krt. Kr. Siegen (1952ff.), MdL (1951-58, 1961-1962), DRK, Vors. Kr. Siegen (1949-1966), L. Verwaltungsschule Siegen, Vors. Kuratorium Jung-Stilling-Krankenhaus (1947-1966), Mitbegründer des Siegerländer Ausschusses Kampf dem Atomtod (1958), BVK I am Band, Stadtdukat Stadt Hüttental (1972), Entlastungserklärung für Hermann Engelbert: H. sei eine „wertvolle und erprobte Kraft“ (1946)

Zur Wiederwahl 1938:
Gustav Marenbach (1938): „in der Kampfzeit für die NSDAP durch manche Maßnahme und Einrichtung von Nutzen gewesen“
Kreisleiter Preußer: „Amtsbürgermeister Hirschfeld sei ein intelligenter und verantwortungsbewußter Mensch, der in seinem Inneren fühle, daß man den Nationalsozialismus aus ganzem Herzen bejahen müsse.“
Der Gewählte: „Ehrenvoll sei die Stunde seiner Wiederernennung und glücklich preise er sich, daß sie dazu noch am Tage des Geburtstages des Führers begangen werde.“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-4.384, NW 1.127-412; KrA Siegen-Wittgenstein, Personalakte; SHK 1938, 154-158; SNZ, 21.4., 12.12.1938; SZ, 21.4.1938; V, 18.9.1925; WP, 26.2.1972; 100 Jahre DRK; Opfermann 2001, 230; Irle 1974, 144

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Hoberg, Joseph
* 11.8.1884, Wuppertal-Barmen, Münster (1948), Dr. jur., Jurist, Staatsanwalt in Münster, NSDAP (1933ff.), Bl. (1937), BNSDJ/NSRB

Entn.: „untragbar“, „Hoberg ist als Militarist und Nationalsozialist stark hervorgetreten und waren seine beantragten harten Strafen in Strafprozessen für seine Einstellung bezeichnend. Seine Wiederbeschäftigung ist daher ausgeschlossen.“, „alter Pg., Anklagevertreter in Polen“, III (undat.), IV o. VSp. (1948), keine Selbstaussagen zu staatsanwaltlicher oder richterlicher Tätigkeit in Polen

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037-B I-7.330

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Höfer, Oskar
* 3.6.1893 Bühl, Bühl, ev.-ref., Landwirt, Vors. Milchverwertungsgenossenschaft (= Molkerei), BM Gemeinde Bühl (1924-1945), Amtsvertreter Freudenberg (1924-1945), Krt. Kr. Siegen (1930), Ortsbauernf., Rendant der Ev. Kirchengemeinde (1931ff.), DNVP (bis 1929), EVD (1930-1933), NSDAP (1933-1945); nach NS-Ende erneut Vors. Milchverwertungsgenossenschaft, Kassenrendant der Ev. Kirchengemeinde, Ortsbauernvorstand, Mitgl. Landwirtschaftskammer

Entn.: IV o. VSp. (undat.), IV a (1947), V (1949), Entlastungserklärungen u. a. von August Debus und Gustav Feldmann

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-863; SZ, 6.11.1929, 22.1.1931

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Hoffmann, …
Siegerland, HJ, Führung des Unterbanns IV [oder II?]/138 (= östliches Siegerland)

SNZ, 6.7.1938

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Hoffmann, …
Siegerland, Kreisbauernf. (1942)

SNZ, 5.10.1942

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Hoffmann, Carl
DVP, DLV, SA, Otrf

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 33-340 (Karl Wannenmacher)

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Hoffmann, Emil „Fridolin“
* 10.10.1911 Unglinghausen, Unglinghausen, Bukarest, Berleburg, Westberlin, Mehlem bei Bonn, Wien (1964), Dr. jur., Dissertation (1936) zur Anwendung von NS-Grundsätzen im Strafrecht, NSDAP (1929-1945; Nr. 173.964), „Alter Parteigenosse“, NS-Schülerbund (1928-1939), Deutsche Studentenschaft (1931-1936), Reichsführung (1935ff.), Hauptamtsl. Presse und Propaganda, SA (1933ff.), Trf (1934), angeblich Orientierung an dem von Walther Stennes und den Brüdern Gregor und Otto Straßer repräsentierten „linken“ NS-Flügel (Selbstaussage), VDA (1931ff.), Reichspressekammer (1935-1937), Schriftl., Fachberater des Propagandaministeriums für Nationalitäten-Fragen in Südosteuropa (1939), Publikation raumpolitischer und kriegspropagandistischer Schriften im Nibelungen-Verlag. Verlag der Anti-Komintern (1940, 1941), Angehöriger der deutschen Botschaft in Bukarest, Berater der rumänischen Militärdiktatur in Presse- und Propagandafragen (1941), Kontakte zu dem mit dem Leiter des Auslandsgeheimdienstes des SD Walter Schellenberg zusammenarbeitenden Geheimdienstler Kurt Jahnke („Büro Jahnke“), Waffen-SS (1942-1945), Standarte Kurt Eggers, Propagandakompanie, Division Wiking, Oschf (1944ff.), gegen Kriegsende Informant des britischen und des sowjetischen Geheimdienstes; nach NS-Ende US-Kriegsgefangenschaft, seither (oder auch schon früher) Beobachtung durch, Kontakt zu und/oder Aktivitäten für us-amerikanische (OSS, SSU, CIA, CIC [Gruppe Merk, dort angeblich als „agent provocateur“]), britische (MI 6), französische, sowjetische, DDR- (MfS) und westdeutsche (BND, L/BfV, MAD) Nachrichtendienste, Unterstützung von SS- und anderen NS-Funktionsträgern, Anschluss an die NS-Neugründung „Deutsche Revolution“, mit deren Aufdeckung Festnahme (1945 oder 1947, von H. im Entn.-Verfahren 1948 als „Internierung“ dargestellt), als Repräsentant der westdeutschen Handelsgesellschaft Atlas Trading im Ost-West-Handel tätig (1949), zeitweise Repräsentant u. a. von Achenbach & Söhne, Buschhütten, L. Frankfurter Redaktion von Echo der Woche. Unabhängige deutsche Wochenzeitung (München) (1949), Anschluss an den neutralistischen Nauheimer Kreis von Ulrich Noack, journalistisch für u. a. Der Volkswirt, Industriekurier, Exklusivdienst und dpa tätig, Dir. Welthandels-Informationen. Zeitschrift für freien Welthandel (1963-1976), mit Kauf, Schließung der Zeitschrift und Entlassung von H. nach Intervention aus CIA und CSU Rückzug aus Berufsleben, Tätigkeit für das MfS

Entn.: prov. III (1947), V (1949) „wegen Verfolgung durch die Nazis und aktiven Widerstandes“, „Mitglied einer Widerstandsgruppe“ (1948), gemeint war das Büro Jahnke, Entlastungserklärungen u. a. von Christian Scheffel, Dr. Carl Marcus, OB Rheydt (1945-1948), der nach seiner Enttarnung als deutsch-britischer Doppelagent zurücktreten musste

Schriften:
– Neue Heimat Posen. Ein Bilderbuch für umgesiedelte Baltendeutsche, Berlin 1940
– (mit Alfred Thoss), Der vierte Treck. Leistung und Heimkehr der Deutschen aus Bessarabien, Berlin 1941
– Die Zerstörung der deutschen Wirtschaftseinheit, Hamburg 1964

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.406 (Ewald Klöckner); StABb, Nr. 142; SNZ, 22.6.1935; Hammerschmidt; Irle 1974, 147; Schlie; Selvage; u. a. folgendes CIA-Dokument: www.foia.cia.gov

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Hoffmann, Friedrich
Weidenau, NSDAP, Hauptstellenl. z. b. V. Krl. Siegerland (1936)

EB 1935; SNZ, 12.6.1936

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Hoffmann, Fritz
* 28.9.1897 Wanne-Eikel, Siegen, ev.-ref., Austritt (1939), ggl., Maurer, Städtische Werke Siegen (1933ff.), Freie Metall- und Bauarbeitergewerkschaft, NSDAP (1930ff.), „Alter Parteigenosse“, SA (1930-1931), Allgemeine SS (1931ff.), Mitbegründer, Oschf; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert, Kontensperre (1945), von Spruchgericht wegen Zugehörigkeit zu verbrecherischer Organisation zu drei Monaten Gefängnis verurteilt

Entn.: prov. III, IV o. VSp. (1948), „Die Harmlosigkeit des Betroffenen wird durch eine eidesstattliche Erklärung bewiesen.“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-2.838; StASi, D 50; LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-2.838; StASi, D 50; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945; Helmes, 113

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Hoffmann, Gustav
* 22.1.1900 Unglinghausen, Berleburg, ev., Austritt (1940), VS-Lehrer, Ev. Stadtschule Berleburg, NSDAP (1937ff.; Nr. 3.990.047), SA (1933ff.), NSV, Ogl. (1934-1939), Deutsche Jägerschaft, Ehrenzeichen für deutsche Volkspflege (1940), schickt 10.11.1938, dem Tag nach dem antisemitischen Pogrom in Berleburg, seine Schüler zur Besichtigung des Tatorts

Entn.: IV o. VSp. (1948), V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-6.768, NW 1.091-1.733; BAB, Best. 3.100 (NSDAP-Zentralkartei); PM Helmut Peter (Köln) (2008)

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Hoffmann, Hans
Wahlbach, NSDAP (vor 1930ff.), „Alter Kämpfer“

SNZ, 1.8.1935

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Hoffmann, Josef
* 9.3.1896 Heinzenbach, gest. 14.6.1974, Herdorf, VS-Lehrer, Heimatautor, zahlreiche Veröffentlichungen, u. a. in der Siegerländer National-Zeitung der NSDAP, Beiname: „der Haubergswanderer“, Antisemit

Selbstaussage:
„Der Specht hieß Salomon – wegen seiner langen Nase. … Das Gesetz von Blut und Boden gilt genauso gut beim Tier wie beim Menschen … ich berichtete ihm, wie die Jäger seit Jahrzehnten schon die Auslesegesetze bei ihren Rehen anwenden, die dafür sorgen, dass der gut veranlagte Bock nicht allzu früh abgeschossen wird, ehe er sich vermehrt hat, während dem schwachen und lebensuntüchtigen, erbkranken Bock nach Möglichkeit das Lebenslicht ausgeblasen wird, ehe er zur Vermehrung schreiten kann, soweit der Schwächling hierzu überhaupt infolge des Auslesekampfes in der Blattzeit Gelegenheit hat. ‚Gesetze der Natur, Gesetze der Menschheit!’ sagte ich.“ (1938)

Irle 1974, 147; Vitt, passim (mit drei Ausnahmen alles ab 1949)
Selbstaussagen: SHK 1975, 47; SNZ, 1.2.1943; SZ, 16.7.1938

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Hoffmann, Karl
Siegen, Verwaltungsangest., NSDAP, SA, „Alter Kämpfer“, Stadtverwaltung Siegen (1932ff.), Stadtobersekr.

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-1.055 (Alfred Fissmer); StASi, D 50

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Hoffmann, Walter
Freudenberg, NSDAP (vor 1933f.), „Alter Parteigenosse“

SNZ, 5.12.1934

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Hoffmann, Willy
* 23.12.1911 Herzhausen, Herzhausen, NSDAP, SA, wegen Misshandlung (1933) zu drei Monaten Gefängnis verurteilt (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.406 (Ewald Klöckner); Opfermann 2001, 230

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Hofheinz, Erna
Laasphe, NSDAP, BDM, Gruppenf.in Gruppe 28 (Ring 6/138) (1937)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; EB 1937

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Hofheinz, Ernst
Krombach, Bauunternehmer, NSDAP (mind. 1933ff.)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; SZ, 13.3.1933; EB 1935

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Hofheinz, Robert
* 3.12.1905 Siegen, Weidenau, ev., Werkzeugschlosser, NSDAP (1933-1945), Allgemeine SS (1933-1945), Uschf (1938), „einige Wochen Wachmann in einem KZ-Lager“ (Selbstaussage, 1948), Waffen-SS (1940ff.), KdF (1934-1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1947), Kontensperre (1945), vom Spruchgericht Bielefeld zu RM 500 Geldstrafe verurteilt

Entn.: „frühzeitig und sehr aktiv und ausgiebig für die Partei und SS tätig“ (1948), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 6-390; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Höfling, …
Siegen, Volkswirt, NSDAP (mind. 1933ff.), Vors. Siegerländer Siedler-Verein (1934)

SNZ, 22., 29.1.1934

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Hofmann, Karl
Salchendorf, Arbeitsvermittler, DNVP (1929), Kreisausschuss (1929), Krt. Kr. Siegen (1929), Redner für den Bezirksausschuß Siegerland Volksbegehren gegen „Young-Plan und Kriegsschuldlüge“ (1929), EVD (bis 1933)

SZ, 6.11.1929, 3.3.1933; V, 4.2., 8.10., 16.10.1929

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Hofmann, Walter
Freudenberg, NSDAP (mind. 1930ff.), SA (mind. 1930ff.)

SNZ, 31.5.1940

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Hogenmüller, Fritz
* 13.6.1892 Altenhundem, Langenau, ev.,Austritt, ggl., Langenau, Reichsbahn (1931-1945), Obersekr., NSDAP (1932-1945; Nr. 913.261), „Alter Parteigenosse“, Kreisstellenl. (1935ff.), Kreispropagandal. Kr. Siegerland (1936), Kreisredner (1936, 1942); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1946)

Entn.: IV m. VSp. (2/1948), IV o. VSp. (6/1948), „(hat) als Kriegsopfer von 1914-1918 persönliche Opfer gebracht“, zahlreiche Entlastungserklärungen

Selbstaussagen:
„Der Kampf unserer Tage ist politischer Natur. Und dahinter steht zuletzt auch das internationale Judentum, das immer Unfrieden zu säen bereit ist. … Es sei selbstverständlich, daß sich jeder Parteigenosse diszipliniert verhalte. Es sei viel wert, wenn er dafür sorge, daß niemand aus seiner Umgebung beim Juden kaufe, aber nichts, wenn er beim Einschlagen einer Fensterscheibe erwischt werde.“ (SNZ, 30.8.1935)

„Meine Vergangenheit ist einwandfrei und habe keinerlei Dienst- oder Polizeistrafe. … In meiner politischen Tätigkeit habe ich keinerlei Schadenstiftung oder kriminelle Vergehen oder sonstige strafbare Handlungen begangen. … ich habe im guten Glauben gehandelt in der Hoffnung, als deutscher Staatsbürger meine Pflicht zu erfüllen. In Erkennung meines politischen Irrtums liegt die Vergangenheit abgeschlossen hinter mir.“ (25.8.1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-2.680, NW 1.111-3.191; SNZ, 12.6.1936, 15.10.1938, 5.12.1942; SZ, 3.3.1933
Selbstaussagen: SNZ, 30.8.1935, 17.3.1936

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Hohlfeld, Richard
* 15.10.1888 Siegen, Siegen, ev., Lehrer, Kreisjugendpfleger Stadtkreis Siegen (1929-1933), NSDAP (1941ff.; Nr. 8.809.804), NSLB, RKB (1941ff.); nach NS-Ende wiedereingestellt, Rektor, DRK, Kreisgeschf. und L. der Männerarbeit, Entlastungserklärung für Karl Wannenmacher

Entn.: V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.146, NW 1.110 BG. 33-340 (Karl Wannenmacher); EB 1956/57; Irle 1974, 147

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Hohlsiepe, Wilhelm
* 23.1.1893 Dortmund-Höchsten, gest. 19.9.1971 Dortmund, Hilchenbach, ev.-ref., Gymnasiallehrer, Staatliche Oberschule für Jungen, Hilchenbach, (1923-1958), Wehrmacht (bis 1942), dann erneut an der alten Schule in Hilchenbach (bis 1958), StV Hilchenbach, 1. Beigeordneter (1928-1934), zum Ratsherrn berufen (1934), Vorst. Sparkasse Hilchenbach (1930ff.), Deutsche Turnerschaft, TV Hilchenbach, Vors. (1928ff.), DJH (1932-1942), Vorst. Hilchenbach, GV Liederkranz Hilchenbach, NSDAP (1933-1945; Nr. 3.573.514), NSLB (1933-1945), NSRL, Kreissportf. (1940ff.), Ehrenbrief, Großer Ehrenbrief, RKB (1940-1945), VDA (1926-1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen (1945), wiedereingestellt, Vors. Turngau Siegerland, Ehrenvors.

Entn.: „Der Partei trat er aus Liebe und Treue zur Turn- und Sportsache bei …, wegen seines vornehmenCharakters von Eltern und Schülern gleich hoch geschätzt“ (undat.), V (1948), Entlastungserklärungen von Hermann Engelbert und OKD Erich Moning (Ex-NSDAP)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111-BG. 33-486; Irle 1974, 147; Sallen 155

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Holdinghausen, Eugen
* 6.5.1890 Niederschelderhütte, gest. 10.7.1937 Riesa, Niederschelderhütte, Gröditz (Sachsen), Riesa, Tischler, Schmelzmstr., NSDAP (1925ff.), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, Fraktionsf. im Gemeinderat Gröditz (1929), OB Riesa (1933), MdR (1930-1937), Aufsichtsrat Elektrizitätswerke Riesa

Stockhorst, 206

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Holdinghausen, Ewald
* 9.6.1888 Niederdielfen, Niederdielfen, vor 1949 gest., Hallenmeister, Schlachthof, NSDAP (1925ff.; Nr. 59.862), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, SA (mind. 1927ff.), Ostf, Städtischer Schlachthof Siegen

Entn.: III (1949), „begeisterter Nationalsozialist“ (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037-A/Reg.-11.107; SNZ, 16.6.1934; StASi, D 50; Helmes, 35, 104, 136

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Holländer, …
Freudenberg, Stahlhelm, F. Sieg-Lahngau (1928)

SZ, 8.8.1928

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Holler, Siegfried
Siegerland, NSS, Führung der Schülergruppe Siegen, HJ, Gefolgschaftsf. im Bannstab (1934)

SNZ, 30.6.1934

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Hollidt, Karl Adolf
* 28.4.1891 Speyer, gest. 22.5.1985 Siegen, Sie­gen, ev., Berufssoldat, Kompanief. im Freikorps Hessen (1919), Reichswehroffizier, Stand­ortkommandant der Gar­ni­son Siegen (1938ff.), Gene­ral­stabschef beim Ober­­befehlshaber Ost, Gene­ral­oberst, Übernahme der Villa des jüdischen Kaufmanns Eduard Herrmann („Arisierung“) nach dessen Vertreibung; nach NS-Ende im Nürnberger Fall XII/„OKW-Pro­zeß“ wegen verbotswidrigen Einsatzes von Kriegsgefangenen sowie Verschleppung und Versklavung von Zivilpersonen verurteilt (1947-1948; fünf Jahre Freiheitsstrafe), in Landsberg inhaftiert, vorzeitig durch die „Weihnachtsamnestie“ für NS-Täter im Gründungsjahr der Bundesrepublik entlassen (1949), Vors., dann Ehrenvors. Lan­desverband NRW VdH, Presbyter

Entn.: keine Angaben in den vorliegenden Akten

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037-A-Reg-14.839, NW 1.091-17.567; SNZ, 24.12.1942; Irle 1974, 148; Opfermann 2001, 231; Opfermann 2009 a, 144
Abb.: Opfermann 2009 a, 186

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Hollstein, Otto
* 17.10.1884 Eschwege, gest. 27.11.1955 Siegen, Siegen, ev., Dr. phil., Gymnasiallehrer, OStR, Realgymnasium Siegen (1910-1950), während des Krieges zeitweise L., DNVP, Deutscher Philologenverband, NSDAP (1937ff.; Nr. 4.448.011), NSLB (1933ff.), Siegener Musikverein, Vors. (1931/32)

Entn.: IV a, b, o. VSp., z. T. Verweigerung von Angaben im Fragebogen

Selbstaussagen:
„Wie Deutschland eine Nation wurde“: Nach dem Dreißigjährigen Krieg habe eine „allgemeine Verwelschung der Kultur“ gedroht. Aber mit dem Aufstieg Preußens sei „die Grundlage zu dem späteren Reich“ entstanden, während „Österreich aus dem Reichsverband hinausstrebte“, obwohl „auch hier kerndeutsche Menschen auf vorgeschobenem Posten gegen das Asiatentum (wohnten)“. Es sei dann „eigentlich erst der Weltkrieg die Geburtsstunde der deutschen Nation“ gewesen. Weimar sei „nur ein kurzer Irrweg auf dem Marsch“ gewesen, „ein Irrweg, von dem uns der Führer wieder rechtzeitig zurückrief. … Durch des Führers Tat gehört dies nun endgültig der Vergangenheit an, und für alle Zukunft werden wir bleiben das Großdeutsche Reich germanischer Nation.“ (Selbstaussage, Oktober 1938)

Er habe wegen „Judenverfolgungen im Jahre 1938“ aus der Partei austreten wollen, denn sein „Glaube an die Lauterkeit der Absichten“ sei schwer erschüttert worden. Jedoch habe die Kreisleitung „offiziell“ mitgeteilt, „daß die Judenverfolgungen ohne Wissen und gegen den Willen Hitlers erfolgt seien. Damit waren meine Zweifel nicht ganz beseitigt, aber eine stichhaltige Begründung für den Austritt war mir aus den Händen genommen.“ (im Entn.-Verfahren)

Ehemaliger Schüler Georg Hermann Schlingensiepen 1946:
H. „brachte das Gespräch … auf die Geschehnisse des Ostfeldzuges und erzählte von einem Offizier der Wehrmacht, der ihm geschrieben habe, das Furchtbarste in allem Kriegsgeschehen sei für ihn der Anblick einer Judenexekution durch die SS gewesen. Wir sprachen daraufhin über die Massenerschießungen, die ja damals von den amtlichen Nazi-Stellen totgeschwiegen wurden.“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-684; EB 1931/32; SZ, 28.10.1938; Irle 1974, 148; Opfermann 2009, 153

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Holtschulte, Wilhelm
* 18.1.1904 Dortmund-Persebeck, Eiserfeld, Maschinenbetriebsf./-werkmstr., Grube Gewerkschaft Eisenzecher Zug, NSDAP (1933-1945)

Entn.: „antinazistische Einstellung“ (Selbstaussage), IV o. VSp. (1948), V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B I-15.302, NW 1.111 BG. 3-7 (Carl Dresler)

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Holzhauer, Ewald
Wilnsdorf, DC, Gemeindegruppenl. (1933)

SNZ, 4.10.1933

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Holzhauer, Julius
Eichen, kaufm. Angest., DNVP (1921), NSDAP (1929), „Alter Parteigenosse“

SZ, 5.2.1921, 11.11.1929

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Honig, Eduard
* 14.2.1892 Volnsberg, Deuz, ev.-ref., Modellschreinermstr., Fa. Hermann Irle, GmbH, Deuz (1926-1945), NSDAP (1932-1945; Nr. 1.039.291), „Alter Parteigenosse“, stellv. Ogl., , Ogl., RKB (1938ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1948), von Spruchgericht zu drei Monaten Gefängnis und RM 1.000 verurteilt

Entn.: prov. IV a, IV o. VSp. (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 20-173; HP Karl Heupel, „Arrestgebäude ‚Räst‘ Wilnsdorf – Wilnsdorfer SA- Ausschreitungen“

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Honig, Helmut
* 14.10.1920 Volnsberg, Deuz, ev.-ref., Konstrukteur, H. A. Waldrich KG, NSDAP (1938-1945), HJ (1933ff.), Oschf (1940), Deutsche Studentenschaft (1941ff., VDI (1943ff.), SGV (1943ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945), Kontensperre (1945)
Entn.: „nicht tragbar, noch mal eine Vorgesetztenstelle einzunehmen“, „sehr verderblicher Einfluß auf die Jugend“ (undat.), V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 6-342; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Honig, Kurt
Siegen, Kaufm., SA, Trf (1933)

LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70; EB 1935

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Hoof, Ernst
* 6.5.1894 Trupbach, Weidenau (1947), ev., Bruder von Fritz H., Schlosser, Ing., Reichsbahn, Oberinsp., Stahlhelm (1923-1931), NSDAP (1928ff.; Nr. 72.744), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, Ogl. (1935-1936), NSKOV, Kreisamtsl.; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Bahndienst entlassen (1946)

Entn.: Betriebsrat lehnt Wiedereinstellung ab (1946), III mit Pensionsverlust (1947, 1948), „Aktivist; im Reichsbahn-Dienst nicht tragbar“, „Nicht einstellbar! H. hat sich, trotzdem er beinamputiert ist, sehr aktiv betätigt als Ortsgruppenleiter und Kreisamtsleiter der NSKOV. … als er nicht mehr Ortsgruppenleiter war in Uniform mit Waffen im Dienst erschienen.“, zwar Unterstützung für andere, aber „nur aus dem Geltungsbedürfnis, welches bei ihm vorherrschte und ihn auch überall als Aktivisten in Erscheinung treten liess, der als ganz besonders rührig zu bezeichnen ist“, „von den meisten Mitarbeitern gemieden bezw. gefürchtet“, IV (1950), III (1951), könne auf dem Niveau der Versorgungsbezüge als Reichsbahnassistent beschäftigt werden, zahlreiche Entlastungserklärungen

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.023-7.151, NW 1.037-B I-19.068; SNZ, 16.6.1934; Helmes, 136

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Hoof, Fritz
* 19.4.1896 Trupbach, Trupbach, ev., Bruder von Ernst H., Klempner, NSDAP (1937ff.), Ogl. (1943ff.), BNSDJ/NSRB (1936ff.), DAF, Betriebsobm. (1943ff.), Jünglingsverein (1911-1941), Bienenzuchtverein (1920-1949)

Entn.: V (1949), „harmlos und ehrlich“, „christlich“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-330, NW 1.023-7.151 (Ernst Hoof)

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Hoof, Fritz
Laasphe, NSDAP, DAF, Bl. (1938)

LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 55, 56

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Hoppenjans, Adolf
* 29.3.1904 Bramsche, Weidenau, ev., ggl., „freireligiös“, Schutzpolizist, Polizeimstr. (1943), Verband Preußischer Polizeibeamter (Schrader-Verband), NSDAP (1933ff.; Nr. 1.575.651), „Osteinsatz“ in Kauen (Litauen) (1943) d. h. während der Tätigkeit der Baugruppe [Hermann] Giesler dort, KVK o. Schw. (1944)

Entn.: „tragbar“ (1947), V (1948), Selbstaussage: Parteieintritt, um einer Strafe wegen Hilfe für einen NS-Gegner zu entgehen (undat.), kein Wort zum „Osteinsatz“ im Fragebogen mit seinem Tätigkeitsstellenüberblick

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.128-2.720; LA NRW, Abt. Westfalen, RA, Nr. 14.956

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Hoppmann, Martin Rudolf
* 27.5.1896 Barmen, Siegen, ev., Autoverkäufer, Heinrich Bald Fahrzeugfabrik, (1929-1934), selbst. Autohändler (1935ff.), Generalvertretung der Adam Opel AG, Rüsselsheim, DNVP, NSDAP (1931-1945; Nr. 469.590), „Alter Parteigenosse“, SA (1933ff.), NSKK (1939ff.), Rf, RKB (1936-1945), Deutscher Fichte-Bund e. V. (geführt vom Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda) (1936-1945), Geschf. Hotel Kaisergarten, dem renommiertesten Hotel und Veranstaltungsort der Stadt, Beiratsmitgl. Wirtschaftsgruppe Einzelhandel, Unterstützung des nach Kritik an Walter Heringlake und Richard Manderbach von der Gestapo für mehrere Wochen in die Steinwache in Dortmund und das KZ Columbia-Haus in Berlin verbrachten Pg. Paul Heifer (1936)

Entn.: „empfehlen Rehabilitierung“ (undat.), IV a, b, c (1947), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-920; Hoppmann-König, 16, 77

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Horn, Rudolf
* 21.6.1893 Bettingen (Kr. Waldbröl), Freudenberg, ev., Reichsbahn, Betriebsass., Fahrdienstl., Stahlhelm (bis 1934), NSDAP (1930-1945; Nr. 249.320), „Alter Parteigenosse“, SA (1934-1945), Otrf, RKB (1943-1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Bahndienst entlassen

Entn.: III (1947), „compulsary removal“ (1947), (IV o.VSp. (1948), „Gegen Horn ist nichts Nachteiliges bekannt“ (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.022 H-36.941, NW 1.037 B I-4.207; SNZ, 31.5.1940; EB 1935

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Hosfeld, Karl
Weidenau, SA, Maler, Ausstellung von „Führer-Duce-Bildern“ (1941)

„Die Bilder sind Symbole der Achsenfreundschaft, die vor allem dort guten Platz finden werden, wo deutsche und italienische Kameraden sich zu gemeinsamem Einsatz für die Ziele der Achsenfreundschaft finden.“ (SZ, 19.6.1941)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.066 (Lothar Irle); SZ, 19.6.1941

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Hosfeld, Werner
* 12.12.1909 Weidenau, Weidenau, Verwaltungsbeamter (1927ff.), NSDAP (mind. 1937ff.), KVK II (1944); nach NS-Ende FDP, StV Hüt­tental (1966ff.), Angest. Sparkas­se Weidenau (1950ff.), Vors. Fachkommission Sparkassen im DBB NRW (1972ff.), Vors. Verband Deutscher Soldaten, Ortsverband Weidenau (1956/57), Vors. Kreisverband Volksbund Deutsche Kriegsgräber­fürsorge, Ehrenvors. Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Bez. Arnsberg, langj. im Vorst., langj. 1. Vors. VfB Weidenau, regionale Funktionen in Innerer Mission und Sport, KVK II

Entn.: V

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-1.015; EB 1956/57; Irle 1974, 151

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Hoß, Willy
* 11.10.1898 Frankfurt a. M., Siegen, ev.-luth., Inh. einer Revisions- und Buchstelle, NSDAP (1933ff.; Nr. 1.564.559), KdF, Ogl. Siegen-Wellersberg (1935), RdK/RDF (1933ff.), Deutsche Rechtsfront (1934-1945), RKB (1939-1945); nach NS-Ende Widerruf der Zulassung durch das Finanzamt Siegen (1946), dann Wiederzulassung, Bezirksstellenl. Verband der Buchsachverständigen und Helfer in Steuersachen im Oberfinanzamtsbezirk Westfalen, Bezirksstelle Siegen (1956/57)

Entn.: IV a, b, c (1947), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-569; SNZ, 24.11.1933, 10.12.1934; EB 1935, 1956/57

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Hottinger, Fritz
* 21.2.1905 Siegen, Weidenau, ev., Austritt, Maschinenschlosser, Gontermann-Peipers AG (1928-1937), H. A. Waldrich KG (1937-1945), NSDAP (1933-1945), Allgemeine SS (1933-1945), Schf (1944), RKB (1943-1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1947), Kontensperre (1945), von Spruchgericht zu RM 300 Geldstrafe verurteilt

Entn.: IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.1111 BG. 6-387; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Hruby, Günther
* 31.12.1912 Siegen, Weidenau, kath., Kaufmann NSDAP (1937-1945), Allgemeine SS (1933-1939), Waffen-SS (1939-1945), Oschf; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1947), Kontensperre (1945)

Entn.: V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-1.296; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945; EB 1956/57

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Hubbert, Heinrich („Heinz“) Johann Gottfried
* 6.7.1903 Eiserfeld, Siegen, ev., Jurist, Rechtsanwalt, Notar, NSDAP (1933ff.), SA (1934ff.), Trf, Rechtsberater der Marine-SA, NSKK (1933ff.)

Entn.: IV (undat.), IV (1947), „Wiederzulassung als Rechtsanwalt wird von uns warm befürwortet.“ (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-19winterhage

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Huffmann, Fritz Robert
Bielefeld, Siegen, Dr. jur., Jurist, LG Siegen, LGR (1938ff.), Allgemeine SS, Standarte II/35, Sturm 6, Sturmbann-Schulungsl. (1938)

SNZ, 22.12.1938; SZ, 1.11.1938; EB 1940

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Hülsemann, Heinz-Gerd
* 25.11.1919, Schüttorf (Kr. Bentheim), Weidenau, Polizeibeamter, NSDAP (1937ff.), Allgemeine SS, Ustf, Oberleutnant der Schutz­polizei, Angehöriger des Polizeibataillons 322; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Polizeidienst entlassen, wiedereingestellt (1954), Polizeiobermstr. bei der Kreispolizeibehörde­ Siegen, eingesetzt hinter der Front zur physischen Vernichtung vor allem von Juden und Kommunisten, wegen Beteiligung an Massentötungen in Weißrussland und Exzeßtaten (1941) in NSG-Verfahren angeklagt und wegen „Befehlsnotstands“ und „mangels Beweises“ freigesprochen (1963), erneute Ermittlungen wegen neuer Tötungsvorwürfe (1965ff.), außer Verfolgung gesetzt (1972); siehe auch: Wilhelm Dietrich, Egon Klein, Josef Scharioth, Waldemar Urien

Opferzahl des Polizeibataillons 322: mindestens 10.000; „trotz der sehr guten Beweislage“ (Klemp) und Eintritt in Ermittlungen keine westdeutsche rechtskräftige Verurteilung, zu den in Jugoslawien begangenen Verbrechen auch keine Ermittlungen

„Am nächsten Morgen wurden die Juden in dem Fabrikgelände in laufendem Einsatz auf Lastkraftwagen aufgeladen und zu einem einen Teil der Stadt [Mogilew] umspannenden grossen Panzergraben gefahren. Beim Aufladen wurden die Kinder von den Frauen und Männern getrennt, während die erwachsenen Personen ohne Unterschied des Geschlechts jeweils zusammen auf die Lastkraftwagen verladen wurden. … Die Juden wurden dann von den zum Abladen bestimmten Mannschaften … zum Absteigen veranlasst und … zum Panzergraben geschleust. Sie mussten in den ca. 3 bis 5 m tiefen Graben … hineinspringen oder -rutschen und mussten sich nebeneinander mit dem Gesicht zum Boden hinlegen. Dann wurden sie jeweils auf Feuerbefehl durch in den Kopf oder Nacken abgegebene Schüsse … getötet. … Die jeweils nachfolgenden Opfer mussten sich, je nachdem, auf die mit Erde abgedeckten Leichen oder ohne eine solche Abdeckung auf diese legen und wurden dann ebenso erschossen. … Am Ende der Erschiessung, die vom frühen Vormittag bis zum frühen Nachmittag dauerte, war der Panzergraben an den Erschiessungsstellen nahezu mit Leichen angefüllt. Der Panzergraben wurde dann zugeschaufelt. Insgesamt wurden an diesem Halbtag an dem Panzergraben mindestens 1.000 jüdische Männer, Frauen und Kinder erschossen. Wahrscheinlich war die Zahl der Erschossenen jedoch noch beträchtlich höher; sie könnte auch etwa 2.000 oder mehr betragen haben. … Die Angeklagten R. und H[ülsemann]. räumen ihre festgestellte Beteiligung an der Aktion ein. “ (aus dem Ermittlungsergebnis allein zu dem Massaker von Mogilew (Oktober 1941), Urteil, 1963)

Entn.: IV (laut ZS, II 202 AR-Z 52/59)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; ZStL, II 202 AR-Z 52/59 und 202 AR-Z 6/65, Bd. 9; SZ, 20.5., 21.5., 24.5., 13.7.1963; WP, 21.5.1963; WR, 21.5., 23.5, 13.7.1963; Der Spiegel 1986 (40. Jg.), H. 44, 77ff.; Angrick/Voigt/Ammerschubert/Klein; Justiz und NS-Verbrechen, Bd. XIX, Lfd. Nr. 555; Klemp 2011, 301-306 [zum Polizeibatallion 322]; Nachtwei; Opfermann 2001, 231f.

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Hundt, Karl
* 16.12.1890 Klafeld, Gelsenkirchen, ev., Kaufm., Hundt & Weber, Metallgießerei und Apparatebau, Geisweid und Gelsenkirchen (Anteil der Zwangsarbeitskräfte 1944: 74 von 249 Beschäftigten), NSDAP (1933ff.; Nr. 3.565.887), Deutsche Jägerschaft; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet entlassen (1946)

Entn.: tragbar, „in Worten und Taten Antinazist“ (undat.), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.039-H-1.320; LA NRW, Abt. Westfalen, Kr. Siegen, Ernährungs- und Wirtschaftsamt, 31

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Hundt, Karl
* 29.6.1898 Flammersbach, Flammersbach, ev.-ref., Austritt (1942), Maurer, Berginvalide, Amtsbote (1935ff.), Christlicher Bergarbeiterverband, NSDAP (1931ff.; Nr. 415.487), „Alter Parteigenosse“, Zl. (1933ff.), Ogl. (1941-1945), Ortsvorst. Flammersbach (1943-1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet entlassen, festgenommen und interniert (1945ff.)

Entn.: „alter Kämpfer, der sich vor allem in den letzten Jahren als Zellen- und Ortsgruppenleiter aktiv hervortat“ (undat.), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 9-202; EB 1937

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Hünerbein, Karl
Siegen, NSDAP (1938); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert, Kontensperre (1945)

PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945; SZ, 4.11.1938

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Huss, Franz
* 5.4.1903 Lüdenscheid, Attendorn (1933-1939), Berleburg (1939ff.), kath., Jurist, Rechtsanwalt, NSDAP (1937ff.), BNSDJ/NSRB (1934ff.), KVK (1944); nach NS-Ende als Rechtsbeistand beteiligt an Entn.verfahren

Entn.: V (1948), in den Entn.-Akten Belege für Anzeige bei Gestapo gegen seinen Vermieter wegen Abhörens von Feindsendern (1944), dazu H.: er habe mit Anzeige nur gedroht, „Eingeweihten Kreisen bekannt als Mensch, der das NS-System ablehnte, ging der Betroffene 1937 zur Partei, um sich zu tarnen“, „äusserste Ablehnung, die sich fast bis zum aktiven Widerstand steigerte“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-2.912

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Hüttenhain, Karl
Hilchenbach, Unternehmer, DNVP (1921)

SZ, 5.2.1921

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I

Iking, Josef
* 7.6.1888 Dortmund, Dortmund, Kriminalpolizist, Obersekr., NSDAP (1937ff.; Nr. 5.298.751), Kri­­po­stel­le Dort­mund, Sachbearbeiter für Zi­­geunersachen, Teilnehmer der Konferenz zur Selektion Berleburger „Zigeunermischlinge“ nach Ausch­witz (8.3.1943), wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit im „Berleburger Zigeu­nerprozeß“ (NSG-Verfahren) verurteilt (1949), keine Straf­­­ver­büßung

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 31-39; Opfermann 2001, 232

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Illian, Friedrich
* 14.11.1892 Barop b. Dortmund, gest. 16.2.1945 bei Posen (Polen), durch Umzug der Familie in Niederschelden, Haltern, ev., Austritt (nach 1936), Wiedereintritt (nach NS-Ende), Bauwerker, selbst. Bauunternehmer (1926/27-1932), Bauf., FAD, NSDAP (1929/30; Nr. 218.593), „Alter Parteigenosse“, als solcher Übernahme in den städtischen Dienst (1933), Ogl. in Haltern (1937ff.), SA, SS (1931ff.), Begründer der SS im Siegerland und in Wittgenstein, Ostf (1933), Führung des Sturms 1/III/30 (1931), HStf, RAD, Oberfeldmstr., Lagerf., Stadtbaumstr. (1936ff.), führende Beteiligung an dem Novemberprogrom in Haltern (Brandstiftungen in Wohnungen, Zerstörungen an Synagoge und Gemeindefriedhof)

Entn. (wegen einer Pension für die Witwe, Pg.in seit 1940): „Fanatiker“, „an der Judenaktion beteiligt“, „Aktivist“, „Leute hatten Furcht vor ihm“, III (1950)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B IV-4.976 (Lina Illian * Schunk); EB 1931/32; SNZ, 16.10.1936; Helmes, 113ff.; PM Ortwin Bickhove-Swiderski (Rorup)

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Irle, Ella
Kaan-Marienborn, NSDAP, NS-Frauenschaft, Ortsfrauenschaftsl.in (1940)

SZ, 26.4.1940

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Irle, Helmut
Büschergrund, Bäcker, NSDAP (mind. 1930ff.), einer der „ältesten Parteigenossen“ in Büschergrund

SNZ, 31.5.1940, 3.3.1941; EB 1935

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Irle, Hermann
* 16.6.1912 Kaan-Marienborn, gest. 24.9.1970 Kaan-Marienborn, Kaan-Marienborn, ev.-luth., Dipl.-Bauing., Geschf., Inh. Brauerei und Brennerei Irle, Kaan-Marienborn, NSDAP (1937-1945), SA (1933-1945), NSRK der SA, Trf (1939)

Entn.: V (1947), Falschangabe: nichts zu SA, NSRK nicht als Teil der SA ausgewiesen

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 22-64; SNZ, 31.5.1940, 3.3.1941; EB 1935; Irle 1974, 157

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Irle, Karl
* 1909, Jungdo (1925ff.), Jugendf., vom SG Hannover wegen Bildung einer neuen politischen Partei zu neun Monaten Gefängnis verurteilt (1941)

Werner, 415ff.

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Irle, Lothar
* 16.5.1905 Niedersetzen, gest. 15.5.1974 Siegen, Siegen, ev.-ref., Austritt (1938), ggl., Dr. phil., Gymnasiallehrer, Dozent für Volkskunde an der Hochschule für Lehrerbildung Dortmund (1934ff.), Volkskundler, Freikorps Brigade Ehrhard (1923), Völkisch-Sozialer Block (Hitler-Straßer) (1924), NSDAP (1931ff.; Nr. 816.838), „Alter Parteigenosse“, Ogl., SA (1933ff.), Oschf (1937), NSLB (1932ff.), Kreisobm. Siegen-Land, als solcher Aufforderung an die Ogl., ns-abfällige Bemerkungen zu melden und den Gemeldeten zu drohen, sie würden „zur Verantwortung gezogen“, NSDDB, Gauf. (1938ff.), Gauschulungsredner und Mitgl. Reichslesebuchkommissionen Hessen und Industriegebiet [= Ruhrgebiet], Reichssachbearbeiter für Personennamenkunde, weitere Funktionen und Aufgaben in NS-Organisationen, Heimatautor, Ortschronist, Firmenchronist, zahlreiche Veröffentlichungen, u. a. in der Siegerländer National-Zeitung der NSDAP (1932ff.), der Deutschen Volkskunde (1939-1944) aus dem Amt Rosenberg und Volkstum und Heimat, Vertonungen von „Weihnachtsliedern“ Irles durch den niederländischen NS-Komponisten Melchert Schuurman, Gesangsleiter („zangleider“) der Nationaal-Socialistische Beweging (NSB) der Niederlande, KVK II (1943); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen, festgenommen und interniert, Entlastungserklärung SHV durch Hermann Böttger: „… würden wir eine baldige Freilassung von Herrn Irle freudig begrüssen.“ (12.9.1946), Versicherungsvertreter, Vors. Bez. Siegerland des SGV, Siegerland-Medaille u. a. Ehrungen, Straßenbenennung in Siegen („Lothar-Irle-Straße“)

Entn.: III, „nicht tragbar“, Berufungsentscheidung (1948): „hat nachgewiesen, dass er nur nominelles Mitglied gewesen ist“ (Hervorh. i. Orig.), „Dass er unter diesen Umständen [= arbeitsloser Junglehrer] als junger Mensch der Nazipropaganda erliegen mußte, ist verständlich.“, nach 1933 „vollständige Passivität auf politischem Gebiet“, „vollständig zu Unrecht als Naziaktivist bezeichnet“, dann IV o. VSp. (1949), „Darf im Schuldienst nicht beschäftigt werden.“

Selbstaussagen:
„Immer wieder trifft man auf die irrige Meinung, die ‚völkische’ Arbeit erstreckte sich allein auf die antisemitische Frage. Ganz gewiß spielt diese Frage eine wichtige Rolle, aber … es würde eine Herbabminderung des hohen Gedankens sein, wenn man einzig und allein in ihm das jüdische Schreckgespenst erblicken wollte … Zu Tausenden strömen die gierigen, schmutzigen Teile fremder Völker durch die offenen Pforten und schaden uns in sittlicher, gesundheitlicher, wirtschaftlicher, kurzum in jeglicher Hinsicht. … Halt … allen, die daran helfen, uns zu vernichten, … allem Gesindel …, ein Block gegen alles Welsche …, es wird der Anfang sein zu wahrer Volksgemeinschaft.“ „Ein jeder, der den Wert des Familien- und Heimatsinnes erkannt hat und bestrebt ist, seinen Vorfahren und seiner Heimat würdig zu erscheinen, wird ein Baustein sein für unsere völkische Erneuerung … Wer dieses echte Gefühl besitzt, ist imstande, mit Liebe gegen den Feind zu ziehen, um Blut und Leben zu lassen, einzig und allein, um seine Heimat zu schützen.“ (1925)

„Die Rassenfrage ist eine der Grundfragen unseres Staatslebens geworden, nachdem die nationale Revolution siegreich in den deutschen Landen durchgedrungen ist. Reinerhaltung der Rasse, stärkste Betonung der Nordischen sind Grundgedanken des Nationalsozialismus. Die Juden werden aus den Staatsämtern zurückgedrängt, nachdem sie sich im Novemberstaat so breit wie eben möglich eingenistet hatten. Von den Staatsbeamten wird künftig der Nachweis deutscher Herkunft gefordert. Damit wird auf die Sippenforschung die Aufmerksamkeit des ganzen deutschen Volkes gelenkt. Mit der stillvergnügten Aussage, man habe kein Judenblut, da in früheren Jahrhunderten das Siegerland keine Juden besessen hätte, ist es nicht getan, man muß zu erforschen suchen, wo denn nun eigentlich die Menschen sind, die einem die Erbmasse über Generationen hinweg übermittelt haben.“ (1933)

„Wir Lehrer wissen uns in erster Linie als Nationalsozialisten, als dienende Träger des nationalen Staates, erst in zweiter Linie als Lehrer, als Vertreter eines Berufsstandes. … Unser besonderes Arbeitsfeld ist die Schule und darüber hinaus die gesamte deutsche Kultur. Bei ihrer Behandlung im N. S. L. B. werden wir auch Gebiete neu erschließen, die in den letzten 14 Jahren bewußt übersehen wurden, wie z. B. die Rassenfrage.“ (1933, Hervorh. i. Orig.)

„Die meisten Einzelgänger sind wertlose Egoisten. … (Hierher) gehören die weibischen Männer und die Weiber mit Mannsgebaren … In diese Gruppe reihen sich auch die Faulenzer.“ (1933 oder später)

„Die harte Strafe der Verachtung wendet das Volk den Gesinnungslosen, Verbrechern und Juden gegenüber an. … „Wenn die Eltern Diebe sind, dann werden die Kinder es auch sehr leicht, denn nicht nur die äußere Gestalt wird auf die Kinder vererbt, sondern auch die Eigenschaften. … (Juden) … sind keine Deutschen. Nicht der Name macht einen zum deutschen Menschen, sondern das Blut. … deutsches Blut (ist) viel zu kostbar, in fremden Rassen vergiftet zu werden, gleichgültig, ob diese Rassen in Afrika wohnen oder in den Grenzen des deutschen Reiches.“ (1934) (alle Zitate: Selbstaussagen); „Zum Einsatz als Führer sehr gut geeignet.“ (Personalkarte Reichsschulungsamt der NSDAP, 1938)

„Der Eintritt in die Partei war sozusagen ein Verzweifelungsakt und glaubte ich, nun gibt es Arbeit und Brot [so!]. … Die Judenverfolgung war eine unmenschliche Angelegenheit. Wie es in den KZ-Lägern zuging, davon wußte ich nichts.“ (Entn.-Verfahren, 24.11.1947)

In sein „Siegerländer Persönlichkeiten- und Geschlechter-Lexikon“ nahm Irle 1974 auf 382 Seiten mit zigtausend Eintragungen nur vereinzelt Sozialdemokraten und nicht ein vormaliges KPD-Mitglied auf, auch dann nicht, wenn es hohe parlamentarische oder staatliche Funktionen erreicht hatte, während das sonstige politische Spektrum einschließlich der NSDAP dort breit vertreten ist, jedoch ohne das auch nur der Hauch einer möglichen NS-Belastung bei wem auch immer erkennbar würde. Irle nennt in diesem „Lexikon“ nur zwei Siegerländer mit jüdischer Herkunft. Beispielhaft in diesem Kontext ist sein Umgang mit den Familiennamen Marx oder Frank, die dem Zeitzeugen Irle als Namen prominenter deutsch-jüdischer Siegerländer Familien selbstverständlich geläufig waren, aber mit diesem Inhalt bei der Namensnennung nicht auftreten. Es ergibt sich in dieser Sichtweise, dass es keine politisch, rassisch oder religiös motivierte Verfolgung und schon gar nicht die faschistischen Massenverbrechen gegeben hat.

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.066, NW 1.037-VI-8.917, NW 1.037-B BI-1.062 (Carl Steingaß), NW 1.127-1.516 (Fritz Vorländer); BAB, Best. 3.100 (NSDAP-Zentralkartei); Fr/Rt, 25.11.1947; Hesse; Irle 1974, 158; Opfermann 2001, 232; Opfermann 2009 a, 58f., 179, 183, 231; Vitt, passim (kleine Auswahl nur für 1933-1945); Lexikon westfälischer Autorinnen und Autoren
Selbstaussagen: SHK 1933, 66ff.; Siegerland, 15. Bd., 1933, H. 3/4, 66; SNZ, 27.5.1933, 7.8.1933; SZ, 9.3.1936, 2.3.1944; V, 29.4.1925; Irle o. J. (frühestens 1933), 61, 64; Irle 1934, 1, 14, 16; Vitt, passim; www.siwiarchiv.de
Abb.: Opfermann 2009 a, 58

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Irle, Paul
Siegen, Justizbeamter, Oberwachtmstr., NSDAP (1931ff.), „alter Parteigenosse“, SA (1930ff.), Hstf, „alter Schläger“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.093-3.647 (Rudolf Roebling); SNZ, 12.11.1938

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Irle, Wilhelm
* 8.11.1892 Bottenberg, Lindenberg, ev., Arbeiter, SPD (vor 1932), NSDAP (1932ff.), „Alter Parteigenosse“, Allgemeine SS (1932ff.; Nr. 26.628), Schf, wegen Blutschande veurteilt und aus NSDAP und SS ausgeschlossen (1942); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1946-1947)

Entn.: prov. III (1947), „Von KZ’s habe ich gehört. Ebenso wusste ich, dass die Juden Sterne tragen mussten, jedoch habe ich dies nicht selbst gesehen.“ (1948), „mit Rücksicht auf die erlittene Internierungshaft“: IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-998

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Irle, Wilhelm
* 28.6.1883 Lützel, gest. 4.11.1948, Lützel, ev., Austritt, „Religionsgemeinschaft Freier Protestanten“, Polizeidienst (1923ff.), Gendarmeriemstr., BM Lützel (1939-1941), NSDAP (1933-1945), Ogl. Lützel (1941ff.),

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 Berufsgr. 41-2; NW 1.111 BG. 32-776 (Wilhelm Schmidt)

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Irle, Johann August Wilhelm
* 4.1.1885 Lindenberg, Kaan, ev.-ref., Geschf., Mitinh. Kohlenhandlung W. Irle & Co. GmbH (1931-1945), gemeinsam mit Walter Hees und Walter Heringlake Gesellschafter der Großhandelsfirma Irle, Hees & Co. (1937ff.), NSDAP (1931-1945; Nr. 817.225), „Alter Parteigenosse“, DC, Kreisobm. (1942ff.), DAF-Ortsobm. für Handel (1933/34ff.), Vors. Vereinigung der Kohlenhändler für Siegen und Umgegend e. V. (1933-1937), Vors. Verband Rheinisch-Westfälischer Kohlenhändler e. V. (1935-1945), weitere überregionale Branchenfunktionen, Beauftragter der Gauleitung für Kohlefragen; nach NS-Ende Übergabe der Firma an die Kinder und nun Tätigkeit als kaufm. Angestellter

Entn.: „untragbar … Aktivist … Nutznießer größeren Ausmaßes“ (1947), IV o. VSp. (1948), er sei trotz großer Bedenken in der Partei geblieben „mit dem Vorsatz, dem Unrecht entgegenzutreten“ (Selbstaussage, 1948), Entlastungserklärungen u. a. von Robert Jäger

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-388, NW 1.037 B VI-4386

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Irmer, Erich
* 20.3.1910 Siegen, Neunkirchen, „christlich von Geburt aus“, Bruder von Gerhard I., Prokurist, NSDAP (1932ff.; Nr. 832.072), „AlterParteigenosse“, SA (1933ff.), VDA (1935ff.)

Entn.: IV o. VSp., „Kann nichts sagen zu dem, was mein Bruder ausgeführt hat“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG 42-1.002, LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.000-23.206 (Heinrich Brüggemann), NW 1.005-G 29-5.481 (Oswald Koelsch)

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Irmer, Gerhard
gest. 1939 während des Überfalls auf Polen, Struthütten, Bruder von Erich I., SA, Stf

LA NRW, Abt. Rheinland, LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG 42-1.002 (Erich Irmer), NW 1.000-23.206 (Heinrich Brüggemann), NW 1.005-G 29-5.481 (Oswald Koelsch)

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J


Jacobs, Albert
* 2.4.1887 Bdumen, Siegen, ev., Schlosser, Elektro-Ing., Direktor EW Siegerland (RWE) und Kreisbahn Siegerland (1931ff.), Stahlhelm, NSDAP (1937ff.; Falschangabe im Fragebogen: „1939“), Förderndes Mitgl. der SS (1933ff.), VDI, VDE, Deutsche Jägerschaft (1933-1945)

Entn.: IV m. VSp.. (1947), Ausschuss des Bezirks IV, dem die IHK sich anschließe: J. habe den Betrieb zur Brutstätte des Nazismus“ gemacht, führende Nazis in leitende Positionen gebracht und nach dem NS-Ende an ihnen festgehalten, Bezirksauschuss: „ein glattes ‚untragbar'“, V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-871

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Jaeckel, Hans Ernst Adolf
* 18.4.1899 Berlin-Wilmersdorf, Siegen, ev., Dipl.-Ing., Dampfkessel-Überwachungsverein Siegen (1925ff.), stellv. Dienststellenl. (1936ff.), Verkehrswacht Siegerland (1926ff.), 2. Vors. (1926ff.), VDI (1923ff.), NSDAP (1933ff.), NSKK (1933ff.), Schf (1933ff.), NSBDT (1933/34ff.), Technischer Kriegsverwaltungsrat (1939ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Funktion als technischer Sachverständiger entlassen (1945), festgenommen (1945) und interniert (1945-1946), L. der Dienststelle Siegen des TÜV (1949ff.), langjährig Vors. VDI, Bez. Siegen, Mitbegründer Lions Club Siegerland (1959), Ehrenmitgl. Verkehrswacht Siegen

Entn.: „untragbar“ (undat.), III (1947), IV o. VSp. (1948), „harmloser Mitläufer“ (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-2.279, NW 1.127-303; SNZ, 20.12.1934; EB 1935; Irle 1974, 160; Lions Club Siegen, Geschichte

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Jaeger, Friedrich
* 12.4.1909 Wanne-Eickel, abgebrochene Lehre, Gelegenheitsarbeiter, Schlepper auf einer Zeche, Parkwächter (1933ff.), NSDAP, SA (1931ff.), Otrf, Gruppenf. im Freikorps Sauerland (Volkssturm), „beteiligte sich gern an der Bergung von Leichen, … trat bei den Exekutionen gegen … Plünderer in den Vordergrund. … gibt zu, dass er in vier Fällen an solchen Exekutionen teilgenommen und persönlich dabei einen deutschen und vier Plünderer fremder Staatsangehörigkeit erschossen hat“, wenige Tage vor der Einmarsch von US-Einheiten in Klafeld Tötung des Grubenbetriebsleiters Ignaz Bruck wegen angeblicher Kapitulationsbereitschaft; nach NS-Ende von britischem Militärgericht in NSG-Verfahren wegen Erschießung zweier „Plünderer“ verurteilt, wegen Erschießung von Ignaz Bruck in deutscher Untersuchungshaft (1947-1948), jedoch wieder entlassen, erneut in Untersuchungshaft (1950-1951), vor dem LG Siegen angeklagt und 1951 wegen Totschlags zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt

„Beim Antritt des Marsches [an den späteren Hinrichtungsort], möglicherweise auch schon vorher, ist Bruck … allem Anschein nach in die Nierengegend geschossen worden, so dass ihm infolge von Schmerzen und Blutverlust der Weg sehr schwer wurde. … Bruck taumelte vor Schwäche. Zwei Soldaten fuhren mit einem niedrigen Karren hinter ihm her und stiessen ihn, wenn er langsamer ging, damit von hinten in die Kniekehlen. … Man hörte die erregten Rufe: ‚Volksverräter’ und ‚Aufhängen’. … [nach Vorführung vor dem Bataillonskommandeur Erich Oberschulte-Beckmann im Gefechtsstand Sohlbacher Str. 13:] Der Angeklagte liess aus der Gastwirtschaft einen Tisch und einen Stuhl holen. Im Hofe fand sich ein Stück Fernsprechkabel. … Der Draht riss, und Bruck fiel auf den Boden, war aber noch nicht tot, sondern wälzte sich stöhnend. Der Angeklagte nahm … den Karabiner … und gab auf den gekrümmt am Boden liegenden Bruck aus 2-3 m Entfernung einen Schuss ab. Dieser durchschlug beide Schultern im Rücken, … Da Bruck sich noch bewegte, nahm der Angeklagte seine Pistole aus der Tasche und gab auf die Brust des Bruck 3-4 Schüsse ab, die tödlich trafen.“ (aus dem Urteil gegen J., 1951)

SZ, 21., 23.5.1951, 26., 27.1.1953; WP, 10.5., 22., 23.5.1951; WR, 23.5.1951, 27.1.1953; Justiz und NS-Verbrechen, Bd. VIII, Lfd. Nr. 279; ebenda, Bd. X, Lfd. Nr. 337

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Jäger, Otto
* 3.3.1890 Niederschelden, Kaan-Marienborn, ev.-freikirchlich, Mitinh. Wilhelm Jäger Söhne (1932ff.), Marienborn, Schrottgroßhandel, Mitinh. Jäger, Frank & Co. (Anteil der Zwangsarbeitskräfte 1944: 19 von 44 Beschäftigten), NSDAP (1933ff.), NSDAP-Opferring (1936-1945), Vors. Fachschaft Zubringerhandel der Fachgruppe Schrott, Entlastungserklärung für Wilhelm Irle

Entn.: IV o. VSp. (1/1949), V (5/1949), „Der Betroffene ist in gutem Glauben der Partei beigetreten, weil er der Lügenpropaganda Glauben schenkte.“, „Enttäuschung“, „innere Gegnerschaft“, Entlastungserklärungen u. a. von Richard Buch und Wilhelm Spies

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-7.888, NW 1.127-1.513; LA NRW, Abt. Westfalen, Kr. Siegen, Ernährungs- und Wirtschaftsamt, 31; Irle 1974, 161

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Jäger, Robert
* 24.8.1887 Niederschelderhütte, Kaan-Marienborn, ev.-freikirchlich, Mitinh. und Betriebsl. Wilhelm Jäger Söhne (1932ff.), Marienborn, Schrottgroßhandel, NSDAP-Opferring, RKB (1940-1945); nach NS-Ende Gemeinderat Kaan-Marienborn, Vorst. Amtssparkasse Weidenau, Entlastungserklärung für Wilhelm Irle

Entn.: V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 7-67; Irle 1974, 160f.

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Jahn, Gustav
* 6.1.1892 Bochum, Siegen, Finanzbeamter, Steuersekretär, Finanzamt Siegen (1927ff.), Freizeitmusiker, Stadt- und Feuerwehrkapelle (1927ff.), Jungdo, NSDAP (1933ff.; Nr. 2.930.313), Allgemeine SS, Standarte 69, Musikzugf. (1934), NSFK (1937ff.), Reichsmusikkammer (1937-1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus ÖD entlassen

Entn.: Falschangabe im Fragebogen (Verschweigen der SS-Mitgliedschaft), „Die Mitgliedschaft (in der Partei) wurde erst zwangsläufig ab 1.5.1933 ausgesprochen. … Mein Nebenberuf als Musiker sowie meine Stellung als Beamter waren die Ursache der Zugehörigkeit zur N.S.D.A.P.“ (Selbstaussage, 1946), IV o. VSp. (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-585; SNZ, 9.4., 12.6.1934

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Jansen, Heinrich
* 5.4.1876 Lüdinghausen, gest. 16.9.1945 Warburg, Brilon, Siegen, Jurist, BNSDJ/NSRB (1933ff.), LR Kr. Brilon (1909-1936, ausgeschieden im vorgezogenen Ruhestand), stellv. LR Kr. Siegen (1939ff.), zusätzlich stellv. LR Kr. Wittgenstein und Kr. Meschede (1940-1942)

BAKo, R 36/46; GStAB, Rep. 77/4.445, 4.408; LA NRW, Abt. Westfalen, PA Jansen; LA NRW, Abt. Westfalen, Opm/7.432; Plaum, Sammlung; Stelbrink, 427, http://archive.nrw.de/lav/abteilungen/westfalen/BilderKartenLogosDateien/die_kreisleiter_der_nsdap.pdf

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Japes, Peter
* 10.1.1904, Hamm, Essen, Siegen, kath., Dr. jur., Jurist, Richter, Gerichtsass. am OLG Hamm (1933-1938), Staatsanwalt am SG Essen (1938ff.), am LG Siegen, NSDAP (1933ff.), Bl., BNSDJ/NSRB (1933ff.), RKB (1938ff.); nach NS-Ende beteiligt an NSG-Verfahren (1949), Oberstaatsanwalt am LG Siegen (1965)

Entn. nicht erkennbar

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.005-I/G 1-98; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 55, 56; Braunbuch, 186 (siehe auch: www.academia.edu)

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Jost, Heinrich
Deuz, Vorzeichner, NSDAP (mind. 1933ff.), Ogl. Deuz (1933), L. Arbeitsgemeinschaft Amt Netphen (1935), Hauptstellenl., Beauftragter A. Netphen im Kreisstab Siegerland (1936)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.406 (Ewald Klöckner); SZ, 3.3.1933; SNZ, 12.6.1936; EB 1935; Helmes, 134

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Judt, Fritz
* 18.6.1905 Paderborn, Eiserfeld, ev., selbst. Schlossermstr., NSDAP (1933ff.), Bl. (1943), SA (1933ff.), Rf (1935)

Entn.: IV o. VSp. (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 7-94

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Jünemann, Wolfgang
Schriftsteller, NSDAP, Beiträger u. a. zu Das Deutsche Hausbuch (1943) und Deutsche Kriegsweihnacht (1943) des Hauptkulturamts in der Reichspropagandaleitung der NSDAP, regelmäßige Beiträge in Siegener Zeitung und Siegerländer National-Zeitung der NSDAP; „Herold des Dritten Reiches“ (Ralf Gnosa), Vertonung in jüngster Zeit durch rechtsextremistische Band „Toitonen“

„Heimaterde
Wo die Kameraden ruhn,/Ihre Kreuze ragen,/Werden ihre Herzen nun/Heimaterde tragen./Denn wo sie in heißer Glut/Schlacht um Schlacht geschlagen,/Werden einst aus ihrem Blut/Kinder Heimat sagen.“ (Das Deutsche Hausbuch, Berlin 1943, 215)

SZ, 3.7.1942, 8.6.1943

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Jung, …
Struthütten, NSDAP, „erster NSBO-Mann des Siegerlandes“

SNZ, 26.1.1934

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Jung, Alfred
gest. 1911.1934, Rinsdorf, Bergmann, NSDAP (mind. 1926ff.; Nr. 95.084), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, SA, Oschf (1934), Amtsvertretung Wilnsdorf (1933ff.)

EB 1931/32; SNZ, 19.6.1934; SZ, 13.3.1933; Helmes, 35, 136

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Jung, Alois
Siegerland, NSDAP (1934), Geschf. NS-Winterhilfe (1934)

SNZ, 29.1.1934

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Jung, Hans
* 11. 7.1904, Staatsanwalt am SG Brünn (Brno); nach NS-Ende Staatsanwalt am LG Siegen (1965)

Braunbuch, 186 (siehe auch: www.academia.edu)

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Jung, Erich
Struthütten, Bergmann, NSDAP (mind. 1933ff.), Jugendf. des Metallarbeiterverbandes (1934)

SZ, 3.3.1933; SNZ, 13.4.1934

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Jung, Oswald
Siegen, Justizbeamter, Wachtmstr., NSDAP (1930ff.), „Alter Parteigenosse“, SA (1930ff.), Trf; nach NS-Ende Entlastungserklärung für Heinrich Dönges

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.093-3.647 (Rudolf Roebling)

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Jung, Paul
gest. 1938, Siegen, Allgemeine SS, Rf (1938)

SNZ, 10.11.1938

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Jung, Walter
* 9.9.1897 Netphen, Siegen, ev.-ref., NSDAP (1937-1945; Nr. 5.843.727), NSFK (1941ff.), Förderndes Mitgl., VDA (1935-1945), Postschutz (1936-1945)

Entn.: „tragbar“, „Rückstufung oder empfindliche Geldbuße“ (1947), IV o. VSp. (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-87

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Jung, Walter
Siegen, NSDAP (1927ff; Nr. 59.678), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, SA (mind. 1927ff.)

SNZ, 16.6.1934, 18.2.1939; Helmes, 104, 136

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Jüngst, Albrecht
Siegen, Bauunternehmer, NSDAP (mind. 1933ff.)

SZ, 3.3.1933

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Jüngst, Ewald
* 20.6.1904 Unglinghausen, Niedersetzen, gest. 11.12.1945, ev., ggl., Arbeiter, NSDAP (1933ff.), Ogl. Setzen, (1942ff.), SA (1933ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert, im Lager verstorben

Entn.: IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 43-476; SNZ, 12.12.1942

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Jüngst, Hermann
Dahlbruch, Unternehmer, Fahrzeug- und Motorradbau/Eisenfabrikation, NSDAP (mind. 1933ff.), Ogl. Dahlbruch (mind. 1933ff.), Ogl. Müsen (1933), Hauptstellenl., Beauftragter A. Keppel im Kreisstab Siegerland (1936); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert, Kontensperre (1945)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945; EB 1935; SZ, 3.3.1933; SNZ, 17.8., 28.8.1935, 12.6.1936; Helmes, 134f.

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Jüngst, Ottomar
* 30.11.1897 Siegen, gest. 9.1.1960 Siegen, Siegen, ev., „vorübergehend“ Austritt, Bergrat, Kaufmännischer Dir. der Bremer Hütte (vor 1933), Unternehmer, Inh. und Geschf. Lederfabrik Friedrich und Carl Jüngst, Altgerberverband, zehn Jahre Vors., langjähriger Vors. Deutscher Gerberverein (Hannover), NSDAP (1932ff.), „Alter Parteigenosse“, StV Siegen (1934-1945), 1. Beigeordneter (1934-1945), Kreiswirtschaftsberater(1933-1936), Hauptstellenl. Amt für Wirtschaft im Kreisstab Siegerland (1932-1936), Kommissar für die IHK Siegen-Olpe-Dillenburg (1933), Präsident IHK Siegen-Olpe-Dillenburg (1933-1945), Beiratsmitgl. Fachgruppe ledererzeugende Industrie, Mitgl. Beirat Wirtschaftskammer Dortmund und Wirtschaftskammer Frankfurt a.M., Volkssturm, Batterief. (1944/45), KVK II (1944); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945)

Entn.: „untragbar“ (undat.), IV m. VSp. (1947, 1948), IV o. VSp. (1948), Entlastungserklärung u. a. von Ex-OB Alfred Fissmer

„Die Entwicklung dieser Freiheit [Entstehung der Warenhäuser und der Konsumgenossenschaften] auf Kosten des Volksganzen mußte zwangsläufig im Kommunismus endigen, wenn uns unser Führer Adolf Hitler nicht in der letzten Minute die Augen geöffnet hätte. … In diesem Sinne fordere ich Sie auf, mit mir in selbstloser Weise dem Beispiel unseres großen Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler folgend zum Wohle unseres Vaterlandes und insbesondere unseres Wirtschaftsgebiets mitzuarbeiten.“ (J. an regionale Unternehmer, Juni 1933)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.065; SNZ, 12.6.1936; SZ, 25.4., 31.6.1933; Hufnagel, 407f., 433; Irle 1974, 163; Stockhorst, 221; Vierhaus 2006, 408

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Jütte, Friedrich
Klafeld, Unternehmer, Bremer Hütte, Generaldir., Geisweid, DVP (mind. 1921-1929), Vereinigte Christlich-Nationale Liste (DNVP, DVP, Stahlhelm; 1929), Krt. Kr. Siegen (vor 1921-1930)

SZ, 6.8., 21.8.1920, 10., 14.2.1921, 6., 9.11.1929, 22.1.1931; Irle 1974, 163

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K

Kahle, Maria
* 3.8.1891 Wesel, gest. 15.8.1975 Olsberg, Olsberg (1908ff.), kath., Journalistin, Schriftstellerin, Heimatautorin, Mitgründerin der Ostmarkhilfe, Mitarbeit in und Zuarbeit für völkische und antisemitische Organisationen, so Jungdo (1920er Jahre), Mitgl. Schriftl. Der Jungdeutsche (bis 1926), ns-und kriegspropagandistische Texte, Veröffentlichungen in Siegener Zeitung und vor allem in den 1940er Jahren im Siegerländer Heimatkalender, wiederholt Lesungen in Siegen, NSDAP (Beitrittsantrag 1939, Aufnahme 1940; Nr. 7.499.704), Deutsches Frauenwerk (kein Beitrittsjahr im Fragebogen), VDA (kein Beitrittsjahr im Fragebogen), Reichsschrifttumskammer, Empfang durch den Stellvertreter des Führers (1935), Westfälischer Literaturpreis (1937); nach NS-Ende BVK (1957)

Entn.: V (1949), Falschangaben zur Parteimitgliedschaft: „Anwärterin ohne Mitgliedsausweis seit 1942“ (Fragebogen), habe „nie ein Mitgliedsbuch oder einen Ausweis“ erhalten, Entn.-Antrag erst 1949 gestellt, „da ich weder Parteimitglied war noch irgendwie ein Amt in Parteiorganen gehabt habe“, „Befehdung … durch die Partei“, „Kampf der Frauenschaft und … Boykott (gegen mich)“ (Selbstaussagen), Angabe von 14 Publikationen zwischen 1923 und 1942 im Fragebogen und Gedichte als Antragsanlage: ein stark begrenzter Teil der Gesamtproduktion mit den Schwerpunkten Christlichkeit und Verbundenheit mit Arbeitern, Entlastungserklärungen u. a. von Josef Bergenthal, Friedrich Castelle, Christine Koch (über K.: „ehrenhafte und echt deutschgesinnte Persönlichkeit“), Wilhelm Münker, Ferdinand Wippermann

„Die Betroffene gilt als Anwärterin der NSDAP von 1942. Als Schriftstellerin und Rednerin diente sie nachweislich der Heimatbewegung und den Volksarmen. So müssen auch ihre öffentlichen Reden im dritten Reich gewertet werden. Die beigebrachten Zeugnisse [= „Persilscheine“] bekunden diese Feststellungen. Demgemäß wird auf Entlastung und Einstufung nach Gruppe V erkannt.“ (Entn.-Ausschuss in Übernahme der Falschangabe zur Parteimitgliedschaft, 22.8.1949)

„Maria Kahle (war) offensiv und öffentlich und hauptberuflich in den Kampf gegen die demokratische Republik eingestiegen. … Unter dem Einfluß antisemitischer Kreise entwickelte Kahle ein biologisch-rassistisches Gesellschaftsbild, das sich in Sprache und Analyse niederschlug. … schrieb 1943 für die Westfälische Tageszeitung noch systemstabilisierende Durchhalteparolen.“ (Bracht 1994)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.090-327; SHK 1941-1944; SZ, 8.11.1929; V, 24.3.1924, 31.1.1928; Bracht; Bracht/Bürger/Ditt, 78; Bürger; Vitt, 10f.; www.lwl.org SHK auf 1944, 41, 137, 150; SNZ, 19.6.1937 [Wilhelm Vernekohl zu K.]; SZ, 5.6.1933, 1.11.1938

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Kahlweiß, Fritz August
* 20.10.1892 Dörbeck (Kr. Elbing), Fischelbach (1935), Witten (1935-1945), Austritt (1937), ggl., VS-Lehrer, NSDAP (1933-1945; Nr. 3.202.409), stellv. Ogl., SA (1933-1945), Trf, NSLB (1933-1945), Mitgründer Kr. Wst, RdK/RDF (1934-1945), Kr.l. (1934ff.), VDA (1937ff.), RKB (1938ff.), , Deutsche Jägerschaft (1933ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet entlassen, festgenommen und interniert (1945-1947), vom Spruchgericht Hessen zu drei Monaten Haft verurteilt (1947)

Entn.: III (1948), IV o. VSp. (5/1949), III, „Nazi-Aktivist“ (Sonderbeauftragter NRW, 6/1949), IV o. VSp. (8/1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-8.844, NW 1.117-6.887; Der NS- Erzieher 5 (1937), 33

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Kaiser, Wilhelm
* 22.2.1894 Berlar (Kr. Meschede), Niederdielfen, kath., VS-Lehrer, NSDAP (1941-1945), NSLB (1934-1945), RdK/RDF (1936-1945), Kreisabschnittswart; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen (1946)

Entn.: „Da für den ‚Führer’ kein Opfer zu groß ist, eigene Worte in der Todesanzeige seines gefallenen Sohnes, kann er jedes Opfer bringen. Wir schlagen vor:“ Wiedereinstellung nur bei Streichung der Hauptlehrerzulage, Versetzung nach außerhalb des Siegerlands (undat.), V (5/1947), „asoziales Verhalten“ (1947), IV m. VSp. (7 und 9/1947), V (12/1947), V (1951)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-221

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Kaiser, Wilhelm
Siegen; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert, Kontensperre (1945)

PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Kaletsch, Konrad
* 18.12.1898 Kassel, gest. 18.9.1978, Ber­lin, Düsseldorf (1945ff.), ev., Vetter von Bernhard Weiss und Friedrich Flick, Großindustrieller, Generalbevollmächtigter der Konzernholding Friedrich Flick KG (1937f.), u. a. zuständig für die Vergabe der Flick-Spenden an die SS, NSDAP (1937-1945; Nr. 5.372.817), NSKK (1933-1945), Schf (19334/35ff.), Wehrwirtschaftsführer (1941ff.), Vorst. Mitteldeutsche Stahlwerke AG (Riesa), Aufsichtsrat AG für Montaninteressen (Berlin), Anhaltische Kohlenwerke (Halle), Linke-Hoffmann Werke AG (Breslau), Maschinenbau-AG Balcke (Bochum), Vereinigte Bleich-Erdefabriken AG (München), Waggon- und Maschinenbau-AG (Bautzen), Werschen-Weißenfelser Braunkohlen-AG (Halle), KVK II, I, TV Jahn, Sportfreunde Siegen, MGV Liedertafel, SHV, ADAC; nach NS-Ende untergetaucht, verhaftet (8.12.1945), im Nürnberger Fall V/„Flick-Prozeß“ angeklagt (1947), freigesprochen, erneute Tätigkeit für den Flick-Konzern, Begründer der „Konrad-Kaletsch-Stiftung“ und des „Konrad-Kaletsch-Hauses“, „Unterstützung“ für Otto-Flick-Halle, Kreuztal (1975, siehe www.kreuztal.de, Darstellung der Stiftung durch die Stadt Kreuztal, BVK I/„Großes Verdienstkreuz mit Stern“ (1965), Ehrenring der Stadt Kreuztal, Ehrenbürger Kreuztal (1975)

Entn.: V (1949), Selbstaussage: Widerstand, er habe sich nämlich gegen die „Partei und deren Organisationen zur Wehr gesetzt“, sehr große Zahl von Entlastungerklärungen, u. a. von Gustav Dahrendorf, Hans Lukaschek, Robert Pferdmenges, Robert Tillmanns

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.002 I-72.381, NW 1.037 A/Reg-8.995; SHK 1979, 47; Klee 2003, 296; Opfermann 2001, 233; Stockhorst, 215

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Kanstein, Paul Ernst
* 31. Mai 1899 Schwarzenau, gest. 7.9.1981 St. Wolfgang, ev.-ref., Jurist, Regierungsreferendar in Schneidemühl (1925), Kommunaldezernent Regierung Königsberg (1927ff.), NSDAP (1933-1945; Nr. 2.306.733), Allgemeine SS (1933ff.; Nr. 189.786), Brigadef. (1942ff.), Stellv. von Erich von dem Bach-Zelewski, L. Stapostelle Königsberg (1933), L. Stapostelle Osnabrück (1934), L. Stapostelle Hannover (1935), L. Stapostelle Berlin (1937ff.), in Personalunion kommissarischer Polizeipräsident der Reichshauptstadt (1939ff.), nach Okkupation Dänemarks „Beauftragter des Auswärtigen Amts für Fragen der Inneren Verwaltung in Dänemark“ (1940-1943), damit L. der Dänischen Zivilverwaltung unter dem Reichsbevollmächtigten für Dänemark Werner Best, RP Hannover (1943), L. Militärverwaltung Italien (1943), stellvertr. L. Militärverwaltung Italien (Januar 1944-Kriegsende), seit Herbst 1938 Kontakte zu „sich formierender Opposition“ um verschiedene Putschteilnehmer des 20. Juli 1944, später von diesen möglicherweise als L. der Sicherheitspolizei nach dem Putsch ausersehen, als einziger verdächtigter SS-Führer nach dem Attentat nicht hingerichtet, sondern dank Fürsprache des SS-Obergruppenf. und Kommentators der Nürnberger Gesetze Wilhelm Stuckart zurück in seine Funktion in Italien; nach NS-Ende und Kriegsgefangenschaft (1945-1948) von MilReg als ns-belastet festgenommen und kurzzeitig interniert (1948), vom Spruchgericht Bielefeld angeklagt, Verfahren eingestellt (1949), Gemeinderat Schwarzenau, Presbyter Ev. Gemeinde Schwarzenau, Vorst. zweier ländlicher Genossenschaften

Entn.: IV, V (1949), Vorlage einer Vielzahl von Entlastungserklärungen zu „Verweigerung“ und „Widerstand“

Selbstaussagen:
„… die immer noch vorliegende Tatsache, daß viele Volksgenossen aus Gleichgültigkeit usw. ihre Einkäufe in jüdischen Geschäften tätigen und dadurch das Judentum wirtschaftlich stärken, trägt zu dieser Haltung [jüdische angeblich „aggressivere Haltung und Neigung zu verstärktem Widerstand gegen behördliche oder parteiamtliche Maßnahmen“ im Gestapo-Bereich Hannover] bei. Von jüdischer Seite veranlaßte Vorkommnisse im Reich sowie örtliche Fälle [von „Rassenschändung“] haben dann bei der Bevölkerung begreifliche Empörung hervorgerufen, die sich schließlich in Einzelaktionen gegen Juden und jüdische Geschäfte ausgewirkt haben. … C. wurde in Schutzhaft genommen und dem Konzentrationslager zugeführt. Weiter mußte ein Jude B. aus Hannover in Schutzhaft genommen werden.“ (Gestapo-Lagebericht Kansteins an Gestapa Berlin, 3.8.1935)

„Es erscheint mir unerläßlich, der Bevölkerung die Judenfrage von höherer Warte aus propagandistisch darzulegen, die Gefahr des internationalen Judentums als Ganzes herauszustellen sowie die unheilvollen Fäden aufzuzeigen, die das internationale Judentum in den Verkehr der Völker gesponnen hat und weiterhin spinnt. Die Partei muß hier ganz besonders geschulte und belesene Propagandaredner [statt „Stürmer-Freunde“] herausstellen, die in der Lage sind, an Hand von Tatsachen die großen Zusammenhänge des internationalen Weltjudentums aufzudecken.“ (Gestapo-Sonderbericht Kansteins an Gestapa Berlin, 18.8.1935)

„Viele Bauern können es auch heute noch nicht unterlassen, weiter mit Juden zu handeln. … Man sieht daraus, daß es auch auf dem Lande notwendig ist, den Kampf gegen das Judentum mit allen Mitteln aufzunehmen.“ (Gestapo-Sonderbericht Kansteins an Gestapa Berlin, 1.10.1935)

„Nach der Zerschlagung dieser illegalen Organisation kann von Hannover gesagt werden, daß hier z. Zt. keine zentral geleitete kommunistische Organisation besteht.“ (Gestapo-Lagebericht Kansteins an Gestapa Berlin, 3.8.1935)

Zu Widerstandsgruppe von vormaligen SPD-, SAP- und KPD-Mitgliedern: „Die Nachforschungen gestalteten sich z. T. recht schwierig … ist es [aber] nunmehr gelungen, die Organisation restlos zu zerschlagen.“ (Gestapo-Lagebericht Kansteins an Gestapa Berlin, 4.9.1935)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-579; Höhne, 70; Liedegaard, passim; Mlynek, 395, 411, 414, 423; Paul/Mallmann, 254; Strautz

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Kappe(-Hardenberg), Siegfried
* 9.2.1915 Hardenberg (heute: Neviges), gest. 25.5.1989, Niederdresselndorf, Kettwig, Journalist, Publizist, NSDAP (1937ff.; Nr. 4.696.622), Allgemeine SS (1934ff; Nr. 144.344), verschiedene Kriegsberichterkompanien (1940-1944), Reichsschriftumskammer; nach NS-Ende im Siegerland untergetaucht, neuer Name „Siegfried Kappe-Hardenberg“ bzw. „Siegfried K. Hardenberg“ und nach Selbstaussage im Entz.-Verfahren beleglos angeblich „Schauspieler, Schriftsteller“ (1947), CDU, Krt. Düsseldorf-Mettmann (1961-1964), Verlagsinhaber, Publizist, kurzzeitig erster Nach-NS-Chefredakteur der Siegener Zeitung (1949), Regionalliteratur (u. a. Im Kranz bewaldeter Höhen. Das Siegerland. Monographie des Wirtschaftsraumes Siegen, Olpe, Wittgenstein, Dortmund 1955; Schrauben und Muttern. Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Firma Wilhelm Schumacher GmbH, Velbert 1956), Publikationsorte spätestens seit den 1960er Jahren rechtsextremistische Verlage und Medien, selbst auch Verleger vor allem revisionistischer und rechtsextremistischer Verfasser, Mitgl. der rechtsextremistischen Gesellschaft für Freie Publizistik

Entn.: Falschangabe im Fragebogen: er sei nur „parteiorganisatorisch erfasst“ worden, nicht aber Mitglied gewesen, IV m. VSp. (1947), IV o. VSp. (1948), „kein Naziaktivist, Nutznießer oder Militarist, sondern nur nominelles Mitglied der Nazibewegung gewesen“ (1948)

„Wer sind sie, und wo stammen sie her? Die Diebe und Lügner …, die der Gnade Gottes verlustig gingen … Die Zigeuner waren die Geächteten der Menschheit. Ihr eigener Wille trieb sie von Ort zu Ort, hochmütige Betrügerei bei ihren Diebstählen und ironischer Scherz bei ihren Lügen verband sie diesem Leben, das sie lieben. … Im allgemeinen fallen die Zigeuner auf dem Balkan durch ihre hohe Kriminalität auf …, im Grunde widerstrebt ihnen jede Seßhaftmachung, die mit geregelter Arbeit verbunden ist und sie zur Aufgabe ihres Wanderlebens zwingt. … Unvergeßlich … [sind] die erregenden und melancholischen Melodien der Zigeunermusik. … Deshalb bleiben sie auch Zigeuner, in jedem Land, unter jedem Volk, und sind kein romantischer Traum, sondern eine verwirrende und seltsame, zerlumpte und malerische Wirklichkeit.“
(Siegfried K. Hardenberg, Unsterbliche Weltenwanderer. Zigeunerschicksal am Rande der Weltgeschichte, in: Siegener Zeitung, 5.11.1949; kein Wort in dem geschichtlichen Abriss zu den wenige Jahre zuvor geschehenen Massenverbrechen, wie sie gerade auch an regionalen Sinti-Nachfahren zahlreich geschehen waren)

BAB, Best. 3.100 (NSDAP-Zentralkartei); LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-2.189, NW 1.127-853; Dokumentation deutschsprachiger Verlage, 1968, 1974; Aschmann, 98; Bernecker, 44; Irle, 309; Vitt, 11, 457; www.kreis-mettmann.de

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Karl, Alfred
* 25.2.1904 Siegen, Eisern, Wilgersdorf, Siegen, ev., VS-Lehrer, nach Ausbildung Knappschaftsassistent (bis 1933), dann Schuldienst, Kreislehrerverein (1928ff.), Obm. für Junglehrer (1928ff.), NSDAP (angeblich 1937-1945), Kreisfachberater für Junglehrerfragen Kr. Siegen (Partei oder NSLB? Im Fragebogen verschwiegen), stellv. Bl. (1942), NSLB (1933-1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen (1945)

Entn.: V (1947)

Begründung für Parteibeitritt:
„…, weil ich 1938 meine Anstellung auf Lebenszeit erwartete und meine Zugehörigkeit zur Partei [davon] abhängig gemacht wurde“ (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-728, NW 1.127-1.066 (Lothar Irle)

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Karpf, Wilhelm
* 6.7.1896 Friedrichshütte (Kr. Gießen), Siegen, ev., Reichsbankoberinsp., NSDAP (1937-1945), VDA

Entn.: IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-2.060

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Kaspar, Gottfried
* 29.10.1897 Siegen, Siegen, kath., kaufm. Angest., NSDAP (1937ff.), Allgemeine SS (1934ff.), Rf, Freiwillige Feuerwehr Siegen, wegen Brand­stif­tung der Synagoge in Siegen (1938) angeklagt (1948), freigesprochen

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70

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Katz, Albert
* 10.8.1889 Bockenbach, Bockenbach, ev.-ref., Ing., Konstrukteur und Kalkulator, Hüttenwerke Siegerland (1931-1936), Werk Blech- und Faßfabrik [= „Blefa“] Eichen-Altenhundem (1937ff.), Liste Für das Littfetal (1929), Gemeinderat Bockenbach, Schützenverein Littfeld, Vors. (bis 1933), NSDAP (1937-1945), SA (1933-1945), Trf (1934/35); nach NS-Ende durch MilReg als ns-belastet aus Blefa entlassen (1946)

Entn.: IV a, b (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW …; SNZ, 11.11.1929, 14.12.1934; http://www.sv-littfeld.de/html/Geschichte/body_geschichtliches1867-1950.html

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Katz, Friedrich („Fritz“)
* 6.9.1887 Krombach, Krombach, ev., Lagerist Hüttenwerke Siegerland AG, Betrieb Eichener Walzwerk, BM Krombach, NSDAP (1935-1945), DC (1936-1945); nach NS-Ende Entlastungserklärung für u. a. Fritz Münker

Entn.: IV o. VSp. (1948), „Wohnhaus Katz auch heute noch [1948] Treffpunkt sämtlicher ehemaliger Krombacher ‚Größen’ der Nazizeit. Kommentar überflüssig!!“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG.-32-1.046; Pfau 2012, passim

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Katz, Walther
* 2.6.1903 Wanne-Eickel, gest. 28.4.1980 Nuttlar, Netphen, Dr. rer. pol., Diplom-Volkswirt, Verwaltungsbeamter, Verwaltung A. Weidenau (1932-1939), ABM Netphen (1939-1945), NSDAP (1933ff.; Nr. 2.938.964); nach NS-Ende SPD, Krt. Kr. Siegen, Stadt- und Amtsvertreter Weidenau, sechs Jahre Gemeinderat Netphen, Geschf. Heimstätten-Verwal­tung (1952-1968)

BAB, Best. 3.100 (NSDAP-Zentralkartei); SHK 1981, 45; SNZ, 12.7.1939; SZ, 29.4.1980; Opfermann 2001, 233; Irle 1974, 171

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Kaudel, Ludwig
Siegen, Eisenbahnschreiner, DNVP (1924), Krt. Kr. Siegen (1921)

SZ, 10.2.1921; V, 26.4.1924

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Kaufmann, Else
Siegerland, BDM, Jungmädeluntergauf.in Siegen-Wittgenstein (138), Geschf.in (1939fff.), Führung des Untergaus (1941ff.)

SNZ, 23.6.1941

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Kaulartz, Gustav
Siegen; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert, Kontensperre (1945)

PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Kehl, August Heinrich
* 28.8.1907 Koblenz, Siegen, Niederheuslingen (1947), Austritt, Betriebsl., NSDAP (1933ff.), Allgemeine SS (1933ff.), Schf (1937), Einsatz im SS-Lagersystem, L. Werkluftschutzbezirksstelle Reichsgruppe Industrie; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945ff.), Entlastungserklärungen zugunsten von K.s Entlassung durch CDU-Kr.-Verband, SPD UB, von unbekanntem Gericht angeklagt und verurteilt

Entn.: „untragbar“ (undat.), IV a und b (1948), kein Hinweis auf KZ-Einsatz, „nie besonders in Erscheinung getreten“, keine NSG-Ermittlungen bekannt, zahlreiche Entlastungserklärungen, Selbstaussagen: „An Ausschreitungen oder Gewalttätigkeiten habe ich mich nie beteiligt, würde sie auch meinem Charakter entsprechend nie gebilligt haben, falls solche in meiner Gegenwart vorgekommen wären.“, habe das November-Pogrom 1938 „schärfstens verurteilt“, bis dahin „Idealist“, dann „Entfremdung zum Nationalsozialismus“, habe mit Familie Hochmann in einem Haus gelebt, diese stets unterstützt

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-1.360; SZ, 25.10.1937; PM Raimar Leng (Siegen)

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Kehl, Hermann
* 5.6.1886 Hanau, Siegen, gest. 19.2.1967 München, ev., Prof. Dr. med., Arzt, Städtisches Krankenhaus Siegen, Chefarzt (1924-1951), Bezirksausschuß Siegerland Volksbegehren gegen „Young-Plan und Kriegsschuldlüge“ (1929), NSDAP (1940ff.; Nr. 7.413.439), NSDÄB, RKB, SGV, SHV; nach NS-Ende Vors. Marburger Universitätsbund, Siegerlandgruppe (1956/57)

Entn.: IV o. VSp. (1947), „tragbar” (undat.), V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-5.679, NW 1.127-728; SZ, 28.8.1929; EB 1956/57; Irle 1974, 171

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Keller, Ernst
* 7.7.1908 Ibbenbüren, Hilchenbach (1934ff.), ev.-ref., Dr. jur., Jurist, Rechtsanwalt, Notar, Steuerberater, NSDAP (1933ff.; Nr. 2.575.967), SA (1933ff.), Oschf (1944), BNSDJ/NSRB, RKB, Deutsche Jägerschaft, Marineoberstabsintendant (1944), KVK II m. Schw. (1943, KVK I m. Schw. (1944)

Entn.: IV a, b (1947), Entlastungerklärung der SPD Hilchenbach, Selbstaussage: seine Beförderungen in der SA seien „automatisch“ erfolgt

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 40-10; EB 1935, 1940

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Kerstein, Wilhelm
Hilchenbach, NSDAP, Ogl. Hilchenbach (1934, 1935), L. Arbeitsgemeinschaft Amt Keppel (1935), DC, Gemeindegruppenl. (1933)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; SNZ, 4.10.1933, 15.5.1934, 31.7.1935; EB 1935; Elkar, 254f.

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Kessel, Josef
Siegerland, Kilberg (Kr. Olpe); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert, Kontensperre (1945)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Keßler, Arnold
Siegen, Dr. jur., Jurist, Rechtsanwalt, Notar, NSDAP (ca. 1938ff.); nach NS-Ende als Rechtsbeistand beteiligt an NSG-Verfahren

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-2.796 (Heinrich Metzler); LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70; EB 1940

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Keßler, Theodor
* 24.1.1866 Biebrich-Mosbach, gest. 30.3.1945 Afholderbach, Siegen (1890ff.), Verwaltungsbeamter, Armendirektor (1919ff.), Magistratsrat (bis 1929, 1939-1944), DNVP (1929), Bezirksausschuß Siegerland Volksbegehren gegen „Young-Plan und Kriegsschuldlüge“ (1929)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; SZ, 28.8., 5.11.1929; Irle 1974, 173

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Kiel, Willi
* 1910, Littfeld, Schlosser, Kraftfahrer, SA, Trf, beteiligt an schwerer Misshandlung des SS-Anwärters Alfred Edelhoff (1933), Schützenverein Littfeld; nach NS-Ende kein NSG-Verfahren, Vors. Schützenverein Littfeld (1951-1968), Ehrenvors. (1968ff.), Schützenkönig in Littfeld (1959), „Er war bisweilen im Umgang nicht gerade einfach.“ (Chronik Schützenverein, 2004)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; Pfau 2012, 124; Schützenverein Littfeld 1867 e. V., H. J. Schumacher, Aus der Vereinsgeschichte, 1951-1971

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Kind, August
Weidenau, Unternehmer, Vereinigte Christlich-Nationale Liste (DNVP, DVP, Stahlhelm; 1929), Aufruf zur Wahl des Stahlhelm-Kandidaten Duesterberg zum Reichspräsidenten (1932)

SZ, 9.11.1929, 9.3.1932

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Kirchhoff, …
Iserlohn, Dr., Freikorps, Teilnahme an Aktivitäten gegen die Besetzung des Ruhrgebiets durch französische Truppen (1923), NSDAP, NS-Arbeitsdienst, Gaustab (1933), Oberfeldmstr. (1934), Führung der Arbeitsgruppe 209 (= u. a. Siegerland) mit Sitz in Hilchenbach (1934, 1936), Sitz in Siegen (1935ff.)

SNZ, 8., 17.12.1934, 10.7.1935; Abb.: SNZ, 16.3.1936

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Kirsch, Waldemar
* 28.3.1906 Schön-Ellguth (Kr. Trebnitz), Laasphe, ev., Jurist, AGR am AG Laasphe (1945ff.), BNSDJ/NSRB (1933ff.), VDA, RKB (1938ff.); nach NS-Ende in NS-Verfahren Ermittler in Sachen Entnazifizierung

Entn.: V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-916; Q 226, Nr. 55

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Kirschner, Adolf
* 29.5.1892 Schleswig, Siegen, Dr. rer. pol., Verwaltungsbeamter, ORR (1940), NSDAP (1933ff.; Nr. 3.128.059), Dir. Arbeitsamt Siegen seit dessen Gründung (1928-mind. 1936), L. Abt. Arbeits- und Sozialpolitik im Generalkommis­sariat Dnjepropetrowsk (1941-1942)/Obermili­tär­verwal­­tungsrat im Rüstungskommando Dnjepr; nach NS-Ende auf Weisung der MilReg zwangsweiser Ruhestand

Entn.: V

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-62; SNZ, 3.6.1940; SZ, 20.11.1933, 14.3.1936

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Kissel, Georg
* 22.4.1885 Zwingenberg, Laasphe, Dr., Gymnasiallehrer, OStDir, L. der Oberschule für Jungen (Aufbauschule) in Laasphe (1925ff.), DVP, NSDAP (1933ff.; Nr. 3.283.038), NSLB (1933ff.), Fachschaftsl., RKB (1940ff.), Vorst. Kr. Wittgenstein; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen (1945 bis mind. 1949)

Entn.: IV o. VSp. (1948), V (1949)

Selbstaussagen:
„(Ich) glaubte, dass die … deutsche Reichsregierung den Frieden aufrechterhalten und dass sie eine Ordnung der damals sehr zerfahrenen innerdeutschen Verhältnisse (Arbeitslosigkeit usw.) auf friedlichem Wege zustandebringen würde. Als Gegner des Militarismus verwerfe ich den Krieg als Mittel zur Austragung von Streitigkeiten zwischen den Völkern.“ (Antrag auf Wiedereinstellung, 1946)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.107-1.672, NW 1.127-1.124, NW 1.112-736

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Klamp, Hans Max Emil
* 15.10.1897 Stettin, Oberhausen, München, Graz, Salzburg, Dortmund, Iserlohn, ev., ggl., Kriminalpolizist, Regierungs- und Kriminalrat, NSDAP (1933ff.; Nr. 2.254.376), Allgemeine SS, Stbf, NSKK (1933ff.), Oschf, RKB (1935ff.), VDA (1934ff.), Kripo Oberhausen (1924-1937), L. Kri­po Dort­mund (1941-1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945), wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit im „Ber­le­bur­ger Zigeunerprozeß“ (NSG-Verfahren) ange­klagt (1949), freigesprochen, Entlastungserklärung für Josef Dützer

Entn.: V (1950), im Entn.-Verfahren nichts zu Prozess und Verurteilung

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.091-17.095; BAB, Best. 3.100 (NSDAP-Zentralkartei); LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 31-39; Noethen, 179; Opfermann 2001, 233

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Klaus, …
Siegerland, NSDAP, SA oder SS, Stf (1943)

Siegener Zeitung zu Vortrag von K. zum Thema „Der Jude als Geißel der Menschheit“:
„Einleitend gab der Redner eine Übersicht über das vierte Kriegsjahr und betonte, daß es um weit mehr ginge als um die bloße Machtstellung eines einzelnen Staates. Im Mittelpunkt des Geschehens stände heute der Kampf um Idee und Weltanschauung und die Befreiung Europas von der jüdischen Weltpest. Der Kampf sei der Aufbruch der jungen Völker gegen dieselben Mächte, die Deutschland 1914-1918 in den Krieg gezogen hätten. Die interessanten Ausführungen des Redners waren ein Appell an sämtliche Volksgenossen um die Erkenntnis des Judentums als Geißel der Menschheit. Nachdem Ortsgruppenleiter Schmidt … die Anwesenden auf ihre Pflicht hinwies, das Gehörte in sich aufzunehmen und sich Klarheit über das Judenproblem zu verschaffen, fand die Versammlung ihren Abschluß.“

SZ, 13.7.1943

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Klaus, Arnold Fritz
* 26.10.1902 Hilchenbach, Hilchenbach, ev.-ref., Zollbeamter, Betriebsassistent (1941-1945), NSDAP (1930-1931, 1937-1945), SA (1933-1945), Rf, DAF, Ortspropagandawalter, RdK/RDF; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1947/48), Kontensperre (1945)

Entn.: IV o. VSp. (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-1.432; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Klein, Alfred I
Neunkirchen, Kaufmann, NSDAP (1933), Kampfbund des gewerblichen Mittelstandes, Neunkirchen, Fachgruppenberater (1933)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-166 (Artur Reiffenrath); SNZ, 3.7.1933

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Klein, Egon
* 11.7.1913 Netphen, Immendorf bei Köln, kath., Schutzpolizist, NSDAP (1938ff.), RKB (1937ff.), Angehöriger verschiedener Bataillone der Ordnungspolizei, so des Polizeibataillons 64, das das KZ Sajmiste bei Belgrad bewachte, wo tausende jüdische Frauen und Kinder mit einem Gaswagen ermordet wurden (1942), des zu Deportationsrazzien und -selektionen in den Niederlanden, besonders in Amsterdam, eingesetzten Polizeibataillons 68, des zu Massentötungen in Weißrußland eingesetzten Polizeibataillons 322 (siehe Heinz-Gerd Hülsemann), in der Fragebogenrubrik „Reisen oder Wohnsitz im Ausland“ die lückenhaften Selbstaussagen (1946):
„Polen 30.10.39-5.5.40 Polizeidienst,
Russland 22.6.42-25.8.42 Erfüllung pol. Aufgabe“,
ferner „SS-Polizei-Bataillon Niederlande (8/1944ff. [tatsächlich 2.3.1943ff.])“;
nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Polizeidienst entlassen, dann wiedereingestellt (1947), Zeuge in verschiedenen Verfahren wegen NS-Verbrechen, kein eigenes NSG-Verfahren bekannt

Opferzahl des Polizeibataillons 64: 2.876 (ohne Tausende von Gaswagen-Opfern); mehrere Ermittlungsverfahren zu acht größeren Tatkomplexen, keine Anklagen gegen Bataillonsangehörige
Opferzahl des Polizeibataillons 68 bzw. „Amsterdam“: keine Angaben in der Literatur; keine westdeutschen Ermittlungen, ein Verfahren in der DDR, dessen Ausgang der Literatur nicht bekannt ist
Opferzahl des Polizeibataillons 322: mindestens 10.000; „trotz der sehr guten Beweislage“ (Klemp) und Eintritt in Ermittlungen keine rechtskräftige Verurteilung, zu den in Jugoslawien begangenen Verbrechen auch keine westdeutschen Ermittlungen

„Das Polizeibataillon Amsterdam … ist sehr stark mit den Judentransporten nach dem Osten beschäftigt.“ (Höheren SS- und Polizeiführer Niederlande an Heinrich Himmler, 10.8.1943)

Entn.: V, IV o. VSp. (1947), Falschangaben im Fragebogen, s. o.

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.048-41-93; ZStL, 202 AR-Z 6/65, Bd. 3, u. a. Bl. 735-736, Bd. 5, Bl. 1547-1550; Angrick/Voigt/Ammerschubert/Klein; Curilla 205f., 214; Klemp 2011, 159-175, 191-193, 301-306 [zu den Polizeibataillonen 64, 68, 322]; Nachtwei; belegte Darstellung eines Enkels im „Forum der Wehrmacht“

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Klein, Ernst
* 8.5.1897 Kaan-Marienborn, Kaan-Marienborn, ev., Austritt (1943), Wiedereintritt (1946), kaufm. Angest., DHV, NSDAP (1931; Nr. 817.226), „Alter Parteigenosse“, Ogl. Kaan-Marienborn (1933-1945), Kreisinsp. A. Weidenau (1937), RKB, DC, KVK II (1944); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1948), Kontensperre (1945), vom Spruchgericht Bielefeld angeklagt, freigesprochen (1948)

Entn.: prov. IV a (1948), IV o. VSp. (1948), Entlastungerklärung als Unterschriftenliste mit 79 Unterzeichnern (1947), „ehrlicher, solider und vorbildlicher Lebenswandel“, „Er hat auch in unserer Gemeinde nicht nur als Ortsgruppenleiter allein, sondern auch sonst ansehen genossen.“, Selbstaussagen: Parteieintritt „aus rein sozialen Beweggründen“, „Wir haben ja als kleine Leute keine Ahnung gehabt, was die Führung machte.“, großes Nichtwissen: „Was ich nach dem Zusammenbruch alles erfahren habe, hat mich sehr enttäuscht.“ (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-1.094; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945; SNZ, 8.11.1937, 29.1.1938

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Klein, Erwin
* 27.10.1911 Niederndorf, Niederndorf; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert, Kontensperre (1945)

PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Klein, Fritz
Weidenau, Lehrer, Dir. Berufsschule Weidenau, NSDAP, Og.schullungsl.

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.128-1.797 (August Middeldorf), Selbstaussagen: SZ, 17.12.1942

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Klein, Fritz
* 24.1.1888 Waldböckelheim (Kr. Kreuznach), gest. 10.9.1972 Wilnsdorf, Wilnsdorf, ev.-ref., Verwaltungsbeamter, BM A. Wilnsdorf (1931-1946), Amtsdir. (bis 1953), Nationalliberale Partei (vor 1914), NSDAP (1937-1945; Nr. 5.247.776. 084), RKB, VDA, VdK, Vors. Vorst. Amtssparkasse Eiserfeld-Wilnsdorf, Geflügelzuchtverein, Vors., SGV, langjähriger L. Abt. Wilnsdorf, Turnverein,Gesangverein, Kegelclub; nach NS-Ende Amtsdir. Wilnsdorf (1946-1953)

Entn.: „no objection“ (undat.), „tragbar“ (1947), V (1948), „nicht nur Gegnerschaft, sondern auch aktiver Widerstand“ (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.194; SHK 1973, 47; Irle 1974, 178

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Klein, Heinrich
Burbach, NSKK, Oberstaffelf. (mind. 1936ff.) Führung Motorstaffel II (= Siegerland)/M 48,

SNZ, 8.11.1938; SZ, 16., 20.3.1936

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Klein, Heinrich
* 26.9.1893 Eichen, Kreuztal, ev., ggl. (vor 1939), Schwager von Paul Preußer, Bauing., Einzelhandelskaufm., NSDAP (1926ff.; Nr. 59.855), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, Ogl. Kreuztal (1927-1928, 1933ff.), L. Arbeitsgemeinschaft Amt Ferndorf (1935), Hauptstellenl., Beauftragter A. Ferndorf im Kreisstab Siegerland (1936), Kreisredner (1936), SA (1927ff.), Mitbegründer im Kr. Sie­gen, als F. des Bezirks Siegen Stadt und Land, Olpe und Wittgenstein (bis 1931) erster SA-F. in der Region, Ostbf, Krt. Kr. Siegen (1929ff.), Amtsvers. (1929ff.), Oberluftschutzf. Kr. Siegen-Stadt, Siegen-Land, Wittgenstein (1936-1943); nach NS-Ende vom Spruchgericht Hiddesen zu einem Jahr Gefängnis verurteilt (1947), großes Nichtwissen: „Zu Beginn des Krieges erfuhr der Angeklagte, dass ein KZ Lager in Dachau und zu Ende des Krieges, dass ein Lager in Oranienburg sei.“, zugleich: „Eine Redensart, wie ‚pass auf, Du kommst nach Dachau‘, wenn einer einen faulen Witz machte, war gang und gäbe.“, K. „hatte erfahren, wie der Polier eines ihm bekannten Bauunternehmers, der im KZ gewesen war, anschließend jede Aussage dazu verweigert habe: Er wolle nicht noch mal dorthin.“, Entlastungserklärung für Heinrich Sanders

Entn.: prov. III, IV o. VSp. (1948), Entlastungserklärungen von OKD Erich Moning (Ex-NSDAP) („Herr Klein [hat] für die Partei gelebt und gestritten. Er hat dies aber ehrlich und tolerant getan. Ich bin überzeugt, daß er geglaubt hat, das Beste für sein Vaterland und seine Menschen zu tun.“), Bernhard Meuser, Hermann Engelbert (SPD), OB Siegen (1945) und OKD Kr. Siegen (1946) Otto Schwarz (SPD), Eintritt von K. in die NSDAP nach Ausschussmeinung „aus Liebe zu Vaterland und Deutschland“, „nominelles Parteimitglied“ (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-1.166; SNZ, 18.6.1934, 12.6.1936, 29.1.1938; SZ, 9.12.1933; WP, 13.1.1948; EB 1935; Helmes, 104, 136; Abb.: SNZ, 26.5.1934, 17.10.1938

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Klein, Hermann
Siegerland, Heimatdichter

„Treueschwur an Hitler!
Wir schwören zu dir, wir halten zu dir,/Was auch die Welt mag sagen./Du trugest der Freiheit Sieges-Panier/Voran uns – in kühnem Wagen!/Du gabst uns den Mut und hieltest die Treu,/Wie toll auch der Feind sich gebärde,/Du nanntest uns Brüder und machtest uns frei -/Des Vaterlands heilige Erde!

Wir schwören zu dir, wir halten zu dir,/Dein Schmerz sind auch unsere Schmerzen./Wir tragen der Freiheit Feuer zu dir -/Glühend in unseren Herzen./Und wenn einst die Enkel fragend erspäh’n:/Wer half das Reich uns erneuen?/Dann soll es in goldenen Lettern steh’n:/Hitler – und seine Getreuen!“ (1933)

SZ, 19.3.1933

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Klein, Wilhelm Hans Otto
* 30.5.1898 Burbach, Burbach, ev., Geschf., Betriebsl., Mitinh. Burbacher Stuhlfabrik Fritz Klein KG, „Treuhänder“ der „Holzvereinigung Rowno (Ukraine) (1944), Geschf. einer Fa. Weiss, Kreuztal, in Klewan (Ukraine) (1943ff.), Stahlhelm, NSDAP (1930-1945; Nr. 335.443), „Alter Parteigenosse“, SA (1934-1945), NSKK (1933-1945), Förderndes Mitgl., Deutsche Jägerschaft

Entn.: „Nutznießer“, „refused – great Aktivist[so]!“, IV a, b (1947), „Wie ich gehört habe, bestehen vielfach über die Tätigkeit in den während des Krieges besetzten Ostgebieten Zweifel … zur besseren Orientierung folgende Erklärung. … Daß ich in der Ukraine war, war rein persönlich und hatte mit dem Politischen nichts zu tun. Es war eine Privatfirma.“ (28.7.1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-1.907; Irle 1974, 178

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Klein, Otto
* 16.2.1880 Battenberg, Obernetphen, ev.-ref., selbst. Schuhmachermstr., SGV (1905ff., TV Einigkeit Netphen (1903ff.), Schützenverein Netphen, BM Obernetphen (1939-1946), Neutrale Liste (1929), Liste Deutsche Kriegsopfer (1933), NSDAP (1933ff., Falschangabe im Fragebogen: „1934“; Nr. 2.201.538), NS-Hago, Ogl. Netphen (1934 [im Fragebogen verschwiegen]), NSKOV und Vorgänger (1919-1945), Kameradschaftsf. (1923-1942), Ehrenzeichen für deutsche Volkspflege (1942); nach NS-Ende Gemeindedir. Obernetphen (1946ff.)

Entn.: V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 18-14; SNZ, 22.1.1934; SZ, 6.11.1929, 3.3.1933

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Klein, Otto
* 26.8.1900 Müsen, Kaufm., Betriebsl. F. W. Stahlschmidt, Gründer (1935) und Mitinh. (1935) Eisen- und Blechwarenwerk Otto Klein, Ferndorf (Anteil der Zwangsarbeitskräfte 1944: 27 von 45 Beschäftigten), NSDAP (1933ff.), Ogl. Müsen, Ortsamtsl., Schulungsl. (1941), SGV, Abt.-Vors. (1931-1949ff.), KVK II; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert

Entn.: III, dann V

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-1.158; LA NRW, Abt. Westfalen, Kr. Siegen, Ernährungs- und Wirtschaftsamt, 31; SNZ, 3.3.1941; Elkar, 291; Irle 1974, 178

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Klein, Otto
* 29.5.1908 Siegen, Kraftfahrer, NSDAP (1927-1929, 1931-1935), SA (1927-1929, 1931-1933)

Entn.: IV o. VSp.

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-2.157

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Klein, Otto
Siegerland, Allgemeine SS, als Schf Führung des Nachrichten-Zugs (1938)

SNZ, 29.1.1938

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Klein, Otto
Siegerland, EVD, Vors. Kreisverein Siegen-Land (1931/32), Dir. Arbeitsamt Siegen (1931/32)

EB 1931/32; Pfau 2000, 147

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Klein, Otto
Weidenau, Allgemeine SS, Oschf

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-2.713 (Heinrich Gerbe)

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Klein, Wilhelm Ernst Karl
* 31.1.1887 Benrath, gest. 29.12.1948, Berlin, Siegen, Dr. med., Arzt, DNVP, Ortsgruppenvors. Frankfurt/M.,  NSDAP (1931ff.), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, NSDÄB, Ortsgruppenvors. Wiesbaden, SS (ca. 1933), Sturmbannf., Kreisarzt, Staatskommissar/Wahrnehmung der Geschäfte des Stadtmedizinalrats in Berlin, (März 1933), L. Gesundheitsamt Siegen (1936-1945), Beratender Hygieniker für die gesamte SS im SS-Hauptamt, Honorarprofessor für Bevölkerungspolitik an der Universität Berlin, Leitung des Gesundheitswesens in Berlin, nach Konflikten zwischen Verwaltung, Partei und SS Versetzung nach Siegen, (1936), Obermedizinalrat, Amtsarzt, Mitgl. Erbgesundheitsgericht Siegen, Übernahme der Villa des jüdischen Kaufmanns Eduard Herrmann („Arisierung“) nach dessen Vertreibung in der Nachfolge des Standortkommandanten Karl Hollidt als erstem Nutznießer; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus ÖD entlassen, festgenommen und interniert

Entn.: III, dann IV

Klein „zur „Verpflegung sowjetischer Kriegsgefangener“ (10.3.1942), nach Klage des Arztes Robert Spahr (zugeteilte „50 russ. Kriegs-Gefangene der Fa. Siemag sind im höchsten Grade unterernährt. … nicht arbeitsfähig … Hungerödeme …“):
„Aus der Bescheinigung des Dr. Spahr ist nicht genau zu ersehen, ob die geforderten Mengen an Fett und Fleisch täglich oder wöchentlich gegeben werden sollen. Im Allgemeinen erscheint mir der Antrag auf Lebensmittelzuteilung im Augenblick auf die Ernährungslage der Bevölkerung zu hoch. Bei dem Antrag fehlt auch die Forderung, Vitamine zu geben. … Bei dieser Gelegenheit weise ich auf einen zweckmäßigen Notbehelf hin, der in [dem Kriegsgefangenenlager] Ziegenhain mit Erfolg durchgeführt wird. Aus frischen Tannennadeln kann ein sehr vitaminhaltiger Aufguß in Form eines Tees hergestellt und den Gefangenen als Vitaminspende, also als Arznei, gereicht werden. Lebensmittel allein … nutzen nichts. Von Wehrmachtsseite wird mir mitgeteilt, daß man mit der Lebensmittelzuteilung an sowjetische Gefangene vorsichtig sein müsse, weil bei auch nur einigermaßen gutem Ernährungsstand der Gefangenen Aufsässigkeiten und Sabotageakte beginnen. Sie müssen eigentlich in einem ständigen gewissen Hungerzustand gehalten werden.“

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Westfalen, Kr. Siegen, Ernährungs- und Wirtschaftsamt, Nr. 18; StASi, unverzeichn. Bestand Ärzteverein; SNZ, 12.12.1938; Ley, 146; Opfermann 2002; Opfermann 2009 a, 144; Sigrist; Stürzbecher

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Klemm, Albert
Freudenberg, NSDAP (vor 1933f.), „Alter Parteigenosse“

SNZ, 5.12.1934

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Klemm, Erich
Freudenberg, NSDAP (mind. 1930ff.)

SNZ, 31.5.1940

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Klingspor, Carl Paul Rudolf
* 7.1.1890 Siegen, gest. 30.12.1971 Lugano (Schweiz), Industrieller, Inh. Naxos Schmirgelwerke, Siegen und Haiger, Stahlhelm (1931), NSDAP (1932ff.; Nr. 987.707), „Alter Parteigenosse“, Mitgründer und Krl. der NS-Hago Siegerland, Erhofbauer in der Mark Brandenburg, von Gestapo verhaftet (1944), vom Volksgerichtshof wegen Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung zum Tode verurteilt (1944), in Tegel und Brandenburg-Görden inhaftiert, 1945 von der Roten Armee befreit, Diesel-Medaille des Deutschen Erfinderverbandes (1961); siehe zu seiner Verfolgungsgeschichte auch: Carl Klingspor

Irle 1974, 180; Klingspor; Pfau 2005, 148ff.

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Klingspor, Fritz
* 9.8.1888 Siegen,Siegen, ev., selbst. Bäcker- und Konditormstr., Pächter des Restaurants „Bergterrasse“ am Oberen Schloss in Siegen, stellv. Obermstr. der Bäcker- und Konditorinnung, NSDAP (1933-1945) Nutznießer der „Arisierungen“: Käufer (1939) des der Familie Reches gehörigen Hauses in Siegen, Marburger Tor 4

Entn.: IV o. VSp. (1948), „Genießt einen sehr guten Ruf und ist als korrekter Geschäftsmann bekannt.“(1948), „Über den Kauf des Hauses Laser Reches, das Klingspor im Jahre 1939 auf reelem Wege und zu einem enormen Preise erwarb, kann ich nur folgendes aussagen, dass sowohl der ehemalige Besitzer und dessen Kinder, die sich in Galiläa befanden, erfreut waren, dass gerade Herr Klingspor dieses Haus bekam.“ (Rektor und Entn.-Ausschuss-Mitglied Ernst Vedder [SPD] in Entlastungserklärung, 1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW-1.110-2.009; EB 1931/32, 1940; Dietermann 1998, 110

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Klingspor, Karl Gustav Rudolf Hermann
* 8.9.1885 Siegen, gest. 12.11.1969, Siegen, geschf. Gesellsch. Jacob Oechelhaeuser Papierfabrik GmbH, DVP (mind. 1921-1932), MdR, Kreisvors. (1921ff.), DNVP (1932-1933), MdR (1924-1928), KV Siegerland-Wittgenstein, 1. Vors., KVK I, II; nach NS-Ende DKP-DRP, Vors., Nationale Rechte, FDP, LV NRW, Ehrenvors., BM Siegen (1956-1963), Vors. Verein Deutscher Papierfabrikanten, Vors. Arbeitgeberverband der papiererzeugenden Industrie Westfalens, BVK I/„Großes Verdienstkreuz mit Stern“ (1955), Ehrenbrief Stadt Siegen

Entn.: V

LA NRW, Abt. Rheinland, NW-1.110-169; SHK 1971, 35; SZ, 14.2.1921; WP/Rt, 12.11.1955; Irle 1974, 180; Pfau 2000, 70, 173, 225, 234; Flender, 64

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Klinke, Albert
* 23.11.1883 Halberstadt, Wilnsdorf, kath., ev. (1932ff.), Gendarmeriemstr., NSDAP (1933ff.; Nr. 2.930.725), NSV, Og.amtswalter (1933ff.), Sudetenmedaille (1939), Ehrenzeichen für deutsche Volkspflege (1940), KVK II (1944); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Polizeidienst entlassen (1945), wegen verschiedener schwerer Übergriffe gegen (1933) angeklagt (1947), freigesprochen, im Verfahren Zitierung einer Klinke-Aussage zum Umgang mit dem NS-Gegner Friedrich Ströhmann: „Schlagt das Schwein tot.“

Entn.: „tragbar“, „nominelles Mitglied“ (1947), IV o. VSp. (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.128-1.534; Fr/Rt, 4.7.1947; WP/Rt, 1.7.1947; WR/Rt, 2.7.1947

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Klocke, Gustav
* 12.12.1896 Oberhausen, Siegen, ev., kaufm. Angest., Gewerkschaftssekretär, Deutsche Gewerkvereine (Hirsch-Dunker) (bis 1933), „Vertretung der Fabrik-, Hand- und Bergarbeiter“, Reichsbanner, Kontrolluhrenableser, Stadtwerke Siegen (bis 1938), Hausmstr. Hotel Kaisergarten (1938), kaufm. Angest., Koch & Mann (1938ff.), Verwaltungsangest. Volksdeutsche Mittelstelle, NSDAP (angeblich erst 1942ff.), Allgemeine SS (1933ff.), Uschf, DAF, Betriebsobm. Koch & Mann; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert, Kontensperre (1945)

Entn.: IV m. VSp. (1947), IV o. VSp. (1948), Entlastungserklärung von RP Fritz Fries (SPD), dagegen: „Das Zeugnis des Regierungspräsidenten Fries dürfte doch übertrieben sein. … der Betroffene, der Führer einer antinazistischen Gewerkschaft war, war … einer der wenigen, die mit fliehenden Fahnen übergingen. Er war auch nicht der Mann, der den Nationalsozialisten vor 1933 unangenehm aufgefallen war.“ (Entn.-Hauptausschuss, 8.3.1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.002; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Klöckner, Alfred
Niederschelden, Oberlagerf. der Zwangsarbeitslager der Hüttenwerke Siegerland, Werk Charlottenhütte, Entlastungserklärung für Wilhelm Doutheil

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-1.224 (Wilhelm Doutheil); Hufnagel, 426; Abb.: Hufnagel, 426

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Klöckner, Ernst
Deuz, DC, Gemeindegruppenl. (1933)

SNZ, 4.10.1933

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Klöckner, Ewald
* 26.11.1897 Unglinghausen, Unglinghausen, ev., Bruder von Fritz K., Kranf., NSDAP (1930ff.; Nr. 223.529), „Alter Parteigenosse“, Prop.l., SA (1932ff.), Stf (1934), beteiligt an der Misshandlung mindestens von Lorenz Jäger (1933); nach NS-Ende wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu neun Monaten Gefängnis verurteilt (1947), nach 4 1/2 Monaten entlassen

Entn.: „untragbar“, da „Führer eines Schlägerkommandos“, III (1948), IV o. V Sp. (1949), K. habe „recht gefährlichen Kampf … gegen Nazikorruption“ geführt, „nominelles Mitglied“, sei „immer mehr Nazi-Gegner“ geworden, habe nur auf Befehl von Paul Giesler den Schlägern gesagt, „Nun macht mit ihm [„Nein-Sager“ Albert Decker], was ihr wollt“, ohne aber dadurch zum Schlagen aufgefordert zu haben, Entlastungserklärung von Emil Hoffmann, Belastungserklärung von Lorenz Jäger

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-9.026, NW 1.127-1.406, NW 1.111 BG. 1-120 (Walter Bruch); SNZ, 13.11.1934; Fr/Rt, 8.7.1947; WR/Rt, 12.7.1947

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Klöckner, Fritz
* 20.3.1905 Unglinhausen, Unglinghausen, ev., Bruder von Ewald K., Maurer, Blechschneider im Eichener Walzwerk (1934-1944), NSDAP (1931-1945), „Alter Parteigenosse“, Ogl. (1943-1944), SA (1932ff.), Rf

Entn.: IV o. VSp. (1948), „war bei Ortsbewohnern gefürchtet“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW-1.111 BG. 9-205

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Kloft, Emil
* 23.4.1901 Wilnsdorf, gest. 31.12.1969, Eiserfeld, Siegen, ev., Klempner, Westfälische Eisen- und Blechwerke (1931-1939), EW Siegerland (1939-1945), NSDAP (1937ff.), KVK II; nach NS-Ende Schützenkönig in Siegen (1954), Betriebsrat EW Siegerland (1955ff.), Vors. (1961ff.)

Entn.: IV a (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-471; SHK 1971, 37

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Klüh/Klück, Karl
Weidenau, Allgemeine SS, Oschf (1939)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-1.296 (Günther Hruby)

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Knappmann, Friedrich Wilhelm („Fritz“)
* 24.3.1899 Unna, Brauersdorf (1931-1935), Hemmerde, Oberraden, Wischerhöfen, ev.-luth., VS-Lehrer, NSDAP (1933ff.; Nr. 3.13960), Og.schulungsl. (1936), NSLB (1933ff.), Og.amtl. (1933ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen

Entn.: V (1946, in Unna)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.114 BG. 33-557; EB 1935

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Knappmann, Friedrich Wilhelm Otto
* 1.2.1901 Laer (Kr. Bochum), Hilchenbach, ev., Polizeidienst (1931-1932), Justizbeamter, Insp., „Rhein-Ruhr-Kämpfer“, Schlageter e. V., DVP (1919-1922), NSDAP (1923ff., dann wohl wieder 1933-1945; Nr. 2.168.103), SA (1923ff.), NSFK, Förderndes Mitgl. (1935ff.), BNSDJ/NSRB, VDA (1938-1945), RKB (1938-1945), Deutsche Jägerschaft (1939-1943), Deutsches Gericht Zyrardow (1940-1941), Staatsanwaltschaft Petrikau (1941-1943); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Justizdienst entlassen (1945), Tätigkeit als Gesteinshauer (1945-1947)

Entn.: Falschangaben im Fragebogen (Verschweigen der frühen Mitgliedschaft in Partei und SA), „Ich bin wohl bei der Bildung der Ortsgruppe beteiligt gewesen, war aber kein Mitglied, denn ich habe nie ein Mitgliedsbuch erhalten“ (Selbstaussage), „nicht geeignet zur Verwendung als Beamter im demokratischen Staat“, „gilt als einer der ältesten und aktivsten Nazis des Landgerichtsbezirks“, „Die Beantwortung des vorgelegten Fragebogens ist in entscheidenen Punkten unrichtig: [nach den Angaben in den Personalakten] in der NSDAP von 8/23 bis Auflösung“, nicht in der SA gewesen zu sein eine „glatte Unwahrheit“, „offenbar daher als alter Kämpfer am 1.5.34 … in den Justizdienst übernommen“, „reiner Nutzniesser der Naziherrschaft“, „es handelt sich bei Knappmann um einen untauglichen Beamten, der auf typisch nazistische Weise lediglich wegen seiner Aktivität in die NSDAP in den Justizdienst übernommen [worden] ist und der nunmehr demokratisch eingestellten Beamten Platz machen muss“ (alles Aussagen des LGDir Kurt Zelle für den Entn.-Unterausschuss Justiz, 30.5.1949), AG Hilchenbach verweigert dem Entn.-Sonderbeauftragten für NRW Vorlage der Personalakten/K. verweigert die angeblich erforderliche Zustimmung, IV o. VSp. (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-1.761, NW 1.093-3.647 (Rudolf Roebling)

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Knauth, Albert
* 9.12.1911 Weitmar (Kr. Bochum), Ferndorf, ev., Austritt (1938), Handelsvertreter, Spielverein Langenau e. V. (1926ff.), DMV (vor 1933), SAJ (vor 1933), NSDAP (1931-1945); Nr. 733.411), „Alter Parteigenosse“, SA (1931ff.), Oschf, HJ (1937-1945), Banngeschf.; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945)

Entn.: III (1950), „unbelehrbar“ (Entn.-Ausschuss 1950), Entlastungserklärung von RP Fritz Fries (SPD): „Es wurde sehr viel Gutes über ihn gesprochen“ (1.3.1950), „arrogantes, herausforderndes Benehmen“, „(hängt) heute noch den Ideologien des Nationalsozialismus an“ (Entn.-Ausschuss 3/1950), IV o. VSp. (7/1950)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.091-17.407, NW 1.037 B VI-10.233

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Knautz, Otto
* 1883, Niederschelden, Metzgermstr., NSDAP, Geschäftsstelle im Hinterhaus der Metzgerei (1934), wegen Denunziation (1934) angeklagt (1948), freigesprochen. Opfer der Denunziation mit der Folge von Haftstrafen in Zuchthaus und KZ waren mindestens Oskar Brado und Albrecht Grimm.

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; Jarchow; Fr/Sl, 27.7.1948

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Knebel, Rudolf
* 10.3.1895 Siegen, gest. 13.11.1978, Siegen, ev.-ref., Dr. med., niedergelassener Facharzt, Amtskrankenhaus Weidenau, Abt.l. (1927-1971), Hartmann-Bund, NSDAP (1933ff.), NSKK (1933ff.), NSDÄB (1933ff.), Siegener Reitverein, zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen; nach NS-Ende Ehrenmitglied Siegener Reitverein

Entn.: IV m. VSp. (1947), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-1.658, NW 1.127-570; SHK 1980, 37; Irle 1974, 182

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Knebel, Walter
* 25.2.1908 Siegen, Siegen, kath., Verkäufer, Reisender, selbst. (1934ff.), Gründer der Fa. Walter Knebel KG, Kfz.-Reparaturen und -Handel, Jungdo, NSKK (1933-1945), Schf (1937/38), Entlastungserklärung für Fritz Melchior

Entn.: IV (um 1947)

SNZ, 18.10.1938

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Kneifel, Alfred
* 19..1.1890 Linz a. d. Donau (Österreich), Siegen, ev., Ing., vereidigter Sachverständiger der IHK Siegen für das KfZ-Wesen, ADAC, Vors. (1928), Wirtschaftspartei – Reichspartei des Deutschen Mittelstandes (bis 1933), NSDAP (1937ff.), SA (1935ff.), Schf (1936/37)

Entn.: IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111-2286; EB 1931/32; SZ, 18.10.1928

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Knipp, Adolf Heinrich
Niederdielfen, Landwirt, Fuhrunternehmer, DNVP (1921, 1929), Kampffront Schwarz-Weiß-Rot (DNVP u. a.; 1933), Krt. Kr. Siegen (1921), Vorsteher Gemeinde Niederdielfen (mind. bis 1921)

SZ, 6.8.1920, 5., 10.2.1921, 6.11.1929, 3.3.1933

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Knipp, Otto Heinrich
* 15.9.1891 Netphen, Netphen, ev., Schwager von Leonard Gontermann, Dr. med., niedergelassener Arzt, NSDAP (1937ff.), SA (1937ff.), Ostf (1937), NSDÄB (1937ff.)

Entn.: „tragbar“ (undat.), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 34-222

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Kober, Gustav
* 26.2.1906 Eicherhof (Kr. Altenkirchen), Siegen, ev., Bote, Sparkasse Stadt Siegen, Stadtass. (1934ff.), Siegen, NSDAP (1929ff.; Nr. 114.724), „Alter Parteigenosse“, Bl. (1943)

Entn.: IV o. VSp., „ohne eigene Willensmeinung … allgemein als Jammergestalt bezeichnet“ und so in die Partei geraten: „froh, daß er als Krüppel [starke Rückgratverkrümmung] überhaupt einen Anschluß gewann“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-450; StASi, D 50

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Koberzin, Franz
* 10.8.1889 Berghof, gest. 1.8.1966 Siegen, Siegen, Kriminalpolizist, Obermstr., Übergriffe (Stiefeltritte, Gummiknüppel) gegen Bürger (1932, 1942, 1944), Antrag auf Mitgliedschaft in der NSDAP (1933) abgelehnt, „Osteinsatz“ in Kielce (1939), Schirps (Sierpc) (Reg.bez. Zichenau [Ciechanów]) (1940); nach NS-Ende von MilReg beauftragt Reorganisator und L. der Kriminalabt. der Polizei Siegen (1946), Dienstenthebung nach Bekanntwerden der Misshandlung von Zwangsarbeitern (1948), kein NSG-Verfahren, von K. angestrengter Beleidigungsprozess, in dessen Mittelpunkt seine Misshandlungen stehen und in dem der von K. Angezeigte freigesprochen wird: Der „Vorwurf K. habe Kriegsgefangene geschlagen, wurde auf Grund eidlicher Zeugenaussagen als wahr erachtet.“ Ein „Naziaktivist und Kriegsverbrecher“ – so das Gericht – sei K. jedoch nicht gewesen, Entlastungserklärung für Ernst Brock

Entn.: „untragbar“, III (1948), IV a o. VSp. (1949), Entlastungserklärung des Ex-OB Alfred Fissmer: K. habe das Obdachlosenheim verwaltet, „in dem durchweg asoziale Elemente untergebracht“ gewesen seien, sei „bestimmt kein Nazi gewesen, wohl aber ein Gegner dieser Leute“, K. habe „mit Kriegsgefangenen wie auch mit Fremdarbeitern stets Mitleid“ gehabt, falls Schläge durch K., dann im Interesse der Geschlagenen, und Entlastungserklärung von K.s Kollegen Friedrich Parr, nach dem sie beide die von den Nazi „bestgehaßtesten Polizeibeamten“ gewesen seien; aus dem „Obdachlosenheim“ ließ die Stadt „Asoziale“ mindestens in das KZ Sachsenhausen deportieren, siehe z. B. den Fall Heinrich Bald

Ein Nachbar von K. in der Fludersbach berichtete u. a., wie K. einen bei der Firma Gontermann-Peipers eingesetzten zivilen französischen Zwangsarbeiter (mit Namen Mortier) „tagelang“ in einen Kaninchenstall eingesperrt habe. Der Gefangene habe darin nur liegen können. Er sei dann „verschwunden“.

„Es kennzeichnet ferner K., daß er sich zur Rechtfertigung der Mißhandlungen der auch in ähnlichen Fällen an [= von] den betroffenen Polizeibeamten vorgebrachten Ausrede bedient, die mißhandelten Kriegsgefangenen hätten sozusagen ihm noch dankbar sein müssen, daß er sie schlug und trat und in einem Falle mit dem Schlagen noch fortfuhr, als der Mißhandelte zusammenbrach. Der Kriegsgefangene hatte dabei das ‚Verbrechen‘ begangen, vom Hunger getrieben, Seife gegen ein Stück Brot einzutauschen oder zu betteln.“ (Ermittlungsergebnis Entn.-Hauptausschuß, Arnsberg, 10.12.1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.128-3.335, NW 1.127-1.487, NW 1.037 B VI-9.545, NW 1.128-2.059 (Ernst Brock), NW 1.110-780 (Heinrich Haasen); Fr/Sl, 11.6.1948; WR/Rt, 9.6.1948; Opfermann 1991, 104; Opfermann 2001, 234

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Koch, …
Siegen, Dr., NSDAP (mind. 1933ff.), StV Siegen, Vors. Städtisches Versicherungsamt (1933)

SNZ, 29.1.1934, 15.1.1938; SZ, 15.4.1933

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Koch, Artur
Siegen, Allgemeine SS

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-2.713 (Heinrich Gerbe)

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Koch, Karl Anton
* 29.9.1907 Essen, Siegen, Gladbeck, ggl. (1937ff.), Verwaltungsanstellter, NSDAP (1933ff.), SD der SS (1936ff.), L. Außenstelle Siegen (1941-1944); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (bis 1948), vom Spruchgericht Recklinghausen wegen Zugehörigkeit zu SS und SD zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt

Entn.: III (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.005-G 42-3.518, NW 1.110-3.138 (Albert Köhler)

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Koch, Karl
* 24.10.1890 Frankenberg (Eder), Schwarzenau, ev., Dr. med., niedergelassener Arzt, NSDAP (1930ff.; Nr. 343.933), „Alter Parteigenosse“, Ogl. Schwarzenau (1930-1934), Kreisamtsl. Amt für Volksgesundheit, SA (1931 oder 1932ff.), Ostbf, NSDÄB, Kreisobm. Wittgenstein (1939), Einsatz in Polen (1943-1944), VK der NSDAP in Bronze (1940), KVK II m. Schw. (1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1946)

Entn.: „II“, „Der Kreisentnazifizierungsrat hat beschlossen, Obengenannten als eines der ältesten und aktivsten Parteimitglieder aus dem Amt zu entfernen und mit seiner Frau aus dem Kreis zu verweisen. K. ist als grosser Aktivist bekannt.“ (1947), Unterschriftenaktion zugunsten von Koch mit an die 373 Unterzeichnern aus Allertshausen, Arfeld, Beddelhausen, Diedenhausen, Dotzlar, Richstein, Schwarzenau, darunter z. T. Bürgermeister und Gemeindevertreter (1947), IV o. VSp. (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-686; Rademacher, 328

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Koch, Karl
Salchendorf, NSDAP (1933), Kampfbund des gewerblichen Mittelstandes, Neunkirchen, Fachgruppenberater (1933)

SNZ, 3.7.1933

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Koch, Paul
Siegen, NSDAP (mind. 1934ff.), SA, Stab der Brigade Westfalen Nr. 6 (mind. 1933ff.)

SZ, 12.8.1933, 31.1.1934

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Koch, Walter
Siegen, Verwaltungsangest. Stadt Siegen, SA, „Alter Kämpfer“, Stadtverwaltung Siegen

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; StASi, D 50

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Koelsch, Oswald
* 6.6.1901 Eisern, Eisern, ev., Schlossermstr., Oberwerkmstr. der Reichsbahn, NSDAP (mind. 1926ff.; Nr. 59.860), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, Hauptstellenl., Amt für Volksbildung im Kreisstab Siegerland (1936), Kreisredner (1936), SA (mind. 1927ff.), Hstf (1943); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Bahndienst entlassen, festgenommen und interniert (1945-1946)

Entn.: Unterausschuss: „Kölsch war einer der gefürchtetesten Aktivisten im RAW. Durch sein brutales Auftreten, wobei er selbst vor Handgreiflichkeiten nicht zurückschreckte, versuchte er, seinen Mitarbeitern seinen Willen aufzudrücken. Kölsch wurde von allen anständigen Arbeitskameraden gemieden. Seine charakterliche Minderwertigkeit geht schon daraus hervor, daß er den ihm vorgesetzten Abteilungsleiter während des Dienstes in aller Öffentlichkeit tätlich angegriffen hat. Auch hat Kölsch es verstanden, sich innerhalb von 5 Jahren vom Schlosser zum Oberwerkmeister vorzudrängen … gefährlicher Aktivist … nicht mehr tragbar.“, III (1948), nur als Schlosser zu beschäftigen, IV (1949), „… der Kirche treu geblieben, … nichts bekannt, wo er sich übel benommen hat. Auch als Mensch gesehen kann nichts Nachteiliges von ihm gesagt werden.“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.005-G 29-5.481, NW 1.037-B I-15.712; SZ, 3.3.1933; SNZ, 16.6.1934, 12.6.1936; Helmes, 35, 104, 136

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Koester, Wilhelm
Laasphe, Justizinsp., NSDAP (mind. 1933ff.), StVV Laasphe (1933), Vors.

SZ, 7.3.1933; WKB, 1.4.1933

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Kögler, Albert
* 10.4.1903 Siegen, Siegen, kath., Schlosser, NSDAP (1928ff.), SA (1928ff.), „Alter Kämpfer“

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70; Fr/Rt, 21.9.1948; VE/Rt, 4.6.1949; WP/Rt, 18.9.1948; WR/Rt, 14.9.1948; Opfermann 2001, 235

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Kögler, Gerhard
* 17.7.1909 Siegen, Siegen, Schlosser, NSDAP, Allgemeine SS, Ustf, beteiligt an Brand­stif­tung der Synagoge in Siegen (1938), wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit (Misshandlungen; 1933) im Siegener „SS-Prozeß“ verurteilt (1948)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70; Fr/Rt, 21.9.1948; VE/Rt, 4.6.1949; WP/Rt, 18.9.1948; WR/Rt, 14.9.1948; Opfermann 2001, 235

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Köhler, Albert
* 24.6.1887 Struthütten, Siegen, ev., Austritt (1938), ggl., Maschinenschlosser, Angest., EW Siegerland (1931-1945), NSDAP (1932ff.; Nr. 980.891), „Alter Parteigenosse“, Ogl. Siegen-Sieghütte (1937ff.), KVK II o. Schw. (1942); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus ÖD entlassen, festgenommen und interniert, vom Spruchgericht Bielefeld wegen Zugehörigkeit zum politischen Führungskorps zu acht Monaten Gefängnis verurteilt (1948), „Der Angeklagte hat … zugegeben, dass seines Wissens die Juden während des Krieges zusammengezogen und wegtransportiert wurden. Wohin sie gekommen sind und welches der Zweck ihres Abtransportes war, will der Angeklagte nicht erfahren haben. Auch die Anordnung zum Tragen des Davidsternes war dem Angeklagten bekannt, ebenso die vor Kriegsausbruch gegenüber dem Judentum getroffenen Massnahmen.“ Gericht hielt jedoch eine Kenntnis vom Mitwirken des politischen Führungskorps an den antisemitischen Massenverbrechen für nicht erwiesen.

Entn.: „einer der übelsten Nationalsozialisten“ (undat.), „Sein Betragen der Bevölkerung gegenüber war echt nationalsozialistisch. Er kannte nur sich und die Partei. Seine letzte Tat vor dem Einzug der Alliierten war, die Bevölkerung aus dem Bunker ins freie Gelände zu treiben. … Fluchtartig verließ Köhler mit seinem Stabe die Bevölkerung seiner Ortsgruppe beim Einzug der Alliierten.“ (Hervorh. i. O.), III (1948), IV o. VSp. (1949), „Nationalsozialist im guten Sinne“, Denunziationsvorwürfe gegen K., weit überdurchschnittliche Zahl von Entlastungerklärungen, u. a. von Hermann Burk, Ex-OB Alfred Fissmer, Walter Heringlake, Karl Schütz, Albert Steinmetz, OB Ernst Weißelberg, CDU Kr. Stadt und Land Siegen

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-3.138; SNZ, 29.1.1938; WR/Rt, 25.2.1948

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Köhler, Hermann
* 4.12.1902 Schlüchtern, Siegen, ev. uniert, Siegen, Dr. jur., Jurist, Rechtsanwalt, Notar, NSDAP (1933ff.), Hauptstellenl. z. b. V. Krl. Siegerland (1936), Allgemeine SS (1933ff.), Uschf, BNSDJ/NSRB (1934ff.); nach NS-Ende als Rechtsbeistand beteiligt an Entn.- und NSG-Verfahren

Entn.: IV (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-3.178; EB 1940; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 55, 56; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70; SNZ, 29.1.1934, 12.6.1936

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Kolb, …
Littfeld, SA, beteiligt an schwerer Misshandlung des SS-Anwärters Alfred Edelhoff (1933), kein NSG-Verfahren bekannt

Pfau 2012, 110

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Kolb, Rudolf
* 28.6.1903 Lohe (Kr. Siegen), Hilchenbach, ev., Kraftfahrer, NSDAP (1932-1945), „Alter Parteigenosse“, NSKK (1934ff.), Trf

Entn.: „untragbar“ (1947), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-390

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Kolbow, Karl Friedrich
* 20.11.1899 Schwerin, gest. 24.9.1945 La Flèche (Frankreich), Salchendorf, Dipl.-Berging., Freikorps/Bund Oberland (1918ff.), NSDAP (1921ff.; Nr. 8.135), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, Gründer und L. verschiedener NSDAP-Ortsgruppen, Krl. Siegen-Land (1929ff.), Gaufachberater für Erzbergbau, nach Machtübergabe Gauinsp., SA, Oberstbf. (1938ff.), Landeshauptmann Provinz Westfalen, Vors. Aufsichtsrat Kraftverkehrs-AG Westfalen (Dortmund), Verkehrsgesellschaft Münsterland mbH (Lippstadt), Westälische Ferngas AG (Lippstadt), Westfälische Landeseisenbahn AG (Lippstadt), Vors. WHB (1933-1944), „Kolbow koordinierte federführend die Aktionen der NS-‚Euthanasie’ [= Krankenmorde] in Westfalen“ (Dröge, 327), aus provinzpolitischen Gründen in Ungnade gefallen, Parteiausschluß und Amtsenthebung (1944), Fronteinsatz, von französischen Behörden inhaftiert (1945), in Internierung verstorben

„Ausgehend vom Punkt 4 des nationalsozialistischen Programms, stellte er [= Kolbow] einleitend fest, dass Adolf Hitler der erste Staatsmann sei, der die entscheidende Wichtigkeit der Rassenfrage für Aufstieg und Niedergang eines Volkes herausgestellt habe. … Die körperlichen Merkmale [der „fälischen Rasse, einer vergröberten Abart der nordischen Rasse“] seien hochgewachsene, schwere, vierschrötige Gestalten, mit breiten Schultern und Hüften, ihre Kopfform wuchtig, breitgesichtig, aber langschädelig. … Die Hauptbegabung der nordischen Rasse seien Feldherrnkunst und staatsmännische Genialität …, Hingabe an große Ideen- und Menschheitsziele, Gestaltungskraft, Gefühl für Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit, Entschlossenheit und Willenskraft. … Die fälische Rasse verkörpere auch seelisch das Wuchtig-Kraftvolle. … Im übrigen habe jede Rasse ihr besonderes Verhältnis zur Musik, das durch die seelischen Rasseeigentümlichkeiten seine Ausgestaltung erfahre. Abschließend zeigte Landeshauptmann Kolbow an unserem Führer das Vorbild eines körperlich und charakterlich nordisch bestimmten Menschen.“ (1934)

Zum Jubiläum des Heimatvereins (1936):
„Pg. Kolbow bezeichnete es als eine glückhafte Schau in die Zukunft, daß die Heimatbewegung mitten hineingestellt sei in das Erwachen der nationalsozialistischen Weltanschauung. Jene Kräfte, die keine Hochachtung vor der Heimat und ihren Idealen kannten, seien vernichtet. Und gewachsen seien die Kräfte, die nach den ewigen Gesetzen und nach dem Willen Gottes den Staat bauen. Heute sei die Heimatpflege in den Mittelpunkt der politischen Arbeit gestellt.“

SZ, 7., 9.11.1938; Dröge; Helmes, 136; Irle 1974, 188; Opfermann 2001, 235; Stockhorst, 245; Teppe 1975, 248-250
Selbstaussagen: SNZ, 3.2.1934 („Rassenkunde des Deutschen Volkes“)
Abb.: SNZ, 6.6.1934, 27.4.1936; SZ, 8.7.1938

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Kölsch, Friedrich
Anzhausen, Schreiner, NSDAP (Nr. 88.937), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“

EB 1935; Helmes, 136

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Kölsch, Friedrich
* 26.1.1902 Gilsbach, Gilsbach, ev.-ref., selbst. Tischlermstr., NSDAP (1932ff.; Nr. 1.039.511), „Alter Parteigenosse“, SA (1932ff.)

Entn.: IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 20-138

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Kölsch, Karl
Postschaffner, NSDAP (1932ff.), „Alter Parteigenosse“, Bl. (1941-1944), SA (1930ff.), RKB (1935f.), DC (1933ff.)

Entn.: IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 BI 8.861

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Kölsch, Karl
Oberdielfen, NSDAP, „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, SA, Stf (1935)

SNZ, 29.6.1935

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Kölsch, Paul
* 12.11.1893 Anzhausen, gest. 22.10.1944, ev.-ref., ggl., Grubenarbeiter (bis 1932), Polizeibeamter (1933ff.), Polizeimstr., NSDAP (1926ff.; Nr. 88.938), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, SA (1928ff.), Ostf, SD der SS (1937ff.), RKB (1941ff.)

Entn.: „refused, Aktivist“ (undat.), „untragbar“ (undat.), III (undat.), 95% des Ruhegehalts (1948), verschiedene Entlastungserklärungen: „liberale Haltung“, „vermittelnde Art“, „tolerant und einsichtig“, „liebenswürdig“, „Pflege des deutschen Liedes“, Entn.-Ausschuss: „kein Aktivist. Nicht mehr wie nominell Mitläufer“ (1948), Selbstaussagen: der Judenstern sei zur besseren Sicherheit der Juden eingeführt worden, nur „nachträglich“ habe er von Ausschreitungen gegen Juden gehört, von Deportationen aus Siegen habe er nichts bemerkt (dazu Vorlage gleichlautender Erklärungen anderer Siegener), im KZ Buchenwald habe er, der Zahnarzt, nie Zahn-, Gebiss-, Kieferverletzungen bemerkt, bestreitet Kenntnis von SS-Verbrechen

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 43-281; SNZ, 16.6.1934; Helmes, 35, 136

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Kölsch, Paul
Oberdielfen, NSDAP, „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“

SNZ, 29.6.1935

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Kölsch, Robert Emil Paul
* 16.7.1893 Siegen, ev., ggl. (ca. 1938), Dr. med. dent., niedergelassener Zahnarzt in Siegen (1922-1939; nach NS-Ende), NSDAP (1937ff.; Nr. 4.119.394), Allgemeine SS (1934ff.), Hstf, Einsatz u. a. im KZ Buchenwald (1939-1940), TV Jahn, MGV; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1947), Kontensperre (1945), vom Spruchgericht Hiddesen wegen Zugehörigkeit zur SS zu RM 4.000 verurteilt (1947), erneut als Zahnarzt tätig

Entn.: IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-2.843; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945; Opfermann 2001, 235

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Kölsch, R.
Oberdielfen, NSDAP, „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“

SNZ, 29.6.1935

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Kölsch, Richard
* 25.10.1906, Klafeld, Schlosser, Oberwerkmstr., RAW, NSDAP

Entn.: IV, „gehörte zu dem Personenkreis der besonders zu fördernden bewährten Kämpfer, … mußte [daher] entbunden werden“ (1951)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 RS-2035

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König, Ernst-August
* 31.7.1919 Althütten b. Auschwitz, gest. 18.9.1991 Siegen, Wesel, Berleburg (1979ff.), abgebrochene Ausbildung zum Jäger bei einem Prinzen von Hohenlohe, NSDAP, Allgemeine SS, Leibstandarte-SS Adolf Hitler (1939), Waffen-SS, Totenkopfstandarte, Rf, KZ Auschwitz (Juni 1942ff.), Blockf. im „Zigeunerlager“ des KZ Au­schwitz-Bir­kenau (1943ff.), Nebenlager Jaworzno (1944); nach NS-Ende Kinovorführer, Frührentner („schwerbeschädigt“, 1972) und Niederlassung in Berleburg, wo wie allgemein bekannt war, eine größere Niederlassung von Sinti-Nachfahren existierte, von denen weit über hundert 1943 nach Auschwitz-Birkenau deportiert worden waren, Vielzahl belastender Zeugenaussagen während der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Frankfurt a. M. (1955/56) zum ersten Auschwitz-Prozess (1963-1965), Einstellung des Verfahrens gegen ihn und andere (1963), wesentlich später (1987) dann Anklage wegen verschiedener Tötungsverbrechen in einem NSG-Verfahren mit großer öffentlicher Resonanz vor dem LG Siegen zu lebenslänglich verurteilt (1991), auch nach dem Urteil durch ärztliches Attest auf freiem Fuß, Antrag auf Revision, vor Rechtskraft des Urteils Suizid

Aus dem Urteil (1991):
chdem der Angeklagte [König] den Block betreten hatte, rief der Blockälteste: ‚Achtung!‘ Daraufhin traten die im Block anwesenden Häftlinge vor ihren Schlafpritschen an. Wolfgang Seeger war aufgrund seines Alters [67] und wegen seines krankheitsbedingt geschwächten Gesundheitszustandes nicht in der Lage, geradezustehen. Er hielt sich mit einer Hand an einem Pfosten seiner Schlafpritsche fest. Der Angeklagte forderte ihn auf geradezustehen. Seeger erwiderte daraufhin sinngemäß, er könne nicht g„Naeradestehen. Der Angeklagte schlug heftig und brutal mit dem Schlaggegenstand etwa 25mal auf Seeger, insbesondere schlug der Angeklagte gezielt in den Nierenbereich.“ K. schlug den Häftling tot.

zu dem am Boden liegenden Häftling Johann Weiß: „Eure Brut muß man vernichten.“

„Dem Angeklagten machte es Spaß, sich in der ihm von der SS verliehenen Macht gegenüber den Häftlingen zu sonnen.“

Urteil; WR/Rt, 7.5.1987; Archiv der VVN NRW, Ordner Kr. Siegen, Sammlung regionaler Prozessberichte; Klee 2003, 325; Klee 2013, 226, 373; Roßberg, 98-100, 109-113; siehe auch zur Geschichte der Familie Seeger: Spurensuche zur Verfolgungsgeschichte der Sinti und Roma in Duisburg

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Konrad, Fritz
Siegen, NSDAP (Nr. 59.850), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“

SNZ, 16.6.1934; Helmes, 136

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Kopka, Gustav
Siegen, NSDAP (mind. 1923ff.), SA (1923ff.)

Helmes, 15, 103

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Koschuch, Max
* 9.12.1897 Osterede (Ostpr.), Weidenau, ev., ggl. (1937), ev. (1945), Polizeidienst, Verband Preußischer Polizeibeamter (Schrader-Verband) (1927-1933), Kriminalobersekr. Amt Weidenau (1940-1945), NSDAP (1933ff.; Nr. 3.128.229), RKB (1943ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Polizeidienst entlassen (1945)

Entn.: IV o. VSp. (undat.), V (1948), „Er blieb Gegner, weil er das vorher war.“, Fritz Klotz (KPD) zur Endphase: „Kurz vor der Besetzung Weidenaus durch die Amerikaner hatte der Ortsgruppenleiter Gattwinkel eine Liste aufgestellt mit Namen von Personen, die er erschiessen lassen wollte. Ich war auch auf der Liste, … Als ich zur Vernehmung zwecks Erschiessen abgeführt wurde, habe ich gebeten, Koschuch als Entlastungszeugen zu hören. … Seiner Aussage kann ich es mitverdanken, dass der verhandelnde SS-Offizier mich nur verwarnte.“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.117-1.141

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Köster, …
Siegerland, NSKK, Motor-Standarte 48, Oberf., Führung der Standarte (1935, 1938)

SNZ, 25.11.1935, 28.11.1938

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Köster, Hans-Werner
* 26.5.1914 Olpe, Olpe, kath., Jurist, LGR am LG Siegen, NSDAP (1937ff.), SA (1933ff.), Rf (1937), BNSDJ/NSRB (1937ff.)

Entn.: V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.109-1.827

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Köster, Wilhelm
* 20.11.1896 Laubkarhof (Lippe), Massen (Kr. Unna) (1936-1939), Berleburg (1939ff.), ev., Polizeidienst, Gendarmerie, Oberltn. (1943), „Kreispolizeichef“, NSDAP (1933ff.), Bl. (1936-1939), verhört den wegen unerlaubter Beziehungen zu einer Deutschen festgenommenen polnischen Zwangsarbeiter Jan Zybura, übergibt ihn der Gestapo mit der Folge, dass Zybura hingerichtet wird (4.11.1941), nach Absturz eines US-Flugzeugs nimmt K. „ein Paar neue Stulpenstiefel“ an sich (1942), KVK II; nach NS-Ende erneut Polizeidienst, NSG-Ermittlungen wegen der Hinrichtung und Ermittlungen wegen Plünderung durch LG Siegen, Verfahrenseinstellung

Entn.: V (1948)

„Im März 1945, kurz vordem die Amerikaner einrückten, musste ein amerikanischer Pilot in der Nähe von Röspe notlanden und wurde dem Gendarmen in Erndtebrück überliefert. Dieser meldete den Vorfall dem Landratsamt in Berleburg. Hierauf gab der Landrat Otto Marloh dem Oberleutnant [Köster] der Gendarmerie folgenden Befehl: ‚Ich verlange innerhalb einer Stunde Vollzugsmeldung.‘ K. verweigerte dem Landrat den Gehorsam und sagte ihm, das komme nicht in Frage, das sei gegen die Kriegsgesetze. Etwa eine halbe Stunde später frug die Kreisleitung bei K. an, wo die Vollzugsmeldung bliebe. Nun sei K. nach Erndtebrück gefahren und habe Abholung des Fliegers nach Werl veranlaßt.“ Das sei dessen Rettung gewesen. (Hans Sandkuhl, „Tatbericht“, undat., vor dem 25.1.1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.128-2.246, NW 1.037-A/Reg.-15.974 (Otto Marloh)

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Kraemer, Carl
* 22.12.1873 Hilchenbach, gest. 12.5.1951 Hilchenbach, Berlin, Hilchenbach, ev., Sattler, Aktivist der antisemitisch geprägten deutschen Tierschutzbewegung seit dem Kaiserreich, Unterstützung einer Gesetzesvorlage der bayerischen NSDAP zum Verbot des „Schächtens“ (1925), die von den anderen Parteien als antisemitisch gewertet wurde und deren Inhalt ein Hauptthema der antisemitischen Bewegung und Propaganda seit deren Entstehung war, Vors. Tierschutzverein Hilchenbach (1899ff.), Berliner Tierschutzverein für alle Länder deutscher Sprache (1911-1937), Geschf. Reichs-Tierschutzbund (1923-1937), Berlin, Deutscher Tierschutzwerbedienst e. V. (1941-1945), Berlin, Verlag Deutscher Tierschutzwerbedienst GmbH, Berlin und Hilchenbach, Reichskulturkammer, Reichsverband der deutschen Presse (1940ff.), Beiname „Vater des deutschen Tierschutzgesetzes“ seit der Verkündung eines solchen (24.11.1933) (demnach sei der „Stand der Tierschutzgesetzgebung in einem Lande [= NS-Deutschland] als Gradmesser für die Kulturstufe des Volkes“ zu werten, es müsse, so die Initiatoren, „das Tier des Tieres wegen geschützt“ werden, 1933), im weiteren Verlauf von dem Kritiker und Konkurrenten Friedrich Krebs, „Alter Parteigenosse“, in der Leitung des Reichs-Tierschutzbundes abgelöst (1937); nach NS-Ende Benennung einer Volks[später: Grund-]schule in Berlin Wedding (1955) und der Realschule Hilchenbach nach K. (2004), Namensgeber der Carl-Kraemer-Stiftung Hilchenbach (1978ff.) als Nachfolgerin des vormaligen Berliner Tierschutzvereins für alle Länder deutscher Sprache

Entn.: V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 42-446; Dirscherl, 79; Heintz, 22, 81; Carl-Kraemer-Stiftung, Hilchenbach; Deutschlandfunk, 24.11.2008; siehe: Karikatur Kladderadatsch, 3.9.1933 in: Bundestierärztekammer, Tierschutz in der NS-Zeit, S. 1.246

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Kraft, Arnold
Siegerland, Allgemeine SS, Mitbegründer (1931)

Helmes, 113

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Kraft, Franz Karl
* 9.2.1904 Niederschelden, Niederschelden, ggl., Sohn von Karl Heinrich K., Hauer, Streckenaufseher, Bürogehilfe und Kraftfahrer (1933ff.), Mitinh. Lichtspiele Eiserfeld (1941ff.), NSDAP (1929-1945; Nr. 130.270), „Alter Parteigenosse“, SA (1929-1931), Allgemeine SS (1931ff.), Uschf (1934), Wachmann in der Aufbauphase des KZ Esterwegen, Reichsfilmkammer, MGV Niederschelderhütte (vor und nach 1933); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert, Kontensperre (1945)

Entn.: III (8/1948), „einer der fanatischsten Nazis von Niederschelden“, „untragbar“ (9/1948), „eine der übelsten Gestalten der hiesigen N.S.D.A.P.“, „arbeitsscheuer Mensch“, „Straßenhetzer“ (undat.), IV m. VSp. (1948), IV o. VSp. (1949), Entlastungserklärung von RP Fritz Fries (SPD) (6.3.1948): „mir gegenüber immer tolerant“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.455; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945; SNZ, 16.6.1934, 16.10.1936; Helmes, 37

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Kraft, Karl Heinrich
* 13.3.1880 Volkholz, gest. 28.7.1942, Niederschelden, ggl., Ehem. von Pauline K., V. von Franz Karl K., Steiger, Amtsinsp. (1934), NSDAP (1928ff.; Nr. 88.953), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, Mitbegründer der Og., stellv. Ogl. und Ogl. Niederschelden (1929-1942), L. Arbeitsgemeinschaft Amt Eiserfeld (1935), Hauptstellenl., Beauftragter A. Eiserfeld im Kreisstab Siegerland (1936), Kreisinsp., SS, Mitbegründer (1931), Ev. Volksverein Niederschelden, BM A. Eiserfeld (1933ff.), Grubenverwalter u. a. Leitungsfunktionen im Produktionsbereich von Bergbaubetrieben in Niederländisch-Indien (1909-1927)

Entn.: falls er noch lebte, dann III (1948), „starker Aktivist, Nutznießer“, „gehörte zu den hauptbelasteten Personen unseres Ortes“, „mit vorgehaltener Pistole“ auf Menschen losgegangen, um Falschaussagen zu erwirken (undat.), IV o. VSp. (1948, 1949), „nominelles Mitglied“, habe sein Amt „niemals in übler Weise und gegen Andersdenkende ausgenutzt“, stets „anständig und tolerant geblieben“, „niemandem … Schwierigkeiten bereitet“, verbeamtet allerdings aufgrund der NSDAP-Mitgliedschaft

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-9.934, NW 1.111 BG. 43-458, NW 1.127-1.574 (jeweils wegen Versorgungsansprüchen der Ehefrau), NW 1.127-1.455 (Franz Karl Kraft); SNZ, 16.6.1934, 12.6., 16.10.1936, 29.1.1938, 31.12.1938; EB 1935; Helmes, 113, 136

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Krahe, Eduard
* 22.9.1900 Hülsenbusch (Kr. Gummersbach), Siegen, kaufm. Angest., Stadtinsp., Sparkasse Stadt Siegen, NSDAP (1928ff.; Nr. 108.032), „Alter Parteigenosse“, Kassenprüfer (1936), SA (1933ff.), Trf, KVK II m. Schw. (1943); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Sparkassendienst entlassen (1945), wiedereingestellt (1948)

Entn.: IV o. VSp. (1948), Stadtobersekretär Heinrich Dreisbach: „Als der Jude Jagusch abtransportiert worden war und seine Frau sagte, dass sie nichts zu essen habe, hat die Familie Krahe solche mit Geld und Brot unterstützt. … Nachdem bekannt wurde, dass alle unheilbar Kranken kassiert werden sollten, erklärte Herr Krahe entrüstet aus ehrlicher Überzeugung, das ist nicht wahr, das gibt es nicht.“ (10.9.1949), Selbstaussagen: „… mehreren schwer bedrängten Juden in mancherlei Weise geholfen. … Leider kann ich heute keine dieser Personen für mich als Zeugen aufrufen lassen, da wahrscheinlich niemand mehr unter den Lebenden weilt.“, Sonderbeauftragter dennoch: „Es bleibt dabei.“, ob IV . VSp. oder V, das sei doch egal, IV o. VSp. (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037-A/Reg.-12.117, NW 1.110-2.457; StASi, D 50; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70

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Krahe, Erich
Siegerland, Friseur, Quellenaufseher, Städtische Werke Siegen, Deutsch-Sozialistische Partei (bis 1923), NSDAP (Nr. 16.799), während des Verbots Völkisch-Sozialer Block (Hitler-Straßer), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, Ogl. Netphen (1938), SA (1924ff.)

StASi, D 50; SNZ, 16.6.1934, 29.1.1938; Helmes, 20, 104, 136

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Kramer, Albert
* 21.3.1903 Velbert, Kreuztal, Siegen, Dr., Jurist, Oberstaatsanwalt

Entn.: IV a, b, c (1947), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.370

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Krämer, Friedrich Ludwig („Fritz“)
* 14.2.1903 Raumland, gest. 15.2.1981, Richstein, Schwarzenau, ev., VS-Lehrer in Dotzlar (1930-1938) in Richstein (1938-1955), L. versch. Laientheater und Freilichtbühnen, NSDAP (1937ff.), SA (1934ff.), NSLB (1933ff.), KVK II (1944), Heimatautor, zahlreiche Veröffentlichungen; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen (1945), wiedereingestellt (1946), VS Schwarzenau (1955-1968), Schull., VHS Kr. Wittgenstein (1969ff.), L., BVK am Band (1974), Straßenbenennung in Bad Berleburg („Fritz-Krämer-Straße“)

Entn.: „retained“ (1946), V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-531; Wst 61 (1973), 61-62

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Krämer, Ludwig
* 24.5.1905, gest. 21.11.1969 Berleburg, ev., Hallen­mstr. Schlachthof Berleburg (1933ff.), Fleischbeschauer, NSDAP (1930ff.), „Alter Parteigenosse“, Allgemeine SS (1932ff.); beteiligt an Synagogenschändung in Berleburg (1938), deswegen nach NS-Ende verurteilt (1949), keine Strafverbüßung aufgrund von Amnestie; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1946), Schützenverein Berleburg 1838 e. V.; Kondolenzanzeige Stadt Berleburg: „hilfsbereites Wesen und heiteres Gemüt“ (1969)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 58; WP/WN, 25.11.1969

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Krämer, Ludwig Robert
* 16.6.1908 Berleburg, Landwirt, Kaufm., NSDAP (1937ff.; Nr. 3.990.050), Nutznießer der „Arisierungen“ (siehe in der Entn.-Akte den Kaufvertrag (4.1.1939) mit Levi Krebs

Entn.: V

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-1.208

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Krämer, Robert
* 13.10.1907 Berleburg, gest. 6.1.1947 Berleburg, Berleburg, ev., Dr. med. dent., niedergelassener Zahnarzt in Erndtebrück (1931-1935), dann in Berleburg (1935ff.), NSDAP (1929ff.; Nr. 118.958), „Alter Parteigenosse“, NSDStB, SA, Ostf (1936), „erstes SA-Mitglied in Wittgenstein“, Schützenverein Berleburg, Autor einer als Dissertation angenommenen, reichsweit verbreiteten und verwendeten rassenpolitischen Schmähschrift zur Aussonderung der angeblichen „Zigeuner“ in Berleburg (1937), mehrere Parteiverfahren wegen Trunkenheitsdelikten/Schlägereien, Schützenkönig in Berleburg (1937)

Selbstaussagen:
„Sehr bald wurden die … Zigeunerbanden … als Landplage erkannt, die, wie Parasiten im Gastvolk schmarotzend, ihr Leben mit Betrug, Diebstahl und Bettelei fristeten.“, „Überall wurden sie als Ungeziefer im Staate erkannt.“, „Die Deutschblütigen, die mit Zigeunern Ehen eingehen, sind zum größten Teil asoziale Elemente, die Hefe des deutschen Wirtsvolkes, Arbeitsscheue, Vagabunden und Mekese.“, „Eine Untersuchung der Schulkinder … zeigt … eine Verbastardisierung ihrer Erscheinungsbilder von ungeheurem Ausmaß.“, „… ein fast einheitliches Bild von Faulheit, Hinterhältigkeit und Verlogenheit., „… eine Folge der durch Rassenkreuzung bedingten Entartung“, „parasitäre Erbkonstanz des Zigeunertums“, „Mit dem Instinkt des Untermenschen erkannten sie auch die Schwächen des vergangenen Staates und bekannten sich zum Kommunismus. … asiatische Weltanschauungen (standen ihnen) näher als die des deutschen Wirtsvolkes.“, „das wahre Gesicht ihrer asiatischen Bestialität“, „Aus den vergeblichen Versuchen …, ihre Erbmasse durch eine andere Umwelt zu beeinflussen, und aus meinen Untersuchungen …, möge man erkennen, daß zum Schutze des deutschen Blutes eine endgültige Lösung der Zigeunerfrage notwendig ist.“ (1937)

BAB, Best. 3.100 (NSDAP-Zentralkartei); WR/Sonderbeilage, 2.7.1987; www.siwiarchiv.de, Biografische Skizze; Schützenverein Berleburg 1838 e. V., Schützenkönige
Abb.: WR/Sonderbeilage, 2.7.1987

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Krämer, Walter
* 7.10.1903 Siegen, Siegen, ev., Austritt (1942), Wiedereintritt nach NS-Ende, Werkzeugmaschinenschlosser, Buchhalter, Wandervogel, NSDAP (1933ff.), Ogl. Siegen-Heidenberg (1940-1945), HJ, Gefolgschf (1933ff.), DC (1933ff.), VK der NSDAP in Bronze, KVK II; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1947), vom Spruchgericht Recklinghausen wegen Zugehörigkeit zum politischen Führungskorps zu RM 3.000 Geldstrafe verurteilt (1947)

Entn.: IV o. VSp., „Daß der Angeklagte von den Judenverfolgungen und Ermordungen während des Krieges als Ortsgruppenleiter etwas erfahren hat, ließ sich nicht zweifelsfrei feststellen. Nach den Zeugenaussagen waren in Siegen nur wenige Juden bei Ausbruch des Krieges. Ihr Verschwinden ist von der Mehrzahl der Bevölkerung in Siegen garnicht wahrgenommen worden. Es konnte weiter nicht festgestellt werden, daß der Angeklagte die wahre Art der Anwerbung[!] der Fremdarbeiter und ihre Behandlung gekannt hat. Es waren in Siegen Fremdarbeiter beschäftigt. Daß in Betrieben dort Fremdarbeiter mißhandelt worden sind, steht nicht fest. Es ist auch nicht erwiesen, daß sie in Siegen ungenügend untergebracht und verpflegt worden sind.“, K.: ein „Idealist“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-2.978; SNZ, 1.10.1942

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Kramer, Albert
* 21.3.1903 Velbert, Kreuztal, Siegen, Dr., Jurist, als Oberstaatsanwalt L. Staatsanwaltschaft LG Siegen (1939ff.) , NSDAP (1931ff.), „Alter Parteigenosse“

Entn.: IV a, b, c (1947), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.370; SNZ, 4.10.1939; SZ, 4.10.1939

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Kramer, Walter
Siegen; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert, Kontensperre (1945)

PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Krasa, Otto
* 25.6.1890 Radzinz, Gosenbach, gest. 1.6.1972 Siegen, ev.-uniert, VS-Lehrer, Schulleiter, Heimatforscher, Deutscher Lehrerverein, NSDAP (1927ff.; Nr. 63.693; 1933ff.), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, SA, „Guter Nationalsozialist!“ (NSLB, Reichswaltung, ca. 1935), als Otrf (1937) F. Sturm Gosenbach, NSLB (1933ff.), versch. NS-Funktionen, Notgemeinschaft Hilfe am Grabe, Vorst. (1923ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen, Ehrenbürger Eiserfeld, Ehrenmitgl. SHV, BVK am Band (1957), Unterstützung dabei durch Wilhelm Güthling als L. von Stadtarchiv, Stadtbibliothek und Siegerland-Mu­­seum der Stadt Siegen, Albert Schnutz (Ex-NSDAP) als Vors. des Kreislehrerrats, Erich Moning (Ex-NSDAP) als OKD, Bernhard Weiss als Präsident der IHK Siegen, Straßenbenennung in Gosenbach („Otto-Krasa-Weg“), „unschätzbare Verdienste“ (Nachruf SHK), zwei spätere Versuche einer Umbennenung der Gosenbacher Grundschule nach K. dagegen gescheitert (1994, 2003)

Entn.: IV a, b, c (1947), V (1949), Falschangabe im Fragebogen: Pg. ab 1933, „not acceptable, … the population is against him, … very active in the interests of the party“ (undat.), „Untragbar! Krasa kann unmöglich weiterbeschäftigt werden, die gesamte Bevölkerung steht gegen ihn. … (war) sehr unsozial und aggressiv.“ (1947), Rückstufung, Streichung der Hauptlehrerzulage, 10% Gehaltskürzung für zwei Jahre, wiewohl er ein „tüchtiger Lehrer und der wertvollste Heimatforscher“ sei. „Uns liegt sehr daran, ihn wieder in den Beruf und in seine Volkstumsarbeit … hineinzubringen.“ (undat.), „wertvoller Heimatforscher … und diese Tätigkeit war das einzige Interesse, für das K. sich einsetzte“, „zweifellos nur nominelles Mitglied der Nazibewegung“, Selbstaussagen: Parteieintritt „im Glauben auf eine Besserung“, SA-Eintritt wegen „Gegengewicht gegen die Hasspolitik des Ortsgruppenleiters der Partei

„Meine gesamte politische Tätigkeit in der Nazizeit … diente mir lediglich als ein Mittel für mein berufliches Fortkommen und für ein ungestörtes Weiterarbeiten auf heimatkundlichem Gebiet, denn daran hängt mein Herz ganz allein.“ (Selbstaussage, 1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-1.630; EB 1935; BAB, Best. 3.100 (NSDAP-Zentralkartei); SHK 1973, 42; Irle 1974, 192; Zeiler, passim; www.siwiarchiv.de (zu Entn.); www.siwiarchiv.de (zu BVK-Verleihung)

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Kraus, Gustav
Dahlbruch, Schlosser, NSDAP (Nr. 25.888), Bl., „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“

EB 1935; SNZ, 16.6.1934; Helmes, 137

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Kraus, Hermann
* 19.12.1888 Gütersloh, Siegen, ev.-luth., Dr. med., niedergelassener Facharzt (1922ff.), angeblich nicht in der NSDAP (Generalerklärung: „Unterlagen durch Feindeinwirkung vernichtet“), Förderndes Mitgl. der SS (1934ff.)

Entn.: „tragbar“ (undat.), IV o. VSp. (1947), „als schärfster Gegner des Nationalsozialismus bekannt”, nur „zu Tarnzwecken“ in der SS, V (1948), sein Rechtsanwalt Karl Grünewald: „Antifaschist“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-2.181, NW 1.127-659; Irle 1974, 192

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Kraus, Wilhelm
Siegen, Dr. jur., Syndikus, Kampffront Schwarz-Weiß-Rot (DNVP u. a.; 1933)

SZ, 3.3.1933

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Krause, Aloys
* 22.9.1904 Liewenberg (Ostpr.), Breslau, Afholderbach, kath., Dipl.-Landwirt, Landwirtschaftsrat (1943), Ermländischer Bauernverein (bis 1933), Kr.geschf., NSDAP (1933ff.), KVK II (1943) „Landwirtschaftsführer (Sonderführer Z)“

Entn.: IV a, b (1947), V (1948), „Widerstandshandlung“ (angeblich bereits vor 1933), Urteilsbasis: allein unüberprüfbare Behauptungen

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-711

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Krause, Ernst Wilhelm Gustav
* 2.12.1887 Schnee bei Dortmund, Siegen, ev., Pfarrer, NSDAP (1939-1945; Nr. 7.933.224), Kreishauptstellenl. Kultur (1943ff.), Kreisredner, NSKK (1939-1945), DC (1933ff.). KVK II (1944)

Entn.: „grosser Propagandaleiter“, „öfter in Uniform“, „stark nationalsozialistisch eingestellt“ (Entn.-Unterausschuss, 1948), „auf Ausgleich und Versöhnung bedacht“ (Entlastungserklärung des Ex-OB Alfred Fissmer, 1948), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-2.788

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Krause, Siegfried
* 16.7.1908 Weggun, Siegen (1932ff.), ev., Gymnasiallehrer, StR, Oberschule für Jungen, NSDAP (1931ff.; Nr. 597.272), „Alter Parteigenosse“, SA (1933ff.), HJ (1934ff.), Sportwart, NSLB (1935ff.), VDA (1935ff.), Obm. (1937ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen (1946), wiedereingestellt, Vors. DJH, Ortsverband Siegen (1956/57)

Entn.: „aus Idealismus beigetreten“, aber dann „in weltanschaulichem Gegensatz zur NSDAP“ (so Selbstaussage wie übernommene Ausschussaussage), „tragbar“ mit Rückstufung, Nichtbeförderung für fünf Jahre und Gehaltskürzung (1947), IV a, b, c (1947), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.379; EB 1956/57

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Kreiner, Georg
Neunkirchen, Schreinermstr., NSDAP (1933), Kampfbund des gewerblichen Mittelstandes (1933)

SNZ, 3.7.1933

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Kreis, Karl
* 30.8.1906 Kassel, Netphen, Kripobeamter, GFP der Wehrmacht, Leit. Feldpolizeidir., zuständig u. a. für die Gruppe 729, 1942 Sitz Klincy (Rußland), dort Sitz auch des Sonderkommandos 7 a der Einsatzgruppe B, Massenerschießungen von Juden, Roma, Kommunismusverdächtigen u. a. durch das Kommando, die GFP-Gruppe und Waffen-SS, nach 1945 keine Rückkehr in den Polizeidienst, sondern kaufm. Angest. (1963); mit Karl Kreis nach dem NS-Ende im Siegerland:
Gustav Löffler, stellv. L. der GFP-Gruppe, Kreis, 1963: habe von den Massenerschießungen nichts gewusst , so im Verfahren gegen Angehörige des Sonderkommandos 7 a

LA NRW, Abt. Rheinland, Gerichte Rep. 299, Nr. 771; Das Bundeskriminalamt, 116

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Kremer, Heinrich
Siegerland, Berlinghausen; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert, Kontensperre (1945)

PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Krenzel, Ernst
* 6.6.1888 Wissenbach (Dillkr.), Siegen, ev., Gastwirt, Kaufm., Unparteiische Volksliste (1929), Stahlhelm, Aufruf zur Wahl des Stahlhelm-Kandidaten Duesterberg zum Reichspräsidenten (1932), NSDAP (1937-1945), SA(1934ff.)

Entn.: V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-350; SZ, 5.11.1929, 9.3.1932

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Kretschmar, Erich
* 31.7.1880 Berlin, gest. 3.4.1929 Berleburg, Berleburg, LR Kr. Wittgenstein (1917-1929), Mitgl. Westfälischer Provinziallandtages, DNVP (1921)

SZ, 14.2.1921; WKB, 31.3.1933; Internetportal Westfälische Geschichte

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Kretzberg, Karl
* 9.7.1903 Dortmund, Oberdielfen, kath., Gerber, Schuhmacher, Postsekretär (1933ff.), mit Vorrang befördert, NSDAP (1928ff.; Nr. 101.612), „Alter Kämpfer“/Ehrenzeichen „Alte Garde“, Ogl. Oberdielfen (1930ff.-mind. 1942), Hauptstellenl., Beauftragter A. Wilnsdorf im Kreisstab Siegerland (1936), SA (1928ff.), NSV, Amtsl. (1941), VDA (1937), RdK/RDF (1940); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1948), Kontensperre (1945), von Spruchgericht zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt (1948)

Entn.: prov. III (1948), IV o. VSp. (1949), sei zwar nicht so harmlos gewesen, wie in einer Entlastungerklärung des Gemeindedirektors behaupte, jedoch: „wenn heute viel schwerere Fälle vollständig entlastet werden, haben wir natürlich, ganz allgemein gesehen, an diesem kleineren kein Interesse mehr“, Entlastungserklärung von SPD Oberdielfen

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.112-1.567; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945; SNZ, 12.6.1936, 29.1.1938, 27.10.1942; SNZ, 29.6.1935; SZ, 13.3.1933; EB 1940; Helmes, 135

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Kretzer, Oswald
Siegerland, Installateur, Städtische Werke Siegen, Allgemeine SS, „Alter Kämpfer“

StASi, D 50

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Kreutz, Adolf
* 4.9.1911 Eiserfeld, Womelsdorf, ev.-ref., kaufm. Angest., NSDAP (1937-1945), FAD/RAD (1932ff.), Feldmstr. (1938ff.), Deutscher Hauptverein des Blauen Kreuzes; nach NS-Ende Wandergewerbe

Entn.: Zurückstufung als kaufm. Angest. (undat.), III (1947), IV o. VSp. (1948), „gewisse Widerstandsleistung und starke innere Gegnerschaft“ seien „erwiesen“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-555

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Kreutz, Walter
* 25.11.1911 Burbach, Burbach, ev., Schornsteinfegermstr., Bezirksmstr. (1931f.), NSDAP (1933-1945), Bl. (1939ff.), SA (1933ff.), Rf

Entn.: „dismiss, old fighter and great AKTIVIST!“ (undat.), „tragbar” (undat.), „Untragbar! … sehr aktive Einstellung zur NSDAP. Soll den Arbeitsdienst zum Arbeitseinsatz zur Verfügung gestellt werden.“ (1947), IV o. VSp. (1948), da „zahlreiche überzeugende Entlastungsschreiben“, u. a. von Ewald Sahm

NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-285

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Kreutzer, Hans Egon Karl Gustav
* 2.11.1894 Stettin, Siegen (1940ff.), ev.-luth., Bankkaufm., Dir. Reichsbank, 2. Vorstandsbeamter Reichsbankstelle Siegen (1940ff.), NSDAP (1940-1945; Nr. 7.433.096), NSDAP-Opferring (1933ff.), VDA (1938ff.), RKB (1940ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und dienstenthoben

Entn.: „tragbar“ und Wiedereinstellung (1947), IV o. VSp. (1947), V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-657

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Kring, Karl
* 15.10.1900 Würgendorf, vor 7-1948 verst., Würgendorf, ev., Arbeiter, Werkmstr. (1939ff.), Dynamit Nobel AG, NSDAP (1932-1945), „Alter Parteigenosse“, Ogl, RKB, KVK; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 43-495

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Kritzler, …
Freudenberg, NSDAP, NS-Frauenschaft, Ortsvors. (1942ff.)

SNZ, 9.12.1942

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Kroh, Adolf
* 23.7.1901 Schüllar, Schüllar, ev., selbst. Kohlenhändler (1925ff.), NSDAP (1933ff.), Prop.l., NSKK (1934ff.), RKB, NS-Hago, Amtswalter; nach NS-Ende wegen Falschangaben im Fragebogen verurteilt (1946)

Entn.: „aus seinem Geschäft zu entfernen“ (1947), IV o. VSp., „tragbar“ (1948

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-234

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Kroh, Georg
* 13.8.1889 Dotzlar, Berleburg, ev., fürstlicher Diener und Schlossverwalter (1905-1945), NSDAP (1937ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet entlassen; „Belassung im Amt“ (undat.), „nicht betroffen“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-1.195

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Kroh, Georg
Wittgenstein, Bruder von Heinrich K., VDA, Gauamtsl.

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-1.194 (Heinrich Kroh)

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Kroh, Heinrich („Heinz“)
* 12.9.1881 Köln-Deutz, gest. 1.7.1972 Dortmund, Köln, Stolp, Berleburg, Köln, ev., Bruder von Georg K., Schlosser, technischer Zeichner, Kunstmaler, Studium Kunstakademie Düsseldorf (Eduard von Gebhardt, Peter Janssen, Adolf Maennchen), DNVP (bis 1933), NSDAP (1933ff.; Nr. 2.120.284), Reichskulturkammer (1934-1945), Reichskammer der bildenden Künste (1934-1945), SGV, Schlaraffia (1923-1927), dort „Ritter“; nach NS-Ende Weihnachtsausstellung in Berleburg (12/1945)

Entn.: „Der Rat hat gegen die Belassung im Amt nichts einzuwenden.“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-1.194

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Kroh, Ludwig
* 13.11.1887 Schüllar, Berleburg, ev.-ref., Malermstr., DDP/DStP (bis 1933), NSDAP (1937ff.), SA (1934ff.), Schf (1940/41), Ermittlungen wegen Synagogenschändung (1938) in Berleburg, Verfahren eingestellt (1949)

Entn.: IV o. VSp. (1947), V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-1.102; LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 58

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Kroh, Oswald
* 15.12.1887 Beddelhausen, gest. 11.9.1955 Berlin, Prof. Dr., Psychologe und Pädagoge, NSDAP (1933ff.; Nr. 3.244.305), Führerrat der Universität Tübingen (1933), Professor für Philosophie und Direktor des Psychologischen Instituts der Universität Berlin (1942), Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, Spartenl. „Kriegseinsatz der Geisteswissenschaften“, Herausgeber Zeitschrift für Psychologie, zahlreiche ns-wissen­schaft­liche Lehrveranstaltungen (1936: Völkische Menschenkunde als Grundlage deutscher Erziehung – Übungen zur Rassenseelenkunde) und Publikationen (1934: Völkische Anthropologie als Grundlage deutscher Erziehung); nach NS-Ende Entlassung, wiedereingestellt, Fortführung der wis­­sen­schaft­li­chen Karriere, u. a. Or­di­na­ri­us an der FU Berlin (1949ff.)

Klee 2003, 342; Opfermann 2001, 237

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Kroninger, …
Siegen, Kriminalpolizist, Außendienststelle Siegen der Ge­sta­po Dort­mund (etwa 1936-1938)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.097-Polizei-1.337 (Franz Lisson)

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Krüdelbach, Wilhelm („Willi“)
* 11.10.1896 Siegen, Eichen, ev., Austritt (1939), ggl., VS-Lehrer, Jungdo (1921-1933), NSDAP (1937-1945), Og.schulungsl. Krombach (1938ff.), SA (1933ff.), NSLB, VDA (1937ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen (1946), „Bürgerversammlung“ Gemeinde Eichen fordert Wiedereinstellung (1947), Kommentar BM und Gemeindedir.: „ca. 2/3 ehemalige Pgs. …, die anscheinend bestellt waren“, wiedereingestellt (1948)

Entn.: „mandatory removal“ (1946), III (1947), „nur nominelles Mitglied“, „In diesen Reden [s. u.] ist nichts enthalten, was ihn als aktiven Nationalsozialisten erkennen lassen würde.“ (1947), IV o. VSp. (1948), IV a (1948), Entlastungserklärung OKD Otto Schwarz (SPD)

Selbstaussagen:
„Wir wissen, Herr, es wird uns nichts geschenkt, wir müssen uns schon selber kräftig rühren. Nur du, der nie in Furcht die Fahne senkt, wirst uns, Allmächtiger zum Siege führen. Was auch noch kommt, wir werden es ertragen. Wir wollen hart sein und uns tapfer regen! Du aber, schenk uns dazu Deinen Segen!“ (Mai 1942, Trauerrede zu Walter Hees)
„Gedenken der Gefallenen des 1.Weltkrieges, derer vom 9. November, des jetzigen Krieges … Wozu gefallen? Damit Deutschland leben soll. Kämpfen um alte deutsche Tugenden, Treue und Gewissen, um Familienleben, die Grundlage allen Volksglücks … Getreu sein bis in den Tod, pflege deutsche Art, meide fremdes Wesen.“ (1942, Totengedenktag in der NSDAP-Og., Konzeptpapier)

„… Wer nicht schafft, soll auch nicht essen, laß uns, Herr, das nie vergessen!“ (1943, Erntedankfest in der NSDAP-Og.)

„Wem Nationalsozialismus Tat ist, wem er sich in vorbildlicher Haltung offenbart und im glänzenden Vertrauen zum Führer u. seinem Werk, wem Nationalsozialismus Leistung für das Volk und Dienst am Ganzen heißt, dem warst du, lieber Julius [Münker], ein Nationalsozialist, ein alter Kämpfer nach dem Herzen des Führers.“ (4.2.1945, Totenfeier für Julius Münker)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-38; NW 1.037 B VI-603
Selbstaussagen: mehrere Reden/Konzepte für Reden in der Entn.-Akte NW 1.127-38

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Krüdelbach, Wilhelm-Anton
* 19.12.1901 Siegen, Langenholdinghausen, ggl., Lohnbuchhalter, DMV, NSDAP (1932ff.), „Alter Parteigenosse“, Ogl. Langenholdinghausen (1941ff.), RKB (1935ff.), KVK o. Schw. (1943); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen (1945) und interniert (1945-1947), Kontensperre (1945), von Spruchgericht zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt

Entn.: IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 6-383; PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945; SNZ, 29.1.1938; Helmes, 135

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Krüger, Friedrich („Fritz“)
Neunkirchen, Schlossermstr., NSDAP (1933), Kampfbund des gewerblichen Mittelstandes (1933)

SNZ, 3.7.1933

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Krüger, Friedrich
* 18.8.1902 Siegen, Münster (1927ff.), ev., Austritt (1941), Dr., Prof., Zoologe, NSDAP (angeblich 1939, offene Falschangabe: „1940“), Bl. (1940ff.), SA (1933ff.), Rf, NSDDB (angeblich 1942ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus ÖD entlassen

Entn.: „can be employed“ (1946), V (undat.)

„Mein Gesuch um Aufnahme in die Partei erfolgte im Jahre 1939, als die allgemeine Mitgliedersperre aufgehoben wurde.“ (Sperrende: 1937; Aufnahme wurde in der Regel auf Antrag datiert)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.038-3.737; Irle 1974, 195

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Krumm, …
Zeppenfeld, SA, beteiligt an Misshandlung aktiver Katholiken (1933), kein NSG-Verfahren bekannt

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.194 (Fritz Klein)

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Krumm, Albrecht
* 14.11.1913 Salchendorf bei Neunkirchen, Salchendorf, ev.-ref., Bau-Ing., Bauunternehmer, Inh. Franz Krumm, Salchendorf, NSDAP (1933-1945; Nr. 2.293.989), SA (1933ff.), NSDStB (1933ff.), NSBDT (1934-1945), Reichskammer der bildenden Künste (1936-1945), RKB (1937-1945), Deutsche Studentenschaft (1943ff.); „tragbar“ (1947), IV o. VSp. (1948), V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.451

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Krumm, Artur
* 6.1.1909 Gilsbach, ev., Arbeiter, Kraftfahrer, Justizbeamter, Wachtmstr. am AG Siegen (1943-1945), NSDAP (1932-1945), „Alter Parteigenosse“, Bl. (1943ff.), SA (1932ff.), NSKK (1934-1945), Schf (1936ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus ÖD entlassen (1945)

Entn.: „dismiss, old fighter and great AKTIVIST!“ (undat.), „tragbar, trotz Zugehörigkeit zur NSDAP und SA. … nicht fanatisch … nicht politisch hervorgetreten“ (undat.), IVa, b, c und „Wiedereinstellung empfohlen“ (1947), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.400, NW 1.093-3.647 (Rudolf Roebling)

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Krumme, …
Berleburg, NSDAP, Kreiswirtschaftsberater (1938)

LA NRW, Abt. Westfalen, NSDAP-Kreis- und Ortsgruppenleitungen, 89

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Kruse, …
SA (mind. 1932ff.), Ostbf (1934)

SNZ, 6.4.1934; SZ, 29.7.1932

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Kruse, Gustav
Siegen, Kraftwagenf., Völkisch-Sozialer Block (Hitler-Straßer), DNVP (1929), Vorst. Og. Siegen, (1931), Stahlhelm, F. Og. Siegen (mind. 1924-1928), Bezirksausschuß Siegerland Volksbegehren gegen „Young-Plan und Kriegsschuldlüge“ (1929), NSDAP (vor 1933ff.), „Alter Parteigenosse“, SA, Stf (1933)

LA NRW, Abt. Westfalen, Q 226, Nr. 67-70; EB 1931/32; SZ, 1.12.1924, 8.8.1928, 28.8., 5.11.1929, 13.3.1933; V, 16.2.1925, 11.10.1929; Helmes, 21; Pfau 2000, 113

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Kruse, Hans
* 22.4.1882 Iserlohn, gest. 27.9.1941 Wien, Siegen, Dr. phil., Historiker, Archivar, während des Studiums im antisemitischen Verein Deutscher Studenten organisiert, bleibende Kontakte zu „Bundesbrüdern“, die sich „später an führender Stelle im Deutschtumskampf in Siebenbürgern, im Banat und Jugoslavien“ betätigt hätten (Böttger, 1955),
Deutsche Vaterlandspartei (1917 von Alfred Tirpitz und dem späteren Putschisten Wolfgang Kapp gegründet), DVP (seit mind. 1925-1933), StV Siegen (1925), Begründer und L. des Siegerland-Museums, L. des Stadtarchivs und der Stadtbibliothek Siegen, Geschf. SHV, Begründer und Schriftl. der Zeitschriften Siegerland und Siegerländer Heimatkalender, Heimatautor, zahlreiche Veröffentlichungen, u. a. für die Siegerländer National-Zeitung der NSDAP und Heimat und Reich, zeitweise Toleranzhaltung zum Weimarer Verfassungsstaat, dann Übergang in den Rechtsradikalismus vom Verständnis für das Volksbegehren gegen „Young-Plan und Kriegsschuldlüge“ (1929) über Achtung vor der nationalsozialistischen „großen deutschen Freiheitsbewegung“ (1932) (Pfau) bis zur offenen Unterstützung des NS-Regimes seit der Machtübergabe 1933 (siehe z. B.: Siegerländer Heimatkalender 1933ff., passim), „Wiederaufstieg Deutschlands, … trübe Lügenflut, die in den letzten Jahren [aus dem Ausland] über Deutschland ausgegossen wurde“ (Nachruf auf Anna Seel, 1938), vgl. auch: Nachruf von Hermann Engelbert (Siegerländer Heimatkalender 1942, 97-100), mutmaßlich auch Mitglied der NSDAP, da Adolf Wurmbach auf Gestapo-Wunsch nach einem literarischen Leumundszeugnis „von einem Angehörigen der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei“ 1934 auf K. verwies, der zudem 1940 Wurmbach empfahl, der NSDAP beizutreten, „und sei es auch, einen noch so kleinen Vorteil davon zu haben“ (Kroll, 474, 476); nach NS-Ende Fortführung der Wertschätzung: zum 70. Geburtstag Pflanzen einer Hans-Kruse-Eiche im Schlosshof und Festakt mit Streichquartett der Hilchenbacher Orchesterschule, Redner: Hermann Böttger, Vortrag Adolf Wurmbach Der Genius (20.4.[Geburtstag Adolf Hitlers]1952, zum 25. Todestag durch Bernd Roedig, L. Stadtbibliothek und Museum des Siegerlands: „Sein Vermächtnis möge uns gegenwärtig sein und uns verpflichtet finden zu erfüllen, was er gewollt und begonnen hat.“ (1966), Straßenbenennung in Siegen („Hans-Kruse-Straße“)

Nachruf Hermann Böttger (1941): „… nichts lag ihm ferner als eine sogenannte demokratische Staatsauffassung … Den politischen Idealen, die er in seinen Lehr-und Wanderjahren in den Vereinen Deutscher Studenten gehegt und gepflegt hat, ist er auch als Mann treu geblieben. Er war einer der wenigen, denen es gelungen war, … in Belgien und Holland seit Ende der 20er Jahre eine feste Brücke zu den großdeutschen Volkstumsbrüdern an Maas, Schelde und in den Niederlanden zu schlagen.“

Nachruf Wilhelm Schulte für den WHB (1941): „Dies Obere Schloß mit seinem Museum und seiner Arbeit entspricht in seinem Sinn den Kasernen auf den gegenüberliegenden Bergeshöhen; wie dort die Kämpfer für unser Volk mit der Waffe herangebildet werden, so hier die geistigen Schützer der Heimat. So nehmen wir Abschied von Hans Kruse als von einem für Volkstum und Heimat Gefallenen, um in seinem Geist den Kampf weiter zu führen.“

Selbstaussagen:
Zum Ende des Jahres 1933 als positive Bilanz („„wichtigste Dinge“) und als „Segen der neuen Ordnung“ u. a. „…, Nürnberger Parteitag der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei [Motto: „Sieg des Glaubens“], Rassengesetzgebung, Sterilisationsgesetz, …“ (SHK 1934)

„Im Wesen und Aufbau des deutschen Volkes, in seinem stammhaften Gefüge liegt es begründet, wenn unsere Zeit völkischer Neugeburt die Kräfte der Heimat, des Stammestums und Volkstums wieder lebendig und fruchtbar werden läßt. … Während in den Jahren des Verfalls auch die Heimatbewegung zusammenzubrechen drohte …, sind im nationalsozialistischen Deutschland der Sinn und die Aufgabe der Heimatbewegung umfassender geworden als jemals in der Vergangenheit. … Die Arbeit der Heimatvereine lässt uns die ewigen Werte, die in Heimat und Volkstum ruhen, bewußt werden. Heimat-Veranstaltungen sind für uns ein Bekenntnis zum Kampf für alles Starke und Echte.“ (SNZ, 27.4.1936)

„Aus seinen starken Wurzeln in der ostmärkischen Heimat ist Adolf Hitlers großdeutsche Gesinnung gewachsen, ist ihm die Kraft gworden, Deutschlands Schicksal zu meistern und aus dem geknechteten und zerrissenen Deutschland ein Großdeutschland zu schaffen, dessen Macht heute die Welt gebietet. Wir schreiben diese Zeilen an dem Tage, da Deutschland und die Welt erschüttert wurden durch die Kunde von dem feigen Mordversuch [Attentat von Georg Elsner, 8.11.1939] an dem Führer. Auch wir sehen die Hand eines Höheren in dieser wunderbaren Errettung und deuten diese so, dass die gerechte Sache siegen wird. Stehen wir auch in unserer Siegerländer Heimat Mann für Mann und Frau für Frau zu unserem Führer und Deutschland, dann braucht uns nicht bange zu sein um seine und unsere Zukunft. Heil Hitler.“ (SHK 1940)

keine eigenen Entn.-Akten im LA NRW, Abt. Rheinland, aufgefunden; SHK 1934, 114, 1940, 4, 1942, 97-100; Sl 41 (1942), 37-41; SNZ, 27.4.1936; SZ, 5.11.1929, 3.3.1933; V, 27.1.1925; WP, 21., 23.4.1952; WR, 29.9.1966; Irle 1974, 196; Kroll, 474, 476; Pfau 2000, 183; Vitt, passim; ; www.siwiarchiv.de, Hans Kruse

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Krüsecke, Fritz Kurt Wilhelm
* 29.5.1891 Berlin-Charlottenburg, Bütow (Ostpommern), Siegen (1947), ev., Austritt, Gymnasiallehrer, OStR (1943), Preußischer Philogenverein (1920-1932), Bund entschiedener Schulreformer (1926-1933), SPD (1923-1932), NSDAP (1932ff.; Nr. 1.349.666), „Alter Parteigenosse“, Ogl. (1936ff.), SA (1933ff.), Stf, NSLB (1932ff.), Obm. (1932ff.), RKB (1940-1945), VDA (1923ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen (1945)

Entn.: „Wiedereinstellung“, u. a.: K. habe zwei Jahre getrennt von der Familie in dänischen Lagern verbringen müssen (1947), III (1948), IV o. VSp. (1949), „Ich versichere ferner, dass ich von den Greueltaten in den K. Z.-Lagern nichts gewusst habe.“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.365

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Kückelmann, Ludger Engelbert
* 7.11.1893 Essen-Bredeney, Siegen, Delbrück (Krs. Paderborn) (1946), kath., Dr. jur., Jurist, AGR am AG Siegen, NSDAP (1937ff.; Nr. 6.985.930), BNSJD/NSRB (1934ff.), RDF (1937ff.) u. a.

Entn.: V (1949), „durch betrügerische Machenschaften“ in die NSDAP geraten, sei tatsächlich ein „ausgesprochener Gegner der Nazi-Regierung gewesen“ (Selbstaussagen, 1.4.1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.069-Katg. V-2.610

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Kückers, Gustav
* 27.2.1888 Köln, Siegen, ev., Austritt (1937), Ing., H. A. Waldrich KG (Anteil der Zwangsarbeitskräfte 1944 in Werk I und III: 360 von 1.179 Beschäftigten), Betriebsl./Betriebsdir. (1940-1946), VDI (1926-1933), NSDAP (1937-1945; Nr. 4.064.645), NSBDT, Deutsche Jägerschaft (1934ff.), KVK; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet entlassen (1946)

Entn.: „tragbar“ (1947), IV a, b (1947), V (1949), „hat sich gegen das Zwangs- und Willkürregiment der Nazis ausgesprochen, weil er dieser Bewegung vollständig ablehnend gegenüberstand“, „mit einem jüdisch Versippten verband ihn ein Freundschaftsverhältnis“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-953; Opfermann 1991, 47

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Kuhbier, Heinrich
* 29.1.1880 Kierspe, Kreuztal, ev.-ref., Vater von Heinrich K., Verwaltungsbeamter, Amtsoberinsp., Verband der Kommunalbeamten Deutschlands (bis 1933), Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (1930ff.), NSDAP (1937-1945), NSV, Bl., RKB (1941-1945)

Entn.: „Hat sich über den allgemeinen Rahmen hinaus für die Partei eingesetzt“, Parteieintritt als Pensionär, IV o. VSp. (1947), V (1948), Ausschuss beleglos: „Er hat nachgewiesen, … daß er aktiven Widerstand geleistet hat.“, Entlastungserklärung u. a. von Bernhard Meuser, Selbstaussage: SA-Beitritt, um studieren zu können

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-958

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Kuhbier, Heinrich („Heinz“)
* 16.4.1907 Gummersbach, gest. 28.11.1998 Kreuztal, Weidenau, ev., Sohn von Heinrich K., Jurist, Rechtsanwalt, Angest. Deutscher Gemeindetag/Mitteldeutsche Gemeindeverwaltungs- und Sparkassenschule Halle (Saale), NSDAP (1937ff.; Nr. 4.448.655), SA (1933ff.), Rf, BNSDJ/NSRB (1934ff., KVK II (1944); nach NS-Ende Finanzdir. Kr. Siegen (1948-1950), KD (1950-1963), OKD Kr. Siegen (1964-1972)

Entn.: IV o. VSp. (1947), V (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.037 B VI-3.342, NW 1.127-836; Plaum, Sammlung; Irle 1974, 197

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Kuhle-Adam, Hildegard
Siegerland, Metzingen (1994), Schwesternhelferin, DRK (1944), veröffentlichte Heimatlyrik in regionalen Periodika, so in der Siegerländer National-Zeitung der NSDAP (mindestens 1940/41), darunter auch kriegspropagandistische Texte

Selbstaussagen: SHK 1942; Sl, 1994, 83-86; SZ, 6.8.1943

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Kuhlmann, Georg
* 15.10.1886 Bückeburg, Laasphe (1926ff.), gest. 1948, Suizid, ev., Gymnasiallehrer, StR, Deutsche Oberschule für Jungen in Aufbauform, DNVP, NSDAP (1933ff.; Nr. 3.283.041), Bl. (1933), Propagandal. (1938), Ogl. (1943-1945), SA (1933ff.), NSFK, Förderndes Mitgl. (1936ff.), NSLB (1934ff.), RKB, VDA (vor 1933ff.), KVK II; nach NS-Ende aus Schuldienst entlassen (1945)

Entn.: IV o. VSp. (1948), „kann für den Schuldienst nicht mehr zugelassen werden (1946), Selbstaussagen: Ogl.-Funktion ihm abgezwungen, „begeisterter Nationalsozialist gewesen“, „gute Sache“, „von den Unmenschlichkeiten und Grausamkeiten, die vorgefallen sind, keine Kenntnisse gehabt“

„Großen Wert lege ich auch auf die Feststellung, daß ich nach der zwangsweisen Fortschaffung der Juden auch nicht das geringste Objekt aus deren Habe in meinen Besitz gebracht habe, trotzdem mir verlockende Angebote gemacht wurden.“

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-441, NW 1.127-85, NW 1.127-64 (Hermann Steuhl)

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Kuhlwein, Maria, * Seebacher
* 30.7.1911 Dortmund-Hörde, Obernetphen, kath., Austritt (1941), ggl., VS-Lehrer, NSDAP (1941-1945), HJ/BDM, F.in Mädelschar (1938ff.).NSDStB (1936ff.), NSLB (1939ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen (1945), spätestens 1950 jedoch erneut als Lehrerin im Raum der heutigen Stadt Netphen tätig

Entn.: „Tragbar! … Wiedereinstellung in Netphen kommt allerdings nicht in Frage, um Frieden in der Gemeinde zu erhalten“ (1947), IV a, b (1947), V (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.494; EB Stadt- und Landkreises Siegen 1952 und 1956/57

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Kuhmichel, Hermann
* 4.3.1898 Eiserfeld, gest. 21.9.1965 Weidenau, bildender Künstler, Autodidakt mit jeweils wenigen Monaten Ausbildung bei einem Kollegen, an einer Kunstgewerbe- und einer Werkschule (1926, 1928), nach Machtübergabe u. a. zahlreiche ns- und kriegspropagandistische Beiträge, angeblich 1935 ein drohendes „Ausstellungs- und Schaffensverbot“ durch das Regime bislang ohne Beleg, dagegen ein „erster Rubenspreis der Stadt Siegen“ 1941 einer hochrangigen deutsch-flämischen NS-Gruppe (DeVlag: „Langs Vlaamse zijde wedijverde het Vlaams Nationaal Verbond (VNV) met de DeVlag en de Vlaamse SS.“), deren flämische Mitglieder als prominente Separatisten und bekannte Antisemiten nach dem NS-Ende hohe Strafen wegen Kollaboration erwarteten, gemeinsam mit Hans Achenbach durch den Kreispropagandal. Theobald Meiswinkel gewertet als einer der heimatlichen „Künstler [, die] ihr Schöpfertum betont in den Dienst der Zeit gestellt“ hätten (1942), siehe auch die regionalen Kunstexperten Otto Heifer und Josef Zimmermann, seit 1939 zwar zur Wehrmacht eingezogen, jedoch vor allem künstlerische Arbeit in Siegen, Fronteinsatz in der Endphase in Frankreich, kurze US-Kriegsgefangenschaft; nach NS-Ende zunächst Bilder zu Leiden durch Alliierte (mehrfach „Gefangenschaft“ u. a.), dann Umstellung auf religiös-philosophische Themen („Die Ausschauende“, „Jesus heilt den Blinden“) und auf Auftragsarbeiten zur zeitgenössischen Mainstreampolitik („Wirtschaftswunder“ [1948], „Juden an der Klagemauer“, „Flüchtlinge“), Straßenbenennung in Kreuztal nach Kuhmichel, nach öffentlichen Diskussionen der Rolle Kuhmichels im NS in den 1980er Jahren im zweiten Jahrzehnt nach der Jahrhundertwende vermehrt Rehabilitierungsversuche: 2014 und 2016 Wiederaufnahme von Werken in den staatlich-öffentlichen Raum (Rathaus Geisweid), hagiografische Darstellung in einem Werküberblick (2016) und Ausstellung in Freudenberg mit NS-Zeit als biografischer Leerstelle (2019), K. habe seine Familie vor dem „Verhungern“ retten müssen

NS-Beiträge (Auswahl):
Kassetten für Ehrenbürgerbriefe der Stadt Siegen für Hitler und Hindenburg, die Plastiken „Judas“ (1933), „Der Bonze“ (1934), „Die Familie“ (1934), “Kriegerdenkmal” in Netphen als „gemeinsames Ehrenmal für die gefallenen Helden im feldgrauen und braunen Kleid“ (1934), „Johann der Mittlere von Nassau“ (4,50 m) an der Graf-Johann-Kaserne auf dem Heidenberg und Wehrmachtssoldat als „Wächter aus Stein“ (3 m) an der Herzog-Ferdinand-Kaserne auf dem Wellersberg (beide 1936), Ausgestaltung des „Kameradschaftshauses“ der Fa. Schmidt & Melmer, Weidenau („Führerbüste“ neben Gründerporträts, kriegsmotivische Reliefs; 1938), in deutsch-flämischem Auftrag „Rubens-Büste“ (1941, s. u.), „Infanterist“ (1942), „Offizier“ (1942), „Wehrmachtssoldat“, „Stukas!“ (1942), „Feldwebel Wrede“

NS-Bewertungen:
„… lenken sofort das Hauptaugenmerk die Werke des Bildhauers Hermann Kuhmichel auf sich. Er ist in seinem Schaffen ungemein fruchtbar, … . Neben dem Rubensbrunnen der Stadt Siegen und dem demnächst zur Ausstellung gelangenden Kriegerdenkmal der Gemeinde Netphen entstand eine Reihe anderer Werke,. die von der ruhigen Fortentwicklung des in sich gefestigten Künstlers sprechen. Von ihm kann man am ehesten berichten, daß er feines Anpassungsvermögen an die aus dem Volke kommenden Wünsche besitzt, ohne sich auch nur im geringsten selbst dabei aufgeben zu müssen. … Die Geltung der Einzelseele, auf die sich die Kunst in früheren Jahren aufbaute – wobei allzuoft Verwechslungen von Seele und Intellekt vorgekommen sind – dankte sie ihre Haltlosigkeit, die völlige Abhängigkeit vom Unzulänglichen im Menschlichen.[Syntax so!] Heute ist die tragende Kraft der Volksseele zum Durchbruch gekommen, jenes Unveränderlichen, Stetigen, Klaren und Starken, das dem schwankenden Individuum erst die seelischen Kräfte verleiht. Die Kräfte des Blutes, die in dieser Seele lebendig sind, müssen auch in der Kunst durch den Künstler sprechen. Was kümmert es uns, wenn in irgendeinem Werk ein gepeinigtes Herz aufschreit – wir hören es nicht. Aber wenn der Spiegel unseres geheimen Sehnens und unseres Seins uns vorgehalten wird, dann berührt das Bild, in das wir schauen uns mit mächtigem Leben. Wenn Kunst aus solchem Drange entsteht, dann ist sie an die Landschaft gebunden, dann können wir bei uns auch von Siegerländer Kunst sprechen. Und so sehen wir auch Hermann Kuhmichel als den Siegerländer Künstler. Das Bild des Menschen, das er schafft, ist ernst, stark, fromm, mit einem ganz nach innen gekehrten Blick, es ist dem Siegerländer Menschen zutiefst verwandt. … Daß Kuhmichel nicht an die Überlieferung in der thematischen Gestaltung gebunden ist, bewies er mit den Umschlagdeckeln für die beiden Ehrenbürgerbriefe der Stadt Siegen für Hindenburg und Adolf Hitler.“ (Otto Dinkela, Siegener Zeitung, 21.12.1934)

Zu den monumentalen Kasernen-Figuren: „Der Soldat soll wissen, warum er Soldat ist, soll die Verbundenheit zur Heimat gewinnen und seine Bindungen an sie erkennen lernen. Dazu hilft die Kunst, die sie in mannigfacher Weise auf den heimatlichen Gedanken Gedanken und seine Verbindung mit dem Dienst des Soldaten abstimmen kann. Hier ist durch Hermann Kuhmichel … ein Standbild geschaffen, das die in Siegen dienenden Soldaten an … den Gründer Siegener Militärakademie erinnern soll, einen Mann, der durch sein Werk den Soldatenstand emporgehoben und ihm seine Ehre gegeben hat. Den Bürger erinnert das Denkmal an einen Schützer des Wohlstandes und Friedens.“ (Siegerländer National-Zeitung, 26.8.1936)

„Über die reizvolle Verwirklichung bestechender Einfälle hinaus zum Wesentlichen vorgedrungen ist auch Hermann Kuhmichel. … (Er) hat in seinem Porträt ‚Infanterist‘, dem er die Züge eines Westwallkameraden lieh, das Gesicht des deutschen Soldaten als Symbol des Kampf- und Siegeswillens der Nation gültig geprägt. Seine Fähigkeit zur Erspürung und Belichtung des Seelischen kommt ferner in dem scharf umrissenen ‚Kopf eines Offiziers‘ von jenem schalkhaften Zug umspielten anderen des verewigten Betreuers der Siegerländer Künstlerschaft Dr. Kruse zum Ausdruck. … In dem … bewegten figürlichen Motiv ‚Stukas!‘ ist dem Künstler die Symbolisierung der Schreckwirkung beim Einsatz dieser Waffe auf den Gegner gut gelungen.“ (Otto Heifer, Siegener Zeitung, 13.6.1942)

Bewertungen nach NS-Ende:
„In den Kreis der Modernen gehört auch Hermann Kuhmichel mit seinen Holzschnitzereien von starker Kraft der Aussage (‚Juden an der Klagemauer‘, ‚Flüchtlinge‘ usw.) und seinen beiden Farbstickereien ‚Der Schatzgräber‘ und ‚Die große Sünderin‘, expressiven Kunstwerken eigener Art und Farbgebung.“ (1952)

„… ein hoch talentierter Künstler mit einer überaus vielfältigen Schaffenspalette. Von ihm entstanden Eisengussplatten und -skulpturen, Steinskulpturen und -reliefs, solche aus Holz und Metall, Wandputzbilder (Sgraffitos), Glasmalereien, Monotypien, Holzschnitte, Kohlezeichnungen oder sogar Wandteppiche …“ (Werbetext des Veranstalters, des 4Fachwerk-Mittendrin-Museums, für die Ausstellung [November/Dezember 2019])

„Sein erstes Siegerländer Atelier entsteht 1929 in einem stillgelegten Fabrikgebäude in der Siegener Flurenwende, das später den Krieg nicht übersteht. Den Neuanfang nach dem 2. Weltkrieg wagt Kuhmichel 1953 mit dem Umzug in ein eigenes Haus mit Atelier am Weidenauer Schneppenberg. … Die Ausstellung ermöglicht einen fundierten Überblick über die große Bandbreite seines Schaffens von monumental wirkenden Standbildern bis hin [zu] berührenden fadenfein ausgeführten Textilbildern.“ (Freudenberg online, Werbetext des Veranstalters, undat. [November/Dezember 2019])

Dietermann 1985; Irle 1974, 197; Abb.: SHK 1939, nach 124, 1941, 39; SNZ, 18.4.1934, 17.3., 26.8.1936; SZ, 2.11.1929, 17.1., 21.12.1934, 8.7., 24.10.1938, 13.6.1942; WP/Rt, 5.11.1952; museum digital, Kern-Terheyden, Die Währungsreform (2019); siwiarchiv: Ausstellung: „Hermann Kuhmichel – Leben und Werk“ mit ausführlicher Diskussion (2019)

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Kuhmichel, Hermann
* 29.5.1899 Schwarzenau, Schwarzenau, ev.-ref., Müllermstr., SPD, NSDAP (1930ff.; Nr. 308.200), „Alter Parteigenosse“, Ogl. Schwarzenau, NSV, Ortswalter, RKB (1935ff.), KVK II; nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet festgenommen und interniert (1945-1947)

Entn.: IV (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.118-1.261

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Kuhn, Christine
* 30.1.1873, Buschhütten, Ehefr. von Wilhelm K., Mutter von Walter K., NSDAP, „Alte Parteigenossin“, „Mitgründerin und ältestes Mitglied der NS-Frauenschaft“

SNZ, 29.1.1934

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Kuhn, Walter
* 10.10.1913 Buschhütten, Buschhütten, ev., Austritt, Sohn von Christine und Wilhelm K., kaufm. Angest., Achenbach Söhne, Buschhütten, NSDAP (1932-1935), „Alter Parteigenosse“, SA (1932ff.), Schf (1934); nach NS-Ende von MilReg Verbot der Führung des elterlichen Lebensmittelgeschäfts (1945ff.)

Entn.: IV a (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 25-15

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Kuhn, Wilhelm
Buschhütten, Ehem. von Christine K., Vater von Walter K., Kleinhändler, NSDAP (Nr. 130.447), „Alter Parteigenosse“, „einer der ältesten Parteigenossen und Mitgründer der Ortsgruppe“, SA, Schf

SZ, 11.11.1929; SNZ, 29.1.1934

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Kuhn, Wilhelm
* 5.5.1892 Hilchenbach, Oberheuslingen, ev., VS-Lehrer, NSDAP (1937-1945; Nr. 4.446.813), Og.schulungsl. (1941ff.), Förderndes Mitgl. der SS (1933ff.), NSLB (1933-1945), VDA (1937-1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen

Entn.: „ein sehr schwerer Fall“ (undat.), IV m.VSp. (1947), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-845

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Kühn, Ferdinand
* 5.9.1881 Baere (Kr. Moers), Siegen, Büschergrund, gest. 11.5.1950 Siegen, ev., Vater von Walter K., Gontermann-Peipers AG (1919-1946; Anteil der Zwangsarbeitskräfte 1944: 384 von 560 Beschäftigten), Dir., StV Siegen (1934-1945), NSBDT (1935-1945), Verein Deutscher Eisenhüttenleute (1901-1947), VDI (1925-1947), Gesellschaft Erholung (1919-1947), Wehrwirtschaftsf. (1943ff.), eine Schwester in Hadamar Opfer der Krankenmorde; nach NS-Ende von MilReg festgenommen (1945) und interniert (1945-1947)

Entn.: IV m. VSp., V (1947), „Er war am dritten Reich nur materiell interessiert.“ (Entn.-Ausschuss, 1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.111 BG. 6-156, NW 1.127-1.431 (Fritz Tegtmeyer); Irle 1974, 196

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Kühn, Fritz
* 11.10.1883 Iserlohn, Iserlohn, ev., VS-Lehrer, Rektor (1931ff.), Mittelschullehrer, Rektor (1942ff.), DVP, DNVP, NSDAP (1937-1945), NSFK (1937-1945), Förderndes Mitgl., NSLB (1934-1945), RKB (1941-1945), Deutscher Reichskriegerbund „Kyffhäuser“/NS-Reichskriegerbund „Kyffhäuser“ (1920-1945), Kameradschaftsf. (1930ff.), Reichsmusikkammer (1937-1945); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Schuldienst entlassen (1945-1946)

Entn.: IV (undat.), V (1948): seine Organistentätigkeit wird als „aktiver Widerstand“ gewertet

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.103-2.707, NW 1.103-2.884

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Kühn, Hans Wilhelm
* 26.12.1913 Siegen, Allenbach, ev., Dr., wissenschaftl. Assistent Universität Gießen, Agrikulturchemisches Institut (Prof. Karl Scharrer), NSDAP (1931-1945), „Alter Parteigenosse“, SA (1931-1945), Rf, NSDStB (1934ff.), NSDDB (1938-1945), VDA (1928ff.)

Entn.: „untragbar“ (undat.), „tragbar“, IV o. VSp. (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-96

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Kühn, Walter
* 6.12.1909 Wehbach, Büschergrund, ev., Sohn von Ferdinand K., Dipl.-Ing., Betriebsf., Dir., Gontermann-Peipers AG (Anteil der Zwangsarbeitskräfte 1944: 384 von 560 Beschäftigten), Betriebsf., Dir. (1936-1945), Verein deutscher Gießereifachleute (1935ff.), IHK, Vizepräsident, Gesellschaft Erholung (1940ff.), L. Arbeitsgruppe Walzen beim Reichsminister für Bewaffnung und Munition, SA (1934ff.), NSBDT (1935-1945), VDA (1927ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet als IHK-Vize entlassen, festgenommen (1945) und interniert (1945-1946), Kontensperre (1945-1947)

Entn.: „tragbar“, „nichts Belastendes bekannt“ (undat.), Entlastungserklärungen von RP Fritz Fries (SPD) und L. Arbeitsamt Siegen Paul Henrich, V (1947)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-626, NW 1.111 BG. 6-156 (Ferdinand Kühn); PS Ulrich Opfermann, Festnahmeliste für Juni bis September 1945

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Kühne, Claus
* 6.10.1901 Birstein, Siegen, Bielefeld, ev., Austritt, Jurist, Richter, LG Siegen (1933-1938-1945), LGDir (1943), NSDAP (1933ff.; Nr. 2.931.355), SA (1933ff.), Rf, Bannrechtsreferent der HJ, BNSJD/NSRB (1933ff.), SGV (1933ff.); nach NS-Ende von MilReg als ns-belastet aus Justizdienst entlassen

Entn.: „active Party member and likely to endanger Allied interests“ (1946), III/b2a (1947), keine leitende Stellung, keine Verbeamtung, IV (1947), V (1939), Entlastungserklärung von RP Fritz Fries (SPD), Ex-OB Alfred Fissmer und Karl Grünewald

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.073-546; EB 1940

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Kunert, Karl
Siegen, Telegrapheninsp., NSDAP, Kreisamtsl. Amt für Beamte Kr. Siegen-Land (1935), Amt für Beamte (1934)

SNZ, 17.6.1934; EB 1935

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Kunze, Bernhard
* 8.8.1881 Altenseelbach, Altenseelbach, ev., selbst. Bäckermstr. und Gemischtwarenhändler (1907ff.), Aufsichtsrat Volksbank Neunkirchen, NSDAP (1931-1945), „Alter Parteigenosse“, SA (1933ff.), Schf, Kampfbund des gewerblichen Mittelstandes, Neunkirchen (1933), RKB; nach NS-Ende von MilReg Verbot der Berufsausübung

Entn.: IV m. VSp. (1947),IV o. VSp. (1948), IV a, b, c (1949)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-1.028; SNZ, 3.7.1933

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Kunze, Gustav Adolf
* 8.9.1905 Remscheid-Lennep, Banfe (1947), ev., Verwaltungsangest./-beamter, Regierungsinsp., Deutscher Guttemplerorden (1921ff.), NSDAP (1932-1945; Nr. 948.800), „Politischer Leiter“, SA (1932ff.), Otrf

Entn.: III (undat.), Zurückstufung (undat.), IV o. VSp. (1948)

LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.127-578

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Kupka, …
Siegen, NSFB, Vors. Og. Siegen (1925)

SZ, 24.2.1925

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Kurth, Werner
Kreuztal, Allgemeine SS, als Trf Führung des Sturms 3/III/69 (1933)

SNZ, 29.1.1938; Pfau 2012, 105

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